Kommt es auf die Länge an?

[Karltoffel]

ich finde Preis schon einen wichtigen Faktor
ein frisch gebasteltes über Jahre hinweg mit großem Team samt zeitgemäßer Grafiken , professionellem Voice Over (statt Textboxen und Gegrunze) , Art Designer usw sollte viel mehr "Wert" haben als ein Remastered (fertiges Spiel nur aufpoliert) oder das jährliche Sportspiel Update in der man gewisse Spielmodi sogar kürzt

Seh ich komplett anders. Der Wert eines Spiels bemisst sich für mich am Spielspaß. Wenn ich mich in einem Spiel komplett verliere und alles um mich herum vergesse, dann ist es mir egal, ob dieses Spiel nagelneu oder 10 Jahre alt ist und ob ich es eventuell schon gespielt habe. Und auch, ob es 10 oder 100 Stunden sind.
In der Super Mario 3D All-Stars-Collection hab ich nur SM64 gespielt - konnte es aber auch nicht wegpacken, bevor ich alle 120 Sterne hatte und von Yoshi vollkommen sinnfrei mit einem aus der DS-Version kopierten Text begrüßt wurde. Das Spiel alleine war mir 40€ wert, obwohl es die 4. Kopie dieses Spiels war, die ich besaß.

Bei Remastern steht immer die Frage im Raum, ob mich das Spiel immer noch begeistert. Funktioniert es vom Gamedesign noch, oder möchte ich nochmal in diese Welt abtauchen?

insgesamt ist aber die Frage der Spielzeit sehr abhängig von Genre , Mindset (darin fließen natürlich eigene Vorlieben) , Zeit und viel mehr Faktoren

Für mich ist es eher relevant, ob mir das Spiel über die gesamte Länge des Spiels etwas bieten kann. Bei Octopath Traveler hatte ich z.B. das Gefühl nach 1 oder 2 Charakteren alles erlebt zu haben. Das wurde eintönig, und man hätte es sicherlich auf insgesamt 12 Stunden zusammenkürzen können und es hätte dem Spiel gut getan. Bei einem Trails in the Sky hab ich gerne 50 Stunden investiert, weil das Kampfsystem trotz seiner Einfachheit eine Tiefe hatte, dass es mich auch nach 50 Stunden noch fordern konnte. Da hab ich mir direkt nach dem Abspann Teil 2 gekauft.
Bei den doch immer gleichen, gradlinigen SNES-Action-RPGs bin ich dagegen froh, wenn sie nach 8-15 Stunden vorbei sind.

Ein gutes Spiel hört auf, kurz bevor es langweilig wird. 198x dauert nur 4 Stunden oder so, aber diese Zeit verging wie im Flug und plötzlich war tiefste Nacht. Vermutlich hätte auch nur eine Stunde mehr das Spiel ruiniert. Das wäre dann vermutlich genau der Kipppunkt von "Wow!" zu "Wann ist es endlich vorbei?"

Ein gutes Spiel sollte, wenn es etwas umfangreicher ist, eine variable Länge haben. Es hat eine Hauptquest, die man in 10 oder 20 Stunden durchziehen kann, aber Sidequests erlauben dann tiefer in das Spiel einzusteigen; sei es, dass mir das Spiel mehr interessante Story oder Lore anbietet, oder wie Super Mario nach dem Abspann richtig fordert. Das verhindert dieses Gefühl, sich zum Ende hin durcharbeiten zu müssen.

Ansonsten, wenn ein Spiel storylastig ist, mir tatsächlich interessante Charaktere zeigt, dann darf es länger sein. Dann muss es länger sein. Aber auch dann ist meist nach spätestens 30 Stunden die Luft raus - oft früher.

Grundsätzlich hat sich meine Ansicht hier aber mit den Jahren geändert. Als armer Student mit viel Zeit war das Verhältnis von Spieldauer-zu-Kaufpreis entscheidend. Alles unter 2 Stunden pro Euro war rausgeworfenes Geld (Hätte es damals nur Indies wie Stardew-Valley gegeben. 200+ Stunden für 15€...) Mittlerweile hab ich mehr Geld für Spiele, als ich zeitlich spielen kann. Ob ich dann 100 Stunden mit 1 oder 10 Spielen fülle, ist für mich unwichtig geworden. Ich will diese Zeit dann aber auch wirklich genießen. Nichts ist schlimmer als Zeit mit einem Spiel zu verschwenden, dass für mich einfach nur eine 7/10 ist.

[HeyDay]

Ich rechne ja immer um 1€ = 1h Spielzeit.
Aber da gehts mir dann eher um die Preisgestaltung als um die ideale länge zum spielen.

Wie Garo schon gesagt hat: das Konzept muss funktionieren und langfristig motivieren. In einem Assassins Creed habe ich nach 10h alles wichtige ausprobiert und es wiederholt sich nurnoch. Brauch ich dann keine 80h. In Theathrythm Curtain Call habe ich mehrere hundert Stunden gesteckt weil das Konzept für mich auf allen längen funktioniert hat. Bei einem Dark Souls reicht es mir das Game ein oder zwei mal durchzuspielen, obwohl es sicher noch zig unterschiedliche Arten gäbe es durchzuzocken.

Daher würde ich nicht unterschreiben, dass länger = besser oder kürzer = besser wäre. Es kommt einfach auf das pacing an.

Jedoch hat die Spiellänge einen Einfluss auf die Entscheidung, ob ich ein Spiel spiele oder nicht. Mittlerweile habe ich nicht mehr so viel Zeit wie früher und ein 80h+ Spiel muss ich bewusst auswählen und muss gut genug sein, dass ich dabei bleibe. Denn das ist für mich dann off ein Commitment für mehrere Monate. Ich schaue mittlerweile häufig bei how long to beat nach, wie lang ein Spiel durchschnittlich ist um das abschätzen zu können

[Geckolord]

Grundsätzlich hat sich meine Ansicht hier aber mit den Jahren geändert. Als armer Student mit viel Zeit war das Verhältnis von Spieldauer-zu-Kaufpreis entscheidend. Alles unter 2 Stunden pro Euro war rausgeworfenes Geld (Hätte es damals nur Indies wie Stardew-Valley gegeben. 200+ Stunden für 15€...) Mittlerweile hab ich mehr Geld für Spiele, als ich zeitlich spielen kann. Ob ich dann 100 Stunden mit 1 oder 10 Spielen fülle, ist für mich unwichtig geworden. Ich will diese Zeit dann aber auch wirklich genießen. Nichts ist schlimmer als Zeit mit einem Spiel zu verschwenden, dass für mich einfach nur eine 7/10 ist.

So sieht es aus! Ich rechne auch schon lange nicht Spielzeit in Geld um, weil so gesehen meine Zeit eh unbezahlbar ist, weil ein Tag nur 24h hat und somit möchte ich diese möglich schön für mich füllen. Ob ich da jetzt umgerechnet 60€ für 8h Spaß oder 10 Cent für 8h Spaß bezahlt habe, ist für mich irrelevant.
Deswegen gibt es inzwischen auch wirklich Spiele (Bravely Default 2 z.B.), die ich wirklich abbreche zu spielen, weil es doch nicht so zündet nach paar Stunden wie gehofft und ich in dieser Zeit dann lieber was anderes Spiele. Vor ~10 Jahren wäre dieses Vorgehen noch undenkbar, da hätte ich mich durchgebissen.