Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht

[Rincewind]

14 lol. es gibt z. B. 41 Bücher über die Scheibenwelt

[Garo]

Niemand ist jemals so deep in die Lore gegangen, wie Tolkien. Gibt es nicht irgendwie 14 Bücher über Mittelerde von ihm?

Das witzige an ihm ist ja, dass er als Sprachwissenschaftler zuerst Quenya (eine der Elbensprachen) entwickelt haben soll und dann erst dann den Hobbit zusammen mit der ganzen umfassenden Hintergrundgeschichte.

[Tiago]

14 lol. es gibt z. B. 41 Bücher über die Scheibenwelt

Ja, aber das sind jeweils eigenständige Geschichten, die allesamt auch ganz viel Klamauk erzählen. Ich will denen damit nicht ihre Genialität absprechen - darüber brauchen wir nicht diskutieren! - aber sie setzen den Fokus eben auch sehr anders und weniger auf ein wirklich plausibles, kohärentes und schlüssiges Weltbild.

Die Bücher, die es sonst noch von Tolkien gab, lesen sich zum Teil ganz furchtbar, weil sie Ansammlungen von Zahlen und Fakten sind.

Beispiel: Wenn im Herrn der Ringe gesagt wird, dass es an Ort X mal eine schlacht gegeben hat, dann gebe ich dir Brief und Siegel darauf, dass Tolkien irgendwo aufgeschrieben hat, was das für eine Schlacht war, wer dort gekämpft hat, wie es dazu kam usw. Das sind dann nicht einfach nur leere Phrasen, wie es sie so oft in Fantasy-Romanen gibt. Ähnliches gilt auch für berühmte Vorfahren oder Namen: Man kann alles nachlesen. Es ist alles da.

Als ich den Herrn der Ringe gelesen habe, hatte ich dabei in der einen Hand das Buch, in der anderen mein Handy, um in der Ardapedia Orte, Völker, Namen usw. zu suchen und ich hatte quasi durchgehend das Gefühl nur an der Spitze des Eisberges zu kratzen. Für mich liegen bei Tolkien Genie und Wahnsinn schon sehr nah beieinander.

Das witzige an ihm ist ja, dass er als Sprachwissenschaftler zuerst Quenya (eine der Elbensprachen) entwickelt haben soll und dann erst dann den Hobbit zusammen mit der ganzen umfassenden Hintergrundgeschichte.

Müsste ich jetzt nochmal genauer nachlesen. Ich weiß aber, dass der Hobbit als Gute Nacht Geschichte begann und dann quasi eine riesengroße Eigendynamik entwickelt hat.

[Garo]

Müsste ich jetzt nochmal genauer nachlesen. Ich weiß aber, dass der Hobbit als Gute Nacht Geschichte begann und dann quasi eine riesengroße Eigendynamik entwickelt hat.

Ich muss mich tatsächlich korrigieren. Es ist nicht ganz raus, ob zuerst die Sprache oder das Universum kam.

Und selbst Der Hobbit ist angereichert mit Hinweisen auf ein viel größeres Universum.

[Tiago]

Ich kann die kommentierte Ausgabe vom Hobbit sehr empfehlen. Da steht eine ganze Menge drin - ist nur schon ein paar Jahre her, bei mir.

[Rincewind]

Ja, aber das sind jeweils eigenständige Geschichten

komisch das es z.B. neun Bücher über die Stadtwache gibt mit fortführenden Storylines/Personalities usw ...
komisch das der Wikipedia Eintrag zu Aragorn auch nicht größer ist als der zu Oma Wetterwachs ...

die allesamt auch ganz viel Klamauk erzählen

ist natürlich schwierig ernst zu nehmen wenn die Zwerge Dwalin, Balin, Kili, Fili, Dori, Nori, Ori, Oin, Gloin, Bifur, Bofur .. heißen oder Figuren wie Tom Bombadil einfach rausgeschnitten werden , die OP Adler , Nazguls schnuppern ...

Als ich den Herrn der Ringe gelesen habe, hatte ich dabei in der einen Hand das Buch, in der anderen mein Handy, um in der Ardapedia Orte, Völker, Namen ...

das klingt jetzt aber auch seeeeeehr nach Fanatismus

[Tiago]

Fanatismus???? What???

Zum Aragorn Artikel: Wie gesagt, ist der Herr der Ringe, also das Werk, in dem Aragorn vorkommt, eben auch nur ein Teil des Ganzen. Man könnte auch sagen, dass Aragorns Geschichte schon viel früher anfing, mit Elendil zum Beispiel. Zumal ich da ohnehin wirklich eher die Ardapedia als die Wikipedia hinzuziehen würde.

Die Namen der Zwerge sind zum Teil 1 zu 1 aus nordischen Mythen übernommen worden. Es gibt ja auch zahlreiche andere Kulturen und Völker, die ihrerseits Namensstämme haben. (Theodin, Eomer und Éowyn (also die Anführer Rohans) zum Beispiel oder „Aragorn, Arathorns Sohn“, Thorin, Thror und Thrain usw.) Ich würde mich da nicht zu sehr an den Namen aus dem Hobbit aufhängen. Die Namen von Elben haben ja auch auf Sindarin und Quenya oftmals Bedeutungen.

Nochmal: Wir reden hier von Tolkien. Da wurde nur sehr, sehr wenig dem Zufall überlassen - und das sage ich als jemand, der wirklich nur rudimentäres Wissen über Mittelerde hat. Ein Kollege von mir konnte aus dem Stand schon mehrere dramatische Ereignisse nennen, die wahrscheinlich in der Amazon Serie vorkommen werden.

Tom Bombadil wurde in keinem der Bücher rausgeschnitten.

Ich will Pratchett ja überhaupt nicht die Qualität seiner Werke absprechen. Die sind absolut genial und verdient so erfolgreich, aber eben auch ein Fall für sich. Wenn es um plausibel durchdachte Lore geht, habe ich noch nichts gesehen, dass so aufwendig ist, wie Tolkien.

[BIGBen]

Tiago trifft es sehr gut. Tolkien hat schon ein wahnsinnig ausgefeiltes Fantasy-Universum geschaffen und das ist schon mega beeindruckend.

Für mich stellt sich nicht die Frage, ob von Tolkien alles schon vorher definiert und ausgefeilt wurde und wie viel von ihm dazu schon existiert in der Lore (nämlich der Großteil sehr ausgefeilt und detailliert). Es stellt sich bei der der Serie doch eher die Frage, wie sehr man sich an die ganzen Details überhaupt erst mal halten KANN und wie sehr man sich als Künstler daran auch halten MUSS oder sollte. Für viele Tolkien-Jünger sollte man das anscheinend peinlich genau und es wird auch nicht die kleinste Abweichung geduldet. Dass dabei dann aber wohl zwangsläufig für die Masse eine uninteressante Serie herauskommen würde ist wohl auch klar... (oder eben anscheinend vielen auch nicht?!)
Deshalb: Ich gucke es mir einfach an, wenn es herauskommt. Wenn ich gut unterhalten werde: Toll, warum nicht? Falls nicht: Tja, schade und irgndwie auch tragisch bei den Kosten die da verpulvert worden sind und welch Erbe da "beschmutzt" wird.

Was ich mir erhoffe: Ein echtes Mittelerde-Feeling mit magischen Momenten und Ausmaßen wie in der HdR-Filmen. Eine dichte Atmosphäre und eine Geschichte, die glaubwürdige Charaktere hat und spannend ist. Dieses dunkle, geheimnisvolle HdR-Feeling sollte wieder zu spüren sein. Das habe ich bei der Hobbit-Trilogie vor allem in Teil 2 und 3 sehr vermisst. Und das war immer das, was die HdR-Filme für mich damals ausgemacht haben. (Mit den Büchern konnte ich ehrlich gesagt immer wenig anfangen)

Wie ich den Trailer fand: Naja, war ganz nett, aber wirkt schon irgendwie etwas zu polished für Mittelerde. Aber auch irgendwie ganz cool. Man hat anscheinend schon versucht wieder epische und große Ausmaße wie in HdR für den Zuschauer fühlbar zu machen. Mal sehen ob es den Machern tatsächlich dann auch gelungen ist. Dafür muss man sich in Ruhe die Serie anschauen. Bei den Filmen damals hat sich das auch erst langsam entfaltet. Sowas geht nicht in einer Minute. Für mich ist bis jetzt noch alles offen. Könnte echt fantastisch aber auch echt banal werden. Wir werden sehen. Für mich hängt die Qualität aber auf jeden Fall nicht an erfüllten Details aus der Lore. Solange man respektvoll vorgegangen und begründet von der Vorlage abgewichen ist, finde ich das völlig OK. Bei Filmen müssen immer Dinge gekürzt, geändert, etc. werden. Das ist bei jeder Verfilmung so und das geht einfach nicht anders, wenn man einen guten Film machen will. Ob es dann auch gelingt steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich bin auf jeden Fall gespannt.


((PPS: Kleines weirdes Detail, was mir aufgefallen ist. Letzter Post Tiago "12:28". Dieser Post: "21:28". Kann man mal machen. ))

[BIGBen]

Was ist los? Plötzlich alle das Interesse verloren?

[Garo]

Eher Angst. :P