Auf in die Unendlichkeit! - Das zweite Mal
Auch wenn die obige Überschrift das Motto von Disneys Spielzeug-Legende Buzz Lightyear ist, trifft es allemal auf „Super Mario Galaxy 2“ zu. Erneut begibt sich der begnadete Nintendo-Held in weit entfernte Galaxien, nur um seine geliebte Prinzessin auf ein Neues aus den Klauen des schrecklichen Bowser zu befreien. Mit Hilfe der Kraft der Lumas ist dieser nämlich auf eine gigantische Größe herangewachsen und hat kurzerhand das Pilzkönigreich verwüstet, um Prinzessin Peach vor Marios Augen zu entführen und mit ihr in die Galaxien zu fliehen.
Mit Hilfe der Lumas kann Mario jedoch den beiden ohne Weiteres folgen und landet so auf dem Raumschiff der Luma-Dame Lubba. Auch ihr und ihrer Mannschaft ist Bowser ein Dorn im Auge, so dass sie Mario unterstützen und ihr Raumschiff in einen riesigen Mario-Kopf umbauen. Dieses ersetzt übrigens die Sternenwarte von Rosaline aus dem Vorgänger und dient als Ausgangspunkt vor jedem Ausflug zu einem anderen Planeten.
Idealer Einstieg für Anfänger
Bekannter Weise ist es oftmals relativ schwer sich in einer 3D-Welt zu Recht zu finden. Nintendo möchte bei „Super Mario Galaxy 2“ wirklich jeder Zielgruppe ein angenehmes Spielerlebnis vermitteln. Daher gibt es extra für diejenigen, die bisher noch keine Erfahrung mit einem 3D-Mario-Spiel gesammelt haben, eine spezielle Einführung. Die einleitende Geschichte wird in Form eines interaktiven Bilderbuchs erzählt. Das heißt während die Geschichte erzählt wird, kann sich der Spieler bereits mit Mario fortbewegen. Zunächst befindet sich Mario dabei noch in einer 2D-Ansicht, jedoch wandelt diese sich langsam schrittweise um, wodurch die Kamera zum Schluss direkt hinter Mario platziert ist und der Spieler sich in der kompletten 3D-Welt wiederfindet. Diese langsame Herantastung an das Gameplay ist sehr wirksam und zudem äußerst schön inszeniert.
Die Erkundung kann beginnen
Wie schon angesprochen, begibt man sich vom „Raumschiff Mario“ aus zu den einzelnen Planeten. Auf diesen sind nämlich die Power-Sterne versteckt, welche benötigt werden, um zu andern Galaxien reisen zu können. In jedem Level eines Planeten wartet zu Ende ein Powerstern, während am Ende jeder Welt ein großer Stern darauf wartet befreit zu werden, der es dem Raumschiff ermöglicht die nächste Welt zu bereisen. Um an den Powerstern zu gelangen, werden natürlich die altbewährten Fähigkeiten von Mario gefordert. Hüpfend und rennend räumt der Klempner also zahlreiche Gegner aus dem Weg, um am Schluss eines Levels siegreich den goldenen Stern in die Luft zu strecken.
Die Steuerung wurde von „Super Mario Galaxy“ komplett übernommen. Wer demnach schon den ersten Teil gespielt hat, wird sich von Anfang an im zweiten Teil wohl fühlen. Über den Analog-Stick des Nunchuk bewegt man Mario, während der A-Knopf auf der Wii-Fernbedienung zum Springen dient. Zeigt man mit dem Pointer auf den Fernseher und drückt den B-Knopf, lassen sich die Sternenteile abschießen, die man während der Ausflüge einsammeln kann. Trifft man seine Gegner damit, werden diese kurzerhand betäubt und lassen sich mit einer einfachen Berührung außer Gefecht setzen. Wie auch schon im Vorgänger ist die Kamera meist perfekt platziert, weshalb man stets die optimale Übersicht hat. Sollte dies nicht der Fall sein, kann jedoch über den C-Knopf die Kamera hinter Mario neu justiert werden. Hat man die Steuerung gemeistert, kann man ohne Weiteres auch Mario Kunststücke, wie den Dreifach-Sprung, Rückwärtssalto oder Wandsprung ausführen.
Während man in „Super Mario Galaxy“ noch darauf setzte, dass die einzelnen Planeten von der Oberwelt aus erreichbar waren, wurde im Nachfolger dieses Prinzip durch eine klassische Karte ersetzt. Der ein oder andere wird zwar die schön inszenierte Sternenwarte vermissen, jedoch ist es auf jeden Fall komfortabler, wenn man die Planeten von einem zentralen Punkt aus erreichen kann.
Jede Menge neuer Kräfte
Natürlich reichen dem Klempner an vielen Stellen seine außerordentlichen Sprungfähigkeiten nicht aus. Auch wenn ein Dreifach-Sprung für einen übergewichtigen Klempner mit Schnauzer eine durchaus wackere Leistung darstellt, benötigt es nun einmal einfach mehr, um die Herausforderungen eines Planeten zu bestehen. Dabei stehen dem Schnauzbärtigen Italiener natürlich seine altbewährten Hilfsmittel wie die Feuerblume zur Verfügung. Doch wie in jedem Mario-Abenteuer hat er auch dieses Mal dazu gelernt. Findet Mario nämlich eine Wolken-Blume, verwandelt dieser sich in ein weißes Wattebällchen, das Frau Holle allen Ehren macht. Schüttelt man die Wii-Fernbedienung, erzeugt Mario unter seinen Füßen eine Wolkenplattform. Dadurch kann Mario riesige Abgründe problemlos überwinden.
Jedoch kann Mario auch durchaus härtere Geschütze auffahren. Als Fels-Mario rollt der der Spieler als riesiger Gesteinsbrocken umher und überrollt dabei alles, was sich ihm in den Weg stellt. So fliegen Gegner einfach wie Kegel bei Seite. Seine zuletzt dazugewonnen Fähigkeiten hat Mario übrigens nicht verloren. Das Bienen-Köstum, der Geist-Mario und auch Feder-Mario haben wieder ihren Auftritt.
Faktor Yoshi
Aber warum sollte Mario sich allein die Mühe machen, wenn er doch Freunde hat, die ihm tatkräftig zur Seite stehen? Bestes Beispiel ist der kleine, grüne, ängstliche und allseits-beliebte Yoshi. Seit seiner Bestätigung für „Super Mario Galaxy 2“ waren die Fans gespannt, wie stark der knuddelige Dino ins Spiel integriert sei. Während er in „New Super Mario Bros. Wii“ nur wenige Male zu sehen war, taucht er in „Super Mario Galaxy 2“ im Spielverlaufe immer wieder auf.
Hat man sich auf den Rücken von Yoshi geschwungen, reitet Mario fortan auf seinem Rücken und der Spieler übernimmt die Kontrolle über Yoshi. Mit Hilfe des Pointers visiert man die Gegner an und kann diese durch Drücken des B-Knopfs mit Yoshis Zunge schnappen und verspeisen. Mit der Zunge lassen sich jedoch auch Objekte herbeiziehen oder an ihnen hochhangeln. Aber auch der Trampeltritt durch längeres Gedrückthalten des A-Knopfs, der es erlaubt noch höher zu springen, steht zur Verfügung. Doch das ist noch nicht alles, was der Mini-Dino auf dem Kasten hat! Ebenfalls wie Mario kann er durch Aufsammeln von speziellen Objekten neue Fähigkeiten erhalten. Während Mario dabei auf Pilze setzt, bevorzugt Yoshi die Früchte. Als Turbo-Yoshi erreicht der Dino kurzzeitig eine wahnsinnige Geschwindigkeit, während er sich als Blasebalg-Yoshi wie ein Ballon aufbläht und die Luft so entweichen lässt, dass er nach oben steigt. Mit Hilfe der Glüh-Beere leuchtet Yoshi übrigens für eine gewisse Zeit auf und kann so unsichtbare Pfade sichtbar machen.
Faktor Weltall
Schon im letzten Teil gelobt war das Konzept, Mario ins Weltall zu schicken. Die allesamt absolut gut durchdachten und kreativen, außergewöhnlichen Planeten sorgten für ein ganz neues Mario-Erlebnis. Auch in „Super Mario Galaxy 2“ gibt es wieder zahlreiche ausgeklügelte Planeten, bei denen vor allem Größe und Schwerkraft eine Rolle spielen. Während manche Galaxien einen riesigen, großen Planeten verkörpern, setzen sich andere aus vielen einzelnen, kleinen Planeten zusammen. Diese sind oftmals so klein, dass man sie ohne Probleme einmal umrunden kann und von einem zum anderen springt. Aber auch das Aussehen und die Terrain könnten nicht unterschiedlicher sein. Während das Mario-Raumschiff das beste Beispiel für ein außergewöhnliches Aussehen ist, gibt es beispielsweise Planeten mit Lava-, Dschungel- oder Eis-Setting. Auf Marios Reisen durch die Galaxien findet man sich also in den unterschiedlichsten Umgebungen wieder, welche nicht unterschiedlicher sein könnten.
Kein Recycling im Weltall
Das wohl größte Bedenken aller Fans war, dass der Nachfolger nicht seinem Titel gerecht werde und viel mehr ein „Super Mario Galaxy 1.5“ darstelle. Natürlich lässt sich diese These irgendwo so unterstreichen, denn nehmen alle Fortsetzungen doch irgendwie Bezug zum Vorgänger auf, lässt man das Beispiel „Red Steel 2“ außen vor. Doch es gibt definitiv den Unterschied zwischen Fortsetzungen, die einfach dahingeklotzt werden und denen, bei welchen sich die Entwickler wirklich noch einmal Gedanken gemacht haben und neue Ideen eingebracht wurden. „Super Mario Galaxy 2“ gehört dabei definitiv zur letzten Gruppe.
Shigeru Miyamoto hat nicht gelogen, als er gesagt hat, dass man sich für „Super Mario Galaxy 2“ entschlossen habe, da man nach dem ersten Teil noch so zahlreiche Ideen auf Lager gehabt habe. An wirklich jeder Stelle im Spiel finden sich neue Elemente, die so noch nicht dagewesen sind. Bestes Beispiel dafür sind zahlreiche neue Gegner-Typen oder der Wirbelbohrer, der es Mario erlaubt, sich durch einen kompletten Planeten zu bohren. Sehr interessant sind jedoch auch die Schatten-Marios. Diese verfolgen Mario nämlich auf Schritt und Tritt und ahmen ihn in genauester Weise nach. Jedoch muss man sich davor in Acht nehmen mit ihnen zu kollidieren, da dies Mario Schaden hinzufügt. Dadurch stellt sich heraus, wie äußerst schwer es sein kann, wenn man selbst sein eigener Gegner ist.
Auch das Prinzip des aus „New Super Mario Bros. Wii“ bekannten Super-Assistenten hat es ins Spiel geschafft. Hat man in manchen Galaxien eine bestimmte Anzahl an Versuchen verbraucht, taucht eine Schatten-Erscheinung von Rosaline auf. Der sogenannte Kosmo-Assistent übernimmt fortan die Kontrolle und führt den Spieler bis zum Power-Stern. Dieser ist jedoch Bronze gefärbt. Für den richtigen Power-Stern muss man es letztendlich noch einmal selbst probieren.
Technik
„Super Mario Galaxy 2“ basiert auf der bereits bekannten Engine und präsentiert sich folglich im Grafik-Stil vom Erstling. Die bunte Gestaltung und stetige Liebe zum Detail sorgt für ein anhaltend wunderschönes Erscheinungsbild, das facetten- und abwechslungsreicher nicht hätte sein können. Auch die musikalische Untermalung zeigt sich im „Galaxy“-Stil. Einige Stücke aus dem Vorgänger haben den Sprung in den Nachfolger geschafft, jedoch dominieren eindeutig die neuen Stücke, die es allesamt in sich haben.
Bisher gibt es 16 Kommentare
Einfach nur super gemacht!!!
Wann und ob überhaupt ein spiel dieses meistwerk übertrifft bleibt ab zuwarten^^
Ich denke mal, die Großmeister-Galaxie ist auch die, die onKarub meinte. Sie ist schon mit drei Kraftpunkten echt hardcore, aber noch viel hardcorer, wenn du sie im Schabernack-Modus mit nur einem Kraftpunkt und ohne Checkpoint-Fahnen meistern muss.
Mir verging die Lust noch alle grünen Sterne zu suchen. Fand es aber wirklich wesentlich schwerer als SMG 1. Hat aber immer wieder Spaß gemacht und die Erfolgserlebnisse, die kommen wenn man ein Level geschafft hat, gleichen den kurzzeitigen Frust mehr als aus!
Solche Spiele unterstützen meinen Wunsch Spieleentwickler zu werden.
Yoshi ist die Krönung des Ganzen. Süß und lieblich wie immer.
kann mir jemand sagen, wo ich die Geheimzahl finden kann, um das Spiel überhaupt spielen zu können? - Übrigens: ich bin schon älter als 6 Jahre )
Danke und lG
Sicher, es gab ein paar tolle Momente und es ist immer noch ein sehr gutes Spiel.
AAAAABER:
1. kommt es mir nicht so durchdacht und liebevoll gemacht vor wie Teil 1 vor. Die Geschichte ist im gegensatz zu Galaxy 1 nur noch lieblos.
2. Das man Dialoge nicht abrechen kann nervt tierisch!!
3. Einige Level sind echt am Rande von zu schwer und teilweise auch einfach unfair. Zum Beispiel das Level mit den Wasserfällen bei dem man mit dem Schnellen Joshi die Wände hochlaufen muss....Bei dem Kometenlevel kommen dann noch lustige Feuerkometen dazu welche einen immer mitten im Lauf abfangen. oder dieses nervige Punkte erhüpfen gegen den Affen, spätestens beim 2. Level wo das vorkommt NEEEERVIG!!!! Das hätte man gegen Ende vielleicht machen können, aber nicht mitten im Spiel! Oder die Kometenmünzen mit dem Flugvogel erfliegen. In beiden Galaxien wo das vorkommt höllisch schwer und nervig. Und nein, mir macht es keinen Spass 30 Minuten an sowas rumzuprobieren. Vor allem wenn man jedesmal eine halbe Minute Dialog ansehen muss!!
4. Immer noch das Perspektivenproblem. Die Hälfte meiner Leben habe ich nur wegen Problemen mit der Perpektive verloren...
Also einb tolles Spiel irgendwie. Sonst hätte ich es nicht so weit gespielt. Aber es hat echt ein paar Nervigkeiten. Also die 98 Prozent bei Metacritic Durchschnittswertung kann ich definitiv nicht unterstreichen.
(Me)
Wenn man weiß das man es sich doch eh holt dann geht man allem ausm Weg und wartet einfach auf das Game.
Edit:
Einfach herrlich bin grad durch und mache sofort weiter.
Es hat dich ja aber niemand dazu gezwungen, die Infos zu lesen bzw. die Videos zu gucken. Und Spoiler hin oder her, Spaß macht es trotzdem noch gewaltig!
Kann mich ansonsten der Wertung auch nur anschließen. Galaktisches Spiel.
Mit Galaxy 1 und jetzt auch 2 hat Nintendo den Jump'n'Run Thron so deutlich inne, dass ich mich frage, ob Nintendo in dem Genre jemals wieder überholt wird.
Nervt mich auch ein wenig.
Für mich gab es (leider) kaum noch Überraschungen im Spiel, das finde ich schade.
Vorallem weil man kaum drum rum kommt irgendwo mal einen Spoiler zu lesen.
Man sieht auch das Nintendo das Leveldesign und die Möglichkeiten die ein Spiel wie Mario Galaxy mit sich bringt noch nicht ausgeschöpft hat. Sogar ein dritter Teil wäre möglich und wäre wieder eine Bombe.