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  1. #4811
    Avatar von Rincewind
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    Vampyr (ps4)

    endlich durchgebissen ! (ja der musste sein -.- )


    + Spielidee ist einfach top - das jeder NPC eine gewisse Story mit sich bringt und sogar als Erfahrungspunktlieferant dient ist ziemlich einzigartig
    + sehr gute Sprecher . auch die Dialoge sind meist sehr angenehm geschrieben
    + phasenweise richtig toller Mix aus RPG , Abenteuer und Entscheidungen treffen

    - also technisch hat sich dontnod hier einfach übernommen . keine saubere Framerate , ca 10-15 Abstürze -.- , zwischendurch Ladepausen , sehr lange Ladezeiten bei Gebietswechseln ... ein richtiger Downer
    - einfach zu viele Blödsinnigkeiten in der Spielwelt : Diebstahl selbst in wichtigen Areas ist allen egal , keinerlei Quicktravel (oft nerviges Backtracking) , teils sehr blöde Quests und Belohnungen , Loot meist unspannend , zu wenige Gegnertypen usw
    - Leveldesign oft sehr albern eingeschränkt . da kann der Vampir manchmal diverse meterlange Abgründe rüberzoomen schafft es aber nicht einen hüfthohen Zaun zu überkraxeln ... auch das Mapsystem ist sehr stressig .

    also im Kern (und wenn es ordentlich Polishing erhalten hätte) schlummert hier eigentlich ein 8/10 Kandidat
    allerdings sind hier die technischen Defizite und vor allem die schrägen Designentscheidungen echte Downer . normalerweise drücke ich oft bei sowas die Augen zu aber hier sitzt der Biss zu tief
    6/10 für einen phasenweisen echt starkes Vampirabenteuer . aber er müsste dringend mal Zähne putzen :/


    Rinzi Game Awards (Juli 2021 Update)

  2. #4812

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    Nioh 2

    Man einer wird sich wundern warum ich so ein Spiel über 100 Stunden gespielt habe und ich trotzdem nur 6/10 geben werde.

    Vom Gameplay her, besonders vom Kampfsystem, finde ich das Spiel überragend. Aber es ist einfach ein furchtbar frustrierendes Spiel. Da ist von den Gegnern und Bossen her einfach soviel Bullshit dabei. Ich wollte öfters aufhören, wollte aber nicht die 60 Euro aus dem Fenster werfen. War auch mein letztes Nioh.

    Soulsborne und Sekiro sind da einfach um einiges besser.

  3. #4813
    Avatar von Tiago
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    Ich hab ja noch ein bisschen was rauszuhauen, daher hier mal ein paar Fazits:

    Tokyo Mirage Sessions #FE Encore

    Leider kein Spiel, dass man wirklich gespielt haben muss. Man kann es wirklich NUR empfehlen, wenn man recht japano-affin ist und ein Faible für Japanische Rollenspiele über hat. Sobald eines von beiden nicht vorhanden ist, kann man kaum eine ernst gemeinte Kaufempfehlung aussprechen. Da ich jedoch beides durchaus bin, war das Spiel für mich jetzt nicht völlig verkehrt, wenngleich es mir doch hier und da etwas zu "poppig japanisch" (japopanisch?), bzw. kitschig war.

    Vergleiche zu Persona sind naheliegend, aber wenig treffend, da viele Qualitäten von Persona 4 und 5 hier einfach nicht so richtig zünden wollen. Allen voran sind die Charaktere und deren Geschichten, sowie die Rahmenhandlung schon arg oberflächlich. Lediglich der poppig-bunte Artstyle weiß durchaus zu gefallen und lässt durch sein konsequentes und mutiges Design eine Verwandtschaft erahnen. Auch in Sachen Fire Emblem ist leider nur sehr, sehr wenig vorhanden - das ist wirklich nicht mehr als ein "#FE", denn abseits von ein paar sehr vagen Anlehnungen am Gameplay (Waffendreieck) und Namen, bzw. Story (Marth) ist nicht allzu viel zu finden.

    Interessanterweise ist hier die ach so böse und verpönte Zensur-Schere tatsächlich sogar spürbar, da manche Unterhaltungen keinen so richtigen Sinn zu ergeben scheinen, obwohl sie das Spiel auf einer Meta-Ebene tatsächlich angenehm entschärfen. m Laufe der Handlung bekommt die (überproportional kurvige) Tsukasa einen Modeljob, in dem es um Streetwear geht. Sie geniert sich jedoch mehrmals, hat Bedenken bzgl. des Shootings und erzählt später, dass ihr Vater auch alles andere als Begeistert von dem Shooting war. Im Japanischen Original handelte es sich bei dem Shooting jedoch um ein Gravure-Idol-Job, in dem Tsukasa im Bikini durchaus gewagte Posen aufs Parkett legen sollte. (Lokalisiert bedeutet bei der Switch-Version, meines Wissens nach übrigens auch, dass die japanische Fassung ebenfalls betroffen ist.)

    Jetzt könnte man in diesem Kontext - und hier vielleicht sogar zu recht - die Zensurkeule schwingen und behaupten, dass hier zu stark in die Handlung eingegriffen wurde. Ich sehe das allerdings etwas anders: Tsukasa ist ein junges, äußerst naives und gutgläubiges Mädchen. Mit dem Wissen, dass sie im Original sogar ein paar Jahre jünger war, als bei uns angegeben und dass es sich eigentlich um ein recht laszives Shooting handelte, kam ich nicht umhin zu denken, dass sie "zum Wohle ihrer Karriere" ausgenutzt wurde. Viele Charaktere loben sie für ihren Einsatz und dass sie doch einen tollen Job als Idol mache (auch ihr Vater hat das übrigens später eingesehen...). Ich vermute mal, dass hier sicherlich auch ein wenig der "Kulturschock" greift und dieser Teil der Handlung in Japan und im Kontext des japanischen Idoltums nicht ganz so wahrgenommen werden würde, aber für mich hat es sich beim Spielen einfach etwas komisch angefühlt, dass es so völlig unreflektiert dargestellt betrachtet wird. Ich glaube hier hätte es dem Spiel durchaus gutgetan, wenn dem Thema mit etwas mehr Ernsthaftigkeit begegnet werden würde und nicht alles immer "Sugar and Rainbows" wäre. Um auch hier mal den Vergleich zu Persona zu bringen: In Persona 4 ist Rise Kujikawa ebenfalls ein Idol, jedoch wurden bei ihrer Geschichte auch die Schattenseiten eines Idols dargestellt. Mal mehr, mal weniger ernst, aber durchaus so, dass man eben auch ein wenig ins Nachdenken kommt. Eine Qualität, die ich an den Persona-Geschichten sehr schätze und die bei TMS#FE einfach komplett gefehlt hat.

    Aaaaaaaber ich schweife schon wieder viel zu sehr in einen Aspekt ab, den ich gar nicht so ausführlich schildern wollte. Alles in allem ist Tokyo Mirage Sessions #FE Encore ein Spiel, dass sich wenig grobe Schnitzer erlaubt und dass man, mit einer gewissen Begeisterung für Atlus-Spiele, durchaus mal spielen kann. Dennoch sollte man definitiv kein überragendes Spiel oder gar Meilenstein in der Klasse eines Tales of Berseria, Persona 5 oder Final Fantasy erwarten.

    Mit wohlwollen vergebe ich KOWASHITAI / 5

    3/5.


    Evoland

    Ein nettes kleines Spiel mit vielen Zitaten, die vor allem dann begeistern, wenn man Spiele wie zum Beispiel Zelda, Final Fantasy oder Diablo mag. Darüber hinaus bietet das Spiel aber wenig Eigenständiges oder gar Erwähnenswertes. Aufgrund der schönen und liebevollen Zeitreise und der unkonventionellen Idee in Kombination mit der kurzen Spielzeit, vergebe ich gerne eine 3/5.


    Ni No Kuni 2: Das Schicksal eines Königreichs inkl. DLCs und Platin-Trophäe

    Ein wirklich schönes und märchenhaftes Spiel, dass den Vorgänger in fast jeder Hinsicht übertrifft. Fast? Leider fehlt Mr. Drippy oder eine ähnlich geniale Figur. An dem Spiel gibts relativ wenig auszusetzen, außer vielleicht, dass es eine Spur zu schlicht in seinen Bausteinen ist und die Geschichte etwas zu vorhersehbar. Als "Spiel für die ganze Familie" täuscht es aber so liebevoll darüber hinweg, dass man dem milde nachsehen kann.

    5/5 - Ein wirklich tolles Spiel!


    Dragon Ball FighterZ (Story Mode)

    Sehr geiler Prügler, der leider doch etwas zu wenig Aufmerksamkeit über die folgenden Monate bekommen hat. Angenehm flott und komplex ohne kompliziert zu werden. Außerdem trifft kein mir bekanntes Spiel den Artstyle von Dragon Ball (Super) so gut wie FighterZ. Die Geschichte war sogar halbwegs interessant, wenngleich zu stark gestreckt erzählt.

    Ich vergebe für meine Erfahrungen im Single Player 4/5 Sternen.


    Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals

    Dragon Quest, wie es sein sollte. An dem Spiel habe ich tatsächlich (abseits der relativ monotonen, aber DQ-typischen Musik) kaum was auszusetzen. Unfassbar, wie gut das Spiel auf der Switch aussieht und wie ambitioniert ein Rollenspiel auf der Switch sein und aussehen kann. Schneide dir mal ne Scheibe davon ab, Pokémon! DQ11 ist der beste Teil der Reihe. PUNKT.

    5/5.


    Witzig, wie ich zu den Spielen, die mir besonders gut gefallen haben, gar nicht so viel zu erzählen habe. Aber gut, meckern ist wohl leichter. Ein paar Spiele hab ich in den letzten Wochen noch durchgespielt, die hebe ich mir aber für die nächsten Tage auf.


  4. #4814
    Avatar von Soren
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    Hab ich jetzt auch noch mal nachgeholt und mit Platin beendet. Ob ich die DLC mache, weiß ich noch nicht. Da ich die Edition mit dem Season Pass habe, wäre es eigentlich angebracht. Brauchte aber erst mal ein wenig Abwechslung.

    Ich kann auch nicht mehr nachvollziehen, warum Teil 2 so viel Hass abbekommen hat. Das Spiel ist ganz okay. Es ist hauptsächlich eine Kindergeschichte, aber durch Roland bekommt das ganze hier und da einen etwas ernsteren Ton, was ich aber auch ganz gut finde. Sie haben hier viele kleine Spiele zusammen gemixt. Im Kern ist es natürlich ein JRPG, aber dazu kommt noch das Kingdom Building, dieses Kriegsgefecht, sogar für die Fans von Teil 1, die das Monster sammeln mochten, gibt es etwas. Zwar sind es keine Pokemon oder Monster aber man kann Suikoden-like über 100 Charaktere rekrutieren/sammeln und dazu noch eine große Anzahl an kleinen Elementwesen, die alle Namen mit netten Anspielungen haben. Die ganzen einzelnen Teile wirken auch nicht zu billig, so das man einiges an Spaß mit den einzelnen Bereichen haben kann.

    Die Story ist leider kein Knaller, bzw weniger spannend. Es gibt hier und da ein paar tolle Momente, aber im großen und ganzen würde ich es eher mit Pokemon vergleichen. Man spielt die Story nicht, weil man mehr über diese erfahren will, sondern um mehr Gebiete freizuspielen, um dadurch mehr Möglichkeiten zu haben. Wie eben Quests abschließen oder Charaktere sammeln

    Nioh

    Auch wenn es Teil 1 und nicht 2 ist, kann ich mich Maverick nur anschließen. Richtig tolles Kampfsystem. Viele Möglichkeiten und schön schnell. Ich hab der Story nicht richtig folgen können, aber darum spielt man Nioh nicht. Ich hab das Spiel nach längerer Zeit mit Platin beendet und will erst mal nichts von Nioh sehen. Gerade die Doppelkämpfe gegen Ende waren mehr belastend als herausfordernd. Bin aber trotzdem froh es gespielt zu haben. evtl. werde ich irgendwann Nioh 2 auch noch spielen, aber nicht in naher Zukunft..und wohl auch nicht in allzu ferner.

  5. #4815
    Avatar von Rincewind
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    Zitat Zitat von Soren Beitrag anzeigen
    Ni no kuni 2
    Ich kann auch nicht mehr nachvollziehen, warum Teil 2 so viel Hass abbekommen hat.<---> Das Spiel ist ganz okay.
    widerspricht sich das nicht ein kleines bisl ?
    denke mal das die Erwartungshaltung halt sehr hoch war . ganz okay bis "gut" trifft es aber war leider auch etwas enttäuscht (vor allem das so eine markante Figur wie Mr Drippy fehlt) . aber gab es wirklich "viel Hass" ? glaube eher es war mehr eine große Ernüchterung ^^


    The Raven Remastered (ps now)

    och joah . ein recht einfaches* und unterhaltsames Point & Click

    + sehr professionelle deutsche Sprecher
    + kein Item Overkill das einem zum "kombiniere Gegenstand X mit Gegenstand A12" zwingt
    + für Abwechslung ist einigermaßen gesorgt da man das Abenteuer nicht nur aus einer Perspektive erlebt . auch die Story die anfangs zwar sehr banal beginnt entwickelt sich sehr angenehm

    - *dafür waren ca 3 "Extra Screen Puzzles" überraschend "schwer" (undurchsichtig) im Vergleich zum ansonsten angenehm leichten Adventure
    - ja Point & Click auf Konsole ist sicher kein Erfolgsrezept . leider sind Ladezeiten recht lang und es gibt Momente in denen der Held Gegenstände aus 10 meter wahr nimmt und manchmal muss man gefühlt 3 cm davor stehen damit er damit interagieren kann . "meh" da fehlt halt eine Maus
    - naja dazu kommen natürlich noch die üblichen Point & Click Krankheiten : Wiederspielwert gleich 0 , deutlich zu wenige Location , kaum holy shit! Momente

    6/10 erscheint mir hier die richtige Wahl zu sein . sehr angenehmes Teil auch wenn der Rabe sicherlich nicht zum Top Drittel der Point & Clich Gesellschaft zählen wird
    Geändert von Rincewind (04.06.2020 um 10:00 Uhr)


    Rinzi Game Awards (Juli 2021 Update)

  6. #4816
    Avatar von Tiago
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    Eigentlich kann man hier kaum von "Durchspielen" sprechen, aber ich habe mittlerweile geheiratet - bei Harvest Moon / Story of Seasons war das immer so der Punkt, an dem das Spiel für mich "fertig" war. Nach einigen Startschwierigkeiten bin ich letztlich dann doch recht warm mit dem Spiel geworden und kann die Faszination absolut nachvollziehen. Je mehr man sich mit dem Spiel befasst, desto mehr spürt man, wie Mechaniken durchdacht ineinander greifen und es gibt eine Menge zu tun und zu entdecken - wahrscheinlich auch noch viel viel mehr, als ich bislang gesehen habe. Dennoch bin ich erstmal gesättigt, bzw. mir fehlt aktuell ein konkretes "Ziel" in dem Spiel, weshalb ich das schlussendlich doch mit einem Lächeln beiseite lege.

    4/5 für ein gutes Spiel


    Final Fantasy VII Remake

    Oh boy. Wo fange ich nur an? Bei Ni no Kuni und Dragon Quest war es so einfach zu sagen, dass mir das Spiel gut gefallen hat, weil es einfach genau das ist: Einfach (oder vllt schlicht?) - und gut. Final Fantasy VII ist ebenfalls ein sehr gutes Spiel und meine astronomisch hohen Erwartungen wurden zum Teil sogar erfüllt, aber dennoch gibt es eine Stimme in mir, die trotz eines großartigen Erlebnisses - ich denke die 5/5 kann ich an dieser Stelle vorwegnehmen - Gesprächsbedarf hat. Vielleicht gerade WEIL Final Fantasy bei mir auch immer ein bisschen Herzblut-Thema ist. Ich versuche einfach mal ein paar Punkte anzusprechen.

    Optik

    Die Charaktermodelle sind der Wahnsinn. Selten (nie?) waren die Charaktere so schick und so gut ausgearbeitet, während man gleichzeitig dem Original sehr treu bleibt. Ein paar minimale Mängel hätte ich, aber das ist wirklich Nitpicking. Beispielsweise finde ich die Haare manchmal eine Spur zu künstlich (bei Jesses Pony zum Beispiel), aber das kann man wirklich vernachlässigen. Auch in den "richtigen" Videosequenzen, fand ich, dass Cloud etwas seltsam aussah, verglichen mit dem eigentlichen Spiel.

    Bei den Umgebungen sieht die Welt leider ein bisschen anders aus. Während es heutzutage sehr viele schöne Spiele gibt, die einen Foto-Modus tatsächlich rechtfertigen, habe ich bei FF7 den Eindruck, dass sich das leider nicht so wirklich lohnen würde. Zu oft fallen schlechte Texturen und unscharfe Hintergründe auf. Lässt man den Blick nur streifen, sieht das Spiel tatsächlich fantastisch aus, aber sobald man auch nur ein bisschen genauer hinschaut, fällt das Kartenhaus leider schnell in sich zusammen. In ganz extremen Situationen, wirken die Hauptcharaktere schon fast fehl am Platz. Leider haben auch viele NPCs nicht das Hauptcharakter-Treatment erhalten, was den Kontrast in Dialogen leider doch sehr auffällig gestaltet.

    Alles in allem fragt man sich, ob das ein notwendiger Kompromiss bei einem so großen Projekt war, oder aber ob die PS4 nicht vielleicht schon an ihre Grenzen gekommen ist. Diese ganzen Mini-Ladezonen, in denen Cloud sich durch einen Spalt (oder Ähnliches) zwängt, sind schon arg auffällig und irgendwann auch störend, weil man manchmal gar nicht weiß, was da überhaupt großartig geladen werden müsste.

    Apropos durch Spalte zwängen: Die Videospielwelt hat sich für mich irgendwie nicht so richtig... lebendig angefühlt. Insgesamt wirkt Final Fantasy VII Remake sehr... "videospielartig konstruiert" und unnatürlich. Man hat selten wirklich den Eindruck, dass die NPCs einer Art Tagesgeschäft nachgehen, dass sie Gelegenheiten haben ganz alltäglichen Dingen nachzugehen, wie zum Beispiel einzukaufen oder dass es logisch-schlüssige Laufwege gibt. Einiges könnte man sicherlich damit argumentieren, dass es nunmal verarmte Slums sind oder man sich durch irgendwelche dubiosen Metallschächte bewegt, aber viele Wege sind dann doch irgendwie seltsam schlauchig und umständlich angelegt.

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich auch gar nicht, warum mich FF7 hier an dieser Stelle so nachdenklich gemacht hat. Ich vermute mal, dass es einfach an der hohen Erwartung liegt oder dass die Spielwelt zwischen "unfassbar gut" und "auffallend schlecht" so stark polarisiert. In vielen anderen Spielen ist es sicherlich ähnlich, doch hier, bei FF7, ist es mir irgendwie aufgefallen und hat mich hier und da etwas aus der Immersion gezogen. Auch die Sidequests und die offensichtlichen Stopper in der Handlung, damit man Zeit hat, sich um Sidequests zu kümmern, tun sicherlich ihr übriges, damit man sich nicht wirklich wie in einer anderen Welt fühlt, sondern eher wie in einem Videospiel. Das haben andere Spiele, wie zum Beispiel Witcher 3 besser hinbekommen, dass sich die Welt irgendwie... plausibel, homogener anfühlt. An dieser Stelle möchte ich aber auch betonen, dass all das nach wie vor Meckern auf sehr, sehr hohem Niveau ist.

    Sound

    Als ich mit FF7R angefangen habe, hat die Musik wirklich für Gänsehaut gesorgt. Bombing Mission ist der Wahnsinn und viele Tunes sind so schön und kraftvoll wie noch nie. Ganz, ganz großes Kino, was hier auf die Ohren gezaubert wird! Bei manchen Songs bin ich aber auch nicht hunderprozentig überzeugt, ob man den Kern von Uematsus ursprünglicher Komposition getroffen hat. Das hier zum Beispiel:



    Da hätte ich mir lieber eine schöne laid back Version gewünscht (, die zwar auch im Spiel gibt, aber leider nicht ganz so, wie ich es gern gesehen hätte und sie wird auch leider nicht am Wallmarkt gespielt, wie im Original). Ähnlich geht es mir bei den Turks. Da hatte ich beim Original fast schon ein bisschen West Side Story-Vibes (ihr wisst schon, die Szene am Anfang, bei der die Gang schnippend die Straße runterläuft) und dieses groovige Feeling fehlte mir ein bisschen im Remake. Dafür wirkten sie etwas bedrohlicher. Allgemein tue ich mich mit den Turks manchmal etwas schwierig. Sie sind so sympathisch und bauen trotzdem so krass viel Scheiße, dass ich nie so recht weiß, in welche Schublade ich sie stecken soll.

    In Sachen Synchronsprecher war ich übrigens positiv überrascht, von der deutschen Version. Die Stimmen sind super besetzt worden und haben eine Menge Spaß gemacht. Klar, gibts hier und da mal ein paar Aussetzer und vor allem die Kinder sind etwas strange, aber abseits davon gibts wirklich wenig zu beanstanden. Die Englische kann ich mir übrigens nicht antun, weil ich diesen seltsam Ghetto-Slang von Barret total furchtbar und fürchterlich unpassend finde.

    Gameplay

    Bei diesem Spiel hatte man ein bisschen das Gefühl, dass Final Fantasy endlich angekommen ist. Nachdem man nach Final Fantasy IX zig Versuche unternommen hatte, die klassische Formel irgendwie in die Neuzeit zu bringen (kein ATB in FFX, FFXI als Online-Spiel, FFXII als Pseudo-Online-Spiel, FFXIII mit einem deutlich schlichteren, dafür aber schnelleren ATB-System und FFXV, dass sich eher wie Kingdom Hearts gespielt hat), so hat man mit FF7R endlich den Eindruck, dass die Kombination aus klassischen ATB-System und modernem Action-Gameplay endlich richtig gut funktioniert. Ich hätte mir nur vielleicht eine zweite Taste, für noch mehr Shortcuts gewünscht.

    Wenn ich hier eine Kritik äußern würde, dann, dass ich manchmal den Eindruck habe, kaum auf gegnerische Angriffe reagieren zu können. Im Gegensatz zu Nioh, Monster Hunter oder ähnlichen Spielen hatte ich bei FF7 manchmal etwas das Gefühl, dass ich kaum eine Chance habe, rechtzeitig auszuweichen oder abzuwehren. Vielleicht ist das aber auch nur mein Mangel an Skill.

    Der Schwierigkeitsgrad war insgesamt super angenehm. Endlich mal ein Spiel, dass fordert, ohne gleich mit Soulslike-Niveau zu übertreiben und gleichzeitig nicht zu leicht ist, dass man nicht aufpassen müsste. Hier wurde wirklich eine ganz tolle Balance gefunden.

    Story / Ende

    Final Fantasy VII Remake heißt nicht ohne Grund "Remake" - und nicht etwas "Episode 1", "Part 1" oder sonst irgendwas. Was anfänglich nach einer neu adaptierten und stark erweiterten Fassung ausschaut, entpuppt sich am Ende als "Remake" im wortwörtlichen Sinn: "Neu", bzw. "noch einmal machen". FF7 wird nicht einfach nur neu aufgelegt, es wird neu erzählt, mit einer vom Original abweichenden Handlung. Ein absolut mutiger Schritt, den ich nicht habe kommen sehen und der sich, Tetsuya Nomura-typisch, am Ende nur sehr kryptisch entfaltet. (Kingdom Hearts Vibes, anyone?) Deshalb fällt es mir noch etwas schwer, das für mich einzuordnen. Einerseits zeugt das für mich von einem besonderen Respekt zum Original, der Veränderungen im Remake rechtfertigt und das Original nicht ersetzen, sondern das Universum FF7 mit einer neuen Geschichte erweitern möchte. Andererseits bin ich mir nicht so sicher, ob es das ist, was die Fans wirklich wollten. Wollten die Fans nicht eigentlich einfach nur "Final Fantasy VII in schick und modern" sehen?

    In jedem Fall ziehe ich meinen Hut vor der mutigen Entscheidung und bin jetzt tatsächlich sehr gespannt und neugierig, wie die Geschichte weitergeht. Hangelt man sich mit Veränderungen am Original entlang oder kommt etwas völlig anderes? Ich hoffe tatsächlich, dass sich die Handlung nicht zu sehr in Marvel-Wirrwarr mit verschiedenen Timelines entfaltet, sondern dass am Ende alles wieder schlüssig zueinander findet. Vieles, was Cloud im Original widerfahren ist, und theoretisch im Remake noch widerfahren müsste, ist für mich persönlich eigentlich viel zu Elementar für die "Begeisterung FF7", als dass man das einfach weglassen könnte. Ebenso der große Schreck im Original, als Aerith gestorben ist oder das traurige Schicksal eines Zack in Crisis Core. Wie massiv wird man das Original eingreifen? Wird Aerith überleben? Und was soll diese seltsam homo-erotische Spannung von Sephiroth Cloud gegenüber?

    Alles in allem

    Final Fantasy VII Remake ist ein sehr cineastisches und beeindruckendes Erlebnis, welches eben noch ein paar echte Ecken und Kanten hat, die Gesamteindruck aber nicht trügen. Die kreativen Köpfe hinter dem Spiel haben viel Expertise und Mut bewiesen und ich bin mehr als zuversichtlich, dass die Reise "Final Fantasy VII Remake" gerade erst angefangen hat und uns noch einige Überraschungen erwarten werden.

    5/5 für ein herausragend gutes Spiel!
    Geändert von Tiago (04.06.2020 um 11:59 Uhr)


  7. #4817

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    5/5 überrascht mich doch sehr. Tolles Spiel, keine Frage, aber doch einige Mankos (die hoffentlich im Nachfolger in Angriff genommen werden), die in meinen Augen einem Höchstscore im Weg stehen.

  8. #4818
    Avatar von Tiago
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    Zitat Zitat von Majin Lokan Beitrag anzeigen
    5/5 überrascht mich doch sehr. Tolles Spiel, keine Frage, aber doch einige Mankos (die hoffentlich im Nachfolger in Angriff genommen werden), die in meinen Augen einem Höchstscore im Weg stehen.
    5/5 bedeutet für mich ja nicht, dass es ein perfektes Spiel, sondern dass es ein herausragend gutes Spiel ist.


    1/5 Auffallend schlecht
    2/5 Nicht gut
    3/5 Weder besonders gut noch besonders schlecht
    4/5 Gut
    5/5 Auffallend oder herausragend gut

    Und ich würde schon sagen, dass es sich - zumindest für mich - defintiv noch von den "nur" guten Spielen abhebt. Würde das aber gerne noch etwas ausdikutieren, wenn du magst. Mich würde sehr interessieren, was dich so gestört hat. Aber die Debatte verlegen wir vielleicht in den FF7 Thread?


  9. #4819
    Hypetrain-Lokführer 2019 & King of Smash
    Avatar von Neino
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    Zitat Zitat von Tiago Beitrag anzeigen
    Final Fantasy VII Remake

    Ich hätte mir nur vielleicht eine zweite Taste, für noch mehr Shortcuts gewünscht.
    Man hat doch sogar 4. Halte L1 gedrückt und du kannst 4 Aktionen shortcutten. Hat mMn das Spiel wesentlich flüssiger spielen lassen. Oder war das für dich zu wenig?
    Discord - Neino#8565
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  10. #4820
    Avatar von Tiago
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    Genau. Ich hätte mir noch gewünscht, mit L2 (Oder R1 oder whatever) vier weitere zu haben. Vllt auch von Teammitgliedern, damit ich Heilzauber oder Buffs schneller einsetzen kann.

    Bei mir war bei Cloud beispielsweise X immer Analyse. Schon mal eins weg. Dann noch ein oder zwei physische Moves und dann vielleicht noch einen Zauber, aber dann wars das auch schon. Fand ich immer etwas schade.


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