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Captain Toad: Treasure Tracker

Captain Toad: Treasure Tracker

Bereits auf Wii U machte Captain Toad die Welt sicher und rätselte sich durch sein erstes eigenes Abenteuer. Nun steht „Captain Toad: Treasure Tracker“ kurz vor der erneuten Veröffentlichung, diesmal jedoch mit kleinen Neuerungen. Ob das Spiel den erstmaligen oder vielleicht auch den erneuten Besuch wert ist, haben wir ausführlich für euch getestet.

Ein großes Abenteuer

Eigentlich möchten Captain Toad und seine Toadette nur auf Erkundungstour gehen, da wird die Dame auch schon von einem bösen Vogel entführt. Der kleine Held hält sich gar nicht erst mit einer großen Geschichte auf, sondern macht sich direkt auf den Weg, Toadette zu retten. Die Erzählung ist sehr liebevoll und benötigt keinen Tiefgang, da das Abenteuer bereits durch seine Präsentation überzeugt. Insgesamt gibt es drei Kapitel, die alle eine andere Geschichte erzählen, jedoch bleibt jede davon sehr liebevoll und bietet die passende Stimmung, um in das Abenteuer zu starten.

Kurz und wenig knackig

Captain Toad ist ein Held ohne viele Fähigkeiten. Er kann nämlich nur Gegenstände aus dem Boden ziehen und laufen, nicht einmal einen Sprung meistert der kleine Pilzkopf. Das ist aber auch gar nicht nötig, da die Level entsprechend zum Denken anregen. Diese sind meist quaderförmige Konstrukte, die in der Luft schweben. Der Spieler kann deshalb die Kamera um diese herum bewegen, um Toad durch die Gegenden zu bewegen. Dabei stößt der Held immer wieder auf kleine Rätsel, die Anfangs noch daraus bestehen, Blöcke anzutippen oder Schalter zu betätigen, damit ein neuer Weg entsteht. Im späteren Verlauf wird es komplexer, schwierig wird das Abenteuer jedoch nie.

Das könnte langweilig werden, wären die Level nicht so liebevoll gestaltet. Jedes Gebilde sieht fantastisch aus und ist durchweg abwechslungsreich, egal ob am Strand oder in einem Geisterhaus. Ständig werden neue Elemente eingeführt, die dementsprechend kreativ eingesetzt werden, damit sich kein Level wie ein anderes spielt und stets umdenken erfordert. Es gibt auch Gegner, und Toad kann Leben verlieren, weshalb Planung und Schnelligkeit zwei Punkte sind, die oft zum tragen kommen. Wer sich jedoch geschickt anstellt, sollte keine Probleme haben, alles zu meistern. Noch mehr Abwechslung gibt es in Form von Kart-Leveln, in denen das Spiel zum Shooter wird, während die Bosskämpfe klare Highlights darstellen.

Die echte Herausforderung

Leider leidet das Spiel unter seiner Länge. Zwar ist nach den drei Kapiteln noch nicht Schluss, die Hauptmotivation wird dann jedoch sein, alle Diamanten in den Leveln zu finden. Überall gibt es drei davon, die manchmal gut versteckt sind. Glücklicherweise ist es alles andere als nervig, diese zu suchen und die Rätsel werden dadurch nicht nur länger, sondern auch fordernder. Manchmal findet man diese auf dem normalen Weg zum Ziel, doch in vielen Fällen sind diese in gesonderten Bereichen versteckt, zu denen der Held nicht leicht gelangt. Es ist eine tolle Motivation, nicht einfach nur den offensichtlichen Weg zum Ziel zu laufen.

Noch hartnäckiger sind die Bonus-Bedingungen, die nach dem einmaligen Beenden eines Levels gelüftet werden. Dann müssen weitere Gegenstände gefunden, Feinde besiegt oder Münzen gesammelt werden, was ebenfalls motiviert. Zwar wäre es schön gewesen, diese Ziele vor Levelbeginn zu kennen, die künstliche Streckung fühlt sich jedoch nicht wirklich wie eine an, da es Spaß macht, die Herausforderungen mit anderen Zielen anzugehen. Etwas enttäuschend fällt der Modus aus, in dem man einen Pixel-Toad in der Umgebung finden und berühren muss. Das macht wenig Spaß und fühlt sich aufgesetzt an, da das Antippen bereits das Levelende darstellt.

Charmanter geht es nicht

Während die Level stets spaßig ausgefallen sind, ist die Liebe zum Detail nicht zu verachten. Captain Toad reagiert stets auf seine Umwelt, egal ob im Wasser oder in der Kälte. Die Charaktere sowie die Feinde sind so liebevoll, dass man gar nicht anders kann als ständig zu lächeln. Derweil wurden die Wii U-spezifischen Mechaniken umgearbeitet, sodass kein zweiter Bildschirm benötigt wird. Während unterwegs der Bildschirm berührt wird, um Plattformen zu bewegen, geschieht das am TV über eine Pointer-Steuerung. Pusten ist ebenfalls nicht mehr angesagt, weshalb die Level entsprechend angepasst wurden. Es sind nur kleine Änderungen, die das Spiel perfekt für Nintendo Switch gestalten.

Auch auf Switch ein Hit!

Neue Level sind vorhanden und von „Super Mario Odyssey“ inspiriert, jedoch fällt es schwer, das Spiel denjenigen zu empfehlen, die bereits zuvor mit Captain Toad unterwegs waren. Im Grunde handelt es sich um eine leicht erweiterte Portierung und nicht um einen Nachfolger, den sich nach wie vor viele wünschen. Trotzdem beweisen die zusätzlichen Level, dass die Macher in Sachen Level-Design nichts verlernt haben. Natürlich sind die zusätzlichen Herausforderungen aus der Wii U-Fassung erneut an Bord und überzeugen genauso wie schon zuvor. Leider fehlen jedoch die vier Besuche in der Welt von „Super Mario 3D World“

Einen Mehrspieler-Modus gibt es ebenfalls, dieser ist jedoch sehr simpel ausgefallen. Die Aktionen, die man normalerweise per Pointer ausführt, übernimmt dann nämlich ein zweiter Spieler. Das ist besonders dann praktisch, wenn Feinde aufgehalten werden sollen, ein Mehrwert entsteht dadurch jedoch nicht.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Captain Toad: Treasure Tracker“ bleibt ein wundervoller Rätselspaß, von dem man gar nicht genug bekommt. Die Level sind derart vielfältig und voller Ideen, dass man sie gerne erneut besucht, um die zusätzlichen Herausforderungen zu meistern. Zwar ist die Anzahl der Neuerungen nicht groß, dennoch fügen sie sich perfekt in das Spiel ein. Wer noch nie mit Captain Toad auf große Reise gegangen ist, erhält nun die perfekte Gelegenheit, dies nachzuholen.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von Spriga
    Spriga 11.07.2018, 20:24
    Kann man das blaue Punkt (ist glaube für Kamera Steuerung) im Spiel abstellen oder zumindestens so machen das dieser nicht blinkt?