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  1. #1
    Avatar von DelFina18
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    großes Grinsen FanFic - The Mysterious Crystal

    Joa... Ich hab ne eigene FanFic geschrieben, schreib momentan an zwei weiteren und es werden bestimmt noch mehr XDDDD

    Nuja, diese hier ist extrem lang geworden (ca. 180 Seiten bei Word, nur um euch vorzuwarnen XDD), aber ich denke, sie ist auch ganz gut...

    Noch ein kleiner Hinweis: Ich bin ein totaler Fan von Kraine, deswegen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ich die beiden hier verkuppelt habe XDDD

    Ich werd die Kapitel hier Stück für Stück reinstellen, ich schaff es wohl nicht alles heute...



    Prolog: Juells Mission

    Wie jeden Tag ging Juell ihrer Arbeit als Schutzengel nach und wie jeden Tag machte es ihr Spaß. Ihrer Meinung nach konnte man nach dem Tod keine bessere Arbeit bekommen. Immerhin rettete man Leben, fast wie Ärzte. Vielleicht wäre sie ja einmal Ärztin geworden, wenn sie nicht schon so früh an einer Epidemie gestorben wäre. Heute jedenfalls sollte sie ein kleines Kind davor bewahren, sich bei dem Sturz von einem Baum zu viele Knochen zu brechen. Professionell ging sie ans Werk und bremste den Sturz so gering ab, dass es keiner merkte, aber so, dass der Junge einigermaßen heil unten landete. Ein paar Schrammen, blaue Flecke und einen Schock, mehr hatte er nicht.
    „Tijo!“, rief seine Mutter besorgt, die angerannt kam, „Da hast du aber noch einmal Glück gehabt! Ab jetzt kletterst du nicht mehr auf Bäume, verstanden?!“
    Pah! Von wegen Glück! Das war das Werk eines professionell ausgebildeten Schutzengels!, dachte Juell ein wenig beleidigt.
    Aber die Lebenden konnten ja nichts dafür, dass sie solche Dinge entweder dem Glück oder Pech zuschrieben, anstatt auf die gute oder schlechte Arbeit eines Schutzengels. Sie wussten ja nicht, dass es welche gab.
    „Ja, Mama!“, antwortete der Junge brav.
    Bei seinem Anblick wurde Juells Herz ganz weich. Sie hatte selber zwei Kinder gehabt, es waren Zwillinge gewesen, aber sie hatte sie leider nicht mehr aufwachsen sehen. Dabei war sie so glücklich gewesen, als sie ihren Sohn und ihre Tochter in den Armen gehalten hatte. Selbst im Himmel war sie ihnen noch nicht begegnet. Aber nur wenige hatten die Chance, ihre Verwandten zu sehen.
    Seufzend flog Juell in den Himmel zurück, um den nächsten Auftrag abzuholen.
    „Juell! Martel möchte dich sehen!“, rief Wayx, der Engel, der sich um die Verwaltung kümmerte und die Aufträge verteilte.
    „Martel? Warum das denn?“, fragte Juell verwirrt.
    Normale Schutzengel hatten eigentlich nur wenig mit Martel zu tun.
    Wayx zuckte mit den Schultern. „Anweisung von ganz oben.“
    Also machte sich Juell auf den Weg zu Martel.
    „Juell! Schön, dich zu sehen!“, begrüßte Martel sie.
    „Ja, finde ich auch… Aber was verschafft mir die Ehre?“
    „Nun, weißt du… Du kannst dich doch noch bestimmt an die Prophezeiung des Kristalls erinnern?“
    Juell nickte. Wie hätte sie die auch vergessen können? Ihr ganzes Leben hatte immerhin etwas damit zu tun gehabt.
    „Unglücklicherweise wird sie sich bald erfüllen…“
    „WAS?!“, rief Juell entsetzt.
    Natürlich hatte sie gewusst, dass sie irgendwann eintreten würde. Und wenn sie so darüber nachdachte, war es auch schon mehr als 6500 Jahre her, dass sie prophezeit worden war. Aber trotzdem konnte Juell es nicht fassen.
    „Ja. Wir möchten dich bitten, dich für die nächste Zeit in einen Körper einzunisten, sozusagen als Zweitseele.“
    „Warum ausgerechnet ich? Ich bin nur ein einfacher Schutzengel… Naja gut, mit professioneller Ausbildung natürlich, aber…“
    „Es handelt sich um eine deiner Nachfahrinnen. Mehr noch, um deine Wiedergeburt!“
    „Oh…“, sagte Juell nur, zu mehr war sie nicht in der Lage.
    „Du wirst ihr beistehen und ihr bei ihrer schweren Aufgabe helfen. Aber du darfst ihr nichts von ihrem Schicksal sagen und dich auch sonst nicht in ihre Bestimmung einmischen. Du darfst nur versteckte Ratschläge geben. Und du darfst auch erst auftauchen, sobald sie ihre Rolle vollkommen angenommen hat. Ich denke, du weißt, wann das sein wird“, meinte Martel.
    „Ja… Natürlich weiß ich das…“, murmelte Juell.
    „Gut, dann kannst du dich jetzt auf den Weg machen.“
    Langsam ging Juell zur Tür.
    „Ach warte, da ist noch etwas!“, rief Martel und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    „WAS?!“, fragte Juell ein wenig bestürzt.
    Martel nickte traurig. „Es wird wirklich nicht leicht für sie werden. Sie wird am Ende eine schwere Entscheidung treffen müssen…“
    „Also sehe ich ihn wieder… Nach so langer Zeit… Das letzte Mal waren wir noch Kinder!“, meinte Juell.
    „Ja, ich weiß… Aber du liebst ihn nicht mehr, oder?“, fragte Martel.
    „Nein. Wie gesagt, das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, waren wir noch Kinder. Und danach habe ich Gion kennen gelernt.“
    „Dann mach dich jetzt auf den Weg“, sagte Martel, worauf Juell das Zimmer verließ und sich auf den Weg zur Welt der Lebenden machte.


  2. #2
    Avatar von dx1
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    Mhm, naja. Kein Lesestoff für mich. Ich mag zwar das Spiel auch gern, aber Dein Text ist wirklich sehr amateurhaft geschrieben.
    Das zum Beispiel: "... wenn sie nicht schon so früh an einer Epidemie gestorben wäre." Man stirbt nicht an, sondern während einer Epidemie.

    Ich will Dir aber nicht den Mut nehmen, weiter zu machen. Jeder berühmte Schriftsteller, lebend oder schon längst tot, hat irgendwann mit solch ungeschliffenen Texten angefangen. Und einen Lektor brauchen auch die ganz großen noch heute.

    Und - ganz ehrlich - für mich wäre das auch keine Möglichkeit zum Broterwerb. Ich schreibe schon seit Monaten ein einem Abenteuer für DSA und habe gerade mal die Rohfassung der (spielbaren) Einleitung fertig und ein winziges Teil aus der Mitte, zu der mir obendrein auch noch eine logische Hinleitung fehlt. Und wenn man noch bedenkt, dass es sich lediglich um ein vier- bis sechstündiges Abenteuer handeln wird ...

    Also: Gib nicht auf. Such Dir jemanden, der nicht Dein bester Freund ist oder einen aus der Familie, der Dir ehrlich Kritik ins Gesicht sagen will und lass ihn oder sie mit einem Rotstift an Dein Manuskript.
    [ agora mais :feio: ainda ]

  3. #3
    Avatar von DelFina18
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    Nuja, mit dem Satz wollt ich halt ausdrücken, dass sie durch die Epidemie gestorben is, also dass das der Auslöser war...
    Aber ich finds gut, dass du mich kritisierst, bis jetz ham mich die Leute nur auf Rechtschreibfehler und so hingewiesen ^^
    Das is noch net so professionell schreibe, is mir auch klar, aber ich hab auch erst im Februar angefangen zu schreiben. Und ich hab mehr oder weniger einen Lektor, meinen Onkel XDDD Aber da hatte da i-wie nichts zu bemängeln...
    Nuja, jedenfalls macht es mir Spaß, zu schreiben und ich denke, dass ist sehr wichtig ^^ Was ich selbst noch an mir zu bemängeln habe: Ich glaube, ich schreibe zu viele Gespräche und beschreibe zu wenig... *seufz*

    Gut, der Prolog war auch noch nicht so aufregend, er gefällt mir auch nicht so, aber vielleicht findest du das erste Kap. ja besser ^^

    Kapitel 1: Eine interessante Entdeckung

    Sechs Monate waren vergangen, seit die Welten Sylvarant und Tethe’alla vereint worden waren. Inzwischen herrschte überall wieder Alltag – auch in der Schule von Iselia.
    „Wer kann mir sagen, welche Stadt die neue Hauptstadt ist?“, fragte Raine ihre Schüler.
    Alle Hände bis auf eine gingen nach oben. Doch Raine beachtete diese nicht weiter.
    „Lloyd, kannst du mir die Antwort geben?“, fragte sie den Schüler, dessen Hand als Einzige nicht nach oben geschnellt war.
    Lloyd hörte Raine nicht. Er war in seinen Gedanken versunken.
    Wie es Dad wohl geht? Ich vermisse ihn… Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen…
    „LLOYD!!! Es ist schon schlimm genug, dass du manchmal im Unterricht einschläfst, aber musst du jetzt auch noch tagträumen?!“, rief Raine und bewarf ihn mit einem Kreidestück, das ihn direkt an der Stirn traf. (Wer die erste OVA-Folge gesehen hat, kann es sich bildlich vorstellen XD)
    „Woah! Ähm… Wie war die Frage?“, fragte Lloyd.
    „Ahh… Es ist immer das Gleiche mit dir…“, seufzte Raine und schüttelte den Kopf.
    Lloyd widmete sich wieder seinen Gedanken, während Raine jemand anderes bat, die Frage zu beantworten.
    „Na gut, dann machen wir für heute Schluss!“, sagte Raine schließlich.
    Sofort packten alle Kinder ihre Sachen ein und gingen aus dem Zimmer. Nur Lloyd saß weiterhin auf seinem Platz und schien nicht zu merken, dass der Unterricht zu Ende war.
    „Lloyd! Du kannst gehen, der Unterricht ist vorbei!“, rief Raine ihm zu.
    „Was?!“
    „Lloyd, muss ich mir Sorgen machen? Seit Tagen scheinst du abwesend zu sein. Das ist schon fast schlimmer, als wenn du einfach nur schlafen würdest. Dich beschäftigt doch irgendwas!“
    „Es tut mir Leid… Ich muss nur ständig an Dad denken… Wie es ihm geht und was er macht… Ob ich ihn überhaupt wieder sehen werde…“
    „Du vermisst ihn sehr, oder?“
    „Ja...“
    „Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht. Pass auf, vielleicht steht er ja irgendwann einfach vor deiner Tür!“, versuchte Raine Lloyd aufzumuntern.
    „Aber wie soll er denn auf die Erde kommen? Es funktioniert nicht einmal mit dem Ewigen Schwert, ich habe es ausprobiert…“
    „Du wirst ihn schon noch wieder sehen, da bin ich mir sicher. Wunder geschehen immer wieder!“, sagte Raine überzeugt, „Aber jetzt solltest du nach Hause gehen. Oder willst du etwa länger als nötig in der Schule bleiben?“
    „Stimmt, ich sollte wirklich nach Hause gehen!“, rief Lloyd, packte seine Sachen und rannte zusammen mit Noishe, der wieder einmal auf ihn gewartet hatte, durch den Wald von Iselia nach Hause.
    „So… Ich werde jetzt erstmal die Zutaten kaufen, die Genis mir aufgeschrieben hat. Diesmal werde ich es bestimmt schaffen, das Gericht genießbar zu machen!“
    Energisch packte Raine ihre Sachen und holte einen kleinen Zettel aus ihrer Jackentasche.
    „Hmm… Rotes Satay… Das bekomme ich am schnellsten in Triet. Na dann mal los!“
    Mit dem Roten Satay in der Tasche verließ sie Triet. Plötzlich fiel ihr in der Wüste etwas auf. Nördlich von Triet sah sie eine Art Tempel. Allerdings schien er zerstört zu sein. Es war eine Ruine. Aber die Triet-Ruinen konnten es nicht sein, denn diese lagen im Süd-Westen. Wie kam es also, dass dort eine Ruine war und Raine und die anderen sie noch nie bemerkt hatten? Sie konnte ja nicht einfach vom Himmel gefallen sein. Raine verspürte den Drang, sich die Ruine genauer anzusehen, aber sie war ihr ein wenig unheimlich und außerdem wartete Genis darauf, was zu essen zu bekommen. (Wer’s glaubt… ^^)
    Aber wenn die Ruine auf einmal auftauchte, vielleicht verschwand sie dann auch bald wieder? Möglicherweise war das eine einmalige Gelegenheit. Also entschloss sich Raine, die Ruine zu erkunden. Genis würde schon warten können.

    Entgegen Raines Erwartungen hatte Genis keineswegs vor, wieder einmal Raines Küche ertragen zu müssen. Nur äußerst widerwillig hatte er Raine die Zutaten aufgeschrieben. Besser sie hatte die richtigen Zutaten und versuchte dem ganzen ihren eigenen Stil zu geben, als wenn sie vollkommen experimentierfreudig irgendwelche Zutaten zusammenwürfelte, die gar nicht zusammenpassten. Da Genis aber wusste, er würde so oder so mit Bauchschmerzen im Bett landen, hatte er sich entschlossen, Lloyd und Dirk zu beten, vorher bei ihnen mitessen zu dürfen, um bei Raine sagen zu können, dass er keinen Hunger habe, aber trotzdem nicht mit leerem Magen ausging.
    „Ach komm schon, Genis! Sei mutig, so schlimm kann es doch nicht sein! Ihr Essen wird dich schon nicht umbringen, zumindest wäre das nicht ihre Absicht gewesen!“, ärgerte Lloyd Genis.
    „Hm, was meinst du, wie Raine sich freut, wenn ich ihr sage, dass du heute mit uns essen willst?“, fragte Genis mit einem fiesen Lächeln im Gesicht und einem Blitzen in den Augen.
    „O-Okay, du kannst mit uns essen!“, antwortete Lloyd schnell.
    Zufrieden setzte sich Genis auf einen Stuhl.
    „Zum Glück bleibt mir noch ein bisschen Zeit, bis Raine mir ihre Version von Curry auftischt…“, seufzte Genis.
    „Curry, heh… Dabei muss ich irgendwie an Sheena denken…“
    „Du meinst, weil sie Curry immer mit Ananas kocht?“
    „Ja… Ich frage mich, wie es ihr geht…“
    „Nun ja, ich denke, sie wird viel zu tun haben als Oberhaupt von Mizuho“, vermutete Genis.
    „Findest du nicht, wir sollten uns alle mal wieder treffen? Immerhin haben wir die anderen jetzt schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen…“
    „Meinst du mit alle denn wirklich alle?“, fragte Genis.
    „Nun ja…“
    „Lloyd… Ich weiß, wie gerne du Kratos wieder sehen möchtest… Aber wir haben keine Möglichkeit, ihn auf die Erde zu holen. Wenn es mit dem Ewigen Schwert nicht geht, würde ich sagen, geht es gar nicht.“
    „Ja, du hast wohl Recht… Das wird wohl ein Traum bleiben…“
    „Lloyd… Tut mir Leid… Das hätte ich nicht sagen dürfen. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben! Vielleicht gibt es einen uns unbekannten Weg, auf dem man Kratos zurückholen kann!“
    „Danke, Genis… Aber ich muss auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es diesen Weg nicht gibt.“
    „Seit wann bist du so pessimistisch? Der Lloyd, den ich kenne, gibt nicht so schnell auf!“
    Lloyd lächelte.
    „Ja. Ja, du hast Recht! Ich darf nicht aufgeben!“

    Kratos’ Tag begann damit, dass er nach Exspheres suchte und diese ins All schüttete. Allerdings wusste er nie so genau, ob Tag oder Nacht war, denn Derris-Kharlan sah immer gleich aus. Natürlich hatte er es satt, jeden Tag das Gleiche zu machen und das immerhin schon ein halbes Jahr lang. Aber als Mitglied von Cruxis hatte er sich das zur Aufgabe gemacht und er bereute es kein bisschen. Andererseits vermisste er Lloyd und auch die anderen. In ihm machte sich langsam der Wunsch breit, zurückzukehren. Aber abgesehen davon, dass er nicht wusste, wie, wollte er es nicht tun, solange er seine Aufgabe nicht beendet hatte. Wie üblich machte er seine Runde, auf der Suche nach noch nicht entdeckten Exspheres. Doch diesmal fiel ihm etwas Ungewöhnliches auf. An einer Wand wuchs eine Pflanze mit kleinen, runden, roten Beeren. Sie waren Kratos noch nie aufgefallen. Auf einmal packte ihn die Neugier. Er pflückte welche und untersuchte sie genauer. Was war, wenn sie giftig waren? Immerhin konnte Kratos nicht sagen, um was für Beeren es sich handelte, obwohl er schon mehr als 4000 Jahre lang lebte und schon vieles gesehen hatte. Trotzdem konnte er sich nicht bremsen und aß kurzerhand die Beeren. Sie schmeckten bitter, so dass Kratos sein Gesicht verzog.
    „Igitt!“, sagte er, als er sie endlich runtergeschluckt hatte.
    Auf einmal wurde ihm schwindelig und alles vor seinen Augen verschwamm.
    Also waren sie doch giftig…
    Das war das Letzte, woran Kratos dachte, dann fiel er krachend auf den Boden und bewegte sich nicht mehr.

    Raine sah sich sorgfältig nach einem Eingang um. Der Tempel war halbwegs im Sand versunken, aber trotzdem gab Raine nicht auf. Es wäre doch Ironie des Schicksals, wenn sie auf einmal eine Ruine fand, die noch nie zuvor jemand bemerkt hatte und sie dann keinen Eingang finden könnte.
    „Es muss hier doch irgendwo sein!“, rief sie wütend, während sie die Ruine umrundete.
    Aber keine einzige Öffnung war zu sehen. Wie um Raine zu verspotten, hielt die Ruine ihr Innerstes geheim.
    „Argh! Ich finde schon einen Eingang!“, schrie Raine und stapfte mit dem Fuß auf den Boden.
    Kurz darauf fing der Boden an zu beben und unter Raines Füßen tat sich ein Loch auf.
    „AAH!!!“, schrie Raine während sie in die Dunkelheit fiel.
    Unsanft landete sie auf dem Boden. Genau unter dem Loch war ein Sandhaufen gewesen, der ihren Sturz wohl einigermaßen abgefangen hatte. Das einzige Licht im Raum kam durch das Loch, durch das Raine nach unten gelangt war. Ein wenig wackelig auf den Beinen stand sie auf und rieb sich, so gut es ging, den Sand von den Kleidern.
    „Hoffentlich gibt es auch noch einen Ausgang… Mit Sicherheit! Es muss noch einen anderen geben!“, machte sich Raine selber Mut.
    „Nun, wenigstens habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte, ich bin drinnen. Aber ohne Licht komme ich hier nicht weiter… Vielleicht ist ja eine Lampe oder etwas Ähnliches unter den Sachen, die ich immer dabei habe… Mal sehen…“
    Raine leerte ihre gesamten Taschen in dem kleinen Lichtstrahl, der von oben kam.
    „Ein Schwert… Eine Krone… Das sind alles wertvolle Artefakte… Die nützen mir nicht viel… Toll, wie soll ich dann weiterkommen?“
    Sie packte ihre Sachen wieder ein, setzte sich auf den Boden und steckte gedankenverloren ihre Hände in die Jackentaschen. Dort spürte sie auf einmal einen Gegenstand. Sie holte ihn heraus und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Es war die blaue Kerze. Sie trug sie nun schon bei sich, seit sie und die anderen den Tempel der Finsternis verlassen hatten. Raine wollte die Kerze genauer untersuchen, aber letztendlich war sie noch nicht dazu gekommen. Das war genau der Gegenstand, den sie jetzt brauchte. Sie entsandte kurz ein Dankesgebet an Martel und ging dann mit der blauen Kerze in der Hand weiter. Doch schon nach ein paar Schritten blieb sie stehen und ihr Gesicht war eine Miene des Entsetzens. Vor ihr lagen haufenweise Skelette.
    „D-Das hat nichts zu bedeuten… Sie haben einfach nur nicht den Ausgang gefunden… Oder sie wurden von Monstern hierher gejagt…“
    Auf einmal überkam sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Aber niemand außer ihr war in diesem Raum. Das Ganze wurde ihr irgendwie unheimlich.
    „Ich leide wohl langsam unter Verfolgungswahn… Hier ist niemand. So, Raine, jetzt reiß dich zusammen! Es gilt, eine unbekannte Ruine zu erforschen!“
    Nachdem sie neuen Mut und neue Begeisterung geschöpft hatte, ging sie weiter.

    Kratos träumte derweil einen komischen Traum.
    Raine war in einer Ruine in der Wüste, allerdings waren es nicht die Triet-Ruinen. Ganz allein und nur mit der blauen Kerze in der Hand ging sie weiter den Weg entlang. Kratos beobachtete das Ganze, ging sogar neben Raine her, konnte aber nichts sagen, noch sonst irgendwie auf sich aufmerksam machen. Er war nur ein stiller Beobachter. Er wusste nicht, dass das, was er gerade träumte, zur gleichen Zeit auf der Welt passierte. Genau genommen wusste er nicht einmal, dass er träumte, er dachte viel mehr, dass er zu einem Geist geworden war, der über Raine wachen sollte, warum auch immer. Je weiter er mit Raine mitging, desto mehr hatte er das Gefühl, die Ruine zu kennen. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal dort gewesen zu sein.

    Obwohl Raine niemanden sah, verließ sie das Gefühl nicht, beobachtet zu werden. Aber sie kümmerte sich nicht weiter darum und ging weiter. Auf dem Weg begegneten ihr kleine Schlangenmonster, die Raine aber schon fast abwesend besiegen konnte. Als sie weiter ging, konnte sie sich gerade noch davor retten, in ein Loch voller Spieße zu fallen. Raine schimpfte mit sich selber, da sie eigentlich mit Fallen gerechnet hatte und jetzt fast in eine gelaufen wäre. Sie holte tief Luft, presste sich an die Wand und schob sich auf dem schmalen Sims vorsichtig weiter. Als sie es heil auf die andere Seite geschafft hatte, ging sie vorsichtig weiter, um nicht in die nächste Falle zu stolpern.
    Die Luft war ziemlich stickig und Raine hatte immer mehr Mühe, ordentlich zu atmen. Sie machte kurz eine Pause und lehnte sich an die Wand.
    Solche kleinen Abenteuer haben schon was an sich…, dachte Raine.
    Nachdem sie sich ein wenig erholt hatte, ging sie weiter – und trat prompt auf einen Bodenschalter, der zugleich die nächste Falle auslöste: Pfeile, die aus den Wänden schossen. Mit größter Mühe kam Raine durch den Pfeilhagel durch, doch trotzdem streifte ein Pfeil sie am Arm. Zum Glück war es nur ein Kratzer und nicht besonders tief. Ihr Herz raste wie wild und sie keuchte heftig.
    „Warum können… es nicht… einfach nur Monster sein? Warum… solche Fallen?“
    Aber keiner war da, der Raine eine Antwort hätte geben können – und das war ihr auch lieber so. Langsam ging sie weiter.
    Ja, solche kleinen Abenteuer haben schon was an sich… Vorausgesetzt, man überlebt sie…
    Mit ihren Blicken suchte sie Boden, Wände und Decken nach neuen Fallen ab und sie atmete erleichtert aus, als sie keine fand. Schließlich kam sie in einen Raum, in dessen Mitte eine Art Altar war. Dort lag auf einem blauen Kissen ein Kristall, der türkises Licht von sich gab. Er war wunderschön und Raine vergaß ihre Vorsicht und ging näher heran. Als sie ihn berühren wollte, wurde sie zurückgeschleudert. Anscheinend wurde der Kristall von einer Art Barriere geschützt.
    „Wie kann ich die Barriere brechen? Es muss doch einen Weg geben…“
    Sie versuchte es mit dem Lichtzauber Photon, aber es bewirkte nichts. Mit roher Gewalt war also anscheinend nichts auszurichten.
    Unterhalb des Altars fand sie ein goldenes Schild, auf dem in Elfenrunen geschrieben stand: ‚Kit eleo cunal firmium, slia rixis peral.’
    „‚Wenn das Licht die Dunkelheit besiegt, verschwindet aller Widerstand’“, übersetzte Raine.
    In diesem Moment fielen ihr auch lampenähnliche Gegenstände auf, die im ganzen Raum verteilt standen. Bis jetzt hatte der Kristall ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
    „Verstehe… Wenn ich alle Lampen anzünde, verschwindet die Barriere? Aber ich habe nichts, womit ich die Lampen anzünden könnte…“
    Aber dann kam ihr eine Idee. Die Lampen sahen nicht wie normale Lampen aus und schienen auch nicht mit Öl oder etwas anderem Brennbarem gefüllt zu sein. Wenn sie sich also nicht mit Feuer anzünden ließen, dann vielleicht mit Licht. Also setzte Raine noch einmal Photon ein, diesmal auf eine der Lampen. Es funktionierte. Nach wenigen Sekunden leuchtete die Lampe so hell, dass Raine die blaue Kerze nicht mehr brauchte. Nachdem sie auch die restlichen Lampen angezündet hatte, war es in dem Raum so hell, dass Raine im ersten Moment davon geblendet wurde. Sie hörte ein kleines Klicken und vermutete, dass die Barriere verschwunden war. Sie nahm den Kristall in die Hand und betrachtete ihn. Er war kühl und hatte eine beruhigende Wirkung auf Raine.
    Wenigstens hat es sich gelohnt, hierher zu kommen…
    Doch auf einmal hörte sie, wie die Tür, aus der sie gekommen war, sich schloss. Erschrocken drehte sie sich um. Diese Tür würde sie per Hand nicht aufbekommen. Leider schien es in dem Raum auch keine andere Tür zu geben.
    „Bloß nicht panisch werden, Raine! Es gibt schon noch einen Ausgang…“, machte sie sich selber Mut.
    Zu allem Übel floss jetzt auch noch Wasser in den Raum und Raine wusste, dass sie ertrinken würde, wenn ihr nicht bald etwas einfallen würde. Das immer höher ansteigende Wasser machte sie noch panischer, so dass sie nicht mehr klar denken konnte. Sie setzte Photon gegen die Tür ein, die Wände, den Boden und schließlich die Decke. Aber es brachte nichts. Schließlich stand sie nur noch da und wartete auf ihr Ende. Das Wasser hatte inzwischen ihren Bauch erreicht.
    Genis… Es tut mir Leid… Warum muss ich bloß in jede Ruine rennen, die ich entdecke? Warum habe ich bloß diesen Kristall an mich genommen und dabei jegliche Vorsicht vergessen?
    Das Wasser hatte ihre Brust erreicht.
    Warum muss ich ausgerechnet ertrinken? Das ist der Tod, den ich am wenigsten sterben wollte…
    Nach einer Weile hatte das Wasser ihr Kinn erreicht. Doch jetzt fiel Raine auf einmal auf, dass sie in der Decke doch einen kleinen Riss mit ihrem Photonzauber hinterlassen hatte. Die Hoffnung war also noch nicht verloren. Sie setzte Photon gegen die rissige Stelle in der Decke ein, aber da sie sich jetzt auch noch über Wasser halten musste, verließen sie ihre Kräfte noch schneller. Sie hatte es fast geschafft, als sie nicht mehr konnte und das Wasser ihr nur noch einen kleinen Spalt zum Atmen ließ, der nach kurzer Zeit auch mit Wasser gefüllt war. Jetzt würde Raine ertrinken.
    Ich kann jetzt nicht aufgeben! Nicht jetzt!, dachte Raine und sammelte alle Kraft, die sie noch in irgendeiner Weise in ihrem Körper hatte. Auf einmal fing der Kristall an, stärker zu leuchten und als Raine das letzte Mal Photon einsetzte, entstand in der Decke ein Loch, durch das Raine durchklettern konnte. Sie stand wieder draußen in der Wüste. Nass, total erschöpft, aber am Leben, fiel sie auf den Boden und schlief ein.

    Kratos wachte mit Kopfschmerzen auf. Er wusste nicht, dass das, was er eben geträumt hatte, die Wirklichkeit gewesen war.
    „Was sind das bloß für Beeren? Um die werde ich in Zukunft einen großen Bogen machen…“, murmelte er.
    Er legte sich auf sein provisorisches Bett, da er mit den Kopfschmerzen wohl nicht weiter arbeiten konnte. Er dachte noch einmal über den Traum nach. Er hatte sich unbehaglich gefühlt, als er den Kristall gesehen hatte. Irgendetwas sagte ihm, dass er Unheil anrichten würde, zumindest, wenn das Ganze kein Traum gewesen wäre. Aber das war es ja, Kratos’ Meinung nach. Hätte er gewusst, dass er sich darin täuschte, hätte er nicht so ruhig auf seinem Bett liegen können.

    Es war schon Nacht, als Raine aufwachte. Sie fror, denn nachts war es in der Wüste kalt. Sie war müde und hatte keine Ahnung, warum sie hier war. Doch dann fiel ihr alles wieder ein: Die Ruine, der Kristall, ihr Kampf ums Überleben. Aber wie hatte sie es eigentlich geschafft, sich aus dem Raum zu befreien? Die Decke hatte einen Riss gehabt und sie hatte versucht, mit Photon den Riss zu einem Loch zu machen. Aber dann hatte sie doch keine Kraft mehr gehabt. Wie hatte sie es also doch noch geschafft?
    „Der Kristall…“, murmelte sie, denn ihr fiel wieder ein, wie der Kristall zu leuchten angefangen hatte, als sie ihre letzten Kräfte gesammelt hatte.
    „Hat er meine Kräfte vielleicht verstärkt? Ich weiß es nicht… Ich sollte jetzt nach Hause gehen, Genis macht sich bestimmt schon Sorgen…“

    „Raine! Was ist passiert?“, fragte Genis besorgt, als sie in Iselia ankam.
    Anscheinend hatte er die Wachen angebettelt, ihn trotz der Nachtsperre nach draußen zu lassen.
    „Ich habe eine neue Ruine gefunden…“, murmelte sie müde.
    „Was? Aber wo?“
    „In der Nähe von Triet… Ich wollte es erst nicht glauben, immerhin waren wir schon so oft in der Gegend gewesen und haben außer den Triet-Ruinen keine weiteren Ruinen gesehen… Aber sie war auf einmal da…“
    „Du solltest dich jetzt erst einmal ausruhen. Erzähl mir den Rest morgen“, sagte Genis und stützte Raine auf dem Weg zu ihrem Haus.
    Als Raine am nächsten Morgen aufwachte, hatte Genis schon Frühstück gemacht und Lloyd und Colette unterhielten sich mit ihm.
    „Raine! Geht es dir wieder besser?“, fragte Genis.
    „Ja, danke.“
    „Aber jetzt erzählen Sie einmal, was in der Ruine passiert ist!“, forderte Lloyd ungeduldig.
    Raine erzählte ihr kleines Abenteuer und zeigte den handgroßen, türkis leuchtenden Kristall.
    „Wow! Der ist wunderschön!“, staunte Colette.
    „Aber er scheint nicht nur schön zu sein, sondern er scheint auch die Kräfte zu verstärken. Ich war total erschöpft, als das Wasser die Decke erreicht hatte. Aber dann fing der Kristall auf einmal an zu leuchten, noch stärker als jetzt und ich brachte dann die nötige Kraft auf, um noch einmal Photon einzusetzen, wodurch der Riss zu einem Loch wurde.“
    „Er verstärkt die Kraft? Hmm…“, murmelte Lloyd.
    „Zumindest ist das meine Theorie. Ich werde den Kristall in den nächsten Tagen noch genauer untersuchen und mit einem Team von Archäologen noch einmal die Ruine besuchen“, sagte Raine.
    „Aber Raine! Du kannst doch unmöglich dort noch einmal hingehen wollen! Du wärst immerhin fast gestorben!“, rief Genis fassungslos.
    „Beim Kampf gegen Mithos wären wir auch fast gestorben, haben wir deswegen aufgegeben? Es ist für die Wissenschaft!“
    „Gut, aber ich werde dich begleiten!“, beschloss Genis.
    „Nein, das ist viel zu gefährlich!“, widersprach Raine.
    „Aber ich will auch etwas für die Wissenschaft tun! Außerdem muss ich dich doch beschützen!“
    „Du… Du bist noch ein Kind, du solltest dich nicht in solche Gefahren begeben!“
    Bevor Genis trotzig zu einer Antwort ansetzen konnte, unterbrach Colette die beiden: „Genis, Professor Raine, ihr solltet euch jetzt nicht streiten! Lloyd, sag doch auch mal etwas!“
    Aber Lloyd war wieder einmal in Gedanken versunken.
    „LLOYD!!!“, rief Raine und griff nach dem ersten Gegenstand, den sie in ihre Hände bekam und warf ihn in Lloyds Richtung.
    Dass es sich dabei um den Kristall handelte, bemerkte sie erst, als er Lloyd schon fast erreicht hatte. Lloyd wich aus, ohne wirklich mitzubekommen, was um ihn herum vorging und der Kristall flog zur Wand. Genis konnte ihn allerdings noch rechtzeitig fangen.
    „LLOYD!!!“, rief Raine, packte ihn am Hemd (wie soll man das Oberteil sonst nennen???) und schüttelte ihn wütend, „Pass gefälligst besser auf!!! Was ist, wenn der Kristall einen Kratzer hat?!?“
    „Raine, beruhige dich, es ist alles in Ordnung!“, versuchte Genis seine Schwester zu besänftigen.
    „Was ist denn los?“, fragte Lloyd, als wäre er gerade aus einem Traum aufgewacht.
    „Wegen dir wäre der Kristall fast zersplittert!“, rief Raine, die von Genis nur mit Mühe davon abgehalten werden konnte, Lloyd noch einmal durchzuschütteln.
    „Wegen mir? Aber ich habe doch gar nichts gemacht!“
    „Deswegen ja!!! Pass besser auf!“
    „Tut mir Leid… Ich habe nur gerade nachgedacht… Origin hat mir gesagt, dass meine Kraft nicht dazu ausreicht, um Dad zurückzuholen… Ich habe gedacht, wenn ich den Kristall benutze... Vielleicht würde es klappen!“
    Raine hatte sich nun vollständig beruhigt. „Einen Versuch wäre es wert.“
    Also gingen sie zum Stützpunkt der Abtrünnigen in Sylvarant, um sich die Rheairds auszuleihen.
    „Schön, euch mal wieder zu sehen!“, begrüßte Yuan Lloyd, Genis, Raine und Colette, als er sie erblickte.
    „Ich hoffe, wir stören nicht, Yuan. Wir wollten uns die Rheairds ausleihen!“, sagte Raine.
    „Aber natürlich stört ihr nicht! Ihr könnt die Rheairds jederzeit haben. Aber verratet ihr mir auch, wo ihr hin wollt?“
    „Wir wollen zum Turm des Heils in Tethe’alla beziehungsweise was davon noch übrig ist, um Kratos zurückzuholen!“, erklärte Genis.
    „Aber das hat doch bis jetzt nicht funktioniert!“, wandte Yuan ein.
    „Schon, aber jetzt haben wir etwas, womit es vielleicht möglich ist!“, antwortete Raine und zeigte Yuan den Kristall.
    „Na dann wünsche ich euch viel Glück!“, sagte Yuan.
    Die Gruppe verabschiedete sich von Yuan und flog mit den Rheairds zum Turm des Heils in Tethe’alla.
    „Ein wirklich schöner Kristall… Aber warum habe ich dann trotzdem ein ungutes Gefühl, was diesen Kristall betrifft?“, fragte sich Yuan.


  4. #4
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    O.o Ohh... Kapitel 2 is zu lang, um es als Ganzes abzusenden... Ach ja, noch eine Info: Ich weiß, dass Kratos net sehr kratosmäßig is ^^" Das bekomm ich i-wie nie hin... Also vergebt mir in dieser Sache

    Kapitel 2: Kratos und der Kristall

    Crynil, do rical nade;
    Elran, do tilial nade;
    Mina, ris fris antaras nideras ko offim desto;
    Boli dyx strimur syrax windalk!


    Diese Worte sagte eine weibliche Stimme in Kratos’ Träumen. Aber er konnte die Person nicht erkennen und wusste auch nicht die Bedeutung aller Worte. Er wusste nur, dass ‚antaras’ Vorfahren oder Ahnen hieß, ‚ko’ und bedeutete und ‚syrax’ als Schicksal übersetzt wurde. Er hatte aber das Gefühl, alle Worte schon einmal gehört zu haben. Auch die Stimme war ihm nicht fremd, aber er konnte sich an die Person nicht mehr erinnern.
    Als er aufwachte, waren seine Kopfschmerzen verschwunden, dafür war er aber noch verwirrter als vorher. Wer war diese Frau? Was bedeuteten die Worte? Und wieso kam ihm das alles so bekannt vor?
    „Ob das wohl auch noch mit den Beeren zusammenhängt, die ich gegessen habe?“, fragte er sich.
    Während er wieder nach Exspheres suchte, versuchte er, an etwas anderes zu denken, aber es gelang ihm nicht. Er merkte auch nicht, dass er genau in die Richtung ging, in der er die Beeren vorgefunden hatte. Als er vor ihnen stand, konnte er den Zwang nicht unterdrücken und pflückte wieder welche, aber als er sie gerade essen wollte, verspürte er auf einmal ein Kribbeln am ganzen Körper und helles Licht umgab ihn.

    „Es funktioniert!“, rief Lloyd begeistert, der das Ewige Schwert in der einen Hand und den Kristall in der anderen hielt.
    Der Kristall leuchtete wieder stärker als sonst.
    „Ich muss diesen Kristall unbedingt untersuchen!“, rief Raine fasziniert.
    Vor ihnen erschien ein leuchtendes Licht und als es im nächsten Moment verschwand, sah man Kratos, der wegen dem hellen Licht seine Augen geschlossen hatte.
    Er blinzelte kurz und schaute sich in der Runde um, die ihn neugierig anschaute.
    „Was… mache ich hier?“, fragte er verwirrt.
    „Dad!“, rief Lloyd und rannte auf seinen Vater zu.
    „Lloyd, was mache ich hier?“, fragte Kratos seinen Sohn.
    „Wir haben dich zurückgeholt!“, antwortete dieser.
    „Hmpf. Ich hätte nicht gedacht, dass das Ewige Schwert dazu in der Lage ist. Immerhin driftet Derris-Kharlan durch das All“, murmelte Kratos.
    „Das Ewige Schwert alleine hat es auch nicht geschafft. Wir haben es nur mit Hilfe dieses Kristalls geschafft“, erklärte Raine und deutete auf den Kristall, den Lloyd immer noch in seiner Hand hielt.
    Als Kratos den Kristall sah, überkam ihn wieder ein ungutes Gefühl und er wich erschrocken zurück.
    „Dann war es… kein Traum?! Aber… das kann doch nicht sein…“, murmelte er.
    „Warum siehst du so entsetzt aus?“, fragte Genis.
    „Ich weiß es nicht genau… Ich habe einfach ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen Kristall sehe… Raine, Sie hätten ihn nicht aus der Ruine mitnehmen sollen!“
    „Woher wissen Sie, dass ich ihn aus einer Ruine habe?“, fragte Raine überrascht und fragte sich zugleich, ob er es vielleicht einfach erraten hatte.
    „Ich habe es in einem Traum gesehen, das heißt, eigentlich kann man es keinen Traum mehr nennen… Ich habe alles gesehen: wie Sie in die Fallen getappt sind, wie Sie die Barriere aufgelöst haben und wie Sie fast ertrunken wären… Ich war sozusagen ein stiller Beobachter“, erklärte Kratos.
    „Deswegen hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden…“, murmelte Raine.
    „Aber Dad, wie kommt es, dass du das alles sehen konntest?“, fragte Lloyd.
    „Wahrscheinlich lag es an diesen Beeren“, sagte Kratos und zeigte sie den anderen, „Ich habe sie auf der Suche nach Exspheres gefunden. Als ich welche gegessen hatte, fiel ich in Ohnmacht oder besser gesagt in einen Schlaf. Leider kenne ich diese Beeren nicht, ich habe sie noch nie zuvor gesehen.“
    „Hmm… Ich habe solche Beeren auch noch nie gesehen…“, seufzte Raine.
    „Vielleicht sollten wir jetzt wieder nach Iselia fliegen“, schlug Colette vor.
    „Ja, das denke ich auch!“, stimmte Lloyd zu.
    Sie aßen bei Dirk, der so freundlich war, für alle zu kochen. Raine allerdings aß fast gar nichts, sie beschäftigte sich viel mehr mit dem Kristall.
    „Raine! Nun iss doch auch mal etwas!“, rief ihr Bruder wütend.
    „Keine Zeit!“, sagte Raine ohne die Augen von dem Kristall zu lassen. „Hmm… Wie kann ich ihn nur analysieren ohne ihn zu zerstören?“
    Genis schüttelte nur den Kopf und verschlang die zweite Portion vom Curry, das Dirk gekocht hatte.
    „Lass sie doch! Sie wäre ja auch nicht Professor Raine, wenn sie sich nicht sofort auf die Untersuchung des Kristalls stürzen würde“, meinte Lloyd der überall um seinen Mund herum Reis kleben hatte.
    Colette ging, um ein Tuch zu holen, womit sie sein Gesicht säubern wollte, als sie aber zurückkam und auf ihn zu ging, stolperte sie und riss ihn mit sich zu Boden, wodurch sein Curry auf den Kristall flog.
    „Entschuldigung, Lloyd, das wollte ich nicht!“, sagte Colette zu Lloyd, der aber gar nicht zuhörte, weil er ängstlich Raine beobachtete, die langsam, aber wütend auf ihn zuging.
    „LLOYD!!!“, brüllte sie und dieser stand so schnell wie möglich auf und rannte um den Tisch herum, die vor Wut rasende Raine und die sich die ganze Zeit entschuldigende Colette immer hinter sich.
    „Dad! Hilf mir!“, rief Lloyd, aber Kratos hörte nicht zu, er dachte immer noch über die Bedeutung der Worte nach, die er im Traum gehört hatte.
    „Lloyd, wenn ich dich erwische, dann bekommst du meine Version von Curry zu essen und ich werde dich zwingen, alles aufzuessen!“, rief Raine sauer.
    „Waaaaaahhhh!!! Es tut mir Leid!!!“, entschuldigte sich Lloyd, der immer noch um den Tisch rannte.
    „Was habe ich mirrr da bloß eingebrrrockt?“, murmelte Dirk und schüttelte den Kopf.
    „Warum können die Leute um mich herum nicht einfach normal sein?“, seufzte Genis, „Zum Beispiel wie Kratos?“
    Doch als er dorthin guckte, wo Kratos noch vor ein paar Minuten gesessen hatte, sah er ihn nicht. Kratos war zu dem Kristall gegangen und schaute ihn sich an. Ein merkwürdiger Glanz lag in seinen Augen. Als seine Finger den mit Curry versehenen Kristall berührten (Igitt XD), schoss ein gewaltiger Lichtblitz aus diesem.
    Lloyd, Raine und Colette hielten sofort inne und alle im Raum schauten verwundert zu Kratos, der immer noch vor dem Kristall stand, aus dem auf einmal ein Lichtblitz schoss.
    „Dad?!“, rief Lloyd verwirrt.
    Kratos stieß einen Schrei aus und hielt sich den Kopf. Langsam verschwand der Lichtblitz und Kratos fiel zu Boden.
    „DAD!!!“, rief Lloyd und rannte auf seinen Vater zu.
    „Wirrr sollten ihn in dein Bett legen, Lloyd!“, sagte Dirk.
    „Ich glaube, daraus wird nichts…“ meinte Genis und zeigte nach oben.
    Der Lichtblitz hatte die ganze Decke, Lloyds Zimmer und das Dach zerstört.
    „Dann bringen wir ihn zu uns. Was wohl mit ihm passiert ist?“, fragte Raine.

    Es war ein schöner Tag in Mizuho. Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Keine Wolke bedeckte den Himmel. Es gab keinerlei Anzeichen für Regen oder Sturm. Sheena schaute aus dem Fenster und freute sich über das schöne Wetter.
    „Ahhh! Was für ein schöner Tag! Perfekt um zu trainieren!“, sagte sie und schlich sich leise aus dem Haus, in dem sie mit Igaguri, ihrem Großvater, wohnte.
    „Hey, Sheena! Wo willst du hin?!“, fragte ihr Großvater.
    Sie fuhr erschrocken zusammen und fühlte sich ertappt.
    „Ich hatte vor, heute zu trainieren…“, sagte sie kleinlaut.
    „Sheena, du musst deine Aufgaben als Oberhaupt erfüllen! Du hast jetzt keine Zeit, um zu trainieren!“, meinte ihr Großvater.
    „Aber Großvater! Ich habe die letzten Tage nichts anderes getan, als mir die Beschwerden jedes einzelnen Bewohners anzuhören und sie zu beseitigen! (Die Beschwerden natürlich, nicht die Bewohner XDDDD) Findest du nicht, ich habe es verdient, mir einen Tag eine Auszeit zu gönnen?!“, fragte Sheena verärgert.
    „Na gut. Aber wirklich nur heute!“
    „Natürlich! Du wirst sehen, morgen bin ich wieder mit vollem Eifer dabei!“
    Sheena ging in einen Wald in der Nähe, um zu trainieren. Die Monster dort waren keine Herausforderung für Sheena, immerhin hatte sie dazu beigetragen, Mithos zu besiegen. Als die Sonne unterging, machte Sheena eine kleine Pause. Ihr Training war noch lange nicht beendet. Sie würde noch bis spät in die Nacht trainieren. Plötzlich wurde der Himmel immer dunkler und Wolken zogen auf. Nicht mehr lange und es würde gewittern.
    „Das ist aber komisch… Es war doch so schönes Wetter!“
    Auf einmal hörte sie einen Schrei und kurz darauf kam ein kleines, grünhaariges Mädchen auf sie zugelaufen. In seinem Blick war nur Angst zu erkennen. Es rannte immer weiter, doch dann stolperte es und schaffte es nicht mehr, aufzustehen. Und dann sah Sheena, was das Mädchen so sehr verängstigte. Es war ein Monster, auch wenn Sheena so ein Monster noch nie gesehen hatte. Es sah aus wie ein Mensch, hatte aber graue Haut, stachelige, kurze, gelbe Haare, grüne Augen, auf der Stirn funkelte ein ovaler gelber Stein und ein merkwürdiges Zeichen zierte seinen Bauch. Sheena zögerte keine Sekunde lang und riss das Mädchen mit sich, als das Monster zu einem Schlag ausholte. Sie setzte das kleine Mädchen hinter einem Stein ab und sagte: „Du bleibst hier, in Ordnung?“
    Das Mädchen nickte verängstigt.
    „Warum legst du dich nicht mit jemandem deiner Größe an?“, fragte Sheena das Monster.
    „Weil es viel mehr Spaß macht, diese jungen, unschuldigen Dinger zu verspeisen!“, war die Antwort.
    Sheena war einen Moment irritiert. Sie hatte noch nie ein normales Monster sprechen hören. Das Monster nutzte den Moment ihrer Verwirrung aus und schlug mit seiner Faust nach ihr, aber sie konnte noch rechtzeitig ausweichen.
    „Da musst du schon schneller sein!“, rief Sheena und griff immer wieder mit ihren magischen Karten an. „Ansonsten bist du gleich Geschichte!“
    „Hmm… Ich sehe schon, du bist zu flink für Turl Lig. Aber trotzdem ist Turl Lig nicht im Nachteil!“
    Das Monster schloss kurz die Augen und der Stein auf seiner Stirn fing an, zu glühen. Daraufhin flogen Blitze auf Sheena zu. Sie konnte nicht allen ausweichen und einer traf ihren rechten Arm, so dass sie nur noch mit dem linken, ausgerechnet ihrem schwächerem Arm, kämpfen konnte. Nach dieser Demonstration beschloss Sheena, sich nur noch zu verteidigen, es sei denn, es bot sich eine wirklich gute Chance zum Angriff.
    „Was ist jetzt mit deinen großen Worten? Wolltest du Turl Lig nicht zu Geschichte machen?“, fragte das Monster lachend.
    Sheena starrte wütend zurück.
    „Nun ja. Turl Lig denkt, es wird eher umgekehrt sein. Du wirst nicht mehr lange zu leben haben.“
    Sheena konnte dem nächsten Angriff ausweichen, aber sie spürte, dass das nicht ewig so weitergehen konnte. Vor allem, da sie durch die Verletzung geschwächt war. Wenn ihr nicht bald etwas einfiel, würde es genauso enden, wie das Monster gesagt hatte. Auf einmal ertönte eine wunderschöne Melodie. Sheena sah sich um und sah, dass das Mädchen eine Flöte spielte. Die Wirkung war erstaunlich: Das Monster schlief auf der Stelle ein und schnarchte laut.
    „Das ist ja unglaublich!“, rief Sheena begeistert, „Jetzt können wir es töten!“
    Doch als Sheena näher an das Monster ging, sank sie vor Erschöpfung auf die Knie. Sie hatte viel Blut verloren und sie sah ein, dass ihre Wunde schnell verarztet werden musste.
    „Geht es? Kannst du gehen?“, fragte das Mädchen.
    „Ja, ist schon in Ordnung… Vielleicht sollten wir erstmal nach Mizuho gehen… Ich kann Großvater bitten, jemanden zu schicken, der sich um das Monster kümmert… Wie heißt du eigentlich und warum wurdest du von diesem Scheusal verfolgt?“
    „Ich heiße Rya. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern… Ich weiß nur noch, dass Mama mich vor dem Monster beschützen wollte… Aber es hat sie einfach so getötet… Ich bin weggelaufen, aber das Monster hat mich verfolgt…“, erzählte Rya und fing an zu weinen.
    Sheena nahm sie mitfühlend in die Arme und sagte: „Ich heiße Sheena. Das ist eine schlimme Geschichte… Komm erstmal mit mir nach Mizuho, dort kannst du erstmal schlafen und essen und dich von diesem schrecklichen Tag erholen.“
    Rya nickte, wischte die Tränen weg und folgte Sheena.


    „Crynil, do rical nade;
    Elran, do tilial nade;
    Mina, ris fris antaras nideras ko offim desto;
    Boli dyx strimur syrax windalk!

    Wir hoffen, dass diese Prophezeiung nie eintreten wird, aber wenn es das Schicksal ist, können wir nichts daran ändern...Wir können nur beten, dass es noch dauert... Du verstehst diese Sprache nicht, oder? Pass auf, übersetzt heißt es: …“

    An dieser Stelle brach Kratos’ Traum ab. Diesmal hatte er noch mehr das Gefühl, die Stimme zu kennen. Eine Stimme, die er einmal sehr gut gekannt hatte. Als er die Augen aufmachte, sah er die Gesichter der anderen, die allesamt besorgt aussahen.
    „Dad!“, rief Lloyd erleichtert.
    „Was ist passiert? Ich habe solche Kopfschmerzen…“, murmelte Kratos und wollte sich aufrichten, aber Raine drückte ihn sanft zurück.
    „Sie sollten sich noch ausruhen. Immerhin scheinen Sie von einer Art Blitz getroffen worden zu sein…“
    „Ein Blitz?“
    „Du hast den Kristall berührt und dann schoss ein greller Lichtblitz aus ihm und hat das obere Stockwerk unseres Hauses zerstört“, erklärte Lloyd.
    „Außerdem hattest du ein merkwürdiges Glänzen in den Augen, bevor du den Kristall berührt hast“, fügte Genis hinzu.
    „Ich erinnere mich wieder… Es mag komisch klingen, aber irgendwie war ich nicht mehr ich selbst…“
    „Fest steht, dass irgendetwas passiert ist, dass wir uns nicht erklären können“, stellte Raine fest.
    „Vielleicht sollten wir den Kristall zum Forschungsinstitut in Sybak bringen?“, schlug Colette vor.
    „Ja, das wäre eine gute Idee! Außerdem könnten wir in Sybak schauen, ob wir in irgendwelchen Büchern etwas über den Kristall oder die Ruine erfahren“, meinte Genis.
    „In Ordnung. Wir sollten sofort aufbrechen“, sagte Kratos ruhig.
    „Nein, Sie bleiben hier! Sie müssen sich ausruhen! Haben Sie vorhin nicht noch gesagt, dass Sie Kopfschmerzen hätten?“, fragte Raine.
    „Das ist nicht so schlimm. Mir ging es schon schlechter“, erwiderte Kratos hartnäckig.
    „Und ich sage ihnen, sie bleiben hier! Wir wissen nicht genau, was der Kristall mit ihnen gemacht hat, also sollten sie erstmal liegen bleiben!“, rief Raine aufgebracht.
    „Dad, sie hat Recht. Wir kommen auch so schnell wie möglich zurück!“, sagte Lloyd.
    „Hmpf. Also gut“, gab Kratos sich geschlagen.
    Während Kratos also das Bett hütete, brachen Lloyd und die anderen nach Sybak auf.


  5. #5
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    „Hätte ich dich doch bloß nicht trainieren lassen! Man sieht ja, was dabei raus gekommen ist!“, rief Igaguri, während er Sheena den Arm verarztete.
    „Das konnte ich doch nicht vorhersehen, dass ich so einem Monster begegne!“, verteidigte sich Sheena.
    „Hoffen wir nur, dass Orochi dieses Monster noch schlafend vorfindet und töten kann!“
    „Das wird er schon, mach dir nicht so viele Sorgen!“, sagte Sheena, die mit den Augen rollte.
    „Und was machen wir mit diesem Mädchen?“
    „Sie bleibt natürlich erstmal hier! Wahrscheinlich hat sie niemanden mehr, zu dem sie gehen kann.“
    „Sheena, Igaguri! Als ich im Wald ankam, war das Monster verschwunden. Ich habe überall gesucht, aber nirgends etwas gesehen!“, sagte Orochi, der ins Zimmer kam.
    „Und was machen wir jetzt? Es schien kein gewöhnliches Monster zu sein“, bemerkte Igaguri.
    „Vielleicht sollte ich den anderen Bescheid geben. Zusammen können wir es bestimmt besiegen!“, meinte Sheena.
    „Wir haben wohl keine andere Wahl. Orochi, das kannst du übernehmen!“
    „Nein, das mache ich!“, rief Sheena.
    „Du bist verletzt. Außerdem kann ich dich als Oberhaupt nicht gehen lassen!“, widersprach ihr Großvater.
    „Warum siehst du mich eigentlich immer nur als Oberhaupt?! Du weißt, dass ich damals genauso viel wie meine Freunde getan habe, um Mithos zu besiegen! Du kannst mich nicht die ganze Zeit hier einsperren!“, beschwerte sich Sheena wütend.
    „Es ist zu gefährlich! Du wirst hier bleiben.“
    „Ich fasse es nicht! Nicht einmal so eine Kleinigkeit traust du mir zu?! Ich werde trotzdem gehen, egal ob du es erlaubst oder nicht!“, rief Sheena und ging wütend in ihr Zimmer.
    Igaguri schüttelte den Kopf. „Warum muss sie bloß so eigensinnig sein?“
    „So war sie schon immer. Und so wird sie wohl auch immer bleiben“, meinte Orochi lächelnd.
    „Ja, genau das ist das Problem…“, murmelte Igaguri.
    „Sheena, haben sie es geschafft, das Monster zu töten?“, fragte Rya, als Sheena ins Zimmer kam.
    „Rya! Ich dachte, du schläfst schon längst!“
    „Ich konnte nicht einschlafen… Ich habe auch Angst davor… Ich werde bestimmt Alpträume haben… Aber jetzt sag, haben sie das Monster töten können?“
    „Nein, leider nicht…“
    „Oh…“
    „Hör zu. Morgen früh brechen wir zu ein paar Freunden von mir auf, in Ordnung?“, fragte Sheena.
    „Aber warum denn?“
    „Sie sind sehr stark! Zusammen können wir es vielleicht schaffen, das Monster zu besiegen!“, erklärte Sheena.
    Rya nickte und gähnte herzhaft.
    „Komm, schlaf jetzt. Du wirst bestimmt keine Alpträume haben und wenn doch, bin ich ja gleich neben dir.“
    „Ja…“

    „Natürlich können wir den Kristall untersuchen. Aber wir können für nichts garantieren. Er scheint sich doch gewaltig vom Cruxis-Kristall des Auserwählten zu unterscheiden“, sagte einer der Forscher im Forschungsinstitut in Sybak.
    „Trotzdem müssen Sie es versuchen!“, meinte Raine.
    „Wir geben unser Bestes!“, versicherte der Forscher.
    „Dann gehen wir jetzt zur Bibliothek?“, fragte Lloyd.
    „Ja“, antwortete Genis.
    Aber in den ersten Stunden fanden sie nichts, was auch nur entfernt auf den Kristall oder die Ruine hinwies.
    „Colette, kannst du nicht wieder stolpern und damit das richtige Buch finden?“, fragte Genis müde.
    „N-Nein, es passiert mir ja nicht mit Absicht…“
    „Dann versuche doch, es unabsichtlich zu tun“, meinte Lloyd.
    „Wie soll sie das denn machen, Schlaumeier?“, fragte Genis.
    „So, wie sie es immer macht. Einfach auf irgendetwas zugehen und stolpern!“
    „Ich glaube, ich habe etwas gefunden!“, rief Raine tief über ein Buch gebeugt.
    „Was steht drin?“, fragte Colette.
    „‚Tief in der Wüste gibt es eine Ruine, die man nur selten sehen kann. Ein gewisser Zauber schützt sie. Der Grund für diese Sicherheitsmaßnahme ist vermutlich ein antiker Schatz. Allerdings ist nicht bekannt, um was für einen Schatz es sich handelt. Gerüchten zu Folge soll sich auch eine geheimnisvolle Schriftrolle im Inneren der Ruine befinden. Nur wenige haben bis jetzt diese Ruine gesehen, da sich der Schutzzauber nur sehr selten und nur für kurze Zeit auflöst. Die, die das Innere der Ruine betreten haben, wurden nie mehr gesehen’“, las Raine vor.
    „Das heißt, wir müssen in das Innere der Ruine, oder? Diese geheimnisvolle Schriftrolle könnte uns vielleicht weiterhelfen“, bemerkte Genis.
    „Vorausgesetzt sie existiert überhaupt“, ergänzte Lloyd.
    „Die Forscher werden bestimmt noch eine Weile brauchen, um den Kristall zu analysieren. In der Zwischenzeit können wir die Ruine besuchen“, sagte Raine und freute sich insgeheim darauf, die Ruine noch einmal zu betreten, allerdings würde sie diesmal besser aufpassen.
    Damit war es beschlossen und sie flogen zu Dirks Haus, da sie noch sehen wollten, wie es Kratos inzwischen ging.

    „Krrratos, ich brrringe ihnen ihrrr Essen!“, sagte Dirk, der sich um Kratos kümmern sollte, aber als er das Zimmer betrat, war Kratos nirgendwo zu sehen. Stattdessen fand er einen Zettel mit einer Nachricht.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, ich wollte mir nur noch einmal die Ruine genauer anschauen“, war die Nachricht.
    Dirk schüttelte nur den Kopf.

    Kratos hatte sich auf den Weg zur Ruine gemacht. Wenn er schon nicht mit nach Sybak durfte, wollte er wenigstens nicht im Bett liegen bleiben. Außerdem wollte er sich die Ruine noch einmal in Wirklichkeit anschauen.
    Als er die halb im Sand versunkenen Säulen und die zerstörten Mauerreste erblickte, schmerzte es ihn irgendwie. Er hatte auf einmal ein Bild vor Augen, wie es früher dort aussah. Es war ein Tempel gewesen. Auch wenn Kratos sich nicht daran erinnern konnte, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein, so wusste er doch tief in seinem Inneren, dass er nicht zum ersten Mal hier war. Diese Gewissheit wurde bestätigt, als er genau wusste, wo sich der eigentliche Eingang befand, den Raine nicht gefunden hatte. Dazu musste man in einer Wand eine bestimmte Reihenfolge an Steinen drücken, wodurch sich eine Tür öffnete, hinter der eine Treppe nach unten führte.
    Im Inneren war es dunkel, aber Kratos hatte eine Fackel mitgenommen, die er jetzt anzündete. Als er die Treppe herunterging, wurde die Luft immer stickiger und es roch modrig. Spinnenweben hingen von der Decke und der Boden war verstaubt und voller Sand. Bald kam er zu der Stelle, wo Raine eingestürzt war. Er ging weiter und schenkte den Skeletten zu seiner Linken und Rechten keinerlei Beachtung. Den Fallen wich er geschickt aus. Der Raum, in dem Raine den Kristall gefunden hatte, war immer noch überflutet, aber das war sowieso nicht Kratos’ eigentliches Ziel, wobei er gar nicht wusste, wohin er ging. Er folgte nur der Ahnung, die ihn nicht mehr verließ. Die Ahnung, schon einmal hier gewesen zu sein.

    Zu dieser Zeit erreichten Lloyd und die anderen Dirks Haus. Doch sie erfuhren, dass Kratos gar nicht mehr im Haus war.
    „Wo ist er?“, fragte Lloyd besorgt.
    Dirk reichte Lloyd die Nachricht.
    „Dieser Dickschädel!“, rief dieser aufgebracht nach dem Lesen der Nachricht.
    „Von irgendjemandem musst du das ja auch haben…“, kicherte Genis.
    „Also, lasst uns zur Ruine gehen…“, murmelte Lloyd und ignorierte Genis’ freche Bemerkung.
    Dort angekommen, fiel allen sofort der Eingang auf.
    „Das gibt es doch nicht! Ich habe doch wie verrückt danach gesucht und nichts gefunden! Wie konnte er ihn also finden?“, fragte Raine verblüfft.
    „Das erfahren wir nur, wenn wir ihn fragen…“, meinte Genis.

    Vor dem überfluteten Raum blieb Kratos stehen. Eine Erinnerung kam in ihm hoch. Damals stand er genau wie jetzt vor der Tür, aber es sah alles viel neuer aus. Außerdem stand eine Frau vor ihm. Sie hatte lange rote Haare, die ihr schönes Gesicht umrahmten. Ihre braunen Augen strahlten Freundlichkeit aus. Als er ihre Stimme hörte, wusste er, dass es die Stimme aus seinen Träumen war.
    „Kratos, hör mir zu. Einst gab es einen Mann, der unsterblich zu sein schien. Doch er nutzte seine Macht nicht für das Gute, sondern für das Böse. Man erkannte, dass er eine Bedrohung für die Welt war und wollte ihn töten. Aber er war zu mächtig und tötete jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Außerdem erschaffte er Dämonen, die seine Diener waren. Diese waren zwar ebenfalls sehr stark, aber doch wesentlich schwächer als ihr Meister. Trotzdem konnten nur so genannte ‚Dämonenjäger’, Personen mit sehr starker magischer Begabung, sie vernichten. Aber Goril, der Meister der Dämonen, erweckte sie immer wieder zum Leben und man wusste, dass die Welt dem Untergang geweiht war, wenn man nicht etwas gegen ihn unternahm. Einer der Dämonenjäger, wohl der Mächtigste, kam auf die Idee, Gorils Seele in einem Kristall zu versiegeln. Solange nicht ein Körper mit den richtigen Bedingungen den Kristall berührte, konnte Gorils Seele nicht aus diesem fliehen, es sei denn, er würde zerstört werden. Wäre dies passiert, hätte er in seinen toten Körper zurückkehren können. Aber dies ist zum Glück nicht eingetreten. Bis zum heutigen Tag blieb der Kristall unversehrt. Aber zu lange ist er schon durch die Welt gereist. Jetzt, da wir, die Nachfahren Gorils, den Kristall endlich gefunden haben, können wir ihn in diesem Tempel versiegeln. Das ausgerechnet wir das tun, ist schon ein wenig komisch… Aber Goril darf nie wieder auferstehen. Sein Wahnsinn würde die Welt zerstören. Unglücklicherweise wurde etwas prophezeit, dass auf sein Zurückkommen deuten könnte:

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    (Ich weiß, das geht einem langsam auf die Nerven XD)

    Wir hoffen, dass diese Prophezeiung nie eintreten wird, aber wenn es das Schicksal ist, können wir nichts daran ändern...Wir können nur beten, dass es noch dauert... Du verstehst diese Sprache nicht, oder? Pass auf, übersetzt heißt es: …“

    An dieser Stelle brach Kratos’ Erinnerung wieder ab. Aber er wusste wenigstens, wer die Frau gewesen war: Seine Schwester. Umso mehr schämte er sich dafür, ihre Stimme erst nicht erkannt zu haben. Wenigstens brauchte er sich jetzt nicht mehr zu wundern, warum er sich so unwohl fühlte, wenn er den Kristall ansah, immerhin war eine böse Seele in ihm eingesperrt.
    Kratos entdeckte links von ihm einen Gang. Er wusste jetzt zwar mit Gewissheit, dass er schon einmal hier gewesen war, aber es interessierte ihn, wohin der Gang führte, also ging er weiter. Allerdings wurde er immer langsamer. Anscheinend hatte dieser Blitz ihn doch ziemlich mitgenommen. Aber er wollte noch nicht umkehren. Sein Ziel, welches auch immer das sein mochte, hatte er immer noch nicht erreicht.
    Plötzlich stand er vor einer Sackgasse. Aber er war sich sicher, dass es noch weiter ging. Vielleicht war es der gleiche Mechanismus wie beim Eingang und so suchte Kratos nach den richtigen Steinen. Nach ein paar Sekunden hatte er sie gefunden. Rechts von ihm schwang ein Teil der Wand nach innen. Nachdem er nach einer Weile links abgebogen war, folgte er ziemlich zerstörten Treppenstufen nach unten. Die Luft wurde immer stickiger und roch zunehmend modriger und abgestandener. Hier war seit Jahrtausenden niemand mehr gewesen, auch kein Monster.
    Kratos bekam einen trockenen Hals, da die Luft unerwarteter Weise sehr trocken war. Der Raum war nicht besonders groß und enthielt neben dem schichtdicken Staub und den fetten Spinnenweben nur eine kleine Truhe. Sie ließ sich ohne Probleme öffnen und was Kratos darin fand, enttäuschte ihn: Es war nur eine alte Schriftrolle.
    Müde setzte er sich hin. War das sein Ziel gewesen? Eine alte Schriftrolle zu finden? Aber dann schüttelte er den Kopf. Vielleicht enthielt sie wichtige Informationen. Doch bevor er sich die Schriftrolle genauer ansah, ruhte er sich noch ein wenig aus. Er hatte Zeit.

    „Keine Spur von ihm“, bemerkte Lloyd.
    „Wenn man von dem geöffneten Eingang einmal absieht“, ergänzte Raine, die es immer noch wurmte, dass Kratos den Eingang offenbar mit Leichtigkeit gefunden hatte.
    „Wir werden ihn schon finden“, beruhigte Colette Lloyd.
    Vor dem überfluteten Raum hielten sie inne.
    „Die Tür hat er nicht geöffnet. Ansonsten stünde hier alles unter Wasser, vorausgesetzt, man kann die Tür überhaupt noch öffnen“, sagte Raine.
    „Aber wo ist er dann hin?“, fragte Lloyd.
    „Schaut mal, hier ist ein Gang!“, rief Genis und zeigte nach links.
    „Merkwürdig, der ist mir letztes Mal gar nicht aufgefallen…“, murmelte Raine.
    Die Geheimtür bei der Sackgasse stand noch offen. Sie folgten den Treppen nach unten und bemerkten schon bald den Lichtschein von Kratos’ Fackel.


  6. #6
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    Kapitel 3: Ein Dämon und seine Jägerin

    Kratos hörte Schritte. Er stand auf und zog sein Schwert. Aber dann erkannte er seinen Sohn und die anderen und steckte erleichtert sein Schwert in die Scheide zurück.
    „Was zum Teufel machst du hier?! Du solltest im Bett liegen bleiben!“, schrie Lloyd seinen Vater an.
    „Lloyd, beruhige dich“, sagte Colette.
    „Hmpf. Nette Begrüßung. Wärt ihr überhaupt bis hierher gekommen, wenn ich nicht die ganzen Türen geöffnet hätte?“
    „Jetzt machen Sie aber mal einen Punkt! N-Natürlich wären wir bis hierher gekommen!“, rief Raine aufgebracht.
    „Hmpf.“
    „Findet ihr, jetzt ist die Zeit zum streiten?“, fragte Genis ruhig.
    Lloyd und Raine schüttelten entschuldigend den Kopf.
    „Na also. Dann sollten wir vielleicht jetzt mal dem Nachgehen, weswegen wir eigentlich hierher gekommen sind: die geheime Schriftrolle.“
    „ Eine geheime Schriftrolle? Könnte das vielleicht…“, Kratos holte die Schriftrolle aus der Truhe, „diese hier sein?“
    „Ja, das wäre gut möglich. Was steht drin?“, fragte Raine.
    „Ich habe sie mir noch nicht angeschaut“, meinte Kratos.
    „WAS?!“, rief Raine fassungslos. „Aber sie sind doch schon eine Weile hier!“
    „Ja, aber ich habe mich ausgeruht.“
    „Hah! Hat sie wohl doch ziemlich angestrengt, oder?“
    „Das ist nichts. Ich bin nur ein wenig müde“, meinte Kratos.
    Bevor Raine etwas erwidern konnte, sagte Genis: „Könnten wir uns die Schriften dann jetzt mal anschauen?“
    Kratos nickte und breitete die Schriftrolle auf dem Boden aus.
    Der Text war in Runen verfasst, die keiner entziffern konnte, nicht einmal Raine. Aber es gab auch Bilder. Sie zeigten einen Kristall, bei dem es sich wahrscheinlich um den handelte, den Raine gefunden hatte, eine Frau mit weißen Haaren und außergewöhnlicher Kleidung, die Magie gegen Monster einsetzte, einen Mann, der sich verwandelte und sie zeigten auch, wie die Frau ihre Magie gegen den Mann, der sich verwandelt hatte, einsetzte. Allerdings war der Mann nicht sonderlich gut zu erkennen, die Frau dafür umso besser.
    Als Kratos die Frau sah, wich er erschrocken zurück.
    „Juell!“, rief er.
    „Juell? Wer ist das?“, fragte Lloyd.
    Kratos schaute ihn an.
    „Es war eine Frau, die ich in meiner Vergangenheit kannte… Sie… Sie war meine Verlobte… Allerdings musste ich dann die Stadt, in der wir aufgewachsen sind, verlassen. Als ich aber zurückkam, erfuhr ich, dass sie an einer seltenen Krankheit gestorben war…“
    „Davon hast du ja gar nichts erzählt!“, meinte Lloyd überrascht.
    „Ich hatte keine so schöne Vergangenheit, weswegen ich auch versucht habe, vieles zu vergessen… Aber jetzt kommt alles wieder hoch…“
    „Findet ihr nicht, dass diese Frau Raine ähnlich sieht?“, fragte Genis, woraufhin alle von dem Bild zu Raine und zurück schauten.
    „U-Unsinn!“, rief Raine.
    „Es war mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen… Aber sie sieht Juell tatsächlich extrem ähnlich… Wenn sie die gleiche Kleidung tragen würde, würde ich wahrscheinlich denken, Juell stünde vor mir“, sagte Kratos.
    „Hehe, dann sollten wir diese Kleidung vielleicht finden!“, meinte Genis.
    „Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren! Wir müssen herausfinden, was diese Runen übersetzt heißen! Sie sehen den alten Elfenrunen, die ich kenne, sehr ähnlich, aber doch sind sie anders. Vermutlich sind sie um einiges älter“, bemerkte Raine.
    „Hmm… Dass die Frau Raine ist, haben wir jetzt ja schon festgestellt, aber wer ist dann der Mann?“, fragte Genis, um Raine zu ärgern.
    „Hey, habt ihr mir überhaupt zugehört?!“, fragte Raine wütend.
    „Ja, wer ist der Mann? Wir müssen auch noch die Kleidung für Professor Raine finden!“, erinnerte Lloyd lächelnd.
    „Argh! Könntet ihr damit aufhören?! Oder wollt ihr mal wieder meine Küche probieren?!“
    „Oha… Lloyd, wir sollten sie nicht weiter reizen, wenn wir am Leben bleiben wollen…“, meinte Genis.
    „Da könntest du Recht haben…“, stimmte Lloyd nickend zu.
    „PASST AUF, WAS IHR SAGT!!!“, brüllte Raine.
    Kratos schüttelte den Kopf. „Was ist heute bloß mit euch los? Lasst uns jetzt gehen!“
    „Aber wohin?“, fragte Colette.
    „Zu Yuan. Vielleicht kann er etwas mit den Runen anfangen.“
    „Wenigstens einer, der vernünftig ist!“, murmelte Raine.
    „Aber danach sollten wir nach der Kleidung suchen“, meinte Kratos.
    Jetzt riss bei Raine auch der letzte Geduldsfaden und sie wäre auf Kratos losgestürzt, wenn Genis sie nicht noch rechtzeitig hätte festhalten können.
    „Oha, Dad… Das hättest du vielleicht nicht sagen sollen…“, sagte Lloyd.
    „Ich meine das ernst. Wenn ich mich recht erinnere, war das die Kleidung der Dämonenjäger. Zumindest hat Juell mir das einmal erzählt und sie selbst war auch eine Dämonenjägerin.“
    „Schon einmal daran gedacht, dass die Frau in der Zeichnung vielleicht diese Juell ist und nicht ich?!“, fragte Raine, die sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte.
    „Mein Gefühl sagt mir nein“, antwortete Kratos und ging die Treppen nach oben.
    Raine schüttelte nur den Kopf und seufzte. „Gehen wir erst einmal zu Yuan…“

    Am frühen Morgen wollten Sheena und Rya aufbrechen. Doch beim Rausschleichen wurden sie von Igaguri erwischt.
    „Ihr könntet euch wenigstens verabschieden“, meinte er.
    „Das heißt, du hast nichts dagegen, dass wir gehen?“, fragte Sheena überrascht.
    „Nur wenn du mir versprichst, unversehrt zurück zu kommen.“
    „Natürlich werde ich das!“
    „Pass auf dich auf…“, murmelte ihr Großvater, als Sheena und Rya gegangen waren.
    Als Erstes gingen sie nach Ozette, wo Presea mit anderen Leuten beim Wiederaufbau half.
    „Sheena!“, rief Presea begeistert, als sie sie sah. „Was hast du denn mit deinem Arm gemacht?
    „Presea! Ihr seid hier ja mächtig am Arbeiten! Ach, das ist nichts weiter…“
    „Ja, der Wiederaufbau kommt gut voran.“
    „Aah! Das hier ist Rya“, stellte Sheena Rya vor, die mit dem Kopf nickte, „Sie ist mir gestern mehr oder weniger über den Weg gelaufen… Sie wurde von einem ziemlich starken Monster verfolgt… Das ist auch der Grund, warum wir hierher gekommen sind. Ich habe vor, allen Bescheid zu geben, denn ich denke, dass dieses Monster kein Gewöhnliches war… Das Auffälligste war, dass es sprechen konnte. Außerdem hatte es einen gelben Stein auf der Stirn…“
    „So einem Monster bin ich vor kurzem auch begegnet!“, rief Presea aufgeregt.
    „Wirklich? Warst du in der Lage, es zu besiegen?“, fragte Sheena.
    Presea schüttelte den Kopf. „Es ist entkommen…“
    „Vielleicht war es ja sogar dasselbe?“, vermutete Sheena.
    „Ich weiß es nicht. Aber du hast Recht, wir sollten den anderen Bescheid geben.“
    „Kannst du denn hier so einfach weg?“, fragte Sheena.
    „Klar. Es gibt mehr als genug Helfer. Ich muss nur kurz ein paar Sachen packen, wartet hier.“
    Als Presea zurückkam, hatte sie eine kleine Tasche mit Proviant um ihren Bauch gebunden und sie hielt ihre Axt in der Hand. Rya staunte nicht schlecht. Immerhin schien Presea nur ein paar Jahre älter als sie zu sein und hatte wohl genügend Kraft um die Axt perfekt zu schwingen.
    „Bereit zum Aufbruch“, sagte Presea.
    „Gut, dann holen wir jetzt Regal“, meinte Sheena.
    Sie gingen zum nächsten Steg, dort holte Sheena das Elementarboot aus der Flügeltasche. Die anderen hatten es ihr überlassen, weil nur sie etwas damit anfangen konnte, da sie als einige Undine beschwören konnte.
    Regal leitete immer noch die Lezareno-Bergbaugesellschaft. Er hatte sich hauptsächlich darum gekümmert, dass die Exsphere-Minen zerstört wurden.
    „Sheena, Presea! Was macht ihr denn hier? Und wer ist das?“, fragte Regal erfreut.
    „Hallo Regal! Wir sind wegen einer nicht so erfreulichen Sache hier… Das hier ist Rya“, erzählte Sheena.
    „Hallo“, sagte Rya höflich.
    Regal nickte zur Begrüßung. „Und was für eine Sache ist das?“
    Sheena und Presea erzählten von dem Monster, das so außergewöhnlich und stark war.
    „Hmm… Aber warum taucht es jetzt auf einmal auf?“, fragte Regal.
    „Wir haben keine Ahnung“, sagte Presea.
    „Aber du kommst doch mit uns, oder?“, fragte Sheena.
    „Ja, natürlich!“
    „Na dann… machen wir uns auf den Weg, um den auserwählten Idioten abzuholen…“, meinte Sheena. (Kleine Anmerkung für diejenigen, die es nicht wissen: „Auserwählter Idiot“ hat Sheena in einem Skit einmal zu Zelos gesagt, warum, habe ich vergessen… XD)
    „Also… Nun ja… Ich denke…“, murmelte Regal.
    „Sheena, du brichst mir das Herz! Bei dem, was wir alles zusammen erlebt haben!“, rief eine Stimme, die nur Zelos gehören konnte.
    Im nächsten Moment stand er vor ihnen.
    „Zelos, was machst du denn hier?!“, fragte Sheena überrascht.
    „Sheena, du enttäuschst mich wieder einmal… Deine Oberweite scheint immer noch das einzig gut entwickelte an dir zu sein…“, sagte Zelos, womit er sich sofort eine Ohrfeige einhandelte.
    „Aua!!! Ist doch wahr… und nicht einmal unbedingt negativ… Jeder hat nun einmal andere Stärken… Und deine ist scheinbar nicht das Denken…“
    „Zelos…“, sagte Sheena und ihre Augen blitzten gefährlich und ihre Hand zuckte nervös, „Du solltest nicht mit deinem Leben spielen!“
    „Waaah! Ich nehme alles zurück! Ich bin natürlich hier, um Party zu machen, immerhin ist das hier eine Partystadt…“
    „Das ist wieder einmal typisch für dich! Nur Pech für dich, dass das jetzt ein Ende haben wird, du wirst mit uns kommen, um den anderen etwas mitzuteilen!“, erzählte Sheena.
    „Ich weiß, ich weiß, ich habe alles gehört. Dann kann ich endlich wieder mit bezaubernden Damen reisen! Sogar eine neue ist dabei!“, rief Zelos begeistert.
    „Das ist Rya. Lass sie bloß in Ruhe, oder du bekommst es mit mir zu tun!“, drohte Sheena.
    „Aber, aber, Sheena! Hast du etwa Angst, dass ich dich vernachlässige?“, fragte Zelos erfreut und bekam als Antwort noch eine Ohrfeige.
    „Lasst uns gehen!“, meinte Sheena nur.
    Rya, Presea und Regal folgten ihr, nur Zelos blieb noch kurz stehen und rieb sich die Wange.
    „Au… Warum muss sie immer gleich so brutal werden?“
    Dann folgte er den anderen.

    Lloyd und die anderen flogen derweil zum Stützpunkt in Sylvarant. Doch als sie dort ankamen, mussten sie feststellen, dass Yuan und die Abtrünnigen nicht da waren.
    „Dann müssen wir wohl zum Stützpunkt in Tethe’alla fliegen“, meinte Lloyd.
    Das Weltentransfersystem der Stützpunkte, das es einem früher ermöglichte, zwischen den Welten zu reisen, funktionierte nicht mehr, aber es war auch gar nicht mehr notwendig, da die beiden Welten ja jetzt nur noch eine waren. Also flogen sie in Richtung Süd-Westen, wo sie erst über die Triet-Wüste und anschließend über das Fooji-Gebirge flogen. Aber östlich vom Turm des Heils fingen die Rheairds an, sich komisch zu benehmen. Die Gruppe hatte keine Kontrolle mehr über sie und sie fingen an zu qualmen. Schließlich stürzten sie ab.
    „AAAAH!!!!“, riefen alle im Chor.
    Zum Glück landeten sie recht sanft, so dass sich niemand verletzte. Anders sah es mit den Maschinen aus. Vor dem Aufprall hatte irgendetwas ja schon nicht mit ihnen gestimmt, aber jetzt hatten sie auch noch überall Schrammen und Beulen.
    „Und wie kommen wir jetzt zu Yuan?“, fragte Lloyd.
    „Wir sind in der Nähe von Nyhaim, einer Stadt, die erst vor kurzem gegründet wurde. Noch ist sie recht klein, aber es gibt immerhin Fähren, die einen nach Altamira oder Flanoir bringen. Das ist etwas, was auch dringend notwendig war… Wir haben wohl keine andere Wahl, als jemanden zu fragen, ob er uns zum Stützpunkt bringt…“, meinte Raine.
    „Wow! Professor Raine, sie kennen sich ja anscheinend gut mit der vereinten Welt aus!“, staunte Lloyd. (Hehe, „Vereinte Welt“ ist ebenfalls eine Waffe von Genis… ^^)
    „Schade, dass man das nicht von dir behaupten kann, Lloyd…“, sagte Raine.
    „Du weißt ja nicht einmal, welche Stadt die neue Hauptstadt ist!“, bemerkte Genis.
    „Natürlich weiß ich das! Lass mich sehen… Palmacosta?“
    „Lloyd, das tut wirklich weh… Passt du überhaupt noch mal im Unterricht auf?“, fragte Raine und schüttelte traurig den Kopf.
    „Ich würde ja sagen, dass Meltokio zur neuen Hauptstadt geworden ist. Dort lebt immerhin der König und Meltokio hat die meisten Einwohner“, sagte Kratos.
    „Siehst du, Lloyd? Selbst dein Vater kennt die richtige Antwort und der war immerhin seit sechs Monaten nicht mehr auf der Erde…“, meinte Raine.
    „Ach, das ist doch nicht so wichtig! Wir müssen jetzt erst einmal nach Myrain, richtig?“, fragte Lloyd.
    „Es heißt Nyhaim!“, korrigierte Genis.
    „Meine ich doch!“, murmelte Lloyd.
    „Warum muss ausgerechnet ich einen solchen Schüler haben?“, seufzte Raine.
    „Warum muss ausgerechnet ich einen solchen Sohn haben?“, fragte Kratos kopfschüttelnd.
    Raine sollte Recht behalten. Nyhaim war noch eine recht kleine Stadt, die kaum größer war als Hima und neben einem Hafen nur ein Gasthaus und ein paar Stände besaß. Als sie gerade in Richtung Hafen gingen, wurde Colette von einem Jungen angerempelt, der einen Haufen Äpfel auf den Armen trug. Beim Zusammenprall flogen die Äpfel auf den Boden.
    „Entschuldigung! Es ist alles meine Schuld!“, sagte Colette zu dem Jungen und half ihm dabei, die Äpfel aufzusammeln.
    Plötzlich rief eine wütende Stimme: „Haltet den Dieb!“
    Der Junge sprang erschrocken auf und ließ die restlichen Äpfel liegen. Er war so flink, dass ihn keiner fangen konnte. Schließlich war er verschwunden und der Besitzer des Obststandes hob aufgebracht die letzten Äpfel von der Straße auf, die er nicht mehr verkaufen konnte.
    „Colette, du hättest dich nicht bei ihm entschuldigen müssen, er ist in dich hineingerannt. Außerdem war er auch noch ein Dieb“, sagte Lloyd.
    „Aber es war auch ein wenig meine Schuld, ich habe nicht aufgepasst…“
    „Aber warum hat der Junge die Äpfel gestohlen? Er sah nicht besonders arm aus, zumindest nicht so arm, wie die Leute im Armenviertel von Meltokio…“, bemerkte Genis.
    „Das braucht uns nicht zu interessieren. Wir müssen ein Boot finden, dass uns zum Stützpunkt bringt“, meinte Kratos.
    „B-Boot, wie ich dieses Wort hasse! Aber uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als mit einem B-Boot zu fahren… Übers Wasser… Wenn ich schon daran denke, wird mir schlecht…“, murmelte Raine, die inzwischen recht blass geworden war.
    „Noch sind wir ja nicht auf hoher See…“, wollte Genis seine Schwester beruhigen, erreichte damit aber eher das Gegenteil und Raine wurde noch blasser.
    Sie fragten Drake M. Fynton, den Kapitän eines kleinen Segelbootes, ob er sie zum Stützpunkt bringen würde.
    „Das wäre kein Problem, gegen gewisse Bezahlung, versteht sich. Aber zurzeit geht kein Wind und ich kann nicht sagen, wann wir aufbrechen können. Tut mir Leid“, entschuldigte sich Kapitän Fynton.
    „Das heißt wohl, dass wir noch eine Weile hier bleiben müssen…“, seufzte Raine künstlich, denn eigentlich war sie sehr froh darüber.
    „Was für eine Zeitverschwendung…“, murmelte Kratos.
    „Dann schicke ich Paps eine Nachricht, damit er sich keine Sorgen macht“, sagte Lloyd und ging zu einem Gebäude des Brieftaubendiensts, bei der er seine Nachricht nach Iselia schicken ließ. Brieftaubendienste waren neuerdings in jeder Stadt oder jedem Dorf.


  7. #7
    Avatar von DelFina18
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    Sie übernachteten im Gasthaus, wo sie auch eine warme Mahlzeit bekamen. Am nächsten Morgen ging immer noch kein Wind und die Gruppe verbrachte ihre Zeit damit, sich die Zeit zu vertreiben. Raine vertiefte sich in ein Buch, dass sie an einem Stand gekauft hatte, Lloyd, Genis und Colette machten die Hausaufgaben, die Raine ihnen aufgegeben hatte und Kratos ging außerhalb der Stadt trainieren.
    „Warum müssen wir bloß Hausaufgaben machen?“, fragte Lloyd seufzend.
    „Damit wir was lernen“, meinte Genis, der seine Hausaufgaben natürlich schon fertig hatte.
    „Und wozu müssen wir lernen?“, fragte Lloyd, der langsam aber sicher an der Rechenaufgabe verzweifelte.
    „Damit wir nicht so dumm bleiben wie du, Lloyd!“, antwortete Genis, worauf er eine Kopfnuss von Lloyd erhielt.
    „Und warum hilfst du mir dann nicht?!“
    „Weil du die Aufgabe könntest, wenn du im Unterricht aufgepasst hättest!“
    „Lloyd, ich helfe dir“, sagte Colette.
    „Danke! Wenigstens eine, auf die ich mich verlassen kann!“, meinte Lloyd und wandte sich von Genis ab.
    „Colette, das solltest du wirklich nicht tun. Es ist doch sein eigenes Pech, wenn er nicht im Unterricht aufpasst! Er hat schon so viele Chancen bekommen, ich dachte, dass er jetzt endlich mal aufpassen würde, aber da habe ich mich getäuscht…“
    „Ich hab mir Sorgen um Dad gemacht, deswegen habe ich nicht aufgepasst!“, rief Lloyd.
    „Du hast auch davor schon nicht aufgepasst! Und ich sehe es nicht ein, dass ich dir immer aus der Klemme helfen muss!“, schrie Genis.
    „Jungs, ihr solltet euch nicht streiten!“, sagte Colette ruhig.
    „Bitte, ich komme auch alleine klar! Hm? Ist das nicht der Junge, der dich gestern angerempelt hat, Colette?“, fragte Lloyd, der einen Jungen mit kurzen, grünen Haaren erblickte.
    „Ja. Vielleicht will er ja die Äpfel bezahlen, die er gestern mitgenommen hat“, vermutete Colette.
    „Das glaube ich weniger… Seht mal, die Tasche, die er dabei hat! Ich bin mir sicher, dort hat er wieder gestohlenes Essen drin!“, meinte Genis.
    „Wir können ihm ja folgen!“, schlug Lloyd vor.
    „Du willst dich doch bloß vor den Hausaufgaben drücken!“, sagte Genis.
    „Ach, die kann ich später auch noch machen! Abgesehen davon, interessiert es dich nicht, warum der Junge stiehlt?“, fragte Lloyd.
    „Doch…“, murmelte Genis kleinlaut.
    „Na also! Dann lasst uns ihm folgen!“
    Somit war es beschlossen. Der grünhaarige Junge ging aus der Stadt. Lloyd, Genis und Colette folgten ihm möglichst unauffällig, so dass weder der Junge noch Kratos, der nicht weit entfernt Schwertübungen machte, sie sehen konnten. Der Junge verschwand in einer Höhle. Etwas zögernd betraten Lloyd und seine Freunde die Höhle. An den Wänden waren überall Fackeln, was bedeutete, dass wohl jemand in der Höhle lebte. Nach einer Weile hörten sie Stimmen.
    „Ist das etwa alles?! Du bringst mir von Mal zu Mal weniger!“, rief eine wütende Stimme.
    „Ich falle auf, wenn ich zu viel auf einmal stehle! Gestern wäre ich fast erwischt worden!“, rief eine kindliche Stimme, die wohl dem Jungen gehörte.
    „Wenn du nicht willst, dass dein Vater stirbt, dann wirst du mir mehr zu Essen bringen, verstanden?“
    „Ja…“, sagte der Junge traurig.
    „Sehr gut! Vielleicht lasse ich deinen Vater auch schon bald frei, wenn du mir brav gehorchst!“
    Lloyd packte die Neugier und er lugte um die Ecke, um zu sehen, wer den Vater des Jungen festhielt. Bei dem Anblick der Person allerdings entfuhr ihm ein Laut des Erschreckens, denn es war ein Monster, dass zwar die Statur eines Menschen hatte, aber dafür auch graue Haut, schulterlange, grüne Haare, blaue Augen, einen grünen Stein auf der Stirn und ein komisches Zeichen auf dem Bauch hatte.
    Weder der Junge noch das Monster schien sie bemerkt zu haben. Aber trotzdem schlichen sie sich so leise wie möglich nach draußen. Danach rannten sie so schnell wie möglich zu Kratos. Dieser schaute sie verwirrt an, denn er dachte, dass sie in der Stadt wären.
    „Dad… Wir sind diesem Jungen von gestern gefolgt… Er stiehlt das Essen für ein Monster, weil dieses seinen Vater gefangen hält…“, keuchte Lloyd.
    „Und das Monster kann reden!“, ergänzte Genis aufgeregt.
    „Ein Monster das reden kann?! Wie sah es aus?“, fragte Kratos, der nun ein wenig nervös war.
    „Es sah aus wie ein Mensch, hatte aber graue Haut, grüne Haare, blaue Augen und einen ovalen, grünen Stein auf der Stirn!“, erzählte Lloyd.
    Kratos wurde blass. „Ihr holt jetzt Raine und dann bringt mich zur Höhle…“, forderte Kratos.
    Nach einiger Zeit kamen Lloyd und die anderen mit Raine im Schlepptau zurück. Sie sah besorgt aus, was wohl bedeutete, dass sie schon Bescheid wusste.
    „Dad, warum bist du so blass?“, fragte Lloyd besorgt seinen Vater, während sie zur Höhle gingen.
    „Ein Monster das reden kann ist ungewöhnlich, findest du nicht?“, stellte Kratos als Gegenfrage.
    „Naja… Die falsche Kilia konnte auch reden…“, antwortete Lloyd.
    „Aber trotzdem gibt es nicht so viele Monster, die das können. Und wenn sie auch noch so aussehen, wie ihr sie beschrieben habt, kann das eigentlich nur eins bedeuten…“, sagte Kratos geheimnisvoll.
    „Und was?“, fragte Genis neugierig.
    „Es ist ein Dämon. Aber eigentlich kann das nicht sein! Die letzten Dämonen sind vor Jahrtausenden getötet worden, lange bevor ich geboren wurde! Die Dämonenjäger haben ihren Job hervorragend gemacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Dämon bis heute überlebt haben kann, ist gleich null“, erklärte Kratos.
    „Aber wenn es die Dämonen schon nicht mehr gab, als Sie geboren wurden, woher wissen Sie dann, dass es sich bei diesem Monster um einen Dämonen handelt?“, fragte Raine.
    „Ich habe Bilder von ihnen gesehen. Zu meiner Zeit gab es die Dämonenjäger eigentlich nur noch aus zwei Gründen: Sie sollten das normale Volk vor Monstern jeder Art schützen und sie sollten jederzeit bereit sein, falls die Dämonen zurückkehrten… Was nur der Fall ist, wenn…“
    An dieser Stelle brach Kratos ab. Eigentlich konnte das nur passieren, wenn Goril sie wieder zum Leben erweckte. Aber das konnte nicht sein, denn Gorils Seele war im Kristall versiegelt. Doch aus irgendeinem Grund wollte er den anderen nicht von Goril, seinem Vorfahren, erzählen.
    „Wenn was?“, hakte Genis nach.
    „Nicht so wichtig. Ist das die Höhle?“, fragte Kratos um vom Thema abzulenken.
    Lloyd, Genis und Colette nickten. Schweigend betraten alle die Höhle. Bald hörten sie eine Stimme: „Schäl gefälligst schneller, ich will die Äpfel heute noch essen!“
    „Das ist die Stimme des Monsters… äh… Dämons!“, flüsterte Lloyd.
    Auf einmal musste Genis niesen. „Ha-Ha-Ha-Hatschi!!!“
    „Wer ist da?!”, brüllte der Dämon.
    Die Gruppe wusste, dass es keinen Sinn mehr machte, sich zu verstecken. Als Kratos das Monster sah, war er sich ganz sicher, dass es sich um einen Dämonen handelte. Es sah genauso aus wie die Malerei, die Juell ihm in einem Tempel gezeigt hatte, als sie noch Kinder gewesen waren.
    „Soso… Was macht ihr hier?!“, fragte der Dämon.
    „Dafür sorgen, dass du wieder in die Unterwelt zurückkehrst, wo deine Artgenossen auf dich warten!“, rief Kratos gefasst.
    „Hahaha! Da seid ihr aber schlecht informiert! Alle Dämonen verweilen auf dieser Welt, denn die Rückkehr Gorils steht unmittelbar bevor!“
    Kratos zuckte bei diesem Namen merklich zusammen, was aber keiner zu bemerken schien.
    Also doch… Goril wird zurückkommen… Rozanne hat gesagt, ein Körper mit den richtigen Bedingungen muss den Kristall berühren… Also bin ich wohl an dem Ganzen Schuld…
    Aber Kratos hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken.
    „Dann werden wir euch eben alle töten!“, rief Genis.
    „Ihr solltet euch nicht mit ihm anlegen! Er hat unheimliche Kräfte…“, rief der grünhaarige Junge ihnen zu.
    „Mach dir darüber keine Sorgen, Kleiner. Wir sind auch stark!“, sagte Lloyd zuversichtlich.
    „Was heißt hier ‚Kleiner’?“, fragte der Junge wütend.
    „Lloyd, Dämonen sind sehr stark. Wir haben keine Chance, ihn zu töten“, meinte Kratos.
    „Was?! Aber warum hast du dann gesagt, dass wir ihn wieder in die Unterwelt befördern?“, fragte Lloyd verwirrt.
    „Weil wir vielleicht eine Chance haben…“, antwortete Kratos ruhig.
    „Irgendwie gefällt mir das ‚vielleicht’ in deiner Antwort nicht…“, murmelte Genis.
    „Ah, ich fange an, mich zu langweilen… Dann zeigt mir, dem großartigen Loh Sou, doch einmal, was ihr könnt!“, forderte der Dämon auf.
    „Ihr solltet wegrennen, solange ihr noch die Chance dazu habt!“, riet ihnen der Junge.
    „Keine Angst, Kleiner, irgendwie schaffen wir das schon!“, meinte Lloyd, der inzwischen nicht mehr ganz so zuversichtlich war.
    „Wenn du mich noch einmal Kleiner nennst, dann…!“, drohte der Junge verärgert.
    „Achtung, es geht los!“, rief Kratos und kurz darauf griff der Dämon Colette an.
    Diese konnte seinem Hieb nur ausweichen, weil sie vor lauter Überraschtheit stolperte. In der Zwischenzeit griffen Lloyd und Kratos mit ihren Schwertern an, während Genis und Raine ihre Magie einsetzten. Sobald Colette sich wieder aufgerichtet hatte, setzte sie Angel Feathers ein. Aber nichts schien dem Dämon wirklich zu schaden.
    „Dad, was ist mit dieser Chance, die du erwähnt hast?“, fragte Lloyd ein wenig panisch.
    „Nur ein Dämonenjäger kann einen Dämonen besiegen. Sie können spezielle Magie verwenden“, erklärte Kratos relativ ruhig, obwohl er gerade den Pranken des Dämons ausweichen musste.
    „DAS nennst du eine Chance? Wir haben keinen Dämonenjäger!“, rief Lloyd.
    „Das stimmt nicht so ganz. Könnt ihr euch noch an die Schriftrolle und die Zeichnungen darauf erinnern? Die Frau gehörte zu den Dämonenjägern, wie man an der Kleidung erkennen konnte. Außerdem sah die Frau aus wie Raine. Na, kommt ihr jetzt darauf, was ich meine?“
    „I-Ich soll eine Dämonenjägerin sein?“, fragte Raine ein wenig ungläubig.
    Kratos nickte.
    „Aber ich kann keine spezielle Magie einsetzen!“
    „Das können Sie nicht wissen, solange Sie es nicht ausprobiert haben!“, rief Kratos.
    „Oho! Eine Dämonjägerin? Dann könnte das Ganze ja doch noch unterhaltsam werden! Endlich kann ich mich rächen!“, freute sich der Dämon.
    Jetzt hatte er es nur noch auf Raine abgesehen, so dass diese nicht einmal dazu kam, zu versuchen, ihre besondere Magie einzusetzen.
    „Haha! Früher seid ihr immer zu mehreren uns aufgelauert und konntet uns so töten! Aber jetzt bist du ganz allein und die Angriffe deiner Freunde können mir nichts anhaben!“
    Raine saß in der Klemme. Die anderen konnten ihr nicht helfen, der Dämon schien ihre Angriffe gar nicht wahrzunehmen. Auf einmal schoss etwas auf den Dämon zu. Es war ein kleiner Pfeil, der in seiner Haut stecken blieb. Er war aus der Richtung des Jungen gekommen, der ein Rohr und mehrere Pfeile in der Hand hielt.
    „Ha! Denkst du etwa, so ein kleiner Pfeil könnte mich töten?“, fragte der Dämon lachend.
    „Nein. Aber er kann paralysieren!“
    „Was?!“, rief der Dämon erschrocken und versuchte, sich zu bewegen, aber vergeblich.
    Das war Raines Chance, vorausgesetzt, sie schaffte es, die ihr unbekannte Magie einzusetzen. Aber da sie nicht wusste, wie, gelang es ihr beim ersten Mal nicht.
    „Sie müssen sie richtig darauf konzentrieren!“, rief Kratos ihr zu.
    „Aber wie? Ich schaffe es einfach nicht!“, schrie Raine verzweifelt.
    „Raine, gib nicht so schnell auf!“, ermutigte Genis sie.
    „Beeilung! Die Paralyse wird nicht für immer anhalten!“, rief der grünhaarige Junge.
    Wie soll ich mich bloß auf etwas konzentrieren, wenn ich nicht einmal genau weiß, auf was?, fragte sich Raine.
    Sie schloss ihre Augen und versuchte so, sich erst einmal zu entspannen und an nichts zu denken. Nach einer Weile nahm sie ihre Umgebung nicht mehr wahr. Es gab nur sie, die Stille und die Aufgabe, ihre besondere Magie einzusetzen. Sie erinnerte sich an den Dämon, der vermutlich immer noch paralysiert vor ihr stand und suchte im Geiste nach einer Schwachstelle. An seinem Aussehen war der grüne Stein auf seiner Stirn immer noch das Auffälligste. Von ihm ging also wahrscheinlich die ganze Stärke aus.
    „Erinnere dich an die alten Worte, die in deinem Herzen gespeichert sind, seit du geboren wurdest…“, flüsterte Kratos so leise, dass ihn keiner hören konnte.
    Nur Raine vernahm seine Worte, obwohl sie am weitesten von ihm entfernt stand. (Fragt mich nicht, wie das gehen soll… XD Es geht halt, muss einfach gehen, basta! ^^)
    Die alten Worte… Vielleicht eine Art Zauberspruch?, vermutete Raine.
    Sie atmete tief durch, öffnete langsam die Augen und hob langsam ihren Stab. Sie verströmte totale Ruhe, keinerlei Hektik lag in ihren Bewegungen. Und sie spürte, dass sie jetzt so weit war, um ihre Magie einzusetzen. Sie wusste, es würde ihr gelingen und im nächsten Moment kamen auch schon die alten Worte über ihre Lippen, ohne dass sie sie kannte.
    „Tarim syrax faboyo, sen danave mana ju wedin firmo ko sen sileve murix alic tromium!“, rief sie und ein Lichtstrahl in allen möglichen Farben schoss auf den grünen Stein zu.
    „ARGH!!! Meine Macht!!!“, schrie der Dämon.
    Er war noch nicht tot, aber dafür konnte ihm jetzt jede Waffe und jede Art von Magie ihm schaden und ihn töten. Zumindest im Prinzip. Aber bevor einer aus der Gruppe sich auch nur bewegen konnte, zerfiel der Dämon zu Asche.
    Als Raine danach etwas sagte, hörte sie sich nicht mehr wie sie selbst an: „Erster von acht Dämonen besiegt.“
    Ihre Augen waren vollkommen ausdruckslos. Als sie ihre rechte Hand zum Himmel hob, erschienen schwarze Runen auf ihr:
    (Sehen sie nich toll aus? *stolzaufsichsei* XD)
    „Die Dämonenjäger erwachen wieder zum Leben!“, rief sie.
    „Diese Runen sind der endgültige Beweis, dass sie eine Dämonenjägerin ist“, sagte Kratos.
    „Aber warum benimmt sie sich so komisch?“, fragte Genis besorgt.
    „Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass sie gleich wieder sie selbst sein wird.“
    Kaum hatte er dies gesagt, schwankte Raine kurz und fragte dann: „Was ist passiert?“
    „Du hast deine Magie eingesetzt und den Dämonen besiegt. Aber danach hast du dich komisch benommen, du hast gesagt, der erste von acht Dämonen wurde besiegt und danach hast du deine Hand zum Himmel gestreckt, worauf diese Runen auf deiner Hand erschienen sind und dann hast du noch gesagt, dass die Dämonjäger wieder zum Leben erwachen“, erklärte Genis, ohne eine Pause zu machen.
    „Also noch sieben Dämonen? Die muss ich doch wohl nicht alle besiegen, oder?! Und was sollen diese Runen auf meiner Hand?! Wie bekomm ich das bloß wieder weg?!“, rief Raine aufgeregt.
    „Sie werden die Runen nicht entfernen können. Sie zeichnen Sie jetzt als Dämonenjägerin aus und damit ist es jetzt Ihre Aufgabe, die restlichen Dämonen zu besiegen“, erzählte Kratos.
    „Aber warum ausgerechnet ich?!“, fragte Raine unzufrieden.
    Kratos zuckte mit den Schultern. „Es ist nun einmal Ihr Schicksal.“
    „Was hieß überhaupt der Spruch, den Sie aufgesagt haben, Professor?“, fragte Lloyd neugierig.
    „Ich weiß es nicht…“, antwortete Raine.
    „Es war die uralte Sprache der Elfen. Die Sprache ist so alt, dass selbst ich sie nicht vollständig übersetzen kann. ‚Tarim’ heißt Möge, ‚syrax’ bedeutet Schicksal, ‚sen’ um und ‚ko’ heißt und“, erklärte Kratos.
    „Dann sind diese Runen auf der Schriftrolle vielleicht auch das Schriftsystem dieser uralten Sprache?“, vermutete Colette.
    „Das ist gut möglich. Wir sollten jetzt erst mal nach Nyhaim zurückkehren“, meinte Kratos.
    „Das geht nicht! Wir müssen meinen Vater befreien!“, rief der Junge aufgeregt.
    „Wo ist er denn?“, fragte Colette.
    „Er wird in diesem Gang festgehalten…“, meinte er und zeigte nach rechts. „Aber ein Monster bewacht ihn…“
    „Warum lähmst du es nicht mit deinen Pfeilen?“, fragte Genis.
    „Das geht nicht. Der Pfeil, den ich vorhin eingesetzt habe, war der einzige, der paralysieren konnte…“
    „Dann werden wir es eben besiegen“, meinte Lloyd.
    In dem Gang, in dem der Vater des Jungen festgehalten wurde, trafen sie auf das Monster. Es war eine riesige Fledermaus, die kopfüber an der Decke hing. Anscheinend hatte sie geschlafen, aber jetzt breitete sie ihre Flügel aus und stürzte sich auf die Gruppe hinab. Während Sary sich im Hintergrund hielt, versuchten Kratos und Lloyd die Fledermaus von Genis und Raine abzulenken, die ihre Zauber vorbereiteten.
    „Fire Ball!“, rief Genis und im nächsten Moment flogen kleine Feuerbälle auf das Monster zu, welches einen Schrei ausstieß.
    „Photon!“, rief Raine und die Fledermaus wurde von einer kleinen Lichtexplosion getroffen.
    Aber noch war das Monster nicht besiegt.
    „Tempest!“, tönte es aus Lloyds Richtung und er schraubte sich höher in die Luft, während er mit seinen Schwertern das Monster verwundete.
    Besiegt blieb es am Boden liegen.
    „Mann, das war ja viel zu einfach!“, beschwerte sich Lloyd, als er wieder auf dem Boden landete.
    „Jetzt kann ich Papa befreien!“
    Schon war der Junge im nächsten Raum verschwunden. Nach einer Weile kam er wieder heraus und stützte einen Mann, der leicht verwundet zu sein schien.
    „Habt ihr dieses Monster besiegt?“, fragte er.
    Die Gruppe nickte.
    „Danke! Jetzt wird endlich auch wieder der Wind da sein!“
    „Soll das heißen, der Dämon hat den Wind beeinflusst?“, fragte Genis verblüfft.
    Der Mann nickte.
    „Lass uns nach Hause gehen, Papa!“, sagte der Junge glücklich, nachdem Raine seinen Vater verarztet hatte.
    „Hey, Kleiner! Danke für die Hilfe vorhin!“, rief Lloyd.
    „Nenn mich nicht immer Kleiner! Ich habe einen Namen, ich heiße Sary!“
    „Sary? Das klingt aber nicht gerade nach einem Jungennamen…“, meinte Genis.
    „Ich bin ja auch kein Junge!!!“, schrie Sary.
    „Aber… Mit den kurzen Haaren siehst du aus wie ein Junge und du benimmst dich auch so…“, bemerkte Lloyd.
    „Haha! Trotzdem habe ich eine Tochter und keinen Sohn. Nun gut, lass uns gehen, Sary“, sagte der Mann und sie verschwanden.
    „Also echt… Wann fahren wir mit dem Schiff?“, fragte Lloyd die anderen.
    „Die Sonne geht schon unter. Wir sollten diese Nacht noch hier bleiben“, meinte Raine.
    Die anderen waren einverstanden und so gingen sie zurück zum Gasthaus.


  8. #8
    Avatar von dx1
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    Warum die große Schrift? Warum keine pdf oder odf, statt das alles hier zu posten?
    [ agora mais :feio: ainda ]

  9. #9

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    Original von dx1
    Warum die große Schrift? Warum keine pdf oder odf, statt das alles hier zu posten?
    Immer was auszusetzen unser Klener, was?

    Aber wäre vielleicht wirklich die bessere Lösung wenn dus ald Word-Doc oder so hochlädst ^^

  10. #10
    Avatar von DelFina18
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    Nuja, die große Schrift hab ich gemacht, weil es durchaus welche gibt, die net die ganze Zeit so ne kleine Schrift lesen wollen, wenn das so viel Text is...

    Und wie ich aus ner Word-Datei PDF machen kann, weiß ich net, habs nirgends gesehen... Aber als Word-Datei könnt ichs natürlich hochladen... Wobei man theoretisch auch einfach hier schauen kann: http://www.razyboard.com/system/more...4687686-0.html

    Tja, weiß net, soll ich denn das Ganze nochmal als Word-Datei hochladen? Hab i-wie net so das Gefühl, dass das jemand liest... (Was bei der Länge auch net verwunderlich ist ^^")


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