Euer Gedanke des Tages!

[Mc_Rib]

Deswegen sinken auch die Bevölkerungszahlen, viele Japaner sind ein Leben lang single und die Selbstmordraten sind hoch.

Hat ja auch alles mit dem vorangegangenen Thema extrem viel zu tun
Wobei das mit den Selbstmorden schon mies ist... Der Zug Geister verspätet dich dadurch oft ...

[Monoton]

Hat ja auch alles mit dem vorangegangenen Thema extrem viel zu tun ;)

Klar, gehört immerhin auch zu der vorherrschenden gesellschaftlichen Struktur. Bestimmt ist nicht jede Frau über die aufgezwungene "echte Frau" Rolle zufrieden. Und gerade in Japan hat ein freundliches Lächeln und "danke" wenig zu bedeuten, oder? :)

[Mc_Rib]

Ausnahmen gibts immer.
Die, die es wirklich stoert setzen sich auch durch.
Aber wayne. Du musst ja nicht nach Japan ziehen

[anonym_240216]

Deswegen sinken auch die Bevölkerungszahlen, viele Japaner sind ein Leben lang single und die Selbstmordraten sind hoch.

Ach, wir sollten vielleicht erst einmal vor unserer eigenen Haustür kehren, ehe wir mit dem Finger auf andere Kulturen und Gesellschaften zeigen.

[Monoton]

Ach, wir sollten vielleicht erst einmal vor unserer eigenen Haustür kehren, ehe wir mit dem Finger auf andere Kulturen und Gesellschaften zeigen.

Wieso? Bei vorhandenem Interesse kann man doch an den Kulturen oder Gesellschaften Kritik üben, mit denen man sich auch beschäftigt, oder nicht? Warum denn nur den Blick auf die eigene Kultur werfen, wenn es woanders auch was zu lernen (und kritisieren) gibt. Wäre mir neu, dass ich von unserer Kultur und Gesellschaft schwärme. Dafür stehe ich oft genug auf der Straße, auch als Demonstrant.

[anonym_240216]

Wieso? Bei vorhandenem Interesse kann man doch an den Kulturen oder Gesellschaften Kritik üben, mit denen man sich auch beschäftigt, oder nicht? Warum denn nur den Blick auf die eigene Kultur werfen, wenn es woanders auch was zu lernen (und kritisieren) gibt. Wäre mir neu, dass ich von unserer Kultur und Gesellschaft schwärme. Dafür stehe ich oft genug auf der Straße, auch als Demonstrant.

Klar kann man das, aber ich glaube, Rib hat da sicher einen besseren und tieferen Einblick in die japanische Gesellschaft. Das eine ist, wenn man dort lebt, arbeitet und die Sprache spricht, das andere ist, wenn man sich mehrere tausend Kilometer "damit beschäftigt". Außerdem ist es auch ein rein subjektives empfinden - nur, weil es nicht mit "unseren" Wertvorstellungen d'accord geht, muss das nicht heißen, dass die Leute in Japan das genauso sehen bzw. überwiegend unzufrieden sind. In Japan gibt es vergleichsweise wenig große Demonstrationen, große Proteste und auch die gewählte Parteilandschaft ist "eher" konservativ und traditionell. Japan ist kein autoritäres Regime oder ein Polizeistaat, die Leute haben alle demokratischen Möglichkeiten, ihre Situation zu ändern, wenn es denn dafür eine entsprechend große Menge an Leuten gibt, die unzufriden sind. Ich bin persönlicher Verfechter einer liberalen Gesellschaft, in denen Frauen alle Rechte und Pflichten haben, wie Männer, aber vielleicht sind viele Japaner einfach nicht so unzufrieden mit ihrer Gesellschaft, obwohl sie in vielen Bereichen sich von unseren "westlichen" Werten unterscheidet. Für mich gehört zu einer halbwegs liberalen Weltanschauung auch dazu, dass man die Leute so leben lassen kann, wie sie es für richtig halten (solange offensichtliche Kriterien wie z.B. nicht andere Menschen gefährden, berücksichtigt werden). In Japan wird z.B. auch keine Frau dazu gezwungen, Karriere zu machen oder zuhause zu bleiben, genau so wenig wie bei uns - es gibt aber sicherlich einen gesellschaftlichen Druck in beiden Kulturkreisen, der wohl unterschiedlich hoch ist. Ob man diesen widerstehen kann, ist dann natürlich eine andere Sache, aber für schwierige Probleme gibt es nicht immer einfache Lösungen. Aber um bei dem Beispiel zu bleiben: Ob eine Frau nun lieber zuhause bei den Kindern bleiben will, oder Karriere machen will, sollte alleine die Entscheidung des jeweiligen Individuums sein, wobei beides dann auch zu akzeptieren ist.

Ist aber auch wieder nur meine Meinung, ist vielleicht auch nicht die idealste Plattform, um darüber zu diskutieren.

[Monoton]

Und weil er einen tieferen Einblick hat, nimmt es mir das Recht auf Kritik? Das wäre schade, dann darf man sich ja mit gar nichts mehr auseinandersetzen, weil es immer Leute gibt, die einen tieferen Einblick haben. Und natürlich ist es irgendwo subjektiv, wie immer bei einer Diskussion. Ich hab Japan auch nicht gebasht, schließlich gehe ich heute Abend noch zum Japaner essen, weil das Essen sehr geil ist. Viele die in Deutschland leben, haben auch keine Ahnung was eigentlich so in der Gesellschaft abgeht. Jemand von außerhalb darf aber weniger Kritik üben als die, die hier leben? Das wäre doch Blödsinn.
Und ich habe nie von "unseren" oder "westlichen" Wertvorstellungen gesprochen. Oder gehören niedrige Selbstmordraten in unsere Wertvorstellungen, aber nicht in die japanischen?

[Mc_Rib]

Ich hab maximal "mehr Einblick" in den schlichten Alltag und den Leuten in meiner Umgebung (Arbeitskollegen, Freundin und deren Familie etc), aber alles Andere was z.B. in politische Richung geht eher kaum, da es mich (wie auch schon in Deutschland) so gut wie gar nicht interessiert.
Ich will mein Leben leben und kann es so tun wie ich will, da sind die vielen "schlechten" Dinge fuer mich einfach nicht von belang, da sie a.) nicht auf mich zutreffen/bzw mich nicht betreffen und b.) ich mir genug Sorgen um mein eigenes Wohl machen muss, als auch noch sich um den Rest der Bevoelkerung zu kuemmern.
Sehe aber auch kein Problem darin, kritik "von Ausserhalb" zu ueben.
Japan ist bei weitem nicht das Traumland, wofuer viele (vorallem weebs/otakus) es halten, was sich vor allem eben erst richtig bemerkbar macht, wenn man nicht nur 3 Wochen Urlaub macht.
Von daher alles cool.
Lebe trotzdem lieber hier, da ich u.a. wesentlich mehr Geld verdiene und mehr Spass am Land an sich habe, sodass ich in der Relation von Pro und Contra das Zuengchen stark im Pro stehen hab.
Mag fuer viele vielleicht ignorant und auch empathielos wirken, aber damit kann ich sehr gut leben.
"Jeder denkt nur an sich, nur ich denk an mich" trifft es wohl am ehesten bei mir

[anonym_240216]

Und weil er einen tieferen Einblick hat, nimmt es mir das Recht auf Kritik? Das wäre schade, dann darf man sich ja mit gar nichts mehr auseinandersetzen, weil es immer Leute gibt, die einen tieferen Einblick haben.

Mein erster Satz oben fing original mit "Klar kann man das, ..." an. Ich will dir dein Recht auf deine Meinung nicht absprechen oder diese mindern, im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass möglichst viele Blickwinkel auf eine Thematik nur bereichern können, wenn man entsprechend differenzieren kann.

Jemand von außerhalb darf aber weniger Kritik üben als die, die hier leben? Das wäre doch Blödsinn.

Wie gesagt, dürfen kann man alles. Ich persönlich interessiere mich dann aber eher für die Meinung derjenigen, die tatsächlich Teil der Gesellschaft sind und einen entsprechenden Einblick darin haben, was nichts heißen muss.

Und ich habe nie von "unseren" oder "westlichen" Wertvorstellungen gesprochen.

Die Gleichberichtigung von Mann und Frau wird im öffentlichen Diskurs meist als westliche Wertvorstellung tituliert. Schließlich ist man hier noch am nähesten daran, wenn man andere Länder wie Indien, Japan etc. vergleicht. Meinetwegen auch als "linke". Aber ist ja dann Haarspalterei, ich denke, du weißt, was gemeint ist.

Oder gehören niedrige Selbstmordraten in unsere Wertvorstellungen, aber nicht in die japanischen?

Soweit ich weiß liegen die Probleme der hohen Selbstmordrate eher an Faktoren wie hoher Leistungsdruck an Schulen und Universitäten, sozialer Verwahrlosung etc. und weniger an dem, was wir traditionell als "Wertvorstellung" verstehen, ich kann mich aber auch irren. Eventuell weißt du aber mehr?

[Monoton]

Lebe trotzdem lieber hier, da ich u.a. wesentlich mehr Geld verdiene und mehr Spass am Land an sich habe, sodass ich in der Relation von Pro und Contra das Zuengchen stark im Pro stehen hab.

Würde ich auch. Kenne kein Land, in dem alles perfekt ist. Auch in meinen Traumländern Island, Schottland und Kanada (da sowieso) nicht. Von daher will dir auch keiner absprechen dort zu leben. Und inwieweit man sich für politische und gesellschaftliche Problematiken einsetzt liegt auch in der eigenen Hand. Von daher ist doch alles cool.

Soweit ich weiß liegen die Probleme der hohen Selbstmordrate eher an Faktoren wie hoher Leistungsdruck an Schulen und Universitäten, sozialer Verwahrlosung etc. und weniger an dem, was wir traditionell als "Wertvorstellung" verstehen, ich kann mich aber auch irren. Eventuell weißt du aber mehr?

Genau. Bin auch gar nicht primär auf die Thematik Wertvorstellung angesprungen, sondern auf das "alle hier sind happy". Dass das von Rib auch überspitzt gemeint war und auf ein bestimmtes Thema, ist klar.

Ich persönlich interessiere mich dann aber eher für die Meinung derjenigen, die tatsächlich Teil der Gesellschaft sind

Ich mich auch.