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  1. #4221
    Avatar von Heavydog
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    Leute, 2018 war bei mir lange nicht das Jahr der Switch. Hier und da mal ein kleines Indie-Häppchen und ein Port von Donkey Kong Country, sonst war nicht viel los. BUMM! Plötzlich schlug am 12.06. ein Spiel wie eine Bombe ein und aus den Rauchwolken trat ein namenloser Held hervor und durchtrennte mit seinem Nagel jegliche Tristesse:

    Hollow Knight *heroische Trompetenklänge*

    Was macht dieses Spiel für mich so besonders?

    Nun, Hollow Knight ist für mich zu einem dieser seltenen, echten Abenteuer geworden, für die ich mich als leidenschaftlicher Gamer zerreiße. Als kleiner Wicht mit gerade mal einer Attacke starte ich in diese riesengroße, verwinkelte und geheimnisvolle Welt, in der es soooo viel zu entdecken gibt, und bahne mir meinen ganz eigenen Weg und fühle wie ich immer stärker werde und mich immer größer werdenden Herausforderungen stelle.

    In seinen ruhigen Momenten ist die Welt melancholisch, mitunter auch charmant und niedlich, um kurze Zeit später wieder seine gewaltige und bedrohliche Seite hervorzubringen, und das ganze ist so auf den Punkt zusammengestellt, dass es eine wahre Freude ist immer tiefer in diese Welt einzutauchen. Jedes einzelne Gebiet ist vollkommen einzigartig, der idyllische Grünweg, die verspielt-verträumte Pilzöde, das angsteinflößende Tiefnest, der muntere Schwarm bis hin zum tosendem Kolosseum - man fühlt sich, als ob man auf seiner Reise eine riesige Palette an Gefühlen und zahlreiche Facetten des Lebens ergreifen kann.

    Dazu tragen auch (wenn auch im geringerem Umfang) die verschiedenen, teils skurrilen Charaktere bei, die man auf seinem Weg begegnet. Es werden nebenbei Geschichten von Abenteuerlust, vom Sinn des Lebens, von Bewunderung und Hochmut, Gier und Missgunst, von Loyalität und Verrat erzählt. Das Spiel schreckt dabei auch nicht davor zurück, den Spieler manchmal vor kniffilige Entscheidungen zu stellen und den ein oder anderen NPC ein tragisches Schicksal erleiden zu lassen.

    Gegner, so viele Gegner

    Ein weiterer Pluspunkt ist die unglaubliche Vielfalt an Gegnern. Überall findet man neue, und es sind meistens nicht nur einfach farbliche Reskins von bereits bekannten Gegnern, sondern wirklich neue Gegner mit eigenen Movesets und Eigenarten. Besonders hervorzuheben sind natürlich die spektakulären Bossgegner, die jedes mal eine ganz eigene und frische Herausforderung darstellen. Hier gibt es ebenso nur wenige Wiederholungen, man braucht sich also keine Sorgen darum zu machen zum zehnten mal einem Hinox zu begegnen.

    Auch der Schwierigkeitsgrad gefällt mir sehr gut. Man merkt den Fortschritt, den man als Spieler macht und den auch die Spielfigur vollzieht, trotzdem knickt der Schwierigkeitsgrad nicht ab, sondern zieht eher nach und nach an, ist dabei aber immer sehr fair, sofern man das Spiel mit any-% und einfachem Ende durchspielen möchte.

    Das Spiel ist hier recht clever designed. Packt man einen Bossgegner nicht, geht man zuerst woanders hin und wird stärker. Darüber hinaus sind viele, viele Bossgegner optional, man muss nur wenige Bosse(7 oder 8?) zwingend erledigen um den Abspann zu sehen, und unter den zwingenden Endgegnern sind ein paar der Leichteren des Spiels. So schaffen es die Entwickler geschickt eine gewisse Variabilität in den Schwierigkeitsgrad einzubauen. "Schlechtere" Spieler umgehen schwierige Bosse und/oder "grinden" erstmal woanders, Spieler, die härtere Herausforderung suchen können diese in dem Spiel auch finden.

    Noch ein wenig mehr Lobhudelei

    Optik und Sound sind Spitzenklasse. Die handgezeichneten Umgebungen sehen toll aus und in Verbindung mit der tollen Musik und dem cleveren Audiodesign wird eine geile Stimmung erzeugt.

    Super ist auch, wie viele Möglichkeiten zur individuellen Spielgestaltung einem gegeben werden: Mit Talismannen kann man seine Spielfigur ausrüsten und somit seinen Kampfstil stark beeinflussen, so kann man sich z.B. zum perfekten Nahkämpfer oder zum ausgereiften Fernzauberer machen. Abseits des Kampfes lässt das Spiel einem ebenfalls die Wahl: Orientiere ich mich mit Kompass und Karte, setze ich zusätzlich Markierungen, oder verzichte ich lieber darauf?

    Vor allem findet das Spiel den perfekten Mix zwischen Linearität und Offenheit. Es ist quasi linear genug, um dem Spieler im richtigen Moment die nötige Herausforderung zu geben und die Puzzelteile der Story passend zusammenzufügen, andererseits so offen, dass die Wege der individuellen Spieler durch Heilandsnest sich stark voneinander unterscheiden können.

    Ein ganz kleines bisschen Kritik...

    Bei dem ganzen Lob sind mir aber dann doch noch ein paar Sachen aufgefallen, die mir nicht so gut gefallen haben, diese sind aber schon arg nitpicky:

    - Man kann Gegner durch dünne Wände und Böden hindurch treffen, das müsste nochmal gepatched werden.

    - Das Essenz-Sammeln wirkt spielzeitstreckend, Hinweise auf Traumbosse gibt es nicht.

    - Bei so tollen Bossen wär ein Boss-Replay oder Boss-Rush Modus cool gewesen (Kritikpunkt erledigt sich mit dem nächsten Gratis-DLC Gods&Glory).

    - Beim abtrünnigen Herrscher wär ein Remix des Boss-Liedes der Mantisfürsten eine raffinierte Sache gewesen (lol, mehr nitpicky geht nicht).

    Das stört das Gesamtbild aber so gut wie gar nicht, vor allem wenn man sich mal Preis und Entwickler vor Augen führt. Ganz im Ernst, dieses Spiel ist wie ein wertvolles Juwel, was man einem Ahnungslosen für 14,99€ auf dem Flohmarkt abkauft. VIERZEHN EURO UND NEUNUNDNEUNZIG CENT für dieses Meisterwerk von Spiel mit einem Umfang von weit über 30 Spielstunden!!

    Fazit

    Hollow Knight hat mich durch und durch beeindruckt, es hat mich süchtig gemacht, ich habe mich darin verknallt. Ich bin traurig, dass ich es nie wieder "blind" spielen kann und werde es trotzdem ganz sicher noch ein paar mal in meinem Leben durchspielen. Hollow Knight verdrängt alle anderen Indie-Spiele, die ich bislang auf Switch gezockt habe (u.a. Blossom Tales, Shovel Knight, Steam World Dig 2) auf die hinteren Plätze... Ja, ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass Hollow Knight mein neuer Favorit überhaupt auf der Switch ist (sorry Mario).

    10/10

    Spoiler
    Text ist ein wenig lang geraten, deswegen habe ich mal willkürlich Überschriften dazwischen gesetzt (ist fürs Auge angenehmer). Wollte mich kürzer fassen, aber eigentlich könnte ich noch stundenlang weiterschreiben, sorry

  2. #4222
    Avatar von Sepp
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    Sehr schön geschrieben Heavydog! Da steckt viel Liebe drin.

  3. #4223
    Avatar von Ryumaou
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    Da bekommt man wirklich Bock auf das Game^^


  4. #4224
    Avatar von Heavydog
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    Oh, danke für das Lob

  5. #4225
    Avatar von Mjyrn
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    Gestern zu 100% abgeschlossen (ok, fast, ich hätte theoretisch noch ein paar Nachtigallen finden und füttern müssen, aber meh...)
    Ein tolles, zeitloses Spiel, dass jeder Adventure Fan einmal gespielt haben sollte. Der Grafikstil ist absolut einmalig auf dem Videospielmarkt und fügt sich perfekt in die Story um alte japanische Mythen und Legenden ein.
    Auch sonst hat das Spiel einfach alles: einen unvergesslichen Soundtrack, tolles Gameplay, saubere Steuerung, viel Content (wenn man wirklich alles sammeln möchte), eine interessante Story (wenn auch ein wenig klischeebeladen manchmal), einen angenehmen Humorund und und.
    Ich hatte wirklich lange nicht mehr soviel Spaß bei einem Spiel, wie mit Okami. Letztendlich war ich doch erstaunt, wieviel ich von dem Spiel wieder vegessen hatte. Grad die zweite Hälfte fühlte sich für mich quasi komplett neu an.

    Kleinere Kritikpunkte sind imho das Bossrecycling (warum muss ich einige davon gleich 3-4 mal besiegen?
    Leider wurde auch der Original-Endingsong "Reset" aus dem Spiel entfernt. Irgendwie fand ich das sehr enttäuschend, als die Credits liefen. Aber wahrscheinlich gab es an der Stelle wieder Probleme mit den Rechten...


    Ich würde an der Stelle doch tatsächlich eine 10/10 vergeben wollen. Das Spiel hat es einfach verdient.
    Große Frage: Was spiele ich nun?
    The horrors prevail,
    but so do I.


  6. #4226
    Avatar von Garo
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    Stimme den anderen zu. Toll geschriebene Review, Heavy. Und ich stimme auch absolut zu. Ich rate auch wirklich zu einem zweiten Playthrough, denn viele Hinweise u.ä. fallen einem erst beim zweiten Playthrough auf. Diese Steine, die Geschichten vom Gebiet, in dem man ist, erzählen sind beim ersten Spielen schwer verständlich und auch Hornets Dialoge lassen oft mehr Fragen als Antworten zurück und auch die Geschichte der fünf großen Ritter von Heilandsnest offenbart sich kaum in seiner Gänze beim ersten Mal. Auch geschehen manche Szenen erst, wenn man die Sachen anders angeht. Man sollte z.B. mal versuchen, Herrah erst zu wecken, nachdem man seinen zweiten Kampf mit Hornet bestritten hat.
    Zum Negativpunkt mit den Traumbossen:
    Spoiler
    Zumindest beim Seelenmeister sieht man es. Wenn man sich mit der neuen Fähigkeit durch die folgenden Räume schlägt, sieht man bei der Leiche des Seelenmeisters diese Kugeln aufsteigen. Das könnte den Antrieb verschaffen, auch andere Bossräume nochmal zu checken.


    Zitat Zitat von Mjyrn Beitrag anzeigen
    Große Frage: Was spiele ich nun?
    Hollow Knight!
    Geändert von Garo (12.07.2018 um 11:44 Uhr)

  7. #4227
    Avatar von Heavydog
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    Auch nochmal danke für das Feedback Schön zu sehen, dass so lang geratene Texte hier trotzdem gelesen werden. Einer der Gründe warum ich ganz gerne Mitglied hier im Forum bin

  8. #4228
    Avatar von Rincewind
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    Balatro und dann Final Fantasy 7 Rebirth
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    so einfach mal aus dem Bauch raus :

    warning : dieses Review enthält vllt minor spoilers

    nach 29 Std läuft nun der Abspann mit gerade mal 60% abgeräumte "Spielwelt" .
    habe 2 mal den Guide benutzt , ansonsten streng versucht anhand meiner Notizen voranzukommen
    True Ending vorhin bei Tube angesehen und joah dafür lohnt sich der ganze Aufwand nicht

    love :
    + fürn 10er ein Top Indie bekommen
    + gerade anfangs sehr motivierend durch viele versperrte Wege und ja dieser Zauber "wie mag wohl die nächste Welt aussehen / wie komme ich da hoch !" ist schon vorhanden
    + die Welt ist schick und kreativ
    + Heilungs , Travel und Geldsystem wurde gut umgesetzt
    + kein Handholding , Dinge sind teilweise fies versteckt , Forschungsdrang wird oft belohnt . anscheinend fehlen mir noch 2 wichtige Skills und habe keine Ahnung wo sich die befinden

    nitpicking bis och nööö das nervt mich irgendwie :
    o insgesamt kann ich diese Welt aber kaum lieb haben =[ . dafür sind mir die meisten NPC´s zu eindimensional bzw es ensteht keine/kaum Bindung zu dem lahmen Hauptchara der leider keine keine Personality entwickelt)
    o Kampfsystem ist leider nur "zweckdienlich solide" . gerade bei Bosskämpfen wird der Knight zum Thief in Sachen Geschicklichkeitsspiel . ein Blocken und Kontern fehlt hier leider . dazu hat mich auch die Kollisionsfrage oft genervt . es fühlt sich einfach alt wie Megaman an wenn man den Po des Bosses leicht anditscht und man so Schaden bekommt oO
    o es gibt natürlich die obligatorischen Genre Skill Klischees . da fehlen mir die wow! Momente . natürlich viel Backtracking

    Fazit :
    bockstarkes Metroidvania Action Spielchen das mir persönlich die ersten ca 20 Std unfassbar viel Spaß gemacht hat bis so ein bisl die Luft rausgeht mit Recycling , zu wenig Aufklärung/Motivation der Lore + fehlender Emotionalität* (diese Komponente hat Ori einfach deutlich besser eingefangen , *für mich halt ein wichtiger Punkt)
    dicke fette 8/10


    Rinzi Game Awards (Juli 2021 Update)

  9. #4229
    Avatar von rowdy007
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    Final Fantasy XII - The Zodiac Age

    Spielzeit ~50 Std.

    Nachdem ich das Original damals nur zu etwa 90% durchgespielt hatte, habe ich jetzt mal in einem Rutsch das Remaster durchgezockt.

    Das Spiel ist sehr gut gealtert, die Zwischensequenzen sind immer noch sehr ansehnlich. Unglaublich was man damals aus der PS2 noch rausgeholt hat. Ich bin großer Fan des Battlesystems in FFXII mit seinen Gambits.

    Fazit: Final Fantasy XII ist das beste Star Wars Spiel aller Zeiten.

  10. #4230

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    Zitat Zitat von rowdy007 Beitrag anzeigen
    Final Fantasy XII - The Zodiac Age

    Spielzeit ~50 Std.

    Nachdem ich das Original damals nur zu etwa 90% durchgespielt hatte, habe ich jetzt mal in einem Rutsch das Remaster durchgezockt.

    Das Spiel ist sehr gut gealtert, die Zwischensequenzen sind immer noch sehr ansehnlich. Unglaublich was man damals aus der PS2 noch rausgeholt hat. Ich bin großer Fan des Battlesystems in FFXII mit seinen Gambits.

    Fazit: Final Fantasy XII ist das beste Star Wars Spiel aller Zeiten.

    Kannst du mir gute Job Kombinationen empfehlen ?
    Ich struggle da immer etwas. Habs auch noch hier liegen und müsste es mal langsam spielen.

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