Schon in der kommenden Woche können sich Fans und Neulinge in das erste Handheld-Abenteuer von Link stürzen. „The Legend of Zelda: Link’s Awakening“ ist eine technisch vollständig überarbeitete Version, die aber durch das zeitlose Level-Design sowie die einzigartige Atmosphäre überzeugen soll. Wir durften bereits einige Stunden auf Cocolint verbringen um euch zu verraten, ob die Magie auch heute noch vorhanden ist.
Kleiner Held, kleines Dorf
Hier vielleicht ein kleiner einleitender Satz nach dem Motto: Wer Link's Awakening spielt sollte wissen, dass es im Vergleich zu anderen Teilen einige Eigenheiten aufweist.
Während „Link's Awakening“ viele Serientraditionen einführte, weist das Spiel im Vergleich zu anderen Teilen einige Eigenheiten auf. Bereits der Einstieg ist sehr ungewohnt, denn der Spieler erlebt nicht etwa Links Werdegang zum Helden, sondern sieht, wie er durch einen Sturm an den Strand einer Insel angespült wird, inklusive fantastisch gezeichneter Zwischensequenz. Dort angekommen, wird er von der jungen Marin gerettet, und auch die erste Aufgabe steht schon fest: Links Schwert muss wiederbeschafft werden. Der erste Gang durchs Dorf zeigt bereits den Charakter von „Link’s Awakening“. Hier werden keine pompösen Städte oder riesige Weiten geboten, vielmehr geht es deutlich minimalistischer zu. Das Dort besteht aus wenigen Häusern, der Strand ist nur ein paar Schritte entfernt und wer quer durch die Welt läuft, benötigt nur wenige Minuten.
Link und sein Arsenal
Dafür gibt es überall etwas zu entdecken, wobei das Spielprinzip eingeführt wird, für das 2D-„Zelda“-Spiele bekannt sind. Link kann nämlich anfangs gar nicht kämpfen und lediglich Gegner mit seinem Schild verschieben, bereits mit dem Schwert wird die Action aber erhöht. Zudem kann Link dann auch Büsche zerschneiden, was ihm Zugriff zum Wald gibt. Doch auch dort lassen sich nicht alle Wege begehen, denn Steine und Löchern behindern einige Wege.
Durch diese Blockaden geht das Spiel sicher, dass der Spieler in gewisse Richtungen geleitet wird und nur den Dungeon betreten kann, der als nächstes in der Reihenfolge dran ist. Gleichzeitig sieht man bereits die Orte, an die man zurückkehren kann, um Geheimnisse aufzudecken und völlig neue Gebiete zu erkunden. Dadurch ergibt sich ein höchst motivierender Ablauf, dank dessen man die Konsole nicht zur Seite legen möchte. Schließlich gibt es immer etwas, was man mit den neuen Gegenständen tun kann.
Zeitlose Qualität
Dieses Prinzip wird auch in den Dungeons deutlich, die sich erst vollständig erkunden lassen, wenn das jeweilige Schlüsselitem gefunden wurde. Obwohl die Reihe seitdem zahlreiche Dungeons geboten hat, bleibt „Link’s Awakening“ sehr unterhaltsam. Das liegt am zeitlosen Design, denn die einzelnen Rätsel überzeugen auch heute noch und erfordern manchmal, um die Ecke zu denken. Zudem gibt es auch hier immer wieder unüberwindbare Räume, die erst mit dem passenden Items überwunden werden können, das meist nach einem Zwischenboss erreicht werden kann.
Gleichzeitig wird hier auch das vermutlich größte Problem des Spieles offenbart. Es handelt sich um eine optische Aufpolierung des Klassikers, aber nicht um eine spielerische Umgestaltung. Wer das Spiel also bereits kennt, wird jedes Rätsel auf Anhieb lösen können. Zumindest profitieren die großen Räume davon, denn diese bestehen nicht mehr aus einzelnen Bildschirmen. Neulinge hingegen werden zu Beginn noch nicht gefordert, denn allzu komplex sind die Labyrinthe nicht gehalten. Ob sich das nach dem dritten Dungeon ändert, wird unser finaler Test verraten.
Platz nach oben
Damit es nicht nur bekannte Inhalte, sondern für alle Kenner zumindest etwas neues gibt, können Spieler nun selbst Dungeons erstellen. Allerdings gestaltet der Spieler keine eigenen Räume. Stattdessen platziert man bereits vorgefertigte Räume auf ein Feld und verbindet diese miteinander. Die meisten davon sind lediglich die, die Link bereits im Hauptabenteuer besucht hat, sodass es keine neuen Rätsel gibt.
Bislang fällt das System daher wenig spannend aus. Obwohl einige interessante Mechaniken eingebracht werden, zum Beispiel müssen stets genug Schatztruhen vorhanden und Räume logisch verbunden sein, hält sich die Kreativität in Grenzen. Etwas motivierender wird die Beschäftigung durch Herausforderungen, denn manchmal müssen vorgegebene Räume verbunden oder Felder ausgefüllt werden. Wir bleiben gespannt, ob sich das Bauen der eigenen Dungeons weiterentwickelt, und ob der Spielspaß größer wird, wenn Links Abenteuer voranschreitet.
Wunderschöne Welt
Glücklicherweise wurden einige Systeme überarbeitet, insbesondere in Bezug auf die Items. Schwert und Schild haben ihre eigenen Knöpfe, sodass sie nicht mehr ausgerüstet werden müssen, während auch Ausrüstungsgegenstände wie das Kraftarmband sowie die Pegasusstiefel ebenso permanent aktiv sind. Das minimiert die Zeit in Menüs enorm und sorgt für einen flüssigeren Spielablauf, wie die nun ineinander übergehende Oberwelt. Dadurch fühlt sich die Welt trotz ihrer vergleichsweise kleinen Größe weitläufig an, während man nach Muscheln und weiteren Geheimnissen sucht.
Die Grafik ist derweil genau so charmant, wie es jeder bislang veröffentlichte Trailer vermuten lässt. Die Beleuchtung gepaart mit der plastischen Optik wirkt derart schön, dass man sich über jede neue Kulisse freut. Doch auch die Animationen sind unglaublich liebevoll, egal ob beim Kettenhund oder den Gegnern, die durchweg bezaubern. Leider gibt es noch einige Probleme bei der Bildrate, die hoffentlich bis zur fertigen Veröffentlichung aus der Welt geschafft werden.
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