Ich mache es kurz: Habe die Vorschau im Kino auf grosser Leinwand gesehen. Die Szenen haben einem teils fast aus dem Sessel gefegt. Scheint tolle Aufnahmen von Explosionen zu geben, mit Druckwelle und so.

Story: Im Irak werden die Leute, die für das Entschärfen von Bomben zuständig sind, getötet. So kommt ein neuer Typ, der aber etwas verrückt ist, ein Einzelgänger, der nicht auf die Vorgesetzten hört. Das gibt natürlich Probleme. Der Bombenentschärfter wird von Jeremy Renner dargestellt, der auch bei 28 Weeks Later dabei war. In der Vorschau werden einige gute Szenen von ihm gezeigt.

Hier die Vorschau:
http://www.apple.com/trailers/summit...ker/large.html


Und dieser Kritik sagt eigentlich alles (ich habe das wichtigste fett hervor gehoben):

Die einzige Frau, die ordentliche Actionfilme zustande bringt, ist wieder da! Kathryn Bigelow zeigt mit The Hurt Locker, dass sie das Handwerk des Adrenalinkinos auch nach einer sechsjährigen Pause immer noch beherrscht, und liefert gleichzeitig das Portrait einer gebrochenen Persönlichkeit, wie man sie sonst nur aus Autorenfilmen kennt. Wie schon in 28 Weeks Later gibt Jeremy Renner den skrupellosen Elitesoldaten. Die Stars im Film (Ralph Fiennes, Guy Pearce und Evangeline Lilly) haben Kurzauftritte und/oder sterben meist nach kurzer Leinwandpräsenz. Unser Man on a Mission ist Renner als Staff Sergeant James. Im Grunde ein Irrer, bei dem man aber nicht darum herum kommt, ihn doch zu mögen.

Ja. The Hurt Locker ist ein Film, der im Irakkrieg spielt. Dafür ist der mitreissende Streifen aber erfreulich "unamerikanisch". Es fehlt sowohl der Hurra-Patriotismus der im Bild wehenden Fahnen, als auch die arabischfeindlichen Untertöne. (Das Drehbuch stammt vom Journalisten Mark Boal, der schon die Vorlage für den ebenso gelungenen In The Valley of Elah lieferte.) Stattdessen ist es eine Aneinanderreihung von an sich simplen Entschärfungsaufträgen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Bigelow inszeniert das spannend, handwerklich perfekt und oft auch atemberaubend. So wirkt es oft wie eine Doku, wobei eine Schiesserei in der Wüste als besonders effektiv hervorgehoben werden muss. Dafür wird auf notgeile Kämpfer, Saufgelage, dümmliche Soldatenspielchen, arschlochige Vorgesetzte und sich als Helden herausstellenden Milchbubis verzichtet. Nur die einsame Ehefrau - allein mit dem Nachwuchs zuhause - muss kurz als Kriegsfilmklischee herangezogen werden. Aber auch sie ist nur ein Teil der emotionalen Probleme, mit denen sich Soldat James im wesentlichen herumschlägt. Frau und Kind zuhause sind ihm genauso egal wie die riesige Auswahl am Frühstücksflöckli im US-Supermarkt. Eigentlich will er nur Bomben entschärfen. Er sammelt sogar Zünder und ähnliches, die ihn fast um die Ecke gebracht haben, unter seinem Bett. Vollste Identifikation mit dem Job also und der Krieg als regelrechte Droge. Deshalb sagt The Hurt Locker auch ganz viel über all die Männer aus, die sich heute noch freiwillig beim Militär melden.