Link’s Crossbow Training, Resident Evil: Umbrella Chronicles, Ghost Squad, The House of the D.-Collection und Point Blank. Die Liste der erhältlichen, angekündigten und gerüchteweise in der Entwicklung befindlichen Lightgun-Shooter für die Wii ist für ein tot geglaubtes Genre mittlerweile schon sehr ordentlich. Mit Ghost Squad nehmen wir nun den taktischsten Titel der gerade erwähnten Lightgun-Shootern etwas genauer unter die Lupe.
GHOST in the shell
Das Ghost Squad, die global und humanitär agierenden Operations- & Spezialtaktikeinheit der UNO, besteht aus einer kleinen Truppe von Elitesoldaten, die riskante Missionen ausführen, mit denen konventionelle Einheiten nicht betraut werden können. Die insgesamt sechs Männer der Alpha-, Bravo- und Charlie-Einheit sind unter der Leitung ihres Oberbefehlshabers die wenig beachteten Helden, die den Weltfrieden sichern.
GHOST - Nachricht von Sam
Ghost Squad ist der erste Lightgun-Shooter für die Nintendo Wii, der in Deutschland erscheint und seine Wurzeln in einem Arcade-Automaten hat. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass anstatt eines richtigen Storymodus ein Arcademodus das Herzstück des Spiels ist. Im Arcademodus schlüpft man alleine oder mit einem menschlichen Partner in die Rolle eines bzw. beider Soldaten der Alphaeinheit und bekämpft in insgesamt drei Level, mit vielen unterschiedlichen Routen, Terroristen und befreit Geiseln. Drei Level sind zwar nicht unbedingt eine Menge, allerdings erweitern die alternativen Routen und ein Level mit veränderten Bedingungen den Spielumfang doch wieder auf einen akzeptablen Umfang.
Wie bei Lightgun-Shooter üblich sind die Wege meist fest vorgegeben und die Männer des Ghost Squad bewegen sich immer automatisch. Vom Spieler werden nur schnelle Reaktionen in Bezug auf Schießen und Nachladen und ein gutes Auge bei der Zielgenauigkeit verlangt. An einigen Stellen in den Level muss man sich für eine bestimmte Route entscheiden und dort gegebenenfalls bestimmt Aufgaben, wie das Beschützen von Geiseln oder das Erledigen von Gegnern mit dem Scharfschützengewehr, bewältigen. Die Bravo- bzw. Charlie-Einheit übernimmt in diesen Fällen die nicht gewählte Route und stößt erst am nächsten Treffpunkt wieder zu einem, um gemeinsam gegen die Terroristen zu kämpfen. Treffen sollte man übrigens nur Terroristen. Geiseln sollte man verschonen, um keine Abzüge in der Lebens- und GS-Anzeige (Fähigkeitenanzeige des eigenen Soldaten) zu riskieren und somit auch das erfolgreiche Meistern eines Bereichs in einem Level zu gefährden. Gute Schüsse und erfolgreiche Aktionen wirken sich dagegen positiv auf die GS-Anzeige aus, die direkten Einfluss auf die Qualität der eigenen Waffe hat. Im Verlauf des Spiels stehen einem mit steigendem Status neue Waffen aus den Waffentypen Maschinengewehr, Pistole, Gewehr und Flinte zur Auswahl.
GHOSTbusters
Wurde ein Level beendet, wird einem noch einmal der Missionsverlauf, die getroffenen Routen-Entscheidungen und der Erfolg der Aufgabenbewältigungen anhand eines Entscheidungsbaums angezeigt. Grün steht dabei für gespielte und erfolgreich abgeschlossene Bereiche, blau für gespielte allerdings nicht erfolgreich abgeschlossene Bereiche und grau für noch nicht gespielte Bereiche. Beispielsweise hat man den Eingangsbereich eines Waldhauses komplett gesichert (grün), sich dann im Haus für den Weg in den 1.Stock und nicht ins Erdgeschoss entschieden (Entscheidungspunkt), dort allerdings die Entschärfung der Bombe nicht rechtzeitig erledigt (blau), danach im Waldhaus allerdings wieder alle Terroristen ausgeschaltet (grün). Den Bereich im Erdgeschoss hat man in diesem Einsatz nicht gesichert (grau).
Die gemeisterten Bereiche erhöhen außerdem die Cleared-Anzeige am Entscheidungsbaum, wodurch sich das Level der Mission erhöht und neue Alternativrouten und -aufgaben beim nächsten Spielen des Level ausgewählt werden können. Je öfter man einen Level spielt und neue Routen und Aufgaben erfolgreich meistert, desto höher steigt die Cleared-Anzeige. Grund dafür ist, dass schon erfolgreich gemeisterte Bereiche gespeichert bleiben und nicht nach jedem Beenden eines Level eine neue Wertung erfolgt.
Ghost Squad strotz vor so vielen erwähnenswerten Kleinigkeiten, dass eine gesamte Aufzählung nahezu unmöglich erscheint. Dazu gehören beispielsweise auch zahlreiche Objekte, wie der Erste- Hilfe Kasten, der Körperschutz oder der Kompensator, mit dem die Zielgenauigkeit verbessert wird, eine Online-Rangliste, ein Trainingsmodus mit Schiess-, Kampf- und Reaktionsübungen und ganz wichtig ein Partymodus für bis zu vier menschlichen Spielern, in dem die Level des Arcademodus auch zu viert gespielt werden können. Herz was will man mehr?!
Die Geister, die ich rief...
Mit dem Wort Schock kann man den ersten Gedanken beschreiben, der einem beim Spielen von Ghost Squad durch den Kopf geht. Grund ist die grafische Präsentation des Titels, welche an einige der ersten Spiele für den GameCube erinnert. Obwohl ich immer der Meinung war, dass Grafik nicht alles ist, waren meine ersten Gedanken alles andere als positiv. Die Charaktere wirken kantig, die Level etwas nebelig und schwammig. Erst nach einigen Minuten gewöhnt man sich an die veraltete Grafik und kann am Ende eigentlich ganz gut damit leben. Wer grafisch allerdings mindestens Wii-Standard erwartet, sollte einen weiten Bogen um Ghost Squad machen. Soundtechnisch merkt man dem Spiel die Automatenvergangenheit ein – die Feuersalven aus allen möglichen Waffen sind authentisch und es kommen die bekannten Meldungen bspw. zum Nachladen.
Ghost Squad
Weiterführende Links: Forum-Thread
Bisher gibt es zwei Kommentare
Warum müssen alle Railshooter auf der Wii:
- schlechte Grafik
- kurze Spieldauer
- wenig Abwechslung
haben?
Einfach mal ein gutes Spiel ...
Mal im Ernst lieber Bernd. Umbrella Chronicles hat eine enorme Spieldauer (für einen Railshooter). Abwechslung? Railshooter? Haha, guter Witz.
Grafik ist bei UC teilweise sehr gut, dann leider auch wieder weniger gut.
Auch von den HOTD-Remakes würde ich nicht allzu viel erwarten.
- schlechte Grafik
- kurze Spieldauer
- wenig Abwechslung
haben?
Einfach mal ein gutes Spiel ...