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Typoman: Revised (eShop)

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Typoman (eShop)

Ursprünglich auf Wii U erschienen, entpuppte sich „Typoman“ als Spiel voller interessanter Mechaniken. Man löste nämlich die Rätsel nicht auf klassische Art, sondern indem man Wörter zusammenbastelte und dadurch die Umwelt bewegte. Dennoch sorgten einige Entscheidungen im Gameplay für Kritik, weshalb die Macher bei der Portierung auf andere Plattformen gleich daran arbeiteten und die neue Edition „Typoman: Revised“ nannten. Nun kehrt das Abenteuer zurück auf eine Nintendo-Konsole und wir haben uns angeschaut, ob es noch immer überzeugen kann.

Buchstabensalat

In der Welt von „Typoman“ dreht sich alles um Wörter. Bereits in den ersten Minuten geht es darum den Helden zusammenzubauen, indem man Buchstaben sucht. Das zieht sich auch durch das weitere Spiel, denn oftmals muss man Buchstaben aufnehmen, zusammenfügen und dadurch die Umwelt beeinflussen. Das beginnt einfach, denn um einen Schalter zu aktivieren reicht es das Wort „On“ zu buchstabieren und es in die Nähe des Schalters zu schieben. Natürlich wird das komplexer und man muss um die Ecke denken, um tatsächlich die zusammenhängenden Mechanismen zu bedienen. Doch gerade das macht Spaß, denn es gibt immer wieder neue Ideen, durch die der Spieler gefordert wird. 

Die Variation des Konzeptes ist den Machern sehr gut gelungen. Selbst wenn sich Rätsel wiederholen, werden sie immer auf neue Arten kombiniert, um den Ablauf abwechslungsreich zu gestalten. Gerade wenn Fallen hinzukommen wird die Kreativität deutlich. Das innovative Gameplay macht Spaß, kann jedoch manchmal zu einigen Kopfnüssen führen. Dennoch bleibt man durchweg motiviert und gespannt, welche Idee als nächstes präsentiert wird.

Großer Ausrutscher

Natürlich löst man nicht nur Rätsel, man springt und läuft auch durch die Level, was zu einigen Problemen führt. Der Held ist nicht unbedingt beweglich und präzise Passagen führen leicht dazu, dass man in einer Todesfalle landet. Insgesamt fühlt sich Hero etwas träge an, was in Verfolgungsjagden besonders auffällt. Hinzu kommt noch eine Verzögerung beim Sprung, die zwar selten negative Auswirkungen hat, in wenigen Momenten dennoch zu Frust führt. Selbst einige Rätsel können somit nicht mehr glänzen wenn man sich mehr darauf konzentrieren muss, nicht aus Versehen falsch abzuspringen, als die Effekte der Wörter zu nutzen. Genau dann wenn „Typoman“ vom Spieler Genauigkeit verlangt, wird der Spielspaß zu Frust. Man sollte jedoch bedenken, dass das nicht allzu häufig vorkommt und eher in die Kategorie „Meckern auf hohem Niveau“ gehört.

Kniffelige Rätsel

Einige Rätsel können aber selber zur frustrierenden Angelegenheit werden. Der Schwierigkeitsgrad hat nämlich seine Schwankungen, weshalb man des Öfteren gerade bei der Wortsuche hängenbleiben kann. Gerade wenn zehn Buchstaben verfügbar sind und man ein nicht gerade ersichtliches Wort daraus bauen soll, gibt es regelrechte Hänger. Das kann auch passieren, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Ein weiterer Nachteil ist nämlich sicherlich, dass zwar die Anweisungen und optionalen Zitate in deutscher Sprache verfasst wurden. Für die Rätsel baut man dann aber englische Wörter. Das ist zwar verständlich, schließlich würden Übersetzungen die Wortlänge und dadurch das Gameplay zunichtemachen. Trotzdem sollte man sich dessen vor dem Kauf bewusst sein. Auch die Spieldauer von vier bis fünf Stunden enttäuscht etwas. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass die Kernmechanik dermaßen viel Spaß bereitet, dass man am liebsten noch mehr Level besuchen würde.

Wunderbare Welt

Die gesamte Gestaltung der Welt ist sehr atmosphärisch. Dabei wird man vor allem triste Farben und dunkle Umgebungen bestaunen dürfen. Dennoch ist das gesamte Paket sehr charmant, obwohl eine gewisse Melancholie vorhanden ist. Die Buchstaben überall sowie die Feinde aus Wörtern, die einem alles andere als Mut verleihen, passen perfekt in das Gesamtbild. Deshalb ist es auch gar nicht so schlimm, dass es eigentlich keine echte Geschichte gibt. Wer die optionalen Zitate sucht und sich aus der Umwelt selbst einen Kontext zusammenreimt, wird durchaus einen Sinn darin finden, wieso der Held aus Buchstaben besteht. Das soll aber an dieser Stelle nicht vertieft werden.

Spannender als das Alphabet

Die Portierung auf Switch ist größtenteils gelungen. Die Optik ist sehr sauber, egal ob auf dem TV oder im Handheld-Modus. Auch die Bildrate fällt nicht negativ auf, selbst wenn kleine Ruckler vorhanden sind, die aber den Ablauf nie beeinflussen. Toll sind die minimalistischen Effekte sowie die Charaktere, die regelrecht einzigartig sind. Hinzu kommt ein schöner Soundtrack voller passender Klänge, der durch die Umgebungsgeräusche noch stärker aufgewertet wird.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer ein einzigartiges Spiel mit tollen Rätseln erleben möchte, darf sich auch auf die neueste Version von „Typoman“ freuen. Die grundlegende Mechanik der Wörter, welche die Umwelt beeinflussen können, ist herrlich frisch und überzeugt bis zum Ende, auch wenn einige Knobeleien fordernd sein können. Leider sind es die Plattformer-Passagen, die den Ablauf verlangsamen und öfter zu Toden führen können. Wer sich jedoch damit abfinden kann, erhält ein besonderes Spiel, das auch auf Switch eine gute Figur macht.

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