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Die Reise der Pinguine

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Die Reise der Pinguine

Im Jahre 2005 machte sich der französische Arktikforscher Luc Jacquet auf, einen Dokumentarfilm über das Leben der Kaiserpinguine in der Antarktis zu drehen. Dazu holte er sich die Unterstützung vieler namhafter Studios wie Bonne Pioche, Canal Plus und Buena Vista International, um seine eigene Erzählung, die zusammen mit Michel Fessler entstand, für die große Kinoleinwand umzusetzen. Der Film fand, den Temperaturen im Film gerecht, am 10. Januar 2006 den Weg in die deutschen Kinosäle und lockte ganze 1,4 Millionen Zuschauer an, die ihn damit zur erfolgreichsten Dokumentation in Deutschland machten. Ein Jahr später erscheint nun das gleichnamige Spiel zum Film für den DS. Ob der Titel seinem großen Vorbild gerecht wird?

Die Reise beginnt...


Das Leben eines Kaiserpinguins ist schon ziemlich anstrengend. Zwar sind die Jungen noch gar nicht geboren, dennoch muss man schon einmal auf Nahrungssuche gehen. Und genau bei dieser Aufgabe greift man den anmutigen Vögeln unter die Arme, bzw. unter die Flügel und begleitet sie auf ihrem langen und kräftezehrenden Weg. In insgesamt 12 Missionen heißt es nun also, Aufträge in kleinen Minispielen zu erfüllen.

Die Aufträge teilen sich hierbei in zwei Gruppen auf. In Gruppe eins muss eine lange Strecke mithilfe eines Lemmings-ähnlichen Spielprinzips zurückgelegt werden. Die Pinguine marschieren von Punkt A zu Punkt B, als Naturschützer vereitelt man größere Unfälle, errichtet Treppen, schmelzt Eisblöcke und legt Brücken über die gefährlichen Kluften. Das Erreichen des Zielortes ist aber nicht die einzige Aufgabe, die man zu erledigen hat. In den Arealen sind glitzernde Schneeflocken verteilt, von denen man eine vorgeschriebene Anzahl finden muss. Dies sollte allerdings kein großes Problem darstellen, so muss man zumeist nur ein Trampolin aufstellen, mit dem die Pinguine durch die Lüfte segeln und die Flocken einsammeln können. Diese Reiselevels sind, wie der Rest vom Spiel auch, zum Teil sehr frustrierend. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, welchen Gegenstand man nun an welcher Stelle benutzen soll. So kommt es sehr oft vor, dass einem schlicht und ergreifend die Zeit zum Abschließen fehlt.

In Gruppe zwei gilt es viele verschiedene kleine Minispiele zu absolvieren. Mal muss man auf der Suche nach seinem Traumpartner auf einer rutschigen Eisoberfläche den Überblick bewahren, oder im Ozean, umgeben von allerlei Pinguin-hungrigen Tieren, frischen Fisch fangen. Diese Spiele machen etwas mehr Spaß als die Reise-Missionen, da sie mehr Abwechslung zu bieten haben. Der Schwierigkeitsgrad ist hier aber weiterhin unausgewogen. Die Zeit sitzt einem undankbar im Rücken, man darf sich kaum einen Fehler erlauben, sonst bleibt einem keine andere Wahl als das Spiel zu wiederholen. Gerade für ein Spiel mit Kindern als Zielgruppe, sollte man besonderen Augenwert auf eine entsprechende Schwierigkeit legen. Wenn selbst erwachsene nach x-ten Versuch ihren Handheld genervt auf die Seite legen, muss wohl etwas nicht stimmen.

Eiskalte Grafiken und Pinguinlaute


Die Grafik des Spiels ist eher enttäuschend. Pinguine sind im Grunde niedliche Tiere, die einen gewissen Charme vorweisen können, beides lässt sich aber in der DS-Version nicht finden. Man spielt vor leer wirkenden, tristen Arktis-Hintergründen, die allesamt sehr langweilig herüberkommen. Animationen sind teilweise kaum vorhanden und auf dem oberen Bildschirm, auf dem man das Geschehen des unteren Bildschirms noch einmal aus einer weiter entfernten Perspektive betrachten kann, werden keinerlei Veränderungen und Animationen angezeigt. So bleibt ein bitterer Nachgeschmack bestehen, wenn man bedenkt, wie viel man hätte herausholen können.

Die uninspirierten Soundeffekte und Melodien tun ihr übriges, damit die Technik für einen DS-Titel unterdurchschnittlich wird. Die Musik klingt langweilig und wiederholt sich beim Spielen viel zu oft, die Soundeffekte sind wenig abwechslungsreich und werden mit der Zeit sehr nervig.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Die Reise der Pinguine ist als Spiel für Kinder entwickelt worden, zieht aber mit dem Schwierigkeitsgrad dermaßen an, dass es selbst für Erwachsene zu einem Frustspiel wird. Die Technik ist selbst in der GBA-Variante mies und wurde auf dem DS kaum bis gar nicht verbessert. Was bleibt ist ein kurzes, schweres Spiel über Pinguine zum Vollpreis, das Monate zu spät kommt.

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