Ein so großer Erfolg wie „Overcooked“ inspiriert natürlich zahlreiche Spieleentwickler, die das Grundkonzept mit eigenen Mechaniken umsetzen wollen. Wichtig hierbei ist, dass das Vorbild nicht einfach nur kopiert wird, sondern neue Ideen für frischen Wind sorgen. Im Falle von „Cannibal Cuisine“ ist das den Machern leider nur bedingt gelungen.
Ein köstlicher Urlaub?
Auf den ersten Blick erinnert „Cannibal Cuisine“ stark an das Kochspiel, das aberwitzige Mehrspieler-Abende garantieren kann. Auch hier ist es die Aufgabe der bis zu vier Spieler, Gerichte zuzubereiten und diese einem Hoochooboo zu servieren – der mit seiner Maske durchaus wie jemand wirkt, der die Mahlzeiten verschlingen würde. Obwohl die Gerichte nämlich Gemüse- sowie Obst-Beilagen integrieren, basiert jedes auf Menschenfleisch – und damit wäre auch schon die wichtigste Mechanik im Mittelpunkt.
Der Spieler muss Menschenfleisch, Hände und sogar Hirn ergattern, weshalb Touristen gejagt werden. Das ist nicht immer einfach, denn die Urlauber können sich wehren, und somit müssen sich die Spieler gut absprechen, damit kein Helfer ausgeschaltet wird. Zwar regenerieren sich die Kannibalen nach einigen Sekunden, diese Sekunden können aber über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Magische Kräfte
Zudem kann jeder Spieler eine von vier Fähigkeiten ausrüsten, die überaus hilfreich sind. Egal ob ein Totem, das Spieler heilen kann, oder Feueratem, durch den die Speisen über dem Feuer schneller zubereitet werden, es ist sinnvoll, wenn jeder Spieler eine andere Fähigkeit auswählt, denn diese funktionieren am besten im Zusammenspiel.
Dann geht es auch schon in den verschiedenen Arenen darum, Urlauber zu töten, die Gerichte über dem Feuer zuzubereiten und anschließend dem Meister zu bringen. Die Spieldynamik dabei leider etwas zu schnell, sodass es schwierig wird, sich mit Freunden rechtzeitig zu koordinieren. Glücklicherweise wird oben stets angezeigt, wie viel Zeit man für das entsprechende Gericht hat – da man aber keine Kunden bedient, sondern nur einige wenige Personen, ergibt das im Kontext der Welt nicht allzu viel Sinn.
Platzmangel
Jede Welt wurde interessant gestaltet, leider sind aber die Arenen zu kompakt geraten. Dadurch wird die Absprache weniger wichtig, denn man erreicht auch allein das Ziel sehr schnell. Und auch die Bonus-Level am Ende jeder Welt überzeugen nicht, denn sie stellen die Kämpfe häufig in den Vordergrund, die viel zu monoton sind, als dass sie ohne das Kochen interessant bleiben.
Ansonsten sollte man bedenken, dass es sich hierbei primär um einen Mehrspieler-Titel handelt, inklusive Online-Modus. Natürlich kann man auch alleine spielen, dann geht aber das wunderbare Chaos verloren, man kann die Fähigkeiten nicht kombinieren und Höchstwertungen sind nahezu unerreichbar.
Inselparadies
Der optische Stil ist nett anzusehen, leider aber auch nicht allzu spannend. Jedes Level innerhalb einer Welt sieht trotz unterschiedlichem Aufbau optisch nahezu gleich aus, und manchmal ist es sogar schwierig, diverse Zutaten zu erkennen. Auch die Steuerung wirkt nicht präzise genug, was sich selbst nach einer Eingewöhnungszeit nicht bessert. Dafür ist die Hintergrundmusik angenehm, und Fehler sind keine aufgetreten.
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