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Speaking Simulator

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Speaking Simulator (eShop)

Sprechen ist schwer. Zumindest für einen Roboter, der noch dazu Gestik und Mimik dieser völlig logikbefreiten Menschen nachahmen muss, um deren Vertrauen zu gewinnen. Welche urkomischen Momente bei einer solch abstrusen Ausgangslage für ein Spiel zustande kommen könnten, zeigt der kürzlich erschienene „Speaking Simulator“. Ob dieser gut gelungen ist oder doch noch einmal zurück in die Werkstatt sollte, klären wir im folgenden Test.

Inkognito unterwegs

Der „Speaking Simulator“ legt keinen großen Wert auf langatmige Einleitungen und so wird man nach einer kurzen Einführung in die Spielmechaniken auch schon auf eine Mission geschickt. Das grundsätzliche Ziel: Sich möglichst perfekt in die menschliche Gesellschaft integrieren, ohne dass jemand entdeckt, dass man eigentlich ein Roboter ist. Besonders die Missionen, in denen man mit unterschiedlichen echten Menschen kommuniziert, bergen dabei die Gefahr, dass man auffliegt. Glücklicherweise verfügt der Roboter-Protagonist dank der neusten Errungenschaften moderner Ingenieurskunst über Funktionen, die es ihm erlauben, menschliches Verhalten glaubhaft nachzuahmen.

Das Gesicht spielt verrückt

Mit dem linken Analogstick beispielsweise steuert man die Zunge und muss im Laufe der Gespräche immer wieder grüne Knöpfe im Mundraum des Roboters drücken. Gleichzeitig steuert man mit dem rechten Analogstick den Mund, um diesen je nach der auf dem Bildschirm angezeigten Pfeilrichtung zum Beispiel zu öffnen oder zu schließen. Drückt man versehentlich einen roten Knopf mit der Zunge oder schafft man es nicht, die angezeigten Aktionen rechtzeitig auszuführen, steigt das Misstrauen des Gesprächspartners. Ist die Misstrauensleiste voll, gilt die Mission als gescheitert und man muss von vorne beginnen. Außerdem kommt es bei falschen oder verspäteten Eingaben zu allerlei Fehlfunktionen beim Roboter, deren Darstellung definitiv zu den Stärken des „Speaking Simulator“ gehören. Wenn dem mechanischen Protagonisten wortwörtlich die Augen aus dem Kopf fallen oder der Kiefer verrückt spielt, dürfte das wohl jedem Spieler zumindest ein Schmunzeln entlocken.

Witzige Dialoge und variantenreiche Missionen

Auch die einzelnen Missionen tragen sehr zur humorvollen Atmosphäre bei. Vom Date mit einer Kollegin über ein Bewerbungsgespräch bis hin zu großen Reden schafft es das Spiel, abwechslungsreiche Szenarien mit witzig geschriebenen Dialogen zu verknüpfen. Ein großes Manko ist jedoch, dass schon etwa ab dem zweiten oder dritten Level so viel auf dem Bildschirm passiert, dass man kaum dazu kommt, die Dialoge auch wirklich zu genießen. Leider wurde auch lediglich dem Roboter eine Sprachausgabe gegeben, während die Sprache der Gesprächspartner sich auf Kauderwelsch beschränkt. Zudem gibt es leider auch keine deutschen Bildschirmtexte.

Frustrierende Steuerung

Beim Levelaufstieg erhält man außerdem Fähigkeitspunkte, die man an der Upgrade-Station für verschiedene Verbesserungen verwenden kann. Beispielsweise kann man die Bewegung der Zunge beschleunigen oder die Augenbrauen hoch- oder runterziehen. Die zusätzlichen Aktionsmöglichkeiten sind witzig anzuschauen, leider fühlen sie sich beim Spielen aber nicht immer wie eine Hilfestellung an, sondern teilweise auch wie ein Handicap. Man kann zwar durch geschickten Einsatz der neuen Funktionen das Misstrauen des Gegenübers senken, allerdings wird durch die Upgrades der Ablauf noch hektischer und unübersichtlicher, da alle Knöpfe und Aktionen gleichzeitig auf dem Bildschirm angezeigt werden. Gerade im Handheld-Modus kann das dann schnell frustrierend werden. Ansonsten sorgt leider besonders die Steuerung der Zunge schnell für Frust. Es ist zwar klar, dass diese mit Absicht nicht wahnsinnig präzise ist, um für mehr Lacher zu sorgen, leider ist sie noch dazu aber auch sehr unbeständig.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Der „Speaking Simulator“ sorgt dank vielfältiger Missionen und toll geschriebener Dialoge für eine Menge urkomischer Momente und kurzweiligen Spielspaß. Leider führt aber besonders die unzuverlässige Steuerung aufgrund des hektischen und zum Teil recht unübersichtlichen Gameplays immer wieder zu Frustsituationen.

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