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Toki Tori 2+: Nintendo Switch Edition

Manchmal finden Geschichten ein trauriges Ende, wie es bei Two Tribes der Fall war. Nach vielen Jahren in der Videospielindustrie, in der sie vor allem durch Lizenzspiele sowie „Toki Tori“ bekannt wurden, kündigte das Studio an, nach „Rive“ keine Spiele mehr zu entwickeln. Glücklicherweise hält sie das nicht davon ab, einige der Perlen auf neue Systeme zu bringen. Deshalb dürfen wir euch nun verraten, ob „Toki Tori 2+: Nintendo Switch Edition“ überzeugen kann. 

Küken auf Reise

„Toki Tori 2+: Nintendo Switch Edition“ wirft den Spieler ohne Vorwarnung in eine schöne, bunte Welt voller niedlicher Tiere und Kulissen. Der gelbe Held selbst kann aber überraschenderweise nur laufen, stampfen und pfeifen. Im weiteren Verlauf ändert sich das nicht und man muss sich durch die Welt rätseln, indem man einfach nur diese Mechaniken nutzt. Gerade das ist aber auch beeindruckend, denn das reicht um auch die schwierigsten Rätsel zu lösen. Diese fangen leicht an und verlangen meist vom Spieler, die Tiere in der Umwelt zu beeinflussen. Hat man eine Passage überwunden, wartet aber schon die nächste darauf, dass man das Erlernte anwendet und erweitert, denn es kommt immer ein neues Hindernis dazu, das sich wunderbar in das Gesamtbild einfügt.

Im Grunde handelt es sich bei dem Spiel um ein Metroidvania, das einem keine neuen Fähigkeiten schenkt. Dafür erhält man Wissen, um in Gebiete zurückzukehren und dort neue Wege zu bestreiten. Theoretisch könnte man diese auch sofort angehen, allerdings kennt man die Feinheiten und Kombinationen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, weshalb man linear durch das Abenteuer geführt wird, um zu lernen. Diese Art des Fortschritts ist immer frisch und motiviert dank des starken Leveldesigns und der spaßigen Rätsel.

Knobeln bis der Kopf raucht

Die Rätsel selbst sind sehr vielfältig. Immer wenn man glaubt, man habe ein Element wie zum Beispiel Frösche oder Portale verstanden, werden sie auf neue Art kombiniert oder positioniert, um einen vor eine neue Kopfnuss zu stellen. Meist muss man sogar ein ähnliches Rätsel mehrfach lösen, doch es kommt durchgehend ein neues Problem hinzu, das die Hirnzellen beansprucht. Gerade durch diese Kombinationen und Variationen ist es nicht schlimm, dass es nicht zu viele Elemente gibt, denn aus den vorhandenen wird alles herausgeholt. Auch Timing ist wichtig, wirklich Druck entsteht trotzdem nicht. Das Spiel sorgt ständig dafür, dass dem Spieler die benötigte Zeit gewährt wird, weshalb das Spiel immer wieder für kurze Runden geeignet ist, um sich zu entspannen.

Eigensinnig und faszinierend

Ein weiteres Argument für die ruhige Natur von „Toki Tori 2+: Nintendo Switch Edition“ sind die Checkpoints, die sehr zahlreich vorkommen. Deshalb gibt es keine großen Strafen, sollte man doch einmal ins Jenseits befördert werden. Auch wenn man Passagen wiederholen muss, können diese schnell bewältigt werden, sobald man die Lösung kennt. Sollte man in einer ausweglosen Situation stecken, darf man ein Lied pfeifen, um sich zum letzten Checkpoint zu befördern. Insgesamt gibt es fünf solcher Lieder, die einem in der Umwelt beigebracht werden und angenehme Hilfen einführen. Das benötigt man auch, denn gerade in späteren Gebieten wird das Spiel fordernd, wenn auch nie unfair. Neu ist ein Lied, durch das man einen Checkpoint erschaffen kann; dank der guten Platzierung der vorhandenen Rücksetzpunkte benötigt man diese Neuerung aber nicht allzu oft. Bis zu 10 Stunden kann das Abenteuer dauern, weshalb es beeindruckend ist, dass man bis zum Ende nie gelangweilt wird. Zudem wurden zahlreiche Aspekte bearbeitet, zu denen verbessertes Gegnerverhalten sowie kleine Änderungen an Rätseln gehören, die von Fans kritisiert wurden. Das Spiel wurde also nicht bloß portiert, sondern auch verbessert. Leider bleiben andere Kritikpunkte vorhanden.

Frustrierende Momente

Obwohl man das Spiel in höchsten Tönen loben kann, ist nicht alles perfekt. Gerade die schwierigeren Rätsel können die entspannte Natur durchbrechen und regelrecht frustrierend. Hier würde man tatsächlich Hilfe benötigen, allerdings gibt es im Spiel keinerlei Hinweise, weshalb man stark sein muss um, nicht in einem Guide nachzuschauen. Obwohl die Rätsel unterschiedlich bleiben, muss man einige Aktionen doch zu oft wiederholen, und wenn man sich ständig in einer Blase befindet, wünscht man sich doch mehr Ideen auf einem Haufen. Eine sehr große Schwäche ist aber die fehlende Erklärung der Welt. Obwohl durch die Umwelt eine Geschichte erzählt wird, bleibt diese zu blass, obwohl man durch weniger Mittel eine spannendere Handlung hätte aufbauen können. So zieht man durch die Welt, ohne eine echte Motivation zu haben, zumindest bis zu einem viel späteren Zeitpunkt.

Auch das Backtracking kann sehr frustrierend werden. Die Karte ist nämlich etwas konfus aufgebaut und man weiß anfangs nicht unbedingt, was die Symbole dort bedeuten. Deshalb ist das Navigieren durch die Welt trotz des verbesserten Schnellreisesystems nicht immer problemlos. Das langsame Spieltempo hingegen ist nicht unbedingt negativ, jedoch dürften sich einige Spieler daran stören. Man muss stets bedenken, dass „Toki Tori 2+: Nintendo Switch Edition“ kein Abenteuer für jedermann ist und durch seine Macken abschrecken kann. Wer diese aber akzeptiert und sich darauf einlässt, erhält eines der besten Rätselspiele der letzten Jahre.

Spielspaß unterwegs

Die Portierung auf Nintendo Switch bietet keine Überraschungen und ist wie erwartet makellos. Die wunderschöne Welt überzeugt durch die 3D-Modelle sowie liebevolle Animationen. Gerade das Design des Helden ist einfach niedlich und fügt sich perfekt in die harmonievolle Welt ein. Auch die Sounds untermalen das entspannte Erlebnis, während HD-Vibration auf gute Weise eingesetzt wird. Wer die Technologie hingegen nicht mag, darf sie abschalten.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Toki Tori 2+: Nintendo Switch Edition“ ist auch nach all den Jahren ein tolles Rätselspiel, das sich durch seine wenigen Mechaniken, die auf perfekte Weise angewandt werden, sehr interessant gestaltet. Jedes Rätsel unterscheidet sich trotz wiederkehrender Elemente und bietet gute Unterhaltung bis zur letzten Sekunde. Einige Probleme in der Weltnavigation und den frustrierenden Rätseln trüben das Gesamtbild. Allein für das Leveldesign verdient es das Spiel jedoch, von jedem Genrefan gespielt zu werden.

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