Da ist es wieder, „ein derart meisterhaftes Jump 'n' Run, wie es Nintendo seit Jahren nicht mehr bieten konnte“. So titelte zumindest unser Fazit aus dem Jahre 2013, als „Rayman Legends“ für Wii U erschien. Heute, gut vier Jahre später, schickt Ubisoft ihren Helden ohne Gliedmaßen erneut ins Rennen, um diesmal auf Nintendo Switch zu überzeugen. Die „Definitive Edition“ steckt bei uns im Modulschacht und abermals fühlt sich das gut an. Warum? Na weiter lesen!
Definitive?
Zunächst zu den harten Fakten rund um die Betitelung des Spiels als „Definitive Edition“. „Rayman Legends“ bietet in dieser Version alle bis dato erschienenen Charaktere, egal ob sie seinerzeit PS4-/Xbox- oder Wii U-exklusiv waren. So gesellen sich Rayman mit „Splinter Cell“-Ausrüstung und das „Far Cry“-Kostüm genauso zusammen wie Mario Rayman und Luigi Globox. Sogar UbiRay, der damals lediglich für Entwickler und VIP-Mitglieder der Community zur Verfügung stand, ist diesmal mit an Bord. Insgesamt kommen so satte 34 Charaktere zusammen, was im Jump´n´Run-Genre wohl einzigartig ist.
Die nächste und damit bereits letzte, wirkliche Neuerung ist der Kung Foot Tournament-Modus. Hier lässt sich das beliebte Spielchen für Zwischendurch in einem Turnier organisieren. Nette Dreingabe, die 2013 gerne schon dabei sein hätte können.
Hinsichtlich der Ladezeiten und Framerate, die durch Digital Foundry an dieser Stelle dargestellt wurden: Meiner Meinung nach schmälern die geringen Unterschiede keineswegs das Gesamtspielerlebnis.
Wer kennt die Legenden um Rayman?
Widmen wir uns nun dem, was unserem Redakteur Philipp damals so imponiert hat. „Rayman Legend“ ist auch in dieser Version der Nachfolger von „Rayman Origins“ und versteht sich als klassischer 2D Platformer im wunderschönen UbiArt-Gewand. Als Oberwelt dient dem Spiele eine Kunstgalerie, in der jedes der sechs Hauptgemälde eine Welt darstellt. In traditioneller „Super Mario 64“-Manier darf man hier je nach Verfügbarkeit in die Bildchen hopsen, um die einzelnen Level anzugehen. Um wiederum weitere Gemälde betreten zu dürfen, gilt es die so genannten Lums einzusammeln, die als Währung des Spiels fungieren. Obendrein dürfen munter Teensies befreit werden, die sich am besten mit den roten Münzen aus des Klempners Abenteuer vergleichen lassen.
Sechs Welten klingen jetzt vielleicht nicht nach stundenlangem Spielvergnügen und tatsächlich sind diese ohne Completition recht schnell absolviert. Das Spiel schafft es aber, dass man als Spieler immer und immer wieder in die Level zurückzukehren möchte, um alles abzuhaken. Während hierfür die todschicke Comicoptik und der wirklich grandiose Soundtrack sorgen, ist es aber auch die Steuerung und das teils verrückte Leveldesign, die stetig die Motivation oben halten: „Ein Level geht noch!“.
Die Mehrspieler-Option mit bis zu vier Teilnehmern ist natürlich abermals mit von der Partie und gewährt große Controller-Freiheit - egal ob Joy Con oder Pro Controller. Für witzige Abende genau richtig, für ernsthaften Spielfortschritt vielleicht nicht unbedingt geeignet.
Und sonst?
Abseits der Hauptlevel sorgen die rockig-funkigen Rhythmuslevel für eine nette Abwechslung. Hinzu gesellen sich die Murphy-Level, die dank Touchscreen im Handheldmodus fast wie auf der Wii U absolviert werden können. So dürfen abermals mittels Swipe und Touch Seile abgeschnitten und Plattformen bewegt werden. In den Storyleveln wird Murphy jedoch, wie auf PlayStation und Co., mittels Button eingesetzt. Ein feiner Zug von Ubisoft also, die 14 Touch-Level nochmal extra in ein Gemälde zu packen – „Definitive Edition“ eben.
Ebenfalls verfügbar sind die 40 neu aufgesetzten Level aus „Rayman Origins“, die gar nicht all zu leicht freizuschalten sind, da sie an ein recht willkürliches Losverfahren gebunden sind.
Bisher gibt es drei Kommentare