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Trials Rising

Trials Rising

Bei „Trials Rising“ ist der Name Programm, denn es werden sehr viele Versuche benötigt um wirklich alles im Spiel zu erhalten. Über 100 Strecken stehen bereit für die motorisierten und nicht motorisierten Zweiräder. Wie gut das Ganze auf Switch umgesetzt wurde und inwiefern sich die Lootboxen im Spiel bemerkbar machen, erfährt man in unserem Test.

Ab auf die Akademie

Die erste Neuheit bei „Trials Rising“ ist eine Einführung in das Spiel. Mit der Trials-Universität werden dem Spieler die ersten Grundlagen erklärt und auch fortgeschrittene Techniken, wie zum Beispiel Hanglandungen nähergebracht. Alleine schon durch diese Lektionen und die Einführung wird einem schnell klar wie intuitiv die Steuerung der Bikes ist und wie sich das Fahrgefühl allgemein in"Trials Rising" anfühlt. Bei den Grundlagen an der Trial-Universität ist es noch einfach ein A+ zu erhalten aber bei den schwierigen Techniken sieht das ganze dann schon wieder anders aus, dort wird einem auch erst wirklich klar auf was für eine Genauigkeit es im Spiel ankommt. Je besser man auf der Akademie, aber auch in den normalen Rennen, abschneidet, desto eher werden für einem die nächsten Lektionen und Strecken freigeschaltet, denn in „Trials Rising“ ist dies abhängig von der eigenen Stufe.

Von den Strecken gibt es rund 120 verschiedenen auf dem ganzen Kontinent verteilt. Gestartet wird in Nordamerika und dann geht es um den ganzen Globus, von Europa über Asien, nach Südamerika und Afrika. Dabei sind die Strecken in Liegen unterteilt, die während des Stufenanstiegs freigeschaltet werden. Jede Liga endet mit einem Stadionfinale, in dem mehrere Rennen gegen Computergegner nacheinander gefahren werden muss und nur der Sieg zählt. Das vorankommen in den einzelnen Ligen ist nicht sehr mühsam, Veteranen in der Trials-Reihe werden noch schneller die Stationen ablaufen können, zusätzliche Anreize bietet das Medaillen-System der Strecken, die von Bronze bis Diamant reichen.

Sponsoren sind eine feine Sache

Nach einer gewissen Stufe kommen neben den normalen Rennen noch die Sponsor-Herausforderungen dazu. Bei diesen müssen auf den verschiedenen Strecken diverse Ziele erfüllt werden, das kann zum einen das durchführen von verschiedenen Salti, eine Strecke von 20 Metern mit einem Wheelie fahren oder einfach nur die Strecke fehlerfrei bestehen. Als Belohnung winken Outfits, Sticker, Ruhmpunkte und Trials.-Münzen.

Auch wird der Technikparcours später freigeschaltet, sozusagen ein abgedrehter Spielplatz. Hier lassen sich dann sehr witzige Minispiele mit dem Motorrad vollziehen, wie zum Beispiel ein Weitsprung mit Bomben oder eine Art Rodeo. Genügen Abwechslung und Spaß bieten diese ganzen Singleplayer-Varianten allemal.

Mehrspielermodus: Die Freude am Hass

„Trials Rising“ ist perfekt ausgelegt für Multiplayer Partien. Es fängt schon bei den normalen Singleplayer rennen an, denn hier sieht man während der Rennen Geister von anderen Spielern, wodurch schon der Ehrgeiz gesteigert wird und man versucht vor den Geistern in das Ziel zu gelangen. Das Ganze wird sogar noch weiter ausgebaut im Herausforderer-Modus. Hier wird versucht in drei Versuchen die Zeit von anderen Spielern zu schlagen. Gewinnt man alle drei Runden der Herausforderung wird man mit Erfahrungspunkten, Trials-Münzen und einer Challenger-Kiste belohnt.

Den größten Spaß gibt es dann mit dem richtigen Multiplayer. Lokal ist es möglich mit drei Mitspielern die meisten Strecken auf einem Bildschirm zufahren. Sobald einer der Spieler am Rand des Bildes ist, wird dieser einfach beim nächsten Checkpoint abgesetzt. Wer für sich und seine Freunde einen kleinen Anreiz beim lokalen Multiplayer setzen möchte, darf vor den Rennen eine Strafe für die Verlierer auswählen. Darunter fällt so etwas wie das Erzählen einer peinlichen Geschichte oder sich 10 Sekunden lang im Kreis zudrehen. Darüber hinaus lassen sich die Rennen auch sehr interessant anpassen, zum Beispiel das man den Fahrer nicht sehen kann, geringere Schwerkraft oder höhere Geschwindigkeit. Durch die Individualisierbarkeit der Rennen entstehen sehr viele lustige Situationen, die zwar zu Frustmomenten führen, aber Schadenfreude garantieren. Darüber hinaus bietet der Online-Modus, bei dem bis zu acht Fahrer gegeneinander antreten, erst den richtigen Wettkampf. Hier zählt jede Sekunde, um der Beste zu sein.

Ganz neu ist die Möglichkeit zu zweit auf einem Tandem zu fahren. Jeder der beiden Fahrer steuert dabei gleichberechtigt je einen Teil des Tandems, wenn sich also einer der beiden Fahrer nach links und der andere nach rechts lehnt, gleicht sich das Tandem aus. Gutes Zusammenspiel wird hier zum Erfolg benötigt. Der Modus bietet Abwechslung und kommt auch mit einer gelungen priese Humor daher.

Kreative Strecken, klangvoller Sound, aber klägliche Sicht

Schon einmal mit dem Motorrad durch ein fliegendes Flugzeug gefahren? Nein? Dann wird es aber langsam Zeit. In „Trials Rising“ gibt es so viele kreativ durchgedrehte Strecken, vom besagten Flugzeug, über eine Hollywood Tour direkt durch den Greenscreen bis zur Chinesischen Mauer, alles ist vorhanden. Die Abwechslung der Strecken ist enorm und überall im Hintergrund ist immer etwas los und es gibt viel zu entdecken.

Dabei wirkt der Hintergrund auf der Switch leider recht nebelig, die Farben wirken alle sehr Matt, egal ob im Handheld-Modus oder im Dock. Die Texturen laden sehr oft im Level nach, besonders immer wenn man einen Checkpoint neustartet und viele Effekte wirken durch die schwächere Optik leider sehr unschön. Im Handheld-Modus erreicht „Trials Rising“ maximal 720p bei 30 Frames pro Sekunde. Auch kommt es beim spielen teilweise zu Framedrops, die beim präzisieren Passagen fatal sind.

Wo die Optik nicht richtig überzeugen kann, kann es die Musik allemal. Viele Titel sind in dem Punk-, Rock, und Metal-Genre zuzuordnen, Größen wie Sum 41, Billy Talent oder Motörhead geben sich die Ehre. Aber auch Freunde von Hip-Hop und Elektronischer-Musik kommen auf ihre kosten. Der Soundtrack passt perfekt zu „Trials Rising“und fängt die Stimmung des Spiels gut ein.

Lootboxen und der kosmetische Wahn

Ja, auch „Trials Rising“ bleibt von Lootboxen nicht verschont. Für jeden Stufenanstieg gibt es einen Ausstattungskiste, die drei zufällige Items beinhaltet, darunter neue Helme und Klamotten, andere Reifen für die Motorräder, Aufkleber und Posen. Keines dieser Items bringt irgendwelche Vorteile im Rennen, sie sind alle rein kosmetischer Natur. Alle Motorräder lassen sich aber rein durchs Spielen freischalten bzw. mit der passenden Menge an Trials-Münzen, die es für jedes Rennen gibt.

Selbstverständlich kann man aber auch Echtgeld investierten, mit dem man dann die zweite Währung, die Eicheln, kaufen kann. 10 Eicheln kosten 1.99 Euro, 300 Eicheln sind für 24.99 Euro erhältlich. Ein Großteil der Posen, die der Fahrer bei Rennbeginn, Sieg oder Niederlage ausführt, kosten Eicheln, zum Beispiel sind für die Kawaii-Pose 15 Eicheln benötigt. Im Spiel selbst kann man auch Eicheln erhaltet, aber dort sind sie natürlich sehr rar gesät. Wie gesagt, alles ist rein kosmetisch, trotzdem ist das schon ein fader Beigeschmack.

Strecken selber Bauen und der Erweiterungspass

Als extra Meile ist der Stecken Editor zu betrachten, dieser kommt mit über 8000 verschiedenen Gegenständen zur freien Gestaltung daher, manches davon ist aus Vorgängern wie „Trials Fusion“, „Trials Blood Dragon“ oder „Trials Evolution“. Der Editor hat auf jeden Fall viel Potenzial, leider ist aber die Bedienbarkeit auf der Switch sehr bescheiden und benötigt eine generell eine gewisse Zeit um sich einzuarbeiten, Entwickler RedLynx bietet für den Editor Tutorials auf YouTube an, die da weiterhelfen können. Sollte man dann am Ende mit seiner Eigenkreation zufrieden sein, lassen sich die Strecken auch mit der Online-Community teilen.

Darüber hinaus soll es mehrere Seasons geben, die neue kosmetische Items liefern. Und der Erweiterungspass für 19,99 Euro ist auch nicht zu verachtet, dieser liefert ganze 55 zusätzliche Strecken. Ob man diesen schlussendlich kaufen will, liegt an einem selbst, denn das Basis Spiel hat für 24,99 Euro schon eine Menge an Inhalten zu bieten. Wer rund um sorglos sein möchte, greift dementsprechend zur Gold-Edition.



Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wenn man die schwächere Technik von Trials auf der Switch außer Acht lässt, dann wäre es ein perfekter Zeitvertreib für unterwegs, aber auch für die längere Sessions zu Hause. „Trials Rising“ packt sehr am Ehrgeiz des Spielers und sorgt auf jeden Fall für lange Nächte, denn man will ja unbedingt die nächste Medaille auf einer Strecke erhalten. Auch mit Freunden auf dem Sofa ist es ein klasse Partyspiel und sorgt stets für die Richtige priese Humor. Aber leider kann man die Grafik nicht übersehen, besonders wenn man gerade wieder versucht eine perfekte Runde zu fahren, fällt sie negativ in das Spielerlebnis

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