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It Takes Two

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It Takes Two

Sucht man nach geeigneten Koop-Spielen, die man zu zweit spielen kann, stolpert man zwangsweise über „It Takes Two“. Das Game of the Year von 2021 ist in seinem Ansatz so konsequent wie kaum ein anderes Spiel und kann ausschließlich gemeinsam gespielt werden. Ein wenig verspätet, erreicht „It Takes Two“ nun auch die Nintendo Switch.

Zwei müssen es sein

Um „It Takes Two“ spielen zu können, benötigt ihr zwangsweise eine zweite Person. Ob ihr nun gemeinsam an einer Konsole, über eine lokale Verbindung mit zwei Konsolen oder Online miteinander spielt, ist euch offen gelassen. Solltet ihr allerdings an zwei Konsolen, sei es nun lokal oder online, miteinander spielen wollen, benötigt ihr beide das Spiel. Mit dem Freundespass hat „It Takes Two“ aber eine Funktion in petto, dank der ihr das Spiel trotzdem nur einmal kaufen müsst. Mit jeder Spielkopie, könnt ihr einmalig einen Freundescode erstellen und diesen weitergeben. Die zweite Person kann sich mit dem Downloadcode dann das Spiel ohne zusätzliche Kosten herunterladen.

Entscheidet ihr euch an einer Konsole zu spielen, profitiert ihr von der Controller-Vielfalt der Nintendo Switch, die ihr voll ausnutzen könnt. Allerdings gilt es zu beachten, dass ihr mindestens zwei Joy-Cons pro Spieler*in benötigt, da ein zweiter Analog-Stick zum Steuern der Kamera notwendig ist.

Ehe-Berater Dr. Hakim

„It Takes Two“ erzählt die Geschichte des Ehepaars Cody und May, die sich nach vielen gemeinsamen Jahren auseinandergelebt haben. Die beiden haben sich längst dazu entschieden, sich scheiden zu lassen, wäre da nicht ihre gemeinsame Tochter Rose. Das kleine Mädchen, möchte sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden und ergreift daher selbst die Initiative, um die Ehe ihrer Eltern zu retten. In einem Ehe-Ratgeber sucht sie nach hilfreichen Ratschlägen. Durch unbekannte magische Kräfte des Buches und ihren starken Herzenswunsch, dass ihre Eltern zusammen bleiben mögen, verwandelt sie Cody und May dabei allerdings in zwei Puppen. Das streitlustige Ehepaar versucht nun zu Rose zu gelangen, um die Situation aufzuklären. Die beiden werden aber von dem zum Leben erwachten Buch Dr. Hakim aufgehalten, dass es sich jetzt selbst zur Mission gemacht, die Ehe der beiden zu retten und jagt sie von einem ins nächste Abenteuer, quer durch ihr Haus.

Ein Haus voller Abenteuer

Nun auf Puppengröße, entfaltet jeder Raum des Hauses ganz eigene Abenteuer und Gefahren, die aufgrund der neuen Perspektive sichtbar werden. Ganz so genau nimmt es „It Takes Two“ bei Maßstäben allerdings nicht und lässt sich bei seinen Spielwelten auch gehörig Freiheiten. So führt euch das Spiel von einer riesigen Staubsaugeranlage im Keller des Hauses, über den größten Baum der Welt im Garten sogar bis ins Weltall. 

Durch diese genommene Freiheit, kann „It Takes Two“ eine seiner größten Stärken gekonnt ausspielen. Jede Spielwelt bietet Überraschungen, Geheimnisse und neue Herausforderungen. Einzelne Abschnitte mögen zwar nicht komplett gelungen sein, können das dennoch hohe Niveau konstant aufrecht halten.

Schwierigkeitsgrad im Gleichgewicht

In typischer „Super Mario“-Manier, rennt und hüpft ihr durch die verschiedenen Spielwelten. Das funktioniert alles sehr geschmeidig und wird auch ungelernteren Spieler*innen zu Beginn des Spiels verständlich beigebracht. Sobald die Grundlagen vermittelt sind, kommen auch die ersten Rätseleinlagen hinzu. Weder Rätsel noch Hüpfpassagen sind übermäßig fordernd. Tatsächlich wird ein gutes Gleichgewicht beibehalten, um weder erfahrene Spieler*innen zu langweilen noch unerfahrene Spieler*innen abzuschrecken.

Immer wieder etwas neues

Mit rund 14 Spielstunden in „It Takes Two“ verhältnismäßig lang. Dass sich das Spielprinzip dennoch über die gesamte Spielzeit trägt, ist der Vielfältigkeit der Spielwelten und spielerischen Abwechslung zu verdanken. Nicht nur optisch, sondern auch spielerisch, ist jeder Spielabschnitt einzigartig.

In jeder Spielwelt erhalten May und Cody neue Fähigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen. Zum Beispiel erhält May in einer Spielwelt einen Hammerkopf, während Cody mit Nägeln wirft, die wie ein Bumerang zu ihm zurückkehren. Durch die unterschiedlichen Fähigkeiten, ergibt sich für beide Spieler*innen ein unterschiedliches Spielgefühl. Zeitgleich, müssen die Fähigkeiten miteinander kombiniert werden, um die Rätsel zu lösen. Das ist aber längst nicht alles: In manchen Spielwelten macht „It Takes Two“ elegante Spagate zwischen verschiedenen Spiele-Genres, sei es nun Rhythmus-Spiel oder Hack’n’Slay.

Grafische Abstriche

Auf anderen Plattformen konnte „It Takes Two“ auch auf Grafikebene überzeugen. Auf der Nintendo Switch müsst ihr euch naturgemäß auf einige Abstriche einstellen. Texturen und Charaktermodelle sind reduzierter, es gibt weniger Effekte und ihr müsst euch auf den ein oder anderen Ladebalken einstellen. Im Handheld-Modus fällt dies noch etwas schwerer ins Gewicht. Zum Beispiel sind Gesichter teils so verschwommen, dass Gesichtszüge kaum zu erkennen sind. Der TV-Modus ist daher die präferierte Wahl.

Abseits dessen, dass auf der Nintendo Switch viel vom optischen Glanz von „It Takes Two“ verloren geht, gibt es in der Spielbarkeit keine Abstriche. Das Spiel läuft mit einer stabilen Bildrate, Abstürze oder dergleichen konnten wir nicht feststellen. Angemerkt sei noch, dass wir den Online-Modus im Testzeitraum nicht auf seine Stabilität prüfen konnten. Neu ist übrigens auch die deutsche Sprachausgabe, die sich dank bekannter Sprecher nahtlos ins Spielgeschehen einfügt. Damit ist sie eine gute Alternative zur englischsprachigen Originalvertonung.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Kein vergleichbares Spiel wie „It Takes Two“ ist so konsequent darin, ein kooperatives Spielerlebnis für zwei Spieler*innen zu sein. Von den Spielwelten bis zu den Rätseleinlagen, greift alles nahtlos ineinander, um die Geschichte einer Ehe zu erzählen, die aus den Fugen geraten ist. So wie ihr beim Spielen immer besser lernt, eure Fähigkeiten miteinander zu kombinieren, lernen auch Cody und May mit der fortlaufenden Geschichte wieder zueinander zu finden. Die grafischen Abstriche auf der Nintendo Switch sind nicht zu leugnen. Gerade im Handheld-Modus geht wegen der geringen Bildqualität viel Charme der Spielwelt verloren. Dennoch ist es erstaunlich wie gut das kooperative Abenteuer auch auf der Nintendo Switch funktioniert.

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