Thema: Gamesucht bei Minderjährigen
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19.12.2018, 08:44 #1
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Gamesucht bei Minderjährigen
Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, habe ich mich gefragt, ist das wirklich so ein grosses Problem und wieso unterbinden das die Eltern nicht?
Sie warten lieber ab und schicken das Kind dann zum Psychiater?
Ich kann jetzt noch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber meine Kinder werden feste "Bildschirm"-Zeiten erhalten und wenn die aufgebraucht sind ist Schluss. Da muss man doch durchgreifen. Kann doch nicht sein, dass es da Kinder gibt die wegen irgendwelchen Spielen (muss ja nicht immer Fortnite sein) nichts mehr für die Schule etc. machen und nur noch vor der Konsole/PC/Glotze sitzen.
Artikeleinleitung im Spoiler, für die welche nicht alles lesen möchten.
Spoiler
Wie seht ihr das? Oder wie macht ihr das mit euren eigenen Kindern?
Meine Kinder sind jetzt 5 und 2 und der ältere darf seit kurzem manchmal wenn er brav war am Freitag Abend ein bisschen (max. 1h) mit uns zocken. Aber auch das nicht regelmässig. Und er muss es sich verdienen.
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19.12.2018, 09:16 #2
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Ich verstehe das auch nie und würde da auf jeden Fall die Eltern mit in die Pflicht nehmen. Das ist auf der Switch von Nintendo auch super cool und sehr löblich gelöst worden. (Allein der Trailer mit Bowser und Bowser-Junior ist super charmant.)
Zwei Mal Senf:
Ich wüsste nicht, warum ich etwas, was ich selbst nie nachvollziehen konnte, bei meinen Kindern so kompromisslos durchsetzen sollte. Ich habe da vielleicht auch den Vorteil meinen Eltern gegebenüber, dass ich selbst in dem Thema stecke und daher besser nachvollziehen kann, dass man nicht immer jedes Spiel einfach an Ort und Stelle ausmachen kann, wenn die Zeit abgelaufen ist. Das ist doch super nervig, wenn man beispielsweise eine Stunde spielen darf und die letzten 15 Minuten verschenken muss, weil es sich nicht lohnt etwas neues anzufangen. Oder wenn eine Passage überraschend lang war und es keine Gelegenheit gab, rechtzeitig zu speichern.
Versteh mich nicht falsch, ich denke schon dass der Ansatz absolut richtig ist, klare Ansagen zu machen, aber in meiner Idealvorstellung sollte es möglich sein, da auch Kompromisse finden zu können. (Fortsetzung nach dem nächsten Teil.)
Mir persönlich wäre es wichtig, meine zukünftigen Kinder auch mit einer gewissen Medienkompetenz zu erziehen. Warum sollte ich meine ganz große Leidenschaft für mein Kind so unzugänglich machen? "MANCHMAL, WENN er brav war EIN BISSCHEN zocken" - finde ich schon hart. Ich für meinen Teil freue mich ehrlich gesagt schon darauf mit meinen zukünftigen Kindern all die Spiele zusammen zu spielen, die ich selbst gerne als Kind gespielt habe.
Dennoch ist der Ansatz natürlich absolut richtig, dass ein Kind nicht nonstop vor dem Fernseher geparkt werden sollte. Das ist ein absolutes No-Go. Meine Mutter hat sich beispielsweise immer dafür eingesetzt, dass ich mindestens eine Sportart in meiner Freizeit ausübe (oder zumindest mal ausprobiere) und das würde ich absolut auch so handhaben. Auch bei künstlerischen Aspekten würde es mich freuen, wenn sich meine Kinder dafür begeistern ließen.
Videospiele sind eine super Sache - sofern man als Eltern ein Auge darauf hat und es die passenden Spiele sind - aber sie sind eben auch nicht das einzige im Leben.
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19.12.2018, 09:29 #3
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Da hast du natürlich recht, und da er jetzt sowieso noch begleitet zockt, ist das ja auch machbar. Ausserdem hat ja Nintendo sogar die Funktion die Zeiten zu verlängern.
Aber ich verstehe auf was du hinaus willst. Wenn man in nem Onlinegame dran ist und kurz vor dem Raidende steht und dann kommen die Eltern und machen aus. Da ist der Frust natürlich sehr gross. Aber wie ich auch schon erwähnt habe ich bin noch nicht in dieser Situation aber ich denke ich werde das dann schon richtig machen. Bin ja auch mit Zocken gross geworden.
Da ich nicht abschätzen kann wie es andere machen finde ich für einen 5 Jährigen das Zocken (sowie auch TV schauen) als Belohnung für sein Verhalten eigentlich eine gute Lösung.
Ich sehe da andere Eltern die lassen ihr 2-jähriges Kind mit ihrem Handy spielen und das finde ich dann doch zu früh. Nur damit man 5 Minuten Ruhe hat?
Ich freue mich auch darauf die alten Games mit meinem kleinen zu zocken, aber mit 5 Jahren ist sogar Mario Kart 8 mit allen Fahrhilfen auf 50ccm noch sehr schwer! Er hat es bei der letzten Session zum ersten Mal geschafft nicht letzter zu werden!
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19.12.2018, 09:39 #4
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Da stecke ich vermutlich noch nicht so in der gedanklichen Elten-Welt, aber ich finde das erstmal nicht so tragisch, solange sich das in Maßen hält und solange man als Eltern da ein Auge drauf hat. Das Kinder mit nem Tablet ne Weile ruhig gehalten werden ist ja im Grunde das moderne Pendant zum Parken vor dem Fernseher. Das sollte natürlich nicht das Mittel der Wahl sein.
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19.12.2018, 11:25 #5
Hab mir den Artikel mal durchgelesen. Klingt für mich wie ne Mischung aus Panikmache und Werbung für die neue Privatklinik. Der hat sehr wenig Substanz. Zumal der Herr Chefarzt entweder nicht viel Ahnung vom Thema "Videospielsucht" hat, oder folgende Aussage aus dem Kontext gezogen wurde:
«Zur Gamesucht kommt häufig eine Depression hinzu», erklärt Chefarzt Mutschler.
Eigentlich ist es nämlich andersrum, dass zunächst eine Depression (oder Angsterkrankung) im Vordergrund steht und dass Spielen als dysfunktionaler Bewältigungsmechanismus fungiert (wie es bei allen Süchten ist).
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19.12.2018, 12:14 #6
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Das Problem sind nicht Videospiele, sondern allgemein die Eltern. Wie viele ihren Kindern alles erlauben, so lang sie ruhig sind. Bei manchen läuft der Fernseher einfach durchgängig, sogar beim Essen. Andere drücken ihren Kindern bei jeder Gelegenheit das Smartphone in die Hand (sehr oft wenn ich wen auf der Straße treffe geht sofort das Handy zum Kind damit man sich unterhalten kann). Auch haben teilweise schon 4-jährige ihren eigenen Fernseher (!!!).
Bin ich jetzt irgendwie altmodisch, dass ich all das kritisiere?!
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19.12.2018, 13:29 #7
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19.12.2018, 13:39 #8
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Sehe ich auf der Arbeit täglich, dass viele schon 2-Jährige über 2, 3 Stunden mit Handys & Tablets „betreut“ werden.
Ich bin da eher bei Daniel. So kleine Kids brauchen definitiv keinen eigenen Fernseher. Klar ist es mehr Arbeit, die Kids keine 5 Std am Tag vor die Glotze zu setzen, aber sonst hätte man auch nen Hund kaufen können.
Unser Großer hat zwar feste Zeiten, für TV und/oder Konsole, aber wenn da gerade ein Rennen zuende gefahren, oder ein Level abgeschlossen wird, kommt‘s auf die Minute nicht an.
Ebenso, wenn die mit 4 Jungs ein Fifa-, oder Smash-„Turnier“ Veranstalten.
Hängt natürlich auch immer mit gutem Benehmen & schulischen Leistungen zusammen.
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19.12.2018, 15:12 #9
Kinder vor, für sie spannende Medien zu setzen ist ein alter Hut. Da gibt's wohl wenig drüber zu streiten, dass man die Kids nicht ständig allein lassen sollte. Ich finde eher den Trend zur Verteufelung von Videospielen kritisch. Anstatt Eltern den richtigen Umgang von Medien in Kinderhänden beizubringen wird die einfache Variante gewählt: Dinge schlechtreden, so dass sie im Endeffekt verboten werden. Schön die Schuld auf etwas schieben, ohne selbst mal die Verantwortung bei sich selbst zu suchen.
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19.12.2018, 15:44 #10
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Von einem "Trend zur Verteufelung von Videospielen" kann keine Rede sein, die sind schon seit Jahrzehnten ein gern genutzter Sündenbock. Wenn überhaupt, sind Videospiele heute viel akzeptierter, als früher.