Der Name Squarehead Studios mag den meisten Videospielern nicht viel verraten. Für Nintendo-Fans genügt aber schon das Wissen, dass das Team vom ehemaligen Rare- und Retro-Studios-Mitarbeiter Rhys Lewis gegründet wurde. Für sein erstes Nintendo-eShop-Spiel Star Ghost“ hat er zudem musikalische Unterstützung von David Wise erhalten, der etwa den Soundtrack von „Donkey Kong Country: Tropical Freeze“ komponiert hat. Für uns existieren also hinreichend viele Gründe, an diesem Titel besonders interessiert zu sein. Ob auch ihr jeden Moment in den Nintendo-eShop stürmen solltet, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Bereit, Commander?
Der Frieden auf Astron wackelt, seitdem das Metagon-Imperium eine Großoffensive auf den friedlichen Planeten gestartet hat. Die Rettung liegt allein in der Hand der Spielerin beziehungsweise des Spielers, die in die Rolle des Commanders schlüpfen. Glücklicherweise kann man sich bei dieser gefährlichen Mission auf das eigene Raumschiff Star Ghost verlassen, das allerlei Fähigkeiten besitzt.
Kaum zu fassen
Die wichtigste Eigenschaft des Raumschiffes: Es kann fliegen. Die Steuerung erfolgt dabei über den A-Knopf des Wii-U-GamePads; hält man diesen gedrückt, geht Star Ghost hoch, anderenfalls sinkt es – Veteranen der Fasslevel aus den „Donkey Kong Country“-Spielen sind damit also bestens vertraut. Die Schüsse erfolgen automatisch und in einer bestimmten Frequenz.
Die meisten Gegner lassen bei Vernichtung blaue Punkte fallen, mit denen man am Ende eines Abschnittes Erweiterungen kaufen kann. Dadurch lassen sich beispielsweise die Schussfrequenz, aber auch die Anzahl der Schüsse und ihre Streuung erhöhen. Die Updates währen aber nicht für immer und unterliegen ihrer Nutzung. Da das Schießen automatisch erfolgt, muss man also damit rechnen, dass die Verbesserungen irgendwann verloren gehen.
Glücklicherweise ist es auch möglich, das Schießen kurzzeitig zu unterbrechen. Hierfür muss man das Traktionsfeld von Star Ghost mit dem linken Stick aktivieren, das eigentlich sämtliche Boni anzieht, aber gleichzeitig das Schießen währenddessen einstellt. Auch dieses kann im Radius erweitert werden, unterliegt aber denselben Nutzungseinschränkungen wie gewöhnliche Updates. Letzten Endes muss man als Spielerin beziehungsweise Spieler gut einschätzen, an welcher Stelle man auf das Schießen verzichten möchte.
Immer wieder neu
Der Titel besitzt zwölf Sternensysteme, die bis auf am Anfang größtenteils in sechs Abschnitte gegliedert sind. Allerdings werden die Level jedes Mal dynamisch generiert, sodass man keine Chance hat, alle Hindernisse vorherzusehen. Nichtsdestotrotz unterliegen die meisten Abschnitte ein paar wenigen Schemata, sodass man nach fünf Versuchen das Wesentliche mindestens einmal gesehen hat.
Die Level selbst bestehen häufig aus Konfrontationen mit mehreren Gegnerwellen, die allesamt über einfache Geschosse neutralisiert werden können. Zwischendurch muss man sich zudem durch Asteroidenfelder kämpfen, die häufig die erworbenen Verbesserungen beanspruchen, sodass man in geschwächter Form den nächsten Abschnitt antreten muss. Die meisten Sternensysteme bieten schließlich auch einen Kampf gegen einen Wächter des Imperiums, den man zunächst nicht beschießen kann und gegen den man daher ausschließlich ausweichen muss, bis es einem möglich ist, ihn anzugreifen.
Insgesamt bietet das Spiel im Leveldesign einiges an Abwechslung und fordert die Spielerin beziehungsweise den Spieler durch anspruchsvolle Abschnitte. Man sollte aber bedenken, dass es kein einfaches Unterfangen ist, bis zu den späteren Sternensystemen zu gelangen. Die Lernkurve ist für jene, die etwas Frust vertragen können, aber durchaus angenehm.
Weise Entscheidungen
In der Technik hätte sich das Spiel nicht besser präsentieren können. Die Steuerung ist sehr einfach gehalten und mit Übung sehr gut zu meistern; das Prinzip hat sich bereits in den Fassleveln der „Donkey Kong Country“-Titel bewiesen. Merkwürdigerweise wird aktuell nur das Wii U GamePad unterstützt, obwohl das Spiel genauso gut auf dem Pro Controller umzusetzen sein dürfte. Die ersten Sternensysteme sind im Äußeren zunächst sehr ähnlich, aber bieten jedoch auch bereits zu Beginn einiges für die Augen. Beeindruckender wird es allerdings in den späteren Level, wenn die Spannung ihren Höhepunkt erreicht und Partikel durch die Gegend fliegen – alles in flüssigen Bildern. An der Qualität der einzelnen Musikstücke ist negative Kritik nicht möglich; David Wise ist wie gewohnt in seinem Element. Nichtsdestotrotz hätten dem Spiel ein paar Stücke mehr durchaus gut getan.
Unsere Wertung
Fazit
Mit Star Ghost“ gelingt Squarehead Studios ein erfolgreiches Debüt, das gleichzeitig das Angebot des Nintendo eShops der Wii U um einen weiteren tollen Titel erweitert. Das Spiel ist spannend, herausfordernd und sowohl grafisch als auch musikalisch beeindruckend. Als Spielerin beziehungsweise Spieler muss man allerdings die Motivation zum Üben aufbringen, da sich die Highscorejagd nicht einfach gestalten wird. Für 8,99 Euro erhält man dann allerdings einen Titel, der über mehrere Monate immer wieder zum Spielen einladen wird.
Weitere Infos
