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  1. #1
    Avatar von KaiserGaius
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    Eure schlimmsten Jobs

    Kennt ihr das auch? Da denkt man man macht erstmal eine bestimmte Arbeit bis man später etwas besseres findet und schon nach dem ersten Tag merkt man das es auch gleichzeitig der letzte Tag gewesen ist?

    Als ich im letzten Sommer von der Schule abging, ging es gleich am nächsten Tag zur allseits beliebten Bundesagentur für Arbeit. Dort ließ ich mich dann blauäugig in eine Kartei eintragen die unter dem Begriff Lagerhilfe angelegt war. Lagerhilfe. Hmm keine Ahnung was das ist aber alles ist besser als Nichtstun. Ein paar Tage später meldete sich dann eine Zeitarbeitsfirma die mich zu sich herbestellte. Dort sollte ich dann einen Arbeitsvertrag unterzeichnen. Um was für eine Arbeit es sich handelt konnte man mir nicht sagen. Zeitarbeitsfirmen versorgen andere Unternehmen zeitweise mit Personal. In meinem Fall, also diesem einen Tag, war das ein Unternehmen das Süßkram herstellte. Also Schokolade oder Cocosstreusel für Joghurts usw. Ich sollte diesen Leuten da für einen Tag zur Hand gehen. Ich also schön früh morgens um 5:00 zu der blöden Agentur hingefahren, hingesestzt und erstaml ne Stunde warten müssen.

    Bei diesen Agenturen arbeiten nämlich auch oftmals die Leute die kein anderer haben will. Also hieß es für die Zeitarbeitsleute erstmal den Bestand an Arbeitskräften checken. Über eine Stunde später ging es dann los. Kaum waren wir bei der Werkshalle angekommen ging es auch schon los. 80KG Säcke Wasserenthärter mussten in den Keller gebracht werden. Hab mit dem Kollegen gut ne Stunde gebraucht. Dann ging es weiter. Direkt in der Halle zum Auskippen der Schokoladenformen. Gestunken hat es da! Eine Mischung aus ranziger Schokobutter und Vanillepulver. In der Kältekammer lagerten ca. 300 Gussformen vom Vortag die alle ausgekippt werden mussten. Also stand ich da in der Kälte und brauchte gut 1 1/2 Stunden um alles rauszubekommen und aufzustapeln. Mir brannte echt die Lunge danach, als wäre ich quer druch die Stadt gerant. Als ich fertig war kam das Schönste: Der Türke. Der Türke furht einen Lastwagen der ebenfalls aus der Türkei kam. Im Laster selber berfanden sich Nüsse. Wieder handlich zusammengepackt zu 80KG Säcken. Ungefähr 100 Stück mussten auf Paletten gestapelt werden was den Großteil des Arbeitstages in Anspruch nahm. Nachdem wir fertig waren gab es eine Pause. Lecker Cola mit diesem komischen Schocko-Vanille Nachgeschmack, weil dieses Pulver wirlich überall lag. Nach der Arbeit ging es wieder in die Gefrierkammer.

    Die leeren Formen wieder mit Schocki auffüllen. Das Zeug war flüssig genauso schwer wie erstarrt. Stemmt ihr mal nach so einem Tag 15KG schwere Formen über eure Köpfe. Die letzten zwei Stunden des Tages verbrachte ich damit sauber zu machen, was allerdings nach 30 MInuten schon getan war. Die restliche Zeit gammelten wir da rum. Als es dann endlich geschafft war und ich zuhause angekommen war zeigte das Chronometer bereits 20 Uhr. Ein schöner 16 Stunden Arbeitstag. Mal davon abgesehen das ich mich nicht mehr bewegen konnte und auch diese dämliche Pulvergeschmack noch immer in meiner Lunge zu finden war, eines stand fest: Einmal und nie wieder! Hab mich dann einfach abgemeldet und bin nie wieder hingegangen.

    Das war mein schlimmster Arbeitstag ever. Das Schlimmste war aber eigentlich nicht, dass ich da die Sklavenarbeit erledigen musste in diesem komischen Ambiente. Viel schlimmer war die Erkenntnis das die Leute die da wirklich arbeiten diesen miesen Job freiwillig Tag für Tag machen. Stumpfsinnige Routine. Letztendlich tat mir damals aber viel zu viel weh als das ich Mitleid mit denen emfpinden konnte.

    Jemand mit ähnlicher erfahrung?

    Nintendo ID: Kaiser-Gaius

  2. #2
    Avatar von *CRYSTAL*
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    RE: Eure schlimmsten Jobs

    Ohh ja kenn ich....
    Ich sollte letztes Jahr im August als Lackiererhelfer anfangen. Bin auch angetreten aber danach stellte sich raus das ich den ganzen Müll hab machen müssen. Wenn etwas falsch war wars ich gleich. Dann als es rauskam das eine Kollegin schwanger ist durfte sie ja nix schweres mehr machen (sie wollte aber ganz normal weiter arbeiten) also musste ich ran. Soweit noch nich wirklich schlimm. Aber dann wollte ich Urlaub (Weihnachten) und habe ihn abgegeben vom glaub 22.12 - 6.1. oder so und am 8.1 sollte ich wieder anfangen.
    Aber am 2.1. bekamm ich die kündigung.
    Weshalb? Mir stand angeblich kein Urlaub zu. Aber zu meinem Entsetzen stand auf meinem Stundenzettel das ich glaub 10 Tage Urlaub hab. Es stellte sich raus das der erst ab nächstem Jahr galt
    Meine Überstunden wurden "übersehen", ich war ja sowieso immer krank, (mit 40° Grad Fieber arbeiten zu gehen oder mit einem verstauchten Fuß KLAR)
    Als wir den Chef zur rede stellen wollten ist er ausgerastet und hat uns glaub sogar beschimpft ich hab gewartet das er handgreiflich meiner Ma gegenüber wurde. Mit mir hat er erst garnet geredet.
    Im prinzip total der reinfall....
    Der Hammer is ja noch der. Die suchten ja noch einen Lackierer. Als ich mal einen Kollegen drauf angesprochen habe ob ich mich bewerben sollte meinte der gleich: "Vergiss es Frauen werden NICHT als Lackierer eingestellt" HALLO??? Drei Jahre Ausbildung quasi um sonst

    Warum muss man sowas immer mitmachen? Vorallem weil ich zuerst nur gutes gehört hab und dann sowas. Hey ich sag euch nach sowas hab ich keine lust mehr auf Farben.
    Außer zu privaten zwecken

  3. #3
    Avatar von dx1
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    Bin im letzten Jahr beim Bewerben (Bürokaufmann) in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen an "Preisagenturen" geraten - also Versicherungsdrücker im Pyramidensystem. Natürlich kam es da nie zu einem ersten Arbeitstag. Nach der dritten Reinfall habe ich aber eine gewisse Routine entwickelt und erkenne die Backen spätestens am Telefon, meistens jedoch schon an der Formulierung des Zeitungs- und|oder Internetinserats.
    [ agora mais :feio: ainda ]

  4. #4
    Avatar von BIGBen
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    RE: Eure schlimmsten Jobs

    Original von Rene
    Das war mein schlimmster Arbeitstag ever. Das Schlimmste war aber eigentlich nicht, dass ich da die Sklavenarbeit erledigen musste in diesem komischen Ambiente. Viel schlimmer war die Erkenntnis das die Leute die da wirklich arbeiten diesen miesen Job freiwillig Tag für Tag machen. Stumpfsinnige Routine. Letztendlich tat mir damals aber viel zu viel weh als das ich Mitleid mit denen emfpinden konnte.

    Jemand mit ähnlicher erfahrung?
    Oh ja! genau das von dir beschriebene. Die Leute, dir dort arbeiteten taten mir richtig Leid und die waren auch schon übelst verbittert, weil wenn man sowas sein Leben lang machen muss. Drecksarbeit und dann noch schlecht bezahlt. Das war aber auch meine Motivation das Abi nachzumachen. Jetzt habe ich Fachabi und bin an der BOS13, schreibe am Montag - Freitag mein normales Abi, und dann kann ich studieren. Diese Erfahrungen haben mich mit geprägt und mir Motivation gegeben, deswegen bin ich Gott dankbar für diese Erfahrung.

    Also folgendes:
    Ich war ein Jahr lang arbeitslos, habe da immer mal wieder Post ausgefahren bei einem Privatunternehmer. Das war aber nicht so schlimme Arbeit, aber dafür hab ich einen Hungerlohn bekommen, und musste zusätzlich noch Benzingeld zahlen. Aber besser als garnix machen. Hab dann irgendwann rausbekommen, dass der mich übern Tisch gezogen hat, ich hätte für jeden einzelnen Brief nachzählen sollen und mir aufschreiben sollen, wieviel ich ausgefahren habe, damit der mich nicht bescheisst. Naja, aus Fehlern lernt man.

    Später hab ich dann nen zweimonatigen Ferienjob noch gemacht beim Real. Die haben Helfer gebraucht, weil sie umstrukturiert und umgebaut haben. Naja, ich musste dann ne zeitlang täglich fette Katzenstreusäcke schleppen und in die Regale einräumen, weil die kleinen, dummen Helfer ja solange sie da sind, die Drecksarbeit für die Beschäftigten machen konnten. Das waren auch so harte lange Arbeitstage, unmenschlich und ich musste auch den ganzen Tag stehen, da hat mir auch immer alles wehgetan. Aber das schlimmste war, als ich dann manchmal in die Getränkeabteilung geschickt wurde. Das war ein Getränkemarkt, und ich war quasi der Mann hinter den Automaten, der die leeren Kästen auf Paletten schlichten musste. Das musste unheimlich schnell gehen, weil die alle auf sonem Band kamen, und wenn man zu langsam war, hat es gepiept und die Leute konnten vorne ihre leeren Kästen und Flaschen nicht mehr in den Automaten schieben und es gab natürlich Stress. Das dumme war nur, dass es saumäßig viele verschiedene Kästen gab, und die alle geordnet in dem Lager da auf bestimmte Paletten geräumt werden mussten. Manche auch zusammen, und sowas weiß man einfach nicht, wenns einem keiner sagt. Musste dann manchmal mit einem dort fest angestellten älteren Kerl zusammenarbeiten. Der war immer stinksauer, hat mich alle 10 Sekunden angeschisse, warum ich so langsam bin. (Dabei wusste ich nur mal wieder nicht, was ich mit einem Kasten voller verschieden zusammengewürfelter Flaschen (die Leute geben manchmal echt verrückte Dinge ab) machen soll, weil ja keine falschen Flaschen in falschen Kästen sein durften. Der hat das voll nicht gepackt, dass man sich sowas nicht in 5 Minuten sich merken kann, und nicht in 10 Minuten die Routine haben kann, die der in seiner gesamten Berufslaufbahn gesammelt hat. Naja, da gabs dann auch direkt hinter dem Abgabeautomaten den "Tisch", wie er so liebevoll genannt wurde von meinem Kollegen. Dort standen Unmengen von leeren ungeordneten Flaschen herum, die die Leute lose in die Automaten geschoben hatten. Die mussten alle in bestimmte Kästen geordnet werden. (Also das war nicht so, dass es fürne Cola-Flasche dann nen Kasten gab, wo Cola draufstand, waren meistens andere Kästen) Und die Flaschen waren immer versifft, angeschleckt, man hat dauernd Speichel gerochen und es waren oft halbvolle Flaschn. (da fragt man sich echt, wieso die Leute net einfach austrinken können, das war echt sehr häufig, dass noch ein paar Schlücke drin waren. Sone Verschwendung.) Man musste natürlich rasend schnell arbeiten, bevor der Tisch voll war, und hat nach Speichel gestunken. Die vollen Kästen musste man dann per Hand aufs Band stellen, wo sie mit den anderen abgegebenen ins Lager gefahren wurden. Naja, war echt der Horror, vor allem wenn man dauernd zusammengeschissen wird.
    Stundenlohn war 6€.

    Nachem das vorbei war, hab ich mir geschworen, nie im Leben sonen Scheiss (außer kurzzeitig, aber nicht mein Leben lang) arbeiten zu müssen. Da weiß man wenigstens, wofür man lernt und studiert^^

    Naja, man wird immer schlauer und erfahrener, auch wenn man noch so blöde Erfahrungen macht.

  5. #5
    Avatar von dx1
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    Eklig, aber was ist denn "Speicher"? Dachboden?
    [ agora mais :feio: ainda ]

  6. #6
    Avatar von BIGBen
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    Sorry, hatte mich verschrieben, habs ausgebessert. War natürlich Speichel gemeint.

  7. #7

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    Goldschnitt ist das ödeste, beschissenste und blödeste was es auf der Welt gibt.

  8. #8
    Avatar von BIGBen
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    Kenn ich nicht, was muss man da machen?

    @dx1: Hab diese Preisagenturen nicht ganz verstanden. Was machen die genau?

  9. #9

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    Kenn ich nicht, was muss man da machen?

    @dx1: Hab diese Preisagenturen nicht ganz verstanden. Was machen die genau?
    beschreib ich nachher noch. ich geh jetzt erst essen.

  10. #10
    Avatar von dx1
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    google.de - define:goldschnitt
    Als Goldschnitt bezeichnet man die Technik, die Schnittkanten eines Buchblocks mit Blattgold zu versehen. Ältere gebundene Bücher aus einer höherwertigen Auflage haben das oft.

    Diese "Strukturvertrieb(e)" - falls Du mal nachschlagen willst - aquirieren in großer Zahl Kunden und leben von den Provisionen der Versicherungen. Allerdings bekommt der eigentliche Werber, also der, der den Kunden zum Vertragsabschluss bringt, nur einen kleinen Betrag - sagen wir mal zehn Euro pro Abschluss. Der Verkäufer kann aber mehr verdienen, in dem er weitere Verkäufer für den Strukturvertrieb wirbt. Sobald er sechs (z.B. bei der AFA GmbH) geworben hat, bekommt er pro eigenem Abschluss sagen wir mal 15 Euro und 5 pro Abschluss derer, die er geworben hat. Usw. Die Pyramide hat glaube ich 12 Stufen oder "nur" 9? Egal. Diesen Bericht finde ich ganz gut: http://www.ciao.de/AFA_GmbH__Test_1705106
    [ agora mais :feio: ainda ]

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