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Demon's Rise: War for the Deep...

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Demon’s Rise: War for the Deep (eShop)

Mittlerweile gibt es auch auf Nintendo Switch eine breite Auswahl an Strategiespielen. Zu diesen gesellte sich vor kurzem das im eShop erhältliche „Demon’s Rise: War for the Deep“, das vor allem durch seinen Umfang und ein spannendes Kampfsystem punkten will. Wieso das Spiel trotz einiger guter Ansätze am Ende doch nicht vollständig überzeugen kann, lest ihr im folgenden Test.

Verwirrendes Menü und schwache Story

Wer zum ersten Mal das Hauptmenü von „Demon’s Rise: War for the Deep“ sieht, dürfte sich zunächst einmal etwas planlos und verloren fühlen. Das liegt insbesondere daran, dass nicht erklärt wird, wo die einzelnen Menüpunkte den Spieler hinführen. Auch die Tutorials zum Kampfsystem hätten besser eingebunden werden können. Stattdessen sind diese über ein weiteres Untermenü ansteuerbar, wirken aber ein wenig langwierig und leblos. Was die Gefechte angeht, haben Spieler die Wahl zwischen Story-Missionen und Übungskämpfen. Besonders die Präsentation der Geschichte kann dabei nicht wirklich überzeugen. Die einzelnen Level im Story-Modus sind nämlich größtenteils nur durch ellenlange Textblöcke miteinander verknüpft, die kaum dazu anregen, sich mehr mit der Spielwelt auseinanderzusetzen, und im Handheld-Modus zudem recht mühsam zu lesen sind. Und der einzige Reiz der Übungskämpfe besteht darin, dass man Erfahrungspunkte und Items sammeln kann, die dann im Story-Modus von Vorteil sein können.

Viele Klassen und ein vielschichtiges Kampfsystem

Deutlich positiver fällt dagegen das Klassensystem auf. Aus dreißig unterschiedlichen Klassen dürfen sich Spieler ein eigenes Team aus sechs Charakteren zusammensetzen. Dabei sind neben Fantasy-Klassikern wie Zauberern und Bogenschützen auch deutlich abgefahrenere Optionen wie eine Kanone mit Beinen oder ein Stahlriese vertreten, die sich allesamt in ihren Statuswerten und Fähigkeiten voneinander unterscheiden. Leider erfährt man nicht wirklich etwas über die Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere, sodass man auch kein wirkliches Band zum eigenen Trupp aufbaut.

Das Kampfsystem ist die größte Stärke von „Demon’s Rise: War for the Deep“. Auf besonders zu Beginn recht kompakten Karten bewegt man sich mit seiner sechsköpfigen Gruppe Stück für Stück durch feindliches Terrain. Sobald sich eine verbündete Einheit nahe genug an einem Gegner befindet, kann man dann angreifen, wobei die eigene Klasse sowie die Position des Gegners eine entscheidende Rolle spielen, was die Angriffsstärke und die Trefferchance angeht. Besonders wichtig ist dabei das Deckungssystem, da sowohl eigene als auch gegnerische Einheiten beispielsweise hinter Schutt eine deutlich höhere Ausweichchance haben. Dadurch belohnt das Spiel eine kluge Positionierung der eigenen Einheiten sowie Flankiermanöver auf die Gegner.

Ein Krieger braucht Mut und scharfe Waffen

Des Weiteren gibt es noch ein Moralsystem. Wenn eine eigene oder gegnerische Einheit von mehreren Feinden umzingelt ist oder nahe Verbündete sterben, geraten sie in Panik beziehungsweise verfallen der Raserei und können eine Zeit lang keine Fähigkeiten mehr aktivieren. Trotz dieser Mechaniken spielen sich die Karten zum Großteil etwas zu ähnlich. Hier hätte ein wenig mehr Abwechslung im Leveldesign dem Spiel gut getan, um das auf Dauer zu monotone Gameplay aufzulockern.

Zusätzlich zu normalen Angriffen können auch Spezialfähigkeiten aktiviert werden, durch die eine Einheit beispielsweise zweimal angreifen kann oder einen Schutzschild errichtet. Da jede der dreißig Klassen mehrere eigene Fähigkeiten besitzt, sind die taktischen Möglichkeiten schier endlos, vor allem, da sich einige Fähigkeiten besonders gut miteinander kombinieren lassen. Neben den Klassenfähigkeiten sind auch die Ausrüstungsoptionen sehr umfangreich. Jeder Charakter besitzt 15 Ausrüstungsslots, die mit im Shop gekauften oder nach einer Schlacht erbeuteten Rüstungsteilen, Waffen und ähnlichem gefüllt werden können.

Wer möchte, kann hier Stunden damit verbringen, die optimale Ausrüstung für jeden einzelnen Kämpfer zusammenzustellen. Für viele dürfte die große Auswahl jedoch zunächst ziemlich erschlagend wirken, da man theoretisch schon von Beginn an hochwertige Ausrüstung kaufen kann, sofern man genug Geld besitzt. Dadurch hat man kaum Anreiz, immer mal wieder im Shop nachzusehen, was man nach der letzten Schlacht freigeschaltet hat.

Düstere Dungeon-Musik und steife Animationen

Grafisch macht „Demon’s Rise: War for the Deep“ im Großen und Ganzen einen ordentlichen Eindruck. Die verschiedenen Klassen sind recht schick und abwechslungsreich gestaltet, dafür wirken allerdings besonders die Animationen sehr steif. Positiv ist, dass es eine Sprachausgabe gibt. Auch wenn sich diese auf ein paar Einzeiler pro Klasse beschränkt, sorgen diese für etwas mehr Lebhaftigkeit. Die düstere Musik passt derweil zwar gut zum Setting, wirkt allerdings auf Dauer etwas zu eintönig. Zudem tauchte zweimal während des Testens ein Bug auf, durch den ein Charakter in einer Bewegungsanimation stecken blieb und der Kampf nicht fortgesetzt werden konnte. Ansonsten lief das Spiel flüssig und ohne Probleme.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Demon’s Rise: War for the Deep” bietet für Strategie-Fans umfangreiche Möglichkeiten, ihre Kampftruppe nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Auch das Kampfsystem bietet eine Menge taktische Möglichkeiten. Besonders die lieblos umgesetzte Geschichte und die Monotonie der Gefechte sind dagegen Spaßbremsen, die der Langzeitmotivation ein Stück weit einen Strich durch die Rechnung machen.

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