Thema: Organspende
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03.10.2018, 13:44 #31
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Ich weiß auch nicht. Vielleicht aus religiösen Gründen? Ethischen? Ich kann es wirklich nicht erklären. Das ist das selbe wie mit dieser Körperwelten-Ausstellung: Es fühlt sich komisch an, Leichen zu „fleddern“, anstatt den Toten ihre Ruhe zu gönnen.
(Wobei bei Körperwelten die Menschen in der Regel zustimmen - wobei es da einige Streitpunkte gibt, die mir extrem sauer aufstoßen: Eltern sollten zb in dieser Hinsicht nicht über Kinder entscheiden.)
Dieses Gefühl ist eben genau das: Ein Gefühl. Nicht rational. Und wie gesagt kann ich mir gut vorstellen, dass ich daher durchaus den Wisch für die Organspende ausfülle.
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03.10.2018, 14:03 #32
Eine Spenderpflicht, wie sie ja immer wieder gefordert wird, würde die Problematik der fehlenden Spender allerdings nicht lösen, höchstens etwas reduzieren. Stand 2014 hatten 28% aller Erwachsenen zwischen 18 und 75 einen Organspendeausweis. Selbst wenn man annimmt, dass die tatsächlichen Spenden proportional zunehmen, ist man bei 100% noch weit von den jährlich benötigten Spenden entfernt. Eine Spende kommt ja nur bei Hirntod überhaupt in Frage. Die Tage lief auch noch ein Bericht im Fernsehen, dass auch die Krankenhäuser gar kein großes Interesse an Transplantationen hätten.
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03.10.2018, 14:22 #33
Vor Jahren schickte mir die Krankenkassen ungefragt einen Spendeausweis. Nachdem ich mich intensiv mit dem Thema befasste, habe ich schlicht „Nein“ angekreuzt.
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03.10.2018, 14:57 #34
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03.10.2018, 15:14 #35
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03.10.2018, 15:31 #36
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03.10.2018, 15:42 #37
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03.10.2018, 16:25 #38
Ich hoffe, dass die "Nicht-Spender", sofern sie irgendwan ein Organ bräuchten, ganz hinten auf der Liste stehen. Das wäre dann "fair".
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03.10.2018, 19:21 #39
Offenbar ist es wirklich so, dass Organspenden teilweise nicht wirklich rentabel sind. Für Krankenhäuser ist das unschön, da sie immer stärker zum wirtschaftlichen Arbeiten gezwungen werden. Falls jemand Interesse hat, hier u.a. ein paar Infos dazu: https://www.hessenschau.de/gesellsch...angel-100.html
Die Widerspruchslösung ist sicherlich keine ganz schlechte Idee, aber gerade von Experten wird immer wieder betont, dass die größten Probleme nicht an einem (angeblich) kleinen Kreis von Spendern liegen, sondern struktureller und organisatorischer Natur sind. Ein meiner Meinung nach sehr spannender Artikel aus der Ärztezeitung greift das wunderbar auf. Meiner Meinung nach sollte erstmal hier angesetzt werden, bevor man es mit der "Brechstange" Widerspruchslösung probiert. Ohne passende Verbesserungen in den angesprochenen Bereichen wäre das nämlich nur Symbolpolitik. Und davon gibts mehr als genug.Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie ~Immanuel Kant
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03.10.2018, 20:07 #40
Wie funktioniert das „abmelden“ denn? Gibt es eine zentrale Datenbank, in der die Leute registriert sind und die im Fall der Fälle geprüft wird? Denn im Zweifel muss IMO zu 100% sichergestellt sein, dass der Spender auch wirklich nicht widersprochen hat.
Edit: Kann man dann einfach annehmen, dass alle Menschen, die nicht im Register stehen, einverstanden gewesen wären, dass man ihnen Organe entnimmt?
Nein. Und deshalb macht es die österreichische Regelung den Menschen leicht, zu widersprechen. Es gibt viele Formen des Widerspruchs, die genauso wie ein Eintrag im Register Rechtsgültigkeit haben: Ein Zettel im Portemonnaie, ein Eintrag in einer Notfall-App auf dem Handy, ein Nein im Gespräch mit Angehörigen. Das reicht schon.
http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...-15776549.html
So ein Zettel im Portemonnaie ist schnell beseitigt. Und ich könnte mir schon vorstellen, dass es da auch mal Missbrauchsfälle gibt.
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