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02.04.2006, 13:45 #1
Pornographie im Privatfernsehen?
Ich sitze zur Zeit an meiner Facharbeit und so etwas bringt immer mit sich, dass man bis spät in die Nacht hinein am Rechner sitzt. Nun begab es sich gestern, bzw. heute nacht, dass ich durch das allnächtliche Programm im Fernsehen zappte. Dabei kam ich rein zufällig auch beim Sender Tele5 vorbei. Jeder "früh 80er" sollte diesen Sender kennen, verbreitete er doch mit BimBamBino und den dazugehörigen Cartoons sorglose Kinderstunden.
Nun begab es sich aber, dass dort heute nacht ein Film lief, der in Japan irgendwann um 1800schießmichtot spielte. Als Japan Fan bin ich natürlich da hängen geblieben. Im Videotext stand, dass der Film "Im Tal der Sinne" hieß. Hab mich aber verlesen und "Tal der Sonne" gelesen. Hätte mir ja gleich denken können was das für ein Film ist, wenn ich nicht so müde gewesen wäre.
Überrascht war ich dann, als etwaige Genitalien in dem Film auftauchten. Um diese Uhrzeit nichts besonderes, dennoch hat mich die Freizügigkeit etwas verwundert. Unter anderem konnte man sehen, wie sich dort drei Frauen an einem vorsinntflutlichem Dildo verlustierten. Auch wieder nichts ungewöhnliches zu dieser Uhrzeit. Allerdings taten sie das mit sehr weit gespreizten Beinen. Sämtliche internen Organe des weiblichen Geschlechtes waren zwar durch Haare verdeckt, dennoch frage ich mich, ob dieser Film nicht gegen das Gesetz verstoßen hat? Er war um vieles freizügiger als das, was man sonst auf Vox oder Kabel 1 sieht. Man könnte es schon fast als soft-hardcore bezeichnen. Hab noch nie einen dieser Erotik Filme auf den besagten Sendern gesehen, wo eine Frau breitbeinig von hinten gefilmt wurde. Man konnte zwar nicht genau "reingucken" aber es war wohl schon hart an der Grenze.
Um mal hier eine Diskusion in Gang zu bekommen:
Wo fängt nach eurer Meinung Pornographie an und wo endet die rechtliche Grenze im Privatfernsehen?
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
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02.04.2006, 13:55 #2
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wenn man im endeffekt nichts sieht warum sollte es dann illegal oder an der grenze sein?
unerigierte männliche sowie "geschlossene" weibliche darf man doch zeigen..
und damit wären wir auch schon bei der grenze, wo pornographie anfängt
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02.04.2006, 13:57 #3
Naja, die miesen (und geschnittenen) Pornos, die da ab und zu spät Abends auf Vox laufen (an Samstagen) sind auch schon Pornografie. Pornografie ist ja nichts Schlimmes und auch nicht verboten.
Hard-Core-Pornos laufen für gewöhnlich nicht im TV, aber um was für einen Kanal handelt es sich bei Tele5? Einen Deutschen?
Szenen im Sinn von Hardcore-Pornografie darf man zeigen, wenn es um Kunst, Aufklärung, Wissenschaft usw. geht. Da habe ich auf ARTE mal eine Dokumentation um 22:00 Uhr gesehen, da sah man wie in einem Hardcore-Porno wirklich jedes Detail der Vagina. Aber eben zum Zweck einer Dokumentation der Klitoris, und nicht in einem simpeln Porno-Film.
Nicht einmal die Pornos auf Pay-TV sind extrem, wenn man sie mit echten Hardcore-Filmen aus der Videothek vergleicht. Von daher ist deine Beschreibung schon etwas verwunderlich, dass so etwas im TV läuft. Wie schon gefragt, ist das ein deutscher Sender?What lies in the shadow of the statue? .
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02.04.2006, 14:03 #4
Ich hab den auch gesehen ...
Bis zum Schluss *hust*
Fands seeeeeehr merkwuerdig als der Mann seiner Frau ein gekochtes (Frühstücks-)Ei in die Körperöffnung schob und sie dies darauf hin wieder herauspresste.
( Nahaufnahme wohlbemerkt! )
Man sah die Geschlechtsteile zwar nicht WÄHREND des Aktes, allerdings sah man wie die Frau sich das Glied einführte ( und den Mann mit einem Tuch strangulierte ) oder in einer Nahaufnahme in der Hand hielt.
Für mich persönlich fängt Pornographie ab dem Zeitpunkt an, an dem man ganz klar die Geschlechtsorgane erkennen bzw. siehe Beispiel "in Aktion" sehen kann.
ABER: Es ist da natuerlich ein Unterschied ob man sich einen Hardcore-Lesbian-Gangbang-Shemale-Whatever-Streifen reinzieht oder sich Dokumentationen auf z.B. N24 ansieht
( uebrigens sehr interessante Reihe namens "Die Sexualität der Menschen) o.ä. )
Die Filme auf Vox, Kabel und wie sie alle heissen fällt fuer mich eher unter die Kategorie "Erotik" .. Da ist es mehr Kopfsache ... eine Frage der Fantasie ...
@ Indrid:
Tele5 muesste ein deutscher Sender sein ... ja ...
Werben damit das sie grosse Hollywood-Filme zeigen (wollen).
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02.04.2006, 14:05 #5
Ursprünglich kommt Tele5 aus Spanien. Den deutschen Sender gibt es aber schon seit 1985 oder so.
Was mich an dem Film jetzt so verwundert hat, ist die Tatsache das er im Vergleich zu den anderen Filmen um einiges offern war. Darum hab ich gedacht, dass das was man sonst auf Vox sieht schon die Grenze ist.
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
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02.04.2006, 14:05 #6
@ Rene: Er hiess "Im Reich der Sinne" ...
Erotikdrama, J 1976, 96 Minuten, FSK 18
00:05
Meisterwerke
Originaltitel: Ai no corrida
Regie: Nagisa Oshima
Darsteller:
Tatsuya Fuji, Eiko Matsuda, Aoi Nakajima, Meika Seri, Kanae Kobayashi, Taiji Tonoyama
Die hübsche junge Sada nimmt im Geisha-Haus von Kichizo eine Stelle als Dienstmädchen an. Sie findet Gefallen an ihrem verheirateten Herrn, der auch sonst dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan ist. Bald beginnen die beiden eine Affäre und die eifersüchtige Sada macht Kichizo klar, dass sie ihn ganz für sich vereinnahmen will. Schließlich ringt sie ihm einen Treueschwur ab, den er, sollte er ihn brechen, mit der Entmannung bezahlen soll. Kichizo lässt sich darauf ein und verfällt dem Dienstmädchen immer mehr. Doch mit jedem Liebesakt werden die Grenzen der Sexualität neu ausgelotet, bis der Geschlechtsverkehr zu ihrer einzigen Form der Kommunikation wird. Sada ist endgültig zur treibenden Kraft ihrer Beziehung geworden, doch bald gerät die sexuelle Lust außer Kontrolle – der Schmerz wird zum bestimmenden Element ihres Zusammenseins und mündet schließlich im Tod. Der Mann schiebt der Frau ein Ei in die Vagina, worauf diese es wie ein Huhn legen muss: Das in Drastik nicht zu überbietende Skandalwerk erhitzt noch heute die Gemüter und zeigt in grausam faszinierenden Bildern die sexuelle Obsession eines Paares bis hin zur Schmerzgrenze. Noch nicht mal in ‚Der letzte Tango in Paris’ lagen Kunst und Pornographie so nah beieinander.
Kritik:
„Oshima bedient sich sicherlich filmisch eines pornographischen Vokabulars, wenn er beispielsweise immer wieder Kichis erigierten Penis photographiert, aber sein Film selber ist ganz klar keine Pornographie. Des Films Formalismus verlangt schlichtweg nach jener Deutlichkeit, könnte ohne explizitem Sex in sich zusammen fallen. Und andererseits erwecken die Bilder des obsessiven Liebesspiels niemals voyeuristische Lust… ein Meisterwerk“ (www.mitternachtskino.de)
Hintergrund:
Ein Jahr vor ‚Im Reich der Sinne’ wurde die reale Begebenheit aus dem Jahr 1936 von Noburu Tanaka als ‚Abe Sada’ schon einmal verfilmt. 1998 gab es mit ‚Sada’ von Nobuhiko Obayashi eine weitere Adaption des Stoffes. Nagisa Oshimas 1976 entstandenes Erotikdrama gilt in seiner Darstellung von Sexualität neben Pier Paolo Pasolinis ‚Die 120 Tage von Sodom’ (1976) und Bernardo Bertoluccis ‚Der letzte Tango in Paris’ (1972) als eines der radikalsten Werke der Filmgeschichte. Um Psychologie und Charakterstudien reduziert, konzentriert sich der Film ganz auf die verstörende Nähe von Lust und Schmerz: In streng komponierten Szenen, die fast episodenhaft aneinandergereiht werden, wird die Geschichte eines Paares gezeigt, deren Sexualität alle Grenzen durchbricht. Lust und Schmerz werden durch Nahaufnahmen ihrer Gesichter ausgedrückt. Oshima musste den in Japan gedrehten Film in Frankreich fertig stellen, da er sonst sofort der strengen japanischen Zensur zum Opfer gefallen wäre. Als er 1977 im Forum-Programm der Berlinale aufgeführt werden sollte, kam es zum Eklat: Die abstoßenden Bilder von Lust oder schmerzvoll verzerrten Gesichtern sowie die Detailaufnahmen von Geschlechtsteilen und Oralsex bis zum Orgasmus machten ‚Im Reich der Sinne’ zum Skandal, der als „harte Pornographie“ bezeichnet und beschlagnahmt wurde. Ein Jahr später wurde der Film aber für die Kinos ungekürzt freigegeben und erhielt von der Filmbewertungsstelle das Prädikat „besonders wertvoll“. In Japan kam das kompromisslose Meisterwerk nur in einer stark geschnittenen Fassung zur Aufführung.
Nagasi Oshimas ‚Im Reich der Leidenschaft’ (197 zeigt Tele 5 am Montag, 22.00 Uhr.
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02.04.2006, 14:11 #7
ja tele5 ist ein deutscher sender
geht um diesen film oder ? http://www.tele5.de/3.1/tele5.de/ind...ogrammID=26542
hab ihn nicht gesehen, kann da nichts zu sagen, aber wenn ich jetzt mal z.b. an premiere oder giga denke... also premiere hat einen eingebauten jugendschutz um zu allen uhrzeiten FSK filme zu zeigen und dieser jugendschutz ist auch pflicht, der kann nicht im betanova deaktiviert werden und deshalb ist decodersoftware wie neutrino z.b. auch von premiere verboten worden.
und um giga mal als beispiel anzuführen, die dürfen mit ihrer sendung "giga games" ab 23 Uhr FSK 18 "Niveau" fahren, d.h. sie dürfen da auch mehr gewalt in bestimmten computerspielen zeigen..
irgendwo da wird also auch die rechtliche verankerung liegen. was die pornographie angeht, so denke ich mir mal das die filme die z.b. auf premiere laufen z.b. auch die filme sind, die im free tv ab 23/0 uhr gezeigt werden dürfen.
genaue rechtslage würde mich aber auch mal interessieren
mentally disordered ?
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02.04.2006, 14:12 #8Fands seeeeeehr merkwuerdig als der Mann seiner Frau ein gekochtes (Frühstücks-)Ei in die Körperöffnung schob und sie dies darauf hin wieder herauspresste.
Typisch Japan eben, scheint aber im grossen und ganzen dennoch gut angekommen zu sein.What lies in the shadow of the statue? .
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02.04.2006, 14:19 #9Original von Indrid Cold
Fands seeeeeehr merkwuerdig als der Mann seiner Frau ein gekochtes (Frühstücks-)Ei in die Körperöffnung schob und sie dies darauf hin wieder herauspresste.
Typisch Japan eben, scheint aber im grossen und ganzen dennoch gut angekommen zu sein.
Mit den Worten meines Vaters: " Man will weggucken ist aber interessiert was als nächstes passiert"
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02.04.2006, 15:54 #10
hm am montag um 22 uhr kommts nochmal...
ich werds mir mal angucken allein wegen der szene mit dem ei