Spiele • Switch

Shiftlings: Enhanced Edition...

Mehr zum Spiel:

Shiftlings: Enhanced Edition (eShop)

Kaum eine andere Konsole eignet sich so gut für Mehrspieler-Titel wie Nintendo Switch, vor allem da der Kauf eines zweiten Controllers meist entfällt. Deshalb wirkt „Shiftlings: Enhanced Edition“ auf den ersten Blick wie dafür gemacht, denn charmante Rätsel für zwei Spieler sind immer begehrt. Ob der Titel aber auch den gewünschten Spaß bringt, und das Spielprinzip auch für Solo-Spieler geeignet ist, haben wir für euch herausgefunden.

Intergalaktisches Fernsehen

Die Geschichte könnte gut sein. In „Shiftlings“ steuert der Spieler nämlich zwei Teilnehmer einer Show, die von einem extrem motivierten Moderator begleitet wird. Einer der beiden Protagonisten findet jedoch ein mysteriöses Getränk und muss deshalb so viel furzen, dass sein Weltraumanzug aufbläht. Da beide Charaktere durch einen Schlauch miteinander verbunden sind, kann das Gas auch im Anzug des anderen landen, was spielerisch durchaus interessant wird.

Man merkt schon beim Lesen, dass die Handlung eher peinlich geworden ist. Die animierten Sequenzen sind zwar schön, doch der eigentliche Humor ist viel zu platt als dass er Lacher hervorzaubern könne. Auch der Moderator stört mit seinen Sprüchen und sich ständig wiederholenden Phrasen, weshalb man sich weniger davon wünscht. Das ist gerade deshalb schade, da der Sprecher einen guten Job macht und auch die Animationen durchaus schön sind. Wenn das aber nicht von einem entsprechend überzeugenden Skript getragen wird, verliert sich die eigentliche Intention.

Einmal groß, einmal klein

Das Spielprinzip weiß da schon eher zu begeistern. Man steuert nämlich nicht nur einen, sondern gleich beide Helden auf ihrem Weg zum Levelausgang. Während man frei zwischen ihnen Wechseln kann, bleibt einer stets aufgebläht, kann jedoch die Luft auch zum anderen übertragen. Daraus entstehen einige nette Rätsel, denn nicht nur die größte eines Charakters ändert sich, auch sein Gewicht. Steht man also auf einer Plattform während die andere Figur am Schlauch hängt, kann man diese einfach mitziehen, jedoch besteht auch die Gefahr des Gegenteils, was oft zu einem Tod führt. Dank guter Rücksetzpunkte ist das aber weniger frustrierend als es sich anhört.

Die Rätsel selber sind gerade in den ersten Leveln einfach, steigern sich aber von Planet zu Planet. Natürlich kommen ständig neue Elemente hinzu, die das Meistern der Herausforderung erschweren. Doch leider finden sich zu viele Muster zu oft wieder. Ständig muss man enge Passagen auf dieselbe Art überwinden, Sprungpartien werden vorhersehbar und auch Neuerungen fühlen sich durch zu wenig Variation bereits nach kurzer Zeit altbacken an. Verteilt auf über 50 Level wird man also nicht die große Abwechslung erhalten und sich wünschen, dass einige Planeten kürzer wären. Ein weiteres Hindernis ist die Steuerung, denn obwohl man beide gleichzeitig steuern kann, muss man meist nur die Rolle eines Helden übernehmen. Das ständige Charakterwechsel zusammen mit der Luftzufuhr kann oft dazu führen, dass man die falschen Aktionen ausführt, was selbst gegen Ende nervig wird.

Zwei Spieler für zwei Figuren

Der große Star des Spieles ist jedoch der Mehrspieler-Modus. Jedes Level kann man auch mit einem Freund angehen und es fällt schnell auf, wieso das wohl die von den Machern eigentlich angedachte Spielweise ist. Level lassen sich nicht nur schneller beenden, da man nicht ständig hin und her wechseln muss, auch die Rätsel kommen einem nicht mehr so ausgedehnt vor. Vor allem die lustigen Passagen, in denen man schon fast gegeneinander kämpft, weil jeder eine andere Lösung vorsieht, gehören zu den besten Momenten in „Shiftlings“. Mit der Steuerung gibt es dann auch keine Probleme mehr.

Obwohl der Mehrspieler-Fokus den Titel zu einem besseren Spiel macht, bleibt das repetitive Level-Design. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man nicht mehr überrascht oder gefordert wird und die Level nur Aneinanderkettungen derselben Ideen sind. In späteren Abschnitten ist zudem Timing wichtig, was alleine schwierig wird, da man schnell zwischen den Charakteren wechseln muss. Zusammen ist das auch nicht immer perfekt, funktioniert aber zumindest dank Absprache besser. Wer wirklich alle Herausforderungen freischalten möchte, darf dann noch die drei Black Hola Colas in jedem Level finden. Die sind manchmal gut versteckt, dank Funktion zum Rauszoomen jedoch nicht unauffindbar. 

Eine gute Figur

Optisch werden bunte Level geboten, auch wenn sie durch nur fünf Handlungsorte schnell eintönig werden. Der Grafikstil ist aber gelungen, solange man sich nicht durch die Alien-Kreaturen abschrecken lässt. Sehr gut ist die flüssige Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde, die zu keinem Zeitpunkt einbricht. Zwar kann man auch zur Akku-Schonung auf 30 herunterschalten, dann vermisst man aber die flüssigere Variante. Der Soundtrack ist regelrecht belanglos und spielt im Hintergrund vor sich hin, ohne jemals aufzufallen. 

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Shiftlings: Enhanced Edition“ ist gerade im Mehrspieler-Modus eine gelungene Unterhaltung für kleine Rätsel-Runden. Die Kernmechanik funktioniert gut und wird durch immer wieder neue Elemente voll ausgereizt. Leider wird das Spiel schnell repetitiv, sowohl optisch als auch im Leveldesign. Wer zudem das Abenteuer alleine beenden möchte, wird weitaus weniger Spaß haben als lokal mit einem Mitspieler.

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.