Am 17. Juli 2023 erschien ein Zeit Online-Artikel von Sara Tomši mit der Überschrift „Kindesmissbrauch im Internet: Sie 12, er 22. Der Altersunterschied sei kein Problem, schrieb er“. Hierbei geht es um drei junge Frauen, die über ihren mutmaßlichen Missbrauch der an ihnen vergangen wurde, sprechen. Der Täter soll ein dt. Youtuber sein, der den kindgerechten Online-Shooter „Splatoon“ spielte und damit 5-stellige Abonnentenzahlen erreichte.
Wir haben für diesen Podcast mit dem Cyber-Kriminologen Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger gesprochen und erfahren unter anderem wie sich junge Leute schützen können aber auch wie man dem Problem gesellschaftlich entgegenwirken sollte.
Triggerwarnung: Im Podcast werden die Themen Kindesmissbrauch und Cyber-Grooming besprochen. Der Inhalt des Podcasts enthält Beschreibungen sexualisierter Gewalt, die verstörend und retraumatisierend wirken können.
Hilfeangebot:
- www.nummergegenkummer.de Telefon: 116111
- www.juuuport.de
- www.kein-taeter-werden.de
- Intro & Bezugnahme zum Zeit Online-Artikel 00:00:00
- Was macht man als Cyberkriminologe? 00:01:42
- Kurzzusammenfassung: Cyber-Grooming durch einen Splatoon-Youtuber 00:02:43
- Was versteht man unter dem Begriff Cyber-Grooming? 00:03:09
- Sind Videospiele ein Umfeld für Täter? 00:05:36
- Wie viel Verantwortung liegt bei den Herstellern & welche Schutzmaßnahmen sollte es geben? 00:11:12
- Der Spagat zwischen Kontrolle & Vertrauen: Vier Tipps für Eltern 00:17:32
- Lassen sich die Täter im Vorhinein erkennen & welche Tätertypen gibt es? 00:20:50
- Grenzüberschreitung oder nicht: Mit Medienkompetenz & Aufklärung Prävention leisten? 00:24:37
- Welche Rolle sollten die Schulen übernehmen? 00:30:55
- Welche Handlungsweisen können Betroffenen empfohlen werden? 00:33:50
- Mit welchen Konsequenzen haben Täter zu rechnen? 00:42:07
- Wo bekommen Betroffene Hilfe? 00:43:59
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Bisher gibt es zwei Kommentare
Es gab schon vor Jahren diese seltsamen Fälle bei World of Warcraft, wo ein größerer Streamer aus einer wichtigen Gilde ziemlich bedenkliche Ansichten zu Beziehungen mit Minderjährigen äußerte. Dann gab es diese Hotelbuchungen, wo Typen sich mit jungen Frauen auf das gleiche Zimmer und mit Doppelbett buchten. Das ging wohl irgendwie alles unter, weil schon bei Blizzard selber das Thema sexuelle Belästigung ein Ding war.
Was ich wichtig finde ist das Thema Schutz bzw. dessen fehlende Vorhandenheit. Da muss man durchaus mehr fordern, aber wichtig ist zu wissen, dass er jetzt nicht vorhanden ist. Arcades waren z.B. in D nie so ein großes Thema, wegen Jugendschutz. Jugendschutz war nicht nur wegen Glücksspiel wichtung, sondern alleine schon deswegen, weil einem Jugendlichen Geld zum Zocken ausgeht und dann ein Erwachsener rantritt und Ideen liefert (wie Diebstahlgelegenheiten), um Jugendliche in so gewisse Gefilde zu ziehen. Das war eben vom Gesetzgeber geregelt und wurde kontrolliert.
Auch der studentische Nachhilfelehrer, der sich vielleicht gerne von Jugendlichen anhimmeln läßt, ist einfach direkt auf dem Radar der Eltern. Online dagegen kann man durch gutmeinte Hinweise ("schau doch diesen und jenen Streamer/Youtuber, der erklärt gut") potentielle Opfer schnell mal an den Falschen lotsen und weiß es gar nicht und die Eltern bekommen das auch nicht mit, weil ihr Nachwuchs sich - von außen betrachtet - ja nur mit dem Spiel beschäftigt.
Meiner Meinung nach sind diese ganzen f2p Games mit Ingamewährung, wird auch im Podcost angesprochen, ein absolutes NOGO für Kinder und Jugendliche. Der Weg mit Angeboten von Ingamewährungen für Dienstleistungen ist zu kurz und Eltern bekommen das nicht mit. Wenn RL ein neues Spielzeug, Smartphone usw. da ist, dann haben die Eltern das auf dem Schirm. Ingamewährung und damit gekaufte virtuelle Goodies sind nahezu gar nicht realisierbar, vor allem wenn die unter Massen von f2p Zeugs oder 20 Ingamewährungen auftauchen.
Ich merke gerade, dass mich das Thema aufregt, daher höre ich hier mal auf. Danke für den Podcast jedenfalls. Muss aber sagen, dass das teilweise doch sehr unangenehm war zuzuhören.