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Portal Knights

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Portal Knights

Durch den großen Erfolg von „Minecraft“ sind Sandbox-Abenteuer eine Zeit lang wie Pilze aus dem Boden geschossen. Wirklichen Erfolg hatten allerdings wenige, wodurch etwas Ruhe in diesem Genre eingetreten ist. Etwas anders sieht es mit „Portal Knights“ aus, was seit einigen Wochen für Switch erhältlich ist. Anlässlich des Release der Retail-Version vor einigen Tagen haben wir das ritterliche Abenteuer einmal unter die Lupe genommen und wollen es euch nun im Rahmen einer Review vorstellen.

Geschichte

„Portal Knights“ beginnt mit einer kleinen Geschichte, die von einer einst friedlichen Zeit erzählt, die dadurch beendet wurde, dass die Portale zwischen den Welten deaktiviert und in Dunkelheit getaucht wurden, in der das Böse lauert. Um den Frieden in der Welt wieder herzustellen ziehen eine Handvoll Helden aus, um die Portale wieder zu aktivieren. Soweit die nette Geschichte, die dem Sandbox-Abenteuer zumindest einen kleinen Handlungsrahmen bietet.

Krieger, Magier oder Waldläufer

Bevor man nun loszieht um alle Portale wieder zu aktivieren, muss man erst einmal einen eigenen Helden erschaffen. Dazu wählt man eine der drei Klassen Krieger, Magier oder Waldläufer und passt Geschlecht und Aussehen entsprechend seiner eigenen Präferenzen an. Danach entscheidet man sich noch für die Größe der Welten, die man erkunden möchte, welche dann zufällig generiert wird und schon kann das Abenteuer beginnen. 

Die erste Welt fungiert dabei grundsätzlich als eine Art Tutorial, in dem man über kleinere Aufträge ans Spiel herangeführt wird. Das ist allerdings auch bitter notwendig, denn selbst erklärend ist „Portal Knights“ nicht. Es gibt zwar Aufträge, in der Art „Erkunde Turm X und öffne die Schatztruhe“, die man ohne Probleme lösen kann, spätestens wenn es um das Erschaffen eines Gegenstandes geht und man sich fragt wo man den dafür benötigten Rohstoff herbekommt, lässt einen das Spiel aber im Regen stehen. Dann heißt es entweder mit dem Schwert oder der Spitzhacke die Faune kleinholzen, um irgendwann die richtige Pflanze zu finden, oder sich in den Kampf gegen eines der in der Welt befindlichen Monster zu begeben. Ein besiegtes Monster hinterlässt je nach Art nämlich ebenfalls den einen oder anderen Rohstoff. Wenn man sich mit der Tatsache, dass man viele Sachen alleine erlernen muss, abgefunden hat, nimmt der Spielspaß endlich Fahrt auf. Während man die jeweiligen Welten durchwandert und sowohl die darin wachsenden Pflanzen als auch die umherstreifenden Monster im Blick hat, ist man irgendwann voll im Sammel & Jagd-Fieber. 

Aufträge über Aufträge

Doch damit hat es sich natürlich nicht. In den Welten warten überall Bewohner darauf, den Spieler um Hilfe zu bitten. Der Bergarbeiter benötigt beispielsweise Unterstützung bei der Suche nach roten Edelsteinen und der Jäger braucht Hilfe bei der Dezimierung einer zu groß gewordenen Monsterpopulation. Zusätzlich gibt es noch allgemeine Aufträge, die man innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erledigt haben muss, wie das Finden einer bestimmten Schriftrolle. Die Aufträge sind wirklich sehr abwechslungsreich und viele davon müssen nicht zwangsweise erledigt werden. Umfangreich ist auch das Crafting-System, bei dem man die abgebauten und erbeuteten Rohstoffe an einer der Werkbänke zu neuen Gegenständen kombiniert. So erschafft man sich nach und nach neue Gegenstände, die von Waffen, Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen über Verbrauchsgüter, wie Heil- und Manatränken, bis hin zu den für die Portale benötigten Portalsteinen reichen. Wurden die notwendigen Portalsteine, die übrigens in vier Farben existieren, alle in ein Portal eingesetzt, kann man eine neue Welt besuchen. Ein erneuter Wechsel zwischen den schon besuchten Welten ist allerdings jederzeit ohne Problem möglich.

Auf in den Kampf

Mit jedem der in Echtzeit ablaufenden Kämpfe bekommt der eigene Held Erfahrungspunkte, mit denen er Stufe für Stufe aufsteigt. Für jeden Stufenanstieg bekommt man Punkte, die man in sechs Attribute, darunter beispielsweise Ausdauer und Stärke, investiert. Außerdem kann man sich ab bestimmten Stufen in einer Kategorie für eine Spezialisierung entscheiden. Beim Krieger ist das ab Stufe 2 beispielsweise die Unterscheidung zwischen Axt, Hammer oder Schwert. Das Upgrade-System ist zwar nicht sehr umfangreich, allerdings fühlt man sich jederzeit hinreichend vorbereitet auf das nächste Abenteuer, auch wenn es gegen eine der mächtigen Bestien im Land geht. Zum guten Gefühl wirklich vorbereitet zu sein, trägt allerdings nicht nur das Upgrade-System, sondern auch die zahlreichen Rüstungs- und Kosmetikgegenstände bei, die man an einer der errichteten Werkbänke bauen kann. Doch damit nicht genug, „Portal Knights“ wartet mit zahlreichen zusätzlichen Möglichkeiten, wie der Mitnahme eines Haustieres auf, welche die Langzeitmotivation noch einmal erhöhen. Besonders schön ist auch die Tatsache, dass man das Abenteuer sowohl on- als auch offline im Splitscreen mit einem beziehungsweise drei Freunden bestreiten kann. Trotzdem hält sich die Langzeitmotivation in Grenzen und einen großen Wiederspielwert hat das Spiel, trotz der zufallsgenerierten Welt, nämlich nicht.

Technik

Grafisch kommt „Portal Knights“ allerdings nicht über den Begriff nett heraus. Die Welten sind, trotz unterschiedlicher Themen, beim Aufbau immer ähnlich und das Spiel strotzt nicht gerade mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Gegnertypen. Schön sind die Bossgegner und der Tag- und Nachtwechsel, wobei letzterer schon einmal den Einsatz einer Fackel oder eines Lagerfeuers erforderlich macht. Auch akustisch bleibt das Spiel eher blass. Wirklich mitreißen kann keine der Melodien und auch die Kampfgeräusche haben kein Alleinstellungsmerkmal. Die Steuerung des kleinen Helden funktioniert dagegen problemlos, nur ab und an stört eine ungünstige Kameraperspektive.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Portal Knights“ braucht ein klein wenig damit man vom Spielkonzept gepackt wird und Portal für Portal wieder aktivieren möchte. Dann ist man allerdings wirklich im Spiel angekommen und kämpft, baut beziehungsweise baut ab und erschafft mit Freude. Irgendwann ist aber trotz allem die Luft raus und einzig der tolle Kooperationsmodus wird einen dann noch dazu bewegen „Portal Knights“ noch einmal zu starten.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von Daniel
    Daniel 21.02.2018, 14:48
    Hab auch erst kurz nach Retail-Release zugegriffen, weil es das Spiel kurzzeitig für knapp über 20€ gab. Mal sehen, wann ich es denn mal ausprobiere