Coffin Dodgers (eShop)

Die sogenannten Funracer haben vielleicht auf anderen Konsolen eine Chance, auf Nintendo Switch scheint die Konkurrenz durch „Mario Kart 8 Deluxe“ jedoch unbezwingbar. Dennoch versuchen einige Genre-Vertreter, die Gunst der Spieler zu erringen. „Coffin Dodgers“ macht mit eine großen Portion Humor auf sich aufmerksam, scheitert jedoch bereits in seinen Ansätzen. 

Die falsche Generation

In Sunny Pines möchte sich der Tod zur Ruhe setzen, vorher jedoch noch einige Senioren des Ortes ins Jenseits befördern. Diese setzen sich zur Wehr und rasen mit ihren Scootern um die Wette, um nicht auf dem letzten Platz zu landen und somit geschnappt zu werden. Einige mögen diese Prämisse als interessanten, schwarzen Humor sehen. In Wirklichkeit ist es jedoch für rund zehn Sekunden lustig, den Senioren zuzusehen, bevor sich das komplett abnutzt.

Bevor man sich an das Gameplay wagt wird jedem Spieler auffallen, wie hässlich das Spiel eigentlich ist. Die Umgebungen sind langweilig, die Texturen durchgehend matschig und die Animationen extrem hölzern, selbst bei den Fahrzeugen. Es wirkt so, als ob jemand einen HD-Filter über ein N64-Spiel gelegt hätte und das macht sich gerade bei der Bildrate bemerkbar. Das Spiel ruckelt besonders in den Kurven ordentlich, obwohl es keine auffallenden Effekte gibt. Wer sich tatsächlich nach dem ersten Anblick daran wagt, das Spiel zu spielen, wird nur weiter enttäuscht.

Kaputte Wagen

Das wichtigste an einem Rennspiel ist das Fahrgefühl, leider versagt „Coffin Dodgers“ in diesem Bereich komplett. Die Steuerung ist hackelig und es kommt einem eher so vor, als würde man eine Box steuern anstatt ein echtes Fahrzeug. Deshalb ergibt sich überhaupt kein Spielspaß, denn die Strecken sind sehr langweilig gestaltet und bieten keinerlei interessante Ideen. Besonders die Items enttäuschen, denn diese blockieren den bereits unangenehmen Spielfluss noch mehr und bieten lediglich bekannte Elemente wie Hindernisse, einen Turbo oder Raketen. Obwohl das Spiel eine besondere Prämisse hat, kann es spielerisch überhaupt nicht anknüpfen.

Leere Welt

Selbst die Spielmodi können trotz Vielfalt nicht überzeugen. In der Geschichte muss man auf den vorderen Plätzen landen, da dort nach jeder Runde der Letzte ausscheidet. Die Herausforderung bleibt, da ausgeschiedene Fahrer als Geister zurückkehren. Ansonsten gibt es einen Mehrspieler-Modus, der angesichts der langweiligen Rennen nicht einmal für kurze Zeit begeistert. Ambitionierter ist da schon die Open World, jedoch werden auch hier die Grenzen schnell aufgezeigt. Auf einer großen Karte fährt man Pfeilen entlang, um Items einzusammeln. Spielziel ist lediglich, so viele wie möglich vor Ablauf der Zeit zu erreichen, was jedoch dank der langweiligen Welt ebenfalls keinen Spaß bereitet. Frustrierend wird es sogar, wenn man den genauen Weg nicht erkennen kann. Da es eigentlich nur Straßen mit einigen Kurven gibt, wird man bereits nach einer Runde alles gesehen haben.