Rennstadt in Nöten
Das kleine Städtchen Speedville war einst die Metropole für Rennfanatiker. Geschwindigkeitssüchtige aus aller Welt fanden sich in Speedville ein, um ein wenig Motorenluft zu schnuppern und auch selbst an den halsbrecherischen Rennen teilzunehmen. Seit jedoch der weltberühmte Fahrer Sir Charles von seiner Luftballontour vor dem wohl bedeutendsten Rennen seines Lebens nie zurückkehrte, ist irgendwie die Luft raus. Schließlich sollte es in diesem Wettkampf darum gehen, wem die Rennbahnen zukünftig gehören sollten. Der böse Morcubus hat selbstverständlich seine Finger im Spiel und würde die Strecken am liebsten allesamt abreißen und an Stelle dessen Mülldeponien bauen. Nach dem Verschwinden des Fahrers wird also darum gestritten, ob das Nichterscheinen als Niederlage gezählt werden soll.
Modifizieren geht über Studieren
Als neuer Fahrer in der Stadt nimmt man sich nun der Aufgabe an, wieder frischen Wind durch Speedville wehen zu lassen. Hat man sich zunächst seinen eigenen Sim aus dem großen Sortiment an verschiedenförmigen und –farbigen Augen, Haaren, Gesichts- und Kleiderarten zusammengestellt, wird das Design des Autos bestimmt. Danach entscheidet man sich für eines von drei Fahrzeugarten. Es stehen kleine Fahrzeuge, die zwar gut zu steuern und schnell zu beschleunigen, wegen dem niedrigen Gewicht aber auch gut von der Strecke zu drängen sind, mittelgroße und dadurch die am ausbalanciertesten Vehikel und große Mobile zur Verfügung. Letztere sind äußerst schwer und lassen sich dadurch nur äußerst behäbig steuern. Als großen Vorteil wird hingegen die Fähigkeit gewertet, andere Fahrzeuge deshalb von der Fahrbahn stoßen zu können.
Eine hilfsbedürftige Nachbarschaft
Wurden alle Voreinstellungen getroffen, zieht man zunächst etwas durch die Nachbarschaft und nimmt die Aufgaben derer an. Die Missionen finden zu jeder Zeit auf einer der verfügbaren Rennstrecken statt und trainieren den Spieler so für die bevorstehenden Turniere. Die Missionen sind zumeist wenig abwechslungsreich und kommen nicht über die üblichen Spielchen hinweg. Es muss beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Objekten in vorgegebener Zeit eingesammelt, eine vom Gegner gefahrene Zeit unterboten oder durch Parcours gefahren werden. Nach jedem erfolgreich bestandenen Rennen erhält man eine Bronze-, Silber- oder im besten Falle sogar Goldmedaille. Dadurch wird die Freundschaft zu den Auftragsgebern gestärkt, diese fühlen sich wohler und bauen somit ihr Heim aus.
Zusätzlich erhält man für die maximale Freundschaft und gewonnene Missionen auch Entwürfe, die man in der Werkstatt zum Verbessern der Autos nutzen kann. Die Entwürfe lassen sich in die Kategorien Motor, Karosserie, Lenkung und eine Sonderart einordnen. Dadurch werden schließlich die Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung, Gewicht und das Handling verändert. Für die Umsetzung jedes Entwurfs werden Essenzen verbraucht, die man während der Rennen auf der Fahrbahn einsammelt. Nur mit genügend Essenzen lässt sich also das Gefährt verbessern, damit man auch in späteren Aufgaben eine Chance auf den Sieg hat.
Schildkrötenpanzer und Blitz
Selbstverständlich wird auch in „MySims Racing“ nicht auf Extras verzichtet, um die nötige Portion Schadenfreude ins Spiel zu bringen. Die Entwickler orientierten sich dabei klar am großen Vorbild „Mario Kart“ und für fast jedes der verfügbaren Items gibt es ein Pendant im Klempner-Kartspiel. Einige der neuen Gegenstände sind zum Beispiel der Tornado, der das Spielgeschehen auf den Kopf dreht, der Samenwerfer, der einen riesigen Baum auf der Strecke erscheinen lässt oder die Bienenstöcke, die die Konkurrenz verlangsamen. Im Gegensatz zu „Mario Kart“ nehmen die Extras allerdings einen bedeutend kleineren Teil ein, der zum Sieg beiträgt. Denn die Gegenstände lassen sich leicht umfahren und halten nicht sehr lange an.
Schall und Geschwindigkeitsrausch
Die „MySims“-Reihe setzt seit jeher auf einen simplen Stil, der die Figuren mit eckigen Formen anatomisch nicht ganz korrekt erscheinen lässt. Dies wird natürlich auch in „Racing“ durchgezogen, wobei man leider weniger auf die Details geachtet hat. Die komplette Welt ist mit matschigen Texturen überlagert und ein Gefühl für Geschwindigkeit will durch fehlende Effekte einfach nicht aufkommen. Bei der musikalischen Untermalung verhält es sich ähnlich durchwachsen. Zum einen bekommt man kinderfreundliche Rockmelodien geboten, auf der anderen Seite dudeln gleichzeitig aber auch nervtötende Popfetzen.
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