Zur Geschichte
Der Planet Blobonia wurde von einem Bösen König angegriffen. Um den Planeten der Blobs zu retten, schickt die Königin den kleinen weißen Brocken auf die Erde, um Hilfe zu holen. Nach seiner Bruchlandung wird er von einem kleinen Menschenjungen gefunden. Sie freunden sich schnell an und schon steckt man im ersten gemeinsamen Abenteuer.
Wie steuert man einen Blob?
Zwar handelt es sich bei „A Boy and His Blob“ um einen Wii-Titel, doch wird der Bewegungssensor der Konsole nicht genutzt. Dabei bleib das Spiel aber mit dem Classic-Controller, der Wiimote und der Nunchuck-Kombi spielbar. Als Junge im Spiel bewältigt man seine Aufgaben durch Laufen, Hüpfen, Blob füttern und Kommandos geben - der Blob bleibt hierbei der ständige Begleiter und reagiert auf die ihm gegebenen Befehle. Hinzu kommen Combo-Aktionen der beiden, die den Interaktionsradius stark erhöhen. Wie schon erwähnt, schwärmt der Blob für Bohnen, die ihn transformieren lassen: Als Leiter, Trampolin oder Sprungball verhilft er dem Spieler immer wieder zu Wegen durch das Unwegsame.
Ausgezeichnet!
Zunächst einmal sieht das Spiel traumhaft aus. Es ist ein 2D-Jump‘n‘Run mit Action-Adventure-Anleihen in Zeichentrick-Optik vom Feinsten. Alles was man sieht, ist handgefertigte Maßarbeit: Keine vorgefertigten, schnell ausgereizten Engines, die schnell aus allen Spielen der Reihe ein einziges Déjà-vu Erlebnis machen. Während man also durch die Levels von „A Boy and His Blob“ läuft, fällt einem vor allem auf, wie farbenfroh, detailliert und lebendig alles wirkt. Am Anfang noch in den Wäldern, kommt man bald in die Großstadt, um von dort aus andere Territorien zu erkunden. Langeweile kommt da garantiert nicht auf.
Der geneigte Spieler und Animations-Fan wird zuweilen das Gefühl haben, ihm käme der Zeichen- und Darstellungsstil bekannt vor. Kein Wunder: Das Studio Ghibli, bekannt für Filme wie Chihiros Reise ins Zauberland und Nausicaä, waren mit ihren zauberhaften Filme eine der wichtigsten Inspirationsquellen für die . Und tatsächlich: Miyazaki hätte wohl seine helle Freude an dem Spiel.
Zauberflöte
Im Sound des Spiels setzt sich fort, was Grafik und Ideenreichtum vorgemacht haben. Der orchestral gehaltene Soundtrack, der größtenteils auf früheren Tracks aus den alten GameBoy-Spielen aufbaut, kann sich hören lassen. Sehr einfach, niedlich und gut gelungen sind dabei auch die Sounds der Figuren. Die Kommandorufe des Jungen oder die Schluck- und Spuckgeräusche sorgen mit ihrer putzigen Vertonung schon mal für das ein oder andere Grinsen.
No blob is perfect
Leider ist „A Boy and His Blob“ ein nur sehr kurzes Vergnügen. Ein erstes Durchspielen ist in knapp zehn Stunden erledigt, wobei der allgemeine Spieletrend ohnehin zum Kurzspiel tendiert. Ein anderer Kritikpunkt wäre der nicht allzu hohe Schwierigkeitsgrad. Während der zweite Teil der Reihe „The Rescue of Princess Blobette“ manchmal fast unlösbar schien, flutscht der Blob dieses Mal nur allzu gut.
Die größeren Zwischengegner sind zwar ein Augenschmaus, doch gleichzeitig auch sehr träge und mit Leichtigkeit zu meistern. Der finale Kampf ist dann wieder ein wenig anspruchsvoller. Den größte Wermutstropfen aber haben sich gar nicht die Entwickler selbst zu zuschreiben: Eine fehlende Veröffentlichung auf dem deutschen Markt. Ganz recht, denn das Spiel ist seit Wochen als PAL-Version auf dem Markt – nicht aber in Deutschland. Wer sich dieses Spiel dennoch zulegen möchte, kann es für kleines Geld beispielsweise aus England beziehen. Doch auf eine deutschsprachige Version darf man leider nicht hoffen – auf Werbung in irgendeiner Form wurde entsprechend ebenso verzichtet.
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