Für viele Spieler ist „Burnout Paradise“ nicht nur der beste Teil der Reihe, sondern eines der besten Rennspiele überhaupt. Allerdings blieb es auch der letzte vollwertige Ableger, bevor sich das Entwicklerstudio der „Need for Speed“-Reihe annahm. Vor einigen Jahren gab es dann ein erfreuliches Lebenszeichen, denn „Burnout Paradise Remastered“ konnte die guten alten Zeiten aufleben lassen. Nun ist eine Portierung für Nintendo Switch erhältlich, doch kann diese die Magie des Klassikers einfangen?
Ein altes Paradies
Schauplatz ist Paradise City, das sich zum großen Spielplatz für Rennspiel-Fans entwickelt. Überall gibt es etwas zu tun, seien es die Sammelgegenstände, Stuntmöglichkeiten oder die zahlreichen Herausforderungen. Diese sollte man angehen, um die Geschichte voranzutreiben, denn es geht um die berüchtigte Burnout-Lizenz. Diese erhält man nur, wenn man zahlreiche Events absolviert und im Level aufsteigt, was glücklicherweise in die Spielwelt integriert wurde. An jeder Kreuzung lässt sich ein Event starten, von normalen Rennen bis hin zur Zerstörung aller Gegner. Das motiviert auch nach einigen Stunden noch, was vor allem an den Fahrmechaniken liegt.
Die gute Zeit
Wem selbst die neuesten „Need for Speed“-Spiele zu realistisch sind, ist hier bestens aufgehoben. Das Fahrgefühl ist erstklassig, die Fahrzeuge steuern sich ohne große Verzögerung und wenn man mit einem Boost über eine Rampe fliegt, kann man sich das Lächeln nicht verkneifen. Die Schnelligkeit wird dabei nie zum Problem, egal ob beim Drift durch eine Kurve, oder wenn man gegen Feinde prallt, um diese per Takedown auszuschalten. Deswegen ist es so motivierend, immer bessere Fahrzeuge zu erhalten und ohne große Umwege in das nächste Rennen zu starten.
Dafür muss man aber auch auf einige der neueren Mechaniken verzichten. Es gibt keine Schnellreise, bereits absolvierte Missionen können wieder auftauchen und es kommt immer wieder zu Streckungen, wenn man einfach nur zum nächsten Rennen fahren will. Das mindert den Spielspaß zwar kaum, kann aber in den letzten Stunden dafür sorgen, dass sich die Eintönigkeit zu stark bemerkbar macht.
Die Kreuzung ist das Ziel
Die Events bieten eine gute Abwechslung zwischen normalen Rennen und solchen, in denen zusätzliche Ziele erfüllt werden müssen. Anfangs wirkt es noch wie ein Problem, dass sich die Ziele wiederholen. Die Abwechslung entsteht dann aber durch die Stadt selbst, da es keinen vorgegebenen Weg gibt. Vielmehr muss der Spieler selbst nach Abkürzungen suchen oder den empfohlenen Pfad verlassen, um den entscheidenden Vorteil zu erhalten. Das motiviert enorm und stellt einmal mehr unter Beweis, was für eine grandiose Spielwiese Paradise City eigentlich ist.
Volles Paket
Auch an Inhalten mangelt es nicht, denn der DLC „Big Surf Island“ ist im Paket enthalten. Dieser bietet nicht nur einen wunderbaren Szenenwechsel, sondern einen stärkeren Fokus auf Stunts, weshalb sich die Insel nicht wie mehr vom selben, sondern stattdessen wie eine natürliche Weiterentwicklung anfühlt. Sogar Motorräder sind dabei, obwohl sich diese nicht ganz so abenteuerlich steuern wie die Autos. Leider sind alle DLC-Autos schon früh verfügbar, was das Balancing des Spieles komplett zerstört. Deshalb sollte man der Versuchung einige Stunden lang widerstehen.
Auch unterwegs wird gerast
Die Nintendo Switch-Version basiert glücklicherweise auf den Versionen für PlayStation 4 und Xbox One, kann aber optisch nicht mithalten. Die Kantenglättung ist eine Enttäuschung und sorgt dafür, dass gerade im TV-Modus die Welt unsauber aussieht und es nicht gerade leicht ist, in die Ferne zu schauen. Das ist im Handheld-Modus schon besser, auch wenn selbst dann die Farben etwas verwaschen aussehen und die Auflösung in hektischen Situationen derart stark heruntergeschraubt wird, dass man nicht mehr alle Details erkennen kann.
Glücklicherweise sieht das bei der Bildrate ganz anders aus, die regelrecht beeindruckt. Das Spiel bietet flüssige 60 Bilder pro Sekunde, egal ob am TV oder im Handheld-Modus, was das Spielgefühl perfekt auf die Konsole überträgt. Wer mit den optischen Einschränkungen leben kann, wird von der Spielbarkeit deshalb nicht enttäuscht.
Bisher gibt es vier Kommentare
Es ist ein gutes Spiel und ich hätte Bock drauf aber der Preis ist unverschämt.