Mit dem Nintendo DS wurde eine neue Generation von Spielern in die Welt der Videospiele gezogen, die zuvor entweder nicht an den bunten Pixeln interessiert oder einfach nur zu jung dafür waren. Dementsprechend versorgte Square Enix diese Neulinge mit Remakes der älteren „Dragon Quest“-Titel, die zuvor nie in Europa veröffentlicht wurden und nur mit großen Mühen gespielt werden konnten. Mit „Dragon Quest VI: Wandler zwischen den Welten“ erscheint der letzte Teil der Zenithia-Trilogie jetzt schließlich auch in Deutschland und beendet somit die Reihe der Neuauflagen. Ob damit ein gebührender Abschluss gefeiert werden kann, können wir euch nun verraten.
Geistige Gefilde
Der unbenannte Held windet sich schmerzerfüllt im Bett und wacht nach einer schrecklichen Nacht endlich auf. Er träumte von einem düsteren Schloss, in dem er mit einigen Kumpanen nach dem bösen Tyrannen Mudo suchte. Nach einigen Irrwegen stoßen die Kämpfer auch tatsächlich auf die widerliche Kreatur, nur um dann durch einen Trick haushoch besiegt zu werden. Doch der Traum ist zu Ende und das Leben im idyllischen Dorf kann fortgesetzt werden.Auf einem Botengang fliegt er versehentlich durch ein Portal und findet sich in einer Parallelwelt wieder, in der er für die anderen Bewohner völlig unsichtbar ist und wie ein Geist durch die Umgebung wandert. Er trifft auf einige Gestalten aus seinem Traum und muss sich wohl oder übel die Frage stellen, ob das alles nicht doch der Realität entspricht. Welche der beiden Welten ist nun wirklich real?
Neue Helden, gewohnte Kost
Die Geschichte in „Wandler zwischen den Welten“ tritt aber leider eher in den Hintergrund, denn die Aufträge laufen zumeist nach der selben Leier ab. Der Heldentruppe wird von einer Schlüsselperson eine Mission zugeteilt, daraufhin begibt sich die Mannschaft auf die Suche nach dem passenden Areal und durchstreift eine mit Monstern verseuchte Höhle. Dabei kommen abermals die bekannten Zufallskämpfe zum Einsatz, die wie bei den zwei Vorgängern erfrischend schnell verlaufen.Gerade im Vergleich zu „Dragon Quest IX“, bei dem die Kreaturen jederzeit auf der Karte sichtbar sind, wird man nach einiger Zeit zwar etwas genervt sein, durch die Geschwindigkeit der Auseinandersetzungen fühlt man sich aber nie zu sehr beim Erkunden gestört. Auch der Umfang macht da eine hervorragende Figur und beschert Rollenspielfreunden je nach Forscherdrang etwa 30 bis 40 Stunden Spielzeit.
Bewährte Mahlzeiten garniert mit Neuerungen
Ähnlich wie im fünften Teil der „Dragon Quest“-Reihe kann man ab und an Monster zum eigenen Team hinzufügen. Ganz so umfangreich ist es dieses Mal zwar nicht und man verbringt keine Stunden mit der Pflege des Kreaturenteams, aber man kann die gefangenen Schleime in der Arena antreten lassen. Eine weitere Neuerung ist das gelungene Job-System, bei dem man den Helden einen Beruf zuordnen kann. Dieses Prinzip wurde in „Dragon Quest IX“ nochmals aufgegriffen und verfeinert, nichtsdestotrotz hat man auch in Teil sechs seinen Spaß damit.Abseits des Abenteuers gibt es dieses Mal einige Beschäftigungsmöglichkeiten, wie beispielsweise eine Art Schleim-Curling oder das beliebte Casino. Des Weiteren gibt es wieder die Jagd nach den beliebten Medaillen und einen interessanten Schönheitswettbewerb. Für Spielspaß neben der Geschichte ist somit gesorgt.
Technik
„Dragon Quest VI: Wandler zwischen den Welten“ baut auf der Engine der beiden Vorgänger auf und besticht demnach durch bunte Farbgebungen und einen quirligen Look. Die Architektur ist zumeist verspielt, weshalb die Balken eines Hauses gerne einmal in Wellenlinien verlaufen und somit für einen aufgelockerten Eindruck sorgen. Die Charaktere sind erneut als 2D-Grafiken in einer 3D-Welt beheimatet und verpassen dem Spiel dadurch einen gelungenen Retro-Look, ohne alt zu wirken.Passend dazu gibt es wieder einmal ein Fest für die Ohren, denn die Soundkulisse ist erneut fantastisch. Mit den passenden Kopfhörern wird man ohne Umwege in die verträumte Welt gesaugt, die eine märchenhafte Atmosphäre verbreitet.
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