Die „Life is Strange“-Reihe machte ihre ersten Gehversuche im Jahr 2015, als der erste Teil der Reihe für Konsolen und PC erschien. Die Geschichte rund um Maxine Caulfield und Chloe Price begeisterte seinerzeit zahlreiche Menschen und hat bis heute eine treue Fangemeinde. Die Reihe wechselte zwischendurch den Entwickler, bekam ein Prequel und Spinoffs und erfuhr zuletzt mit „Life is Strange: True Colors“ einen Schönheitsanstrich mit deutscher Sprachausgabe und einer völlig neuen Protagonistin. Viele Fans der ersten Stunde wünschten sich aber schon immer ein neues Abenteuer rund um Max und Chloe, was wir nun tatsächlich ab dem 29. Oktober 2024 bekommen werden. Wir haben uns das erste Kapitel von „Life is Strange: Double Exposure“ geschnappt und verraten euch nun, wir es um das Comeback von „Caul“ steht.
Was macht eigentlich Max Caulfield?
Zehn Jahre nach den dramatischen Ereignissen in Arcadia Bay hat sich Max Caulfield als Fotografin einen Namen gemacht und ist nun als Artist-in-Residence an der angesehenen Caledon University tätig. Hier trifft sie auf Safi, eine Kollegin und enge Vertraute, deren lebhafte Art sie an ihre alte Freundin Chloe erinnert. Doch die Idylle wird jäh gestört, als Safi ermordet aufgefunden wird. In ihrer Verzweiflung versucht Max, ihre einstige Fähigkeit, die Zeit zurückzudrehen, zu nutzen, um den Mord ungeschehen zu machen. Doch statt die Vergangenheit zu ändern, öffnet sich ihr ein Portal zu einer parallelen Realität, in der Safi noch lebt, jedoch weiterhin in Gefahr schwebt. Max steht nun vor der Herausforderung, zwischen den beiden Welten zu navigieren, um den Mörder zu entlarven und Safi zu retten. Trotz der neuen Kräfte bleibt Max ihrem Wesen treu – sie ist immer noch die sensible Künstlerin, die durch ihre Kamera die Welt erfasst und in den kleinen, ruhigen Momenten Trost findet.
Ohne mit der Tür ins Haus zu fallen beginnt „Life is Strange: Double Exposure“ wunderbar seicht und nimmt sich ausreichend Zeit die Charaktere zu entfalten. Dabei setzt das Spiel auf etablierte Spielmechaniken. Räume und Abschnitte sind dabei frei erkundbar, Gegenstände lassen sich betrachten, Briefe lesen und Fotos analysieren. Hinzu kommen zahlreiche Interaktionen und Dialoge mit den Protagonisten und Protagonistinnen des Spiels, bei denen sich immer wieder kleinere und größere Entscheidungen tätigen lassen. Nach und nach entfaltet sich so eine von Beginn an interessante Geschichte rund um Max, Safi und Moses, deren freundschaftliche Beziehung nur ein Teil des großen Ganzen zu sein scheint.
Die Vergangenheit holt dich ein
In „Life is Strange: Double Exposure" spielen die Entscheidungen und die traumatischen Ereignisse aus Arcadia Bay weiterhin eine zentrale Rolle. Wer den ersten Teil noch spielen möchte, liest hier besser nicht weiter. Von Beginn an bleibt der Schatten der Vergangenheit allgegenwärtig und recht früh haben Spielende die Möglichkeit, die Timeline zu wählen, die sie verfolgt haben – sei es die, in der Chloe Price überlebt hat, oder die, in der Arcadia Bay gerettet wurde. Diese Entscheidung beeinflusst nicht nur Max' persönliche Geschichte, sondern auch die Art und Weise, wie sie ihre Umwelt und Beziehungen wahrnimmt.
Dabei haben es die Entwickler und Entwicklerinnen geschickt verstanden, die nostalgische Verbindung zu den ursprünglichen Ereignissen zu bewahren, während sie gleichzeitig Max' Charakter weiterentwickeln. Die Verweise auf Arcadia Bay und die Veränderungen in Max' Persönlichkeit verdeutlichen, wie tiefgreifend die Erfahrungen sie geprägt haben. Die Verbindung in die Vergangenheit wurde also nicht einfach gekappt und wird stattdessen immer wieder präsent gemacht. Egal ob alte Erinnerungen an Max‘ Wohnung oder Chatnachrichten auf ihrem Handy, es ist sowohl ein wunderbar emotionales Schwelgen in den Erinnerungen von Maxine als auch in den eigenen Spielerfahrungen aus 2015.
Ein gelungener Auftakt
Das komplette erste Kapitel konzentriert sich vollkommen darauf, Max‘ neues Leben nach den Erlebnissen in Arcadia Bay vorzustellen, um den Spielenden das Eintauchen in diese Welt zu ermöglichen. Und was sollen wir sagen, das gelingt ganz wunderbar. Verantwortlich hierfür ist dabei auch die technische Umsetzung. Das Spiel nutzt eine verbesserte Grafik-Engine, die realistischere und detailliertere Umgebungen ermöglicht. Die Entwickler und Entwicklerinnen haben den klassischen stilisierten Look der Serie beibehalten, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf realistische Licht- und Schatteneffekte, die den Szenen eine lebendigere und atmosphärische Tiefe verleihen. Ein großer Sprung in der technischen Umsetzung sind die komplexeren und ausdrucksstärkeren Gesichtsanimationen. Besonders die Hauptfiguren wie Max und Safi profitieren von dieser Detailgenauigkeit.
Musik spielt in „Life is Strange“ eine maßgebliche Rolle und der Soundtrack von „Double Exposure“ scheint abermals sorgfältig kuratiert und trägt bereits in Kapitel 1 maßgeblich zur Atmosphäre bei.
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