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Die for Valhalla! (eShop)

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Die for Valhalla! (eShop)

Spätestens seit „Dark Souls“ gehört das Sterben zu den wichtigsten Mechaniken in zahlreichen Spielen. „Die for Valhalla“ funktioniert etwas anders, denn in dem Spiel des polnischen Studios Monster Couch ist man erst gar nicht lebendig. Wie man trotzdem sein Können auf dem Schlachtfeld beweisen darf, haben wir für euch herausgefunden.

Tote leben länger

Bei „Die for Valhalla!“ handelt es sich um einen klassischen Brawler. Der Spieler steuert seine Figur von links nach rechts und verprügelt auf dem Weg zahlreiche Feinde mit simplen Kombos. Jedoch krempelt das Spiel dieses System etwas um, da der Spieler die Rolle einer Valkyrie übernimmt, die durch Grabsteine in die Körper gefallener Krieger schlüpfen kann. Das funktioniert schnell und gestaltet den Ablauf anfangs sehr abwechslungsreich, da es alles von Bogenschützen bis zu Axtkriegern gibt, die eigene Schläge und Spezialangriffe ausführen können. Hat man genug von einem Soldaten schlüpft man einfach aus dem Körper heraus und sucht sich einen weiteren Grabstein.

Immer dasselbe

Das System funktioniert in den ersten Level wunderbar, da man sich nicht für einen Typen von Krieger entscheiden muss, sondern durchweg wechseln kann. Zwar kann der Spieler in der Geisterform ebenfalls Angriffe ausführen, diese sind jedoch schwach. Im Körper eines Kriegers darf die Lebensleiste ruhig geleert werden, als Valkyrie bedeutet das jedoch den Tod. Leider führen die Charaktere lediglich unterschiedliche Waffen, ansonsten besitzen sie ähnliche Fähigkeiten. Hier wäre mehr Vielfalt deutlich unterhaltsamer gewesen.

Das größte Problem des Spieles ist jedoch das Level-Design. Es gibt immer nur einen klaren Weg, und die Hindernisse wie Fässer, Fallen oder Stacheln wirken beliebig und sind in viel zu großer Menge hingeklatscht. Deshalb wirken die Umgebungen oft überladen, obwohl eigentlich wenig passiert. Es gibt keine Abwechslung, denn die wenigen Missionen nach dem Motto „Beschütze den Schrein“ sind alles andere als kreativ. Obwohl das Kampfsystem und die Grundidee durchaus solide sind, ist es genau dieses Problem, das den Titel von einem Höhenflug abhält. Zur Rettung eilen einige Bosse herbei, von denen es jedoch zu wenig gibt.

Ambitionierter Fortschritt

Abseits der Level zeigen sich dann wieder die guten Ideen. Anstatt eine Herausforderung nach der anderen zu absolvieren darf der Spieler meist wählen, welches Level als nächstes anstehen soll. Aufgrund der lediglich optischen Unterscheidung resultiert die Entscheidung jedoch nur in einem höheren Schwierigkeitsgrad. Das Aufleveln ist da schon interessanter, denn man darf sich nicht nur eine passive Fähigkeit aussuchen. Auf einem Brett darf der Spieler sich ein Feld mit einem Bonus aussuchen, unter anderem mehr Angriff oder Verteidigung, und anschließend sieben Felder entlanglaufen und dabei möglichst effektiv die Attribute einsammeln, die er erhöhen möchte. Das ist jedes Mal aufs Neue interessant und spaßiger als die klassische Erhöhung um bestimmte Werte. Zudem kann man seine Charaktere dadurch besser anpassen. Die Körper, die man übernimmt, werden ebenfalls mit jedem Kill verbessert, stirbt man in dieser Form beginnt das Prozedere von Vorn.

Der Mehrspieler-Bonus

Sein volles Potential entfaltet das Spiel mit bis zu drei Freunden, die jeweils lediglich einen Joy-Con benötigen. Dann machen selbst die sich wiederholenden Kämpfe wieder Spaß und man versucht stets eine bessere Leistung als seine Mitstreiter abzulegen. Etwas weniger motivierend, dafür eine nette Nebenbeschäftigung stellt der Modus „Jeder gegen Jeden“ dar, in dem die Gruppe gegeneinander kämpft. Die Arenen sind wenig spektakulär und auch ansonsten gibt es keine überraschenden Elemente, weshalb es sich wirklich nur um ein Beiwerk handelt. Profis hingegen dürfen das Hauptabenteuer auf einer kleineren Karte absolvieren, dafür ist alles vorbei wenn man einmal stirbt. Wer also Nerven aus Stahl hat darf hier sein Glück versuchen, im Test konnten wir den Modus nicht beenden.

Malerische Zeiten

Optisch glänzt „Die for Valhalla!“ mit stilsicher gezeichneten Charakteren und schönen Hintergründen. Auch die Animationen sind liebevoll, auch wenn selbst hier die Abwechslung nicht groß geschrieben wird. Die Musik ist angenehm, interessanter sind jedoch die kleinen Zwischensequenzen, die vor jedem Level abgespielt werden. Der Humor zündet zwar nicht immer, dennoch sind die Szenen sehr liebevoll und laden zum Schmunzeln ein. 

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Die for Valhalla!“ ist ein spaßiges Spiel, das für kurze Runden geeignet ist. Leider nutzt sich das Abenteuer aufgrund des monotonen Level-Designs ab, denn spielerische Vielfalt sucht man vergebens. Das ist besonders deshalb schade, da die Mechaniken sowie der Ablauf die altbackenen Formeln aufbrechen. Wer seine Erwartungen trotz des interessanten Spielkonzeptes senkt, wird mit Freunden jedoch definitiv seinen Spaß am Spiel haben.

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