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20.01.2008, 12:31 #1
Counter-Strike und Everquest ab sofort in Brasilien verboten
Seit dem vergangenem Freitag sind in Brasilien die Computerspiele Counter-Strike und Everquest verboten, der Besitz wird unter Strafe gestellt.
Bereits im Oktober 2007 wurde das jetzt eintretende Verbot der Spiele beschlossen. Beide Spiele sind bereits seit 1999 auf dem Markt und sind weltweit populär.
Als Begründung für das Verbot wurde angegeben, dass die Spiele zu Gewalttätigkeiten anspornen und gesundheitsschädlich für den Benutzer sind.
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20.01.2008, 12:53 #2
bei CounterStrike kann ich das verstehen und die Begründung ist auch einleuchtend
aber kann denn bei Everquest die gleiche Suchtgefahr wie z.B. bei WoW auftreten oder in wie fern ist Everquest gesundheitschädlich?
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20.01.2008, 13:10 #3
Everquest musste halt völlig willkürlich für eine populärpolitische Entscheidung herhalten. Wird spannend, ob die Regierungen mit einer zu Gunsten der Wähler abweisenden Haltung gegenüber diesem neuem Medium, oder einer wirtschaftlich sinnvollen Haltung für das neue Medium überwiegen.
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20.01.2008, 13:38 #4
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Bei CS sind es die selben Argumente wie hierzulande: Ein subversives Spiel, dessen "Konfliktlösung" sich nicht an demokratische Grundsätze hält.
Um die Begründung für das Verbot von Everquest zu finden, musste man etliche Artikel und Nachrichten durchsuchen. Was wir gefunden haben war, dass der Richter sich wohl auf den Werbetext zum Spiel bezogen hat. Sinngemäß: "Das Spiel bietet dem Spieler eine komplette Welt voller schwerer psychologischer Konflikte. Aufträge, die man erhält, können gut oder schlecht sein. Die Lösung kann violent oder nicht-violent sein."
Letzlich gelten wohl beide Spiele vor allem als gewaltverherrlichend.
Ein Blogger verstand das nicht so ganz. Er erläuterte erstmal denen, die die Spiele nicht kennen - soll's ja geben - das z.B. Everquest ein MMORPG vergleichbar mit WOW ist. Die Richterbegründung nahm er dann zum Anlass, um zu betonen, dass Everquest keinesfalls vergleichbar ist mit dem Gewaltgrad, den man in anderen Rollenspielen finden kann. Er nannte beispielhaft Vampire, Planescape: Torment und Fallout 2 - in letzterem kann und muss man ja bekanntermaßen Drogen schmuggeln, ab und zu mal einen Unschuldigen zu beseitigen (Kinder kann man auch töten, sofern man nicht die deutsche Fassung spielt).
EDIT
Wahlverhalten: Da es in Brasilien Wahlpflicht gibt, schlagen sich unpopuläre Maßnahmen in der Höhe der ungültigen Stimmen nieder. Schade, dass es bei uns keine Wahlpflicht gibt und jede PArtei die "schweigende Mehrheit" (alias Nichtwähler) für sich zählt.
Wirtschaftliche Konsequenzen: Verschiedene Gruppierungen (Presse, Wirtschaft, Konsumenten) haben schon darauf hingewiesen, dass es durch Beschlagnahme der Datenträger bei den Händlern kaum zu verhindern sein wird, dass die Spiele weiterhin gespielt werden. "Man kann ja eh alles im Internet herunterladen - legal oder illegal ergibt am Ende nur einen Unterschied für die Wirtschaft."[ agora mais :feio: ainda ]