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Reigns: Game of Thrones (eShop)

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Reigns: Game of Thrones (eShop)

Eigentlich als Mobile-Titel konzipiert, hat „Reigns“ bereits Portierungen für den PC und die Switch erhalten. Der Titel nutzte die gradlinige Steuerung von Tinder und ersetzte die nervige Fleischbeschauung des Dating-Alltags durch den Charme mittelalterlicher Königsherrschaft. Bereits letztes Jahr kamen PC-Spieler in den Genuss der „Game of Thrones"-Variante und passend zum Start der letzten Staffel der Serie können auch Besitzer der Switch auf dem Iron Thron Platz nehmen. Wie spaßig die Herrschaft im Angesicht des ewigen Winters ist, klären wir in unserem Review.

Kein König regiert für immer

Die Geschichte hat immer wieder bewiesen, dass der Erhalt von weltlicher Macht enorme Anstrengungen erfordert und trotzdem innerhalb weniger Augenblicke zerbrechen kann. Ludwig der Fromme, Heinrich IV., Friedrich Barbarossa oder Arthas Menehil könnten ein Lied davon singen. Das Gameplay von „Reigns: Game of Thrones“ ist im Vergleich zu den Vorgängern ähnlich geblieben. Als König muss der Spieler die Interessen von vier Institutionen in Einklang bringen. Das Militär, die Kirche, das Volk und die Bank wenden sich immer wieder mit Forderungen an den Herrscher. 

Balance ist der Schlüssel

Wie in einem Kartenspiel erhält der Spieler ein zufälliges Deck voller Entscheidungen. Wendet sich das Volk an den Herrscher und fordert zusätzliche Nahrungsmittel, leiden die Finanzen und die Bank ist nicht glücklich. Gleichzeitig steigt aber dementsprechend der Ruf bei der eigenen Bevölkerung. Politik war dabei noch nie so einfach, denn mit einer einfachen Wischbewegung wird die entsprechende Karte abgearbeitet. Visualisiert durch vier Balken sollte der Spieler eine Balance in seinen Entscheidungen finden, denn sollte sich einer der Anzeigen komplett füllen oder leeren ist das Spiel beendet. 

Ergänzt wird der Spielablauf durch verschiedene Events oder Nebenaufgaben. Mal muss ein Frage-Antwortspiel im Rahmen einer Gerichtsverhandlung oder ein Kampf in einer Bar durch die Entscheidungen beeinflusst werden. Erfüllt der Spieler angegebene Aufgaben, wird das Deck mit neuen Karten durchmischt und eine weitere Spielfigur freigeschaltet. Das Gameplay ist flott, selten dauert eine Runde mehr als wenige Minuten und nach einem Misserfolg kann der Spieler schnell erneut ins Geschehen einsteigen. Problematisch ist dennoch die fehlende Abwechslung. Denn schnell wiederholen sich Entscheidungen und obwohl es theoretisch mehr als 1000 Karten gibt, haben sie in der Praxis eine ähnliche Folge. Hier merkt man die Ursprünge als Handyspiel deutlich an. Dank der Mobilität der Switch ist „Reigns: Game of Thrones“ ein perfektes Spiel für unterwegs.

Spiel das Spiel mit dem Eisernen Thron 

Während die übrigen Versionen des Franchises namenlose Gestalten in den Mittelpunkt stellte, punktet „Reigns: Game of Thrones“ mit den bekannten Figuren aus der Serie. In der Rolle von Melissandre wird der Spieler in „Was wäre wenn“-Szenarien geworfen und kann die Königsherrschaft verschiedener Figuren wie Jon Snow oder Cersei Lannister erleben. Das übergeordnete Ziel ist dabei immer identisch, denn der Ansturm der Weißen Wanderer muss abgewehrt werden. Der Fanservice steigert den Spielspaß, und fängt die Monotonie zu einem gewissen Grad auf. Denn die Dialoge zwischen den Figuren greifen Elemente der Handlung auf und als Spieler sollte man zumindest die Serie gesehen haben, um alles zu verstehen. 

Die Verknüpfung mit dem Erfolgsfranchise sorgt für eine angenehme Kulisse und auch spielerisch variiert das Gameplay durch die Figuren. Als Cersei haben die Forderungen der Kirche wenig Einfluss und können ignoriert werden, während In der Rolle von Tyrion müssen wütende Kreditgeber mit einer Goldzunge beschwichtigt werden. Auch der Ablauf der Durchgänge wird durch die Wahl der Figuren leicht abgewandelt. Jon Snow muss als Mitglied des Hauses Stark immer wieder nach Winterfell reisen, was ein kleines Minispiel auslöst.

Pixel gehen immer

Die optische Präsentation hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht verändert, allerdings ist es putzig, die bekannten Figuren in der Pixeloptik zu sehen. Auch die Örtlichkeiten, wie Winterfell oder Königsmund sehen interessant in der reduzierten Präsentation aus. Selbst die Abbildungen der zahlreichen Todesarten wurde liebevoll gestaltet. Akustisch gibt es wenig zu berichten. Außer dem ikonischen Main Theme der Serie brabbeln die Figuren zwischen Entscheidungen in einer Fantasiesprache. Leider bricht die Bildrate gelegentlich ein, was zwar überraschend ist, jedoch für das eigentliche Gameplay keine negativen Folgen hat. Als belanglos kann der Mehrspielermodus bezeichnet werden. Die Spieler streiten sich gewissermaßen um die Entscheidungen. Im Kontext des Gameplays macht es wenig Sinn, erst minutenlang die Marschrichtung zu diskutieren. Ein gemeinsamer Spielablauf wirkt daher nicht organisch und nach dem Test wurde dieses Angebot nicht weiter in Anspruch genommen. 

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Die Ursprünge als Mobile-Titel kann „Reigns: Game of Thrones“ nicht verstecken. Für lange Spielsession wiederholt sich der Ablauf zu schnell. Die humorvolle Inszenierung, die bekannten Figuren und das flotte Gameplay funktioniert jedoch tadellos auf der mobilen Heimkonsole und bieten perfekte Unterhaltung für zwischendurch.

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