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Dead by Daylight (eShop)

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Dead by Daylight

„Dead by Daylight“ ist eines der asynchronen Mehrspieler-Spiele, die auch nach Jahren noch Fans begeistern. Die Prämisse ist der Traum eines jeden Horrorfans und weiß trotz eines simplen Spielprinzips dank der Atmosphäre viel herauszuholen. Nun ist das Spiel für Nintendo Switch erschienen, doch ist die Konsole eine wahre Option für den Titel?

Das klassische Horror-Szenario

In „Dead by Daylight“ treten vier Spieler gegen einen an. Das Team muss nämlich aus den zahlreichen Horror-Schauplätzen entkommen, indem sie entweder einen sehr gut versteckten Schlüssel finden, oder die verteilten Generatoren aktivieren. Das ist leichter gesagt als getan, denn während der Reparaturen muss ein Minispiel absolviert werden, bei dem das Scheitern dafür sorgt, dass viel Lärm erzeugt wird.

Genau hier kommt der Einzelspieler ins Geschehen, denn dieser versucht als Killer oder übernatürliche Figur die Fliehenden zu opfern. Dafür muss er sie an Haken hängen und hoffen, dass sie ausbluten. Die restlichen Spieler können zwar nicht kämpfen, dafür Haken manipulieren oder einander helfen, wodurch ein fantastisches Katz und Maus-Spiel entsteht.

Unterhaltsame Flucht

Bereits nach wenigen Runden hat jeder Spieler den Ablauf sowie die Möglichkeiten verstanden, und genau das macht „Dead by Daylight“ aus. Das Spiel ist zugänglich, bietet aber eine überraschende Tiefe, vor allem weil das Spielerverhalten sich nur selten hervorsagen lässt. Das Team muss zusammenarbeiten, kann sich aber auch aufteilen, was sich als äußerst klug erweist. Sich vor dem Killer zu verstecken, zu fliehen oder am Ende zu entkommen, sind allesamt Erfolgserlebnisse, die viele Horror-Spiele lange nicht so effektiv ausspielen können.

Gleichzeitig darf sich der Solo-Spieler überaus mächtig fühlen. Er ist deutlich stärker und schneller als die Überlebenden, muss dafür alleine gegen eine ganze Bande antreten. Jemanden zu verfolgen, zu überraschen und am Ende selbst in Panik zu geraten, wenn die Feinde vor dem Sieg stehen, sind einzigartige Erlebnisse. Zwar wiederholt sich das Spielprinzip lediglich, doch für ein paar Runden mit Fremden oder Freunden eignet es sich bestens.

Nicht das komplette Paket

In der Nintendo Switch-Version sind elf Überlebende enthalten, die allesamt mit eigenen Perks daherkommen. Einige können Generatoren schneller reparieren, andere sind für Hilfsaktionen geeignet. Dadurch fühlen sich die Charaktere nicht wie austauschbare Personen, sondern eigenständige Helden an, zwischen denen man gerne wechselt. Sogar Bill aus „Left 4 Dead“ ist mit dabei, sodass es zumindest ein wenig Lizenzflair gibt.

Dasselbe trifft auch auf die Killer zu. Von denen sind neun vorhanden, die sich aufgrund ihrer Fähigkeiten und Designs noch unterschiedlicher spielen als die Überlebenden. Leider wird der Spieler erneut zur Kasse gebeten, wenn er als Demogorgon aus „Stranger Things“, Ghostface aus „Scream“, Schwein aus „Saw“ oder Michael Myers spielen möchte. Freddy Krueger und Leatherface sind sogar noch gar nicht verfügbar, was den Reiz der Auswahl etwas schmälert. Dafür darf man jeden Charakter aufleveln und Skills freischalten, was den Inhalt deutlich streckt.

Stabile Attraktion

Dafür sind alle bisher erschienenen Arenen enthalten, die durch die zufällige Platzierung der Gegenstände für Abwechslung sorgen. Gespielt wird derweil ausschließlich im Online-Modus, denn es gibt leider keine Proberunden gegen Bots. Dafür sind die Server extrem stabil und man findet auch aktuell noch schnell ein Spiel, wenn man ein Überlebender sein möchte. Killer müssen etwas länger warten, doch insbesondere mit Blick auf die Konkurrenz braucht man sich noch keine Sorgen machen, dass die Server sich leeren.

Es sollte allerdings bedacht werden, dass es Mikrotransaktionen neben den DLC-Paketen gibt. Mit sogenannten Aurazellen lassen sich Outfits kaufen, von denen es extrem viele gibt. Sich alle zu erspielen, dürfte hunderte Stunden dauern, während das teuerste Zellenpaket 99,99 Euro kostet. Das Balancing ist natürlich nicht sonderlich gut, doch wer auf kosmetische Vielfalt verzichten kann, darf das System ignorieren. Spielerische Vorteile bringt echtes Geld glücklicherweise nicht.

Solide Portierung

Von Beginn an war klar, dass „Dead by Daylight“ auf Nintendo Switch deutlich schlechter aussehen wird. Die Texturenqualität ist extrem gering, die Charaktermodelle sehen im Spiel alles andere als gut aus und auch kleine Ruckler tauchen immer wieder auf. Die Bildrate ist im portablen Modus recht stabil, doch leider am TV ersichtlich schlechter. Auch die Steuerung ist sehr unpräzise, dafür ist der Rest der Portierung überraschend kompetent geraten.

Trotz der Downgrades sieht das Spiel nicht unbedingt schlecht aus. Die Atmosphäre stimmt dank guter Lichteffekte, und auch die Weitsicht kann mit den anderen Versionen mithalten. Hier wurde eindeutig viel Wert darauf gelegt, dass alle Objekte, Verstecke und Elemente enthalten sind, um das Spielgefühl zu übertragen. Deshalb lässt sich die grafische Qualität entschuldigen, und nach einigen Runden gewöhnt man sich sogar daran. Zudem arbeiten die Macher weiterhin an Optimierungen – das anfangs noch sehr verzögert reagierende Menü läuft nun butterweich!

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch auf Nintendo Switch erweist sich „Dead by Daylight“ als motivierender Mehrspieler-Hit, der durch seine Prämisse gepaart mit den vielfältigen Charakteren begeistert. Runden sind schnell gefunden, während die Spannung niemals sinkt, egal ob man zu den Überlebenden gehört, oder der Killer ist. Die neueste Version musste offensichtlich an die technischen Limitierungen angepasst werden, und trotz der unschönen Texturen ist das Gesamtpaket durchaus akzeptabel. Wer sich also nicht davon abschrecken lässt, darf sich auf spannende Runden freuen!

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