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  1. #1
    Avatar von Tiago
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    Das Durcheinander von Wertvollem und Wertlosem

    Moin!

    Kennt ihr das? Was für den einen ein unbezahlbarer Schatz ist, ist für den anderen nur sinnloser Schrott. So gibt es zahlreiche Leute, die mehrmals im Monat Geld in Mobile Games, Pokémon-Karten, Sammelfiguren oder Briefmarkensammlungen investieren, während all das für andere totaler Quatsch ist.

    Habt ihr euch und euren „Kaufrausch“ schon mal hinterfragt?

    Bei den genannten Pokémon-Karten hatte ich letztes Jahr nochmal ein ziemlich Revival, welches dann aber irgendwie aufgrund eines schlechten Gewissens dem ganzen Geldes wegen, wieder abgeflaut ist. Letztendlich konnte ich die Karten zwar abheften, aber einen wirklichen Nutzen hatten sie für mich nicht, da niemand in meinem Umfeld Karten gesammelt oder damit gespielt hat.

    Im Grunde konzentriertere ich mich nur noch auf zwei Sachen, die ich physisch sammle: Das eine sind Mangas, das andere Spiele für Nintendo-Plattformen. Bei allem anderen, seien es Bücher (ohne Videospielbezug), Filme, Musik oder sonst irgendwas, bin ich auf Abo-Modelle oder digitale Varianten umgestiegen. So habe ich zum Beispiel die PS5 ohne Laufwerk und nutze Apple Music, bzw. einen der üblichen Film- und Serienanbieter.

    Doch selbst bei den Spielen komme ich ins Grübeln: Lohnt sich wirklich der Kauf eines Polymegas, um die alten Spiele alle auf einer Plattform zu haben? Aufgrund des PAL-/NTSC-Unterschiedes müsste man dann im Anschluss auch reichlich investieren und Spiele importieren… die ich schon im Switch-Online-Abo habe. (Der Analogue Pocket ist hingegen schon bestellt.) Auf der anderen Seite gibt es viel zu viele Spiele, die von den Abo-Diensten ignoriert werden… und egal wie „grau“ die Rom-Zone so ist… ich möchte da schon sehr gerne eine saubere Lösung haben.

    Wie geht es euch? Habt ihr ähnliche Sammelleidenschaften, die andere nicht nachvollziehen können und/oder die sehr kostspielig sind?
    Geändert von Tiago (24.08.2022 um 08:58 Uhr)


  2. #2
    Avatar von Shodan
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    Ich denke, das geht fast jedem in irgendeiner Weise so.
    Dazu habe ich so einige Gedanken, die ich gerade nicht so recht ordnen kann, aber ich schreibe mal ein bisschen was ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
    Zum Sammeln sind wir aus anthropologischer Sicht ja irgendwie veranlagt und es war lange sinnvoll, Dinge anzuschaffen und aufzubewahren. Dazu kommt das gute Gefühl beim Kauf, nicht umsonst gibt es Krankheiten wie Kaufsucht und Messi-Tum.
    Ich persönlich sehe da auch so etwas Biographisches drin. Als Kind war ich schon totaler Nintendo-Fan und hatte ein starkes Bedürfnis, mich mit diesen Dingen zu umgeben. Leider gab es aber so gut wie kein Merchandising und alles, was es doch gab, war ein richtiger Schatz. So wurden dann selbst Bilder gemalt, Zelda-Schilde aus Holz gebastelt und ein Stoffkirby genäht (okay, mit Hilfe). Jetzt sind diese Dinge auf einmal vorhanden und der "alte" Drang kommt durch, sie für ein gutes Gefühl anzuschaffen. Als ich mit 16 Jahren in Japan war, haben meine Augen permanent geleuchtet, wenn ich so durch Läden mit neuen oder alten Spielen oder Merch gelaufen bin und ich habe natürlich auch eine Menge Geld dagelassen. Gerade dieser Überfluss lässt aber den Gedanken aufkommen, ob man das denn wirklich braucht. Gerade bei Figuren und reinen Dekoartikeln ist das ja so eine Sache (und auch die Special Edition von Xenoblade lässt mich mittlerweile kalt, da ich das Spiel schon habe und eigentlich nichts Brauchbares drin ist). So bin ich dann mehr oder weniger dazu übergegangen, Gebrauchsgegenstände zu kaufen, die den Alltag verschönern. Allein von Ghibli bzw. in den meisten Fällen Totoro ist in jedem Zimmer bestimmt ein Gegenstand von der Tasse über die Handtücher bis zur Wanduhr. Und auch sonst habe ich Schreibkram, Tassen, Mousepad, Bettwäsche, Frühstücksbrett usw. mit Character-Motiven. Das erscheint mir ein guter Kompromiss zu sein.
    Und trotzdem finde ich, dass man sich auch mal was weniger Sinnvolles gönnen darf, wenn man es mit einem guten Gefühl verbindet. Und - um zu ein paar unnützen Ticks zu kommen - ein paar alte SNES-RPGs importieren, die man vielleicht irgendwann mal spielen wird oder sich mal eine Serie lang Booster von Pokémon-Karten kauft, wenn die Kinder gerade gehyped sind.

  3. #3
    Avatar von Tiago
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    Ja, das kann ich fast alles so unterschreiben.

    Früher wollte ich auch immer tolle Figuren oder sowas haben (Amiibo lassen Grüßen), aber spätestens jetzt mit den Kindern ist Platz einfach limitiert - und letzten Endes sind es auch nur Staubfänger, die mich beim Putzen immer nur genervt haben. (Und die Amiibo gleich doppelt, weil viel zu viele begehrte Amiibo nahezu gar nicht zu kriegen waren. Selbst die wichtigsten aus dem Super Mario Set habe ich nicht zusammen bekommen.) Daher kaufe ich mir nur noch in sehr seltenen Fällen CEs. Zumal vieles davon eh schon auf dem Dachboden gelandet ist, weil unsere Wohnung eben etwas klein ist. (Ich träume immer noch von dem Tag, an dem ich mein eigenes Studio habe und alles ausstellen kann.)

    Schwieriger wird es da schon mit alten Spielen: Brauche ich Xenoblade 1 wirklich 3x im Regal, wenn ich nur eine Version wirklich nochmal spielen würde? Das Problem ist: Wenn ich auf diese Weise meine ganze Sammlung ausdünnen würde (Konsequenz!), komme ich früher oder später an Versionen, zu denen ich einen emotionalen Bezug habe und von denen ich mich eigentlich nicht trennen mag. Fürs erste habe ich mich deshalb dafür entschieden erstmal alles zu behalten, da ich, wie gesagt, sonst keine Sammel-Laster habe.

    Vor ein paar Wochen habe ich mir Marie Kondos „Magic Cleaning“ als Hörbuch angehört. Das war eigentlich ganz interessant und einige der Ideen und Prinzipien versuche ich in meinem Alltag tatsächlich zu übernehmen, aber ich finde auch, dass es Ausnahmen geben muss, damit das Leben einfach ein bisschen locker bleibt.


    Ach ja: Wie genau heißt dieses Wort im Japanischen, Shodan? Magst du das mal erklären?


  4. #4
    Avatar von Karltoffel
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    Früher hab ich so ziemlich alles an Medien gesammelt. Bücher meiner Lieblingsautoren, Comics (insbesondere Vertigo), CDs, Vinyl, DVDs, Blu-ray und natürlich Games.
    Insbesondere wegen meiner Games-Sammlung gab es dann auch ernsthaft die Überlegung, ob ich nicht eine größere Wohnung brauche mit extra Game-Room.

    Ich hatte irgendwann das Gefühl, darin zu Ersticken. Filme und Serien gingen dann als erstes - ich schau die eh meist nur einmal - dann CDs - weil Spotify und Downloads…

    Am Ende hab ich nur meine Lieblingsstücke behalten. „Planet Punk“ von den Ärzten auf Vinyl - ein Vermögen wert für mich aber vor allem eine meiner ersten Schallplatten, und eine, die mich musikalisch geprägt hat, wie kaum was anderes.

    Bei Spielen kauf ich mir nur für alte Nintendo-Systeme, und auch dort lieber Klasse als Masse. Ich habe lieber 5 Spiele im Regal stehen, deren Cover mich direkt in schöne Kindheitstage zurückversetzen, als eine ganze Wand mit Spielen. Mir ist ein Terranigma in OVP lieber als ein Fullset aller SNES-RPGs als lose Module.

    Neues dann nur noch digital - außer der Preis ist unschlagbar. Für mich haben da die Fear-of-Missing-Out-Publisher wirklich die Freude am Sammeln geraubt. Ich möchte mir ein Spiel nicht vor Release zum doppelten Preis vorbestellen, nur für den Fall, dass es geil ist. Irgendwann war Sammeln für mich vor allem Stress.

    Zuletzt hab ich meine recht großen GameCube-Sammlung (um die 100 Titel) auf dem Dachboden verstaut und keines der Spiele vermisst - aus dem Auge, aus dem Sinn. Dann hab ich das meiste auch verkauft.

    Ich liebe Spiele, ich liebe Musik. Und den Komfort vom Digitalen. Daher möchte ich auch gar nicht duzend SNES-Spiele physisch besitzen. Am Liebsten wäre es mir, wenn man die ROMs kaufen könnte und fertig. So wie ich auch Musik als Audiofile kaufen kann.

    Geprägt hat mich ziemlich stark eine Netflix-Doku namens „Minimalismus“ (oder Minimalism?). Ansonsten auch der Tod in der eigenen Familie - zu erleben, wie „Schätze“ als wertloser Plunder im Müll landet.
    Und zu guter Letzt Corona. Ohne Retrobörse, Flohmärkte, ohne die Menschen drum herum, war Sammeln nur noch Geld ausgeben und ins Regal stellen. Sinnentleert.

  5. #5
    Avatar von Shodan
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    Gerne!
    Das Wort heißt Gyokusekikonkou (玉石混淆) und bedeutet wörtlich sowas wie "Gemisch von Juwelen und (einfachen) Steinen". Also eine random Zusammenstellung von allem möglichen. Passt vielleicht hier nicht haargenau, da Wert aber immer subjektiv ist, musste ich daran denken.
    Hier noch die Seite, aus der ich das mal gelernt habe (mit Chibimaruko-chan):
    IMG_20220824_143411.jpg

    Beispiel ist hier (im dritten Bild erkennbar) eine Wundertüte mit sinnvollen Dingen (T-Shirt) und Schrott (komische Mausfiguren). Im letzten Bild versucht Chibimaruko-chan noch, die Mäuse an den Opa zu vertickern.
    Übrigens hat mich das noch an ein anderes Wort erinnert, in dem es um die sinnvolle Verwendung von Zeit geht. Aber das lassen wir mal.

  6. #6
    Avatar von Garo
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    Ein Games-Sammler bin ich nicht, aber in Gamecube- und vor allem Wii-Zeiten habe ich echt viele Spiele gekauft, wobei ich mich bei einigen frage, warum. Z.B. habe ich ganze drei Sonic-Spiele auf Wii gekauft, durchgespielt habe ich kein einziges.
    Um die frühen 2010er hat sich das alles auf den PC verlagert. In Steam Sales habe ich haufenweise Spiele eingepackt, einfach nur weil sie billig waren und man es ja vielleicht irgendwann spielen möchte. So kaufte ich für einen Appel und ein Ei sämtliche Tomb Raider-Spiele, obwohl ich eigentlich nur die Anniversary-Trilogie spielen wollte. Nur durch dieses Kaufverhalten zu Anfang und Mitte der 10er habe ich mittlerweile eine Bibliothek von zwar über 500 Spielen, von denen ich aber nicht mal 2/3 durchgespielt habe.
    Dieses Kaufverhalten hat sich gegen Ende der 10er aber geändert und ich kaufe jetzt sehr viel bewusster nicht nur Spiele, sondern auch andere Sachen. Das mag daran liegen, dass ich im Laufe eines beruflichen Wechsels in dieser Zeit mein Girokonto tatsächlich nahezu nullte und dadurch sehr viel sorgsamer mit Geld umgehe... außer bei amiibo.

    Als 2015 die ersten amiibo rauskamen, war ich Feuer und Flamme. Jedes amiibo musste ran und einige waren echt schwierig zu bekommen. In die Abgründe des Kaufens von verrückten Scalpern geriet ich zwar nie, dafür habe ich aber nahezu alle Smash Bros. amiibo gekauft. Nach und nach ließ ich aber nach. Als die Zelda Aniversary-Reihe kam, hatte ich amiibo sogar zwischenzeitlich abgeschworen. Die tollen Figuren konnte ich aber nicht stehen lassen, weshalb die Abstinenz nicht lange währte. Ich bin nach wie vor etwas im Hadern, welche Figuren ich will und welche nicht. Min-Min z.B. grinst mich im Saturn immer wieder an und ich habe meine Probleme, ihr zu widerstehen.

  7. #7
    Avatar von Shodan
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    Bei den amiibos finde ich es toll, dass die wenigstens noch eine Funktion haben, die (zumindest eine ganze Weile) in verschiedenen Spielen genutzt werden kann. So suggeriert es einem zumindest noch einen Nutzen und man kramt sie immer nochmal hervor. Hatte ich jetzt bei Kirby und Xenoblade. Dabei war der Shulk damals ein reiner Lustkauf (äh... nicht falsch verstehen)

  8. #8
    Avatar von Christian 1984
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    Ich hab früher Videospiele gesammelt,PS,PS2,PS3...aber mit der Zeit alles verkauft einfach weil es dann eh nur rum steht und Staub ansetzt.
    Die PS1 hat nach über 20 Jahren den Geist aufgegeben ,die Spiele stehen noch irgendwo rum.
    Die PS2 hab ich damals sammt Spiele dann verkauft ebenso die PS3 wie auch PS4 .
    Die PSP hat meine Schwester ,die ist nie wieder aufgetaucht .

    Deshalb beschränkt sich die eigentliche "Sammlung" nur auf einen SNES Mini ,den A500 Mini und eine Switch .

  9. #9
    Avatar von Garo
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    Zitat Zitat von Shodan Beitrag anzeigen
    Dabei war der Shulk damals ein reiner Lustkauf (äh... nicht falsch verstehen)

  10. #10
    Avatar von Shodan
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    @Garo:

    Du hast auch zu jedem Blödsinn noch das passende Bild!

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