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Spintires: Mudrunner

Wer hat als Kind nicht gern im Matsch gespielt? Damit Große das auch machen dürfen ohne sich gleich kindisch fühlen zu müssen, wurde „Spintires: Mudrunner” entwickelt. Im Review klären wir, ob auch digitaler Matsch Spaß machen kann!

Bedächtig

Auch wenn man beim Cover etwas anderes denken könnte, hat man hier kein Rennspiel vor sich. Zwar fehlt das „Simulation” im Titel, was viele Spiele rund um Baustellen, Landwirtschaft oder Feuerwehr haben, doch dennoch muss man „Spintires: Mudrunner” in diese Kategorie einordnen. Denn das Ziel ist nicht unbedingt die Bestzeit zu erreichen, sondern viel mehr einfach nur die Aufgaben zu erledigen. Was sich einem hier in den Weg stellt ist die hervorragende Physik-Engine des Spiels.

Matschig

Sobald man durch die erste große Pfütze fährt wird man merken, was die Physik-Engine alles leistet. Jeder Reifen erzeugt seine eigenen Wellen, die das Wasser glaubwürdig hochschwappen lassen, sobald sie den Rand erreichen. Auch der Matsch gibt passend zum Gewicht des Fahrzeugs nach. Reifen nehmen Matsch auf und fahren sich wieder sauber, oder buddeln sich richtig ein. Hier kann dann nur noch die Seilwinde helfen! Oder aber man hätte im Vorfeld daran gedacht Allradantrieb und Differential zu nutzen.

Mehr als nur fahren

Die Herausforderung in „Spintires: Mudrunner” besteht darin, die 33 unterschiedlichen Fahrzeuge zu meistern. Man wird schnell merken, dass sich ein kleiner Traktor in seiner Fahrweise deutlich von einem Truck unterscheidet. Hat man die Unterschiede verinnerlicht, muss man sein Wissen und Können beim Fahren auf unterschiedlichen Untergründen anwenden. Ein schweres Fahrzeug bleibt eben eher im Schlamm stecken, und eine leichte Neigung der Strecke wirkt sich auf Fahrzeuge mit höherem Schwerpunkt deutlich gravierender aus. Es ist wirklich fast schon unglaublich, wie viel Spaß es machen kann, mal nicht nur auf die Geschwindigkeit und die nächste Kurve zu achten, sondern auf Maße und Masse seines Fahrzeugs und die Gegebenheiten der Umgebung. Eins sollte noch gesagt sein: Wir wünschen an dieser Stelle all denen viel Erfolg, die ihr Gespann rückwärts um die Kurve in einen vorgegebenen Bereich bugsieren sollen. Wer das im ersten Versuch schafft, am besten noch in der Fahrerperspektive, hat auch im wahren Leben den Führerschein der Klasse BE oder höher ohne Theoriestunden oder praktische Prüfung verdient!

Immer Vollgas?

Natürlich stellt sich spätestens an dieser Stelle die Frage, wie man mit dem größten Rennspiel-Manko von Nintendo Switch umgehen soll: den fehlenden analogen Triggern. Vollgas bedeutet dem Realismus entsprechend nämlich, dass man schneller im Matsch versinkt als man den Finger wieder vom Trigger nehmen kann. Die Lösung ist so einfach wie spaßig geraten. Mit einem Klick des rechten Sticks wechselt man zur manuellen Gangschaltung und muss nun ebenfalls mit dem Stick die Bewegung eines richtigen Ganghebels nachahmen, wobei einer der Gänge der Schrittgeschwindigkeit entspricht. Problem gelöst!

Aufgaben

All das würde ohne einen entsprechenden Rahmen nur bedingt Spaß machen, doch hier kann direkt Entwarnung gegeben werden. In Sachen Einzelspieler-Modi werden Herausforderungen und eine Kampagne geboten. In ersteren muss man immer einzelne Aufgaben erledigen, wobei sekundäre Ziele noch ein wenig mehr Spaß bringen. Diese reichen von lustigen Kleinigkeiten wie dem Aufschrecken von Vögeln mit der Hupe bis hin zum Verzicht auf Brücken. Die Kampagne bietet dann die großen Aufgaben. Hier muss man meist die Fähigkeiten unterschiedlicher Fahrzeuge gekonnt kombinieren, um das Ziel zu erreichen. Dies wird noch eine ganze Ecke spaßiger im Mehrspieler-Modus, der sowohl lokal mit mehreren Konsolen als auch online funktioniert. Hier können mehrere Fahrzeuge zusammenarbeiten und sich so gegenseitig im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Dreck ziehen!

Dreckig

Der optische Gesamteindruck fällt leider ein wenig trist aus. Man ist stets von Grau- und Brauntönen umgeben, die allesamt noch recht blass daher kommen. Da man meist in der Natur unterwegs ist, wäre hier durchaus Raum für eine freundlichere Gestaltung gewesen. Dafür geht die reine Technik durchaus in Ordnung. Vor allem die Fahrzeuge sind sehr detailliert. Leider muss man vor allem im Handheld-Modus mit einer schwankenden Auflösung leben. In den eher seltenen, extremen Reduzierungen fällt es da teilweise schwer, mögliche Wege durch Wälder zu erkennen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer schon immer einmal mit kraftvollen Fahrzeugen durch unwegsames Gelände manövrieren wollte, bekommt mit „Spintires: Mudrunner” eine sehr gute Videospiel-Umsetzung dieser Thematik. Viele, abwechslungsreiche Fahrzeuge, die grandioses Physik und der Umfang sorgen für lange anhaltenden Spaß. Vor allem den Mehrspieler-Modus sollte man einmal ausprobieren!

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von matzesu
    matzesu 20.01.2019, 11:58
    Gutes Rewiew was meine Meinung auch wiederspiegelt,
    wobei das Wort Simulator zumindest beim Vorgänger vorkommt:
    “Spintires, Offroad Driving Simulator „
    Auf der Switch hab ich auf so ein Spiel schon gewartet denn es füllt eine Lücke die mir besonders viel Spaß macht..

    Auf der Xbox hab ich nie die Gangschaltung genutzt und wenn dann hab ich die Zwischengänge übersehen weil ich dort mit der Schultertaste ganz gut gefühlvoll Gas geben konnte, aber auf der Switch arbeite ich endlich mit den Zwischengängen ,
    Und wenn man durch Sumpfgebiete fährt merkt man so ziemlich den Unterschied in der Auflösung im Vergleich zu anderen Konsolen..