Go Bananas!
So lautet der Leitspruch von Space Chimps, der, wie der Name vermuten lässt, von Primaten im Weltraum handelt. Nachdem eine 5-Milliarden-Dollar-Raumkapsel der NASA in einem Wurmloch verschwindet, wird kurzerhand Ham III. mit einiger Hilfe ins All geschickt, um die Kapsel zu bergen. Der Großvater von Ham war der erste Schimpanse im Weltraum, dementsprechend hoch sind die Erwartungen. Diese will er zunächst nicht erfüllen und hat nur Späße im Kopf. Schon bald merkt er allerdings, dass im Weltraum nicht alles so leicht genommen werden sollte und dadurch sogar seine Freunde in Gefahr geraten könnten.
Hüpfen und kämpfen mit Affenflair
Kaum hat man das Spiel gestartet, wird man auch schon zur ersten Mission geschickt. In einer Wüstenlandschaft hüpft man fortan umher und besiegt die verschiedenen ansässigen Alien-Rassen mit der Hilfe der besonderen Affen-Kräfte. Im gesamten Spiel steuert man immer einen von zwei spielbaren Schimpansen. Da wäre zum einen Ham III., der neben seinen Fäusten auch seinen Hintern zum Angreifen benutzen kann. Führt man nämlich einen Sprung aus, kann man ähnlich der Mario-Serie eine Hintern-Attacke auf die unteren Gegner ausführen. Weiterhin gibt es noch Luna, die zwar nicht ganz so stark ist, dafür aber eine Wurm-artige Kreatur als Peitsche verwendet. Mit dieser Kreatur lassen sich in der Ego-Perspektive zusätzlich noch Gegner beschießen, die daraufhin geschockt werden und sich für kurze Zeit nicht mehr bewegen können.
Insgesamt treten die Kämpfe häufig in den Vordergrund des Geschehens, können aber keineswegs überzeugen. Meist arten sie mehr zum wilden Knopfgedrücke aus, womit man die besten Siegchancen hat. Wenn mehrere Gegner zu besiegen sind, kann sich lediglich auf einen richtig konzentrieren. Die Restlichen greifen dennoch weiter an und halten einen damit vom Kämpfen ab, was nach einiger Zeit in Chaos endet.
Gut geklaut, statt schlecht selbst gemacht?
Die Entwickler bei Red Tribe haben sich offensichtlich stark bei anderen Titeln ähnlicher Genres bedient. So könnten viele der Hüpfpassagen in leicht abgewandelter Form aus Super Mario stammen, woran auch viele der verfügbaren Aktionen erinnern. So kann man mit den Primaten einen Stab erklimmen, woraufhin sie am oberen Teil einen Handstand vorführen – genau wie in der 3D-Reihe des italienischen Klempners. Die Kletter-Abschnitte erinnern an God of War, das Wandrennen an Prince of Persia. Leider reicht die Qualität dabei aber nie an die großen Vorbilder heran.
Steuerung und Kameraprobleme
Das Steuern von Ham und Luna fällt denkbar einfach aus. Mit dem Nunchuck dirigiert man die haarigen Wesen auf der Oberfläche umher, mit dem A-Knopf führt man einen Sprung aus und mit B greift man an. Luna kann außerdem noch in die Ego-Perspektive zum Zielen schalten. Auf unnötige Bewegungs-Einlagen wurde also bewusst verzichtet. Leider wurde dafür etwas bei der Kameraführung geschlampt. Die Kamera verfolgt die Helden automatisch oder durch Drücken des Steuerkreuzes. Bei der automatischen Variante scheint sie allerdings an allen Ecken und Kanten hängen zu bleiben, was zu stockhaften Bewegungen führt. Besonders in engen Abschnitten weiß die Kamera zudem nicht so recht, wie man das Geschehen nun am besten einfangen soll und entschließt sich dazu, einfach hinter einer Wand zu bleiben und nichts zu zeigen. An manchen Stellen wird dazu noch wild umher gewechselt. Rennt man in der einen Sekunde noch auf einen schmalen Weg zu, wird kurz darauf die Perspektive gewechselt, woraufhin der Affe in den Abgrund befördert wird.
Technisch über- oder unterirdisch?
Nachdem bisher weder Gameplay noch Story richtig zum Kauf angeheizt haben, müsste doch wenigstens die Technik etwas Anreiz bieten. Die Grafik kann durch einige abwechslungsreiche Areale punkten, die neben einer sandigen Wüste auch das Innenleben eines Ungetüms oder eine Dschungel-Landschaft zu bieten hat. Die Texturen dabei sind allerdings matschig und ungenau, außerdem kommt es nicht nur einmal zu Ruckeleinlagen. Positiv hervorzuheben sind einige Ausschnitte direkt aus dem Film, die Lust auf mehr machen.
Der Sound hingegen fällt durch orchestrale Stücke aus dem Film auf, die zwar keine großen Hitqualitäten besitzen, das Spielgeschehen nichtsdestotrotz gut untermalen. Auch die deutsche Synchronisation ist passend und hochwertig, findet aber nur in den kurzen Zwischensequenzen und kleinen Soundfetzen Verwendung.
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