Gonna fight and save the Rock!
Wie in zahlreichen Videospielen dieser Welt kann man sich auch in „Guitar Hero“ ins Abenteuer stürzen und sich somit dem gleichnamigen Modus widmen. Zuvor bietet sich die Gelegenheit einen eigenen Gitarrenkrieger zu kreieren, um sich mit anderen Teutonen in die Schlacht um die Legendäre Gitarre zu machen. Ist der Fantasie-Musiker erschaffen, das Polygon-Ebenbild erstellt oder hat man sich dazu entschieden einen der bereits vorhandenen Charaktere zu nutzen, geht es auch schon los – ab ins Vergnügen mit über 90 verfügbaren Songs. Im genannten Abenteuer-Modus hat man natürlich nicht alle Kompositionen von Beginn an zur Auswahl. Stück für Stück gilt es hier, mit einer Gruppe aus acht Kriegern die Welt zu retten und die bereits genannte Klampfe zurück zu erobern. Jeder der wirklich sympathisch-überzogen gestalteten Charaktere besitzt eine Spezialkraft, die zum fleißigen Sterncheneinheimsen genutzt wird. Selbige erhält man natürlich auch wie gewohnt durch eine möglichst perfekte Darbietung mit dem Plastikinstrument und einer dementsprechend hohen Punktzahl. Die Geschichte von der Zurückgewinnung der Legendären Gitarre durch die acht Krieger, wird durch überzeichnete Comic-Animationen erzählt und ist dabei gewollt flach aber stets für einen Lacher gut. Ob alleine, online oder mit Freunden vor dem heimischen Fernseher, eine Herausforderung ist der Abenteuer-Modus allemal und bietet natürlich die Möglichkeit einige Songs freizuschalten.
Richtig prall gefüllt, man könnte meinen Beth Ditto hat hier mitgewirkt, ist das neue Schnelle Spiel Plus. Wie eh und je kann man hier sämtliche Songs der Setlist schrammeln, klopfen oder trällern und dies je nach Belieben in allen Instrumentenkombinationen. Neu ist allerdings, dass es diesmal pro Song bis zu dreizehn Star-Herausforderungen zu meistern gibt. Aufgeteilt sind diese auf die verschiedenen Band-Parts, so gilt es zum Beispiel auf der Gitarre eine möglichst lange Passage mit der Up and Down-Technik zu spielen oder eine möglichst lange Notenserie zu halten. Ähnliches findet sich dann auch im Gesang und im Bass- und Schlagzeugspiel wieder. Erreicht man die zuvor ausgewählten Anforderungen, schaltet man nach und nach Instrumente, Charaktere sowie Bild- und Videogalerien frei. Einige Quests lassen sich hierbei nur in Band-Formation erfüllen. Wer also hundertprozentig bestehen will, sollte kein reiner Solokünstler sein. Ein Spieler, der die fast 100 Songs auf der Disc inklusive aller Herausforderungen bestanden hat, kann sich Nachschlag im Musikladen holen, denn jeder heruntergeladener Song bringt ebenfalls seine Aufgaben mit sich. Für Langzeitmotivation ist also gesorgt. Obligatorisch und quasi selbstverständlich ist die Möglichkeit seine erstellten Setlisten zu speichern, Downloadinhalte auszuwählen und seine Erfolge in die Online-Highscore-Rankings eintragen zu können. Social-Network-Liebhaber können außerdem ihre Erfolge in die Welt hinaus krakeelen und via Twitter und Facebook-Funktion die erreichten Punkte kundtun. So schwirren dann Tweets wie diese durchs Word Wide Web: „Ich habe im Schnellen Spiel+ “Motivation” auf Mittel (Gitarre) gerockt - Punktzahl: 81.786 #GHWOR“
Against me and you – against the world
Auch „Warriors of Rock“ ist natürlich wieder ein ordentlicher Multiplayer-Spaß und bietet in jedem Modus die Möglichkeit lokal als Kapelle zu musizieren oder sich online zusammen zu finden. Auch der letztes Jahr eingeführte Party-Modus ist wieder mit von der Partie und bietet auch für Neueinsteiger einen schnellen Einstieg und unkompliziertes Gameplay. Ebenfalls ein echter Kracher und Zündstoff für das wohnzimmerliche Wacken, Woodstock oder Hurricane ist der, ebenfalls im Vorgänger enthaltene, Roadie-Modus. Hier übernehmen ein paar Kumpanen die gewohnte Band-Besetzung, während die anderen Mitspieler mit einem DS bewaffnet die Roadies, also das Bühnenpersonal spielen. In diversen Minispielen müssen diese dann ihren jeweiligen Schützling versorgen und vor gegnerischen Angriffen schützen. War die Roadie-Schlacht in „Guitar Hero 5“ noch beschränkt, können diesmal bis zu acht Spieler die Wohnstube des Veranstalters dazu bringen aus allen Nähten zu platzen.
Wie anfangs angedeutet kehrt die Songauswahl von „Guitar Hero: Warriors of Rock“ zu den Wurzeln des Genres zurück. Insgesamt wurden die zahlreichen Pop- und Chart-Ausflüge des letzten Ablegers verbannt und durch eine hochkarätige Besetzung ersetzt. Ob KISS, Megadeth, R.E.M, Slayer, Slipknot, Sum 41 oder Rush, für jeden der Rock, Punk oder Metal hört ist etwas dabei. Auch qualitativ passen die Notencharts wieder besser und harmonischer zu den jeweiligen Songs. Was die Quantität betrifft, sorgt, die bereits erwähnte, über 90 Lieder umfassende Songauswahl für Abwechslung und viele Stunden Spaß.
Sound & Grafik
Bei einem Musikspiel muss der Ton stimmen und das tut er auch. Im bestmöglichem Wii-Sound, nämlich Dolby Pro Logic II, ertönen die zahlreichen Stimmen der Sängerinnen und Sänger, erklingen die verzehrten Akkorde der Gitarristen und erschallen die Drum-Soli der Schlagzeuger. Optisch hat sich abermals nichts geändert, eine gewohnt gute Live-Atmosphäre trägt zur Stimmung bei, die Animationen der Charaktere passen hier und da zum jeweiligen Lied und das Publikum führt den alljährlichen Synchrontanz vor den Bühnen auf.
Bisher gibt es sieben Kommentare
Rock Band 3 wird aber anscheinend auf einer ganz anderen Ebene punkten: Statt Stagnation treibt Harmonix das Musikspiel-Genre voran und bietet optional die Möglichkeit realistischer Instrumente. (Dies wird natürlich seinen deutlichen Preis haben: Allein die kompatible Fender E-Gitarre wird erwartungsgemäß mindestens 300 Euro kosten, das günstigere Pendant von MadCatz ca. 150 Euro)
Naja, ich werde vorerst lieber bei der altbekannten 5-Knopf-Variante bleiben und wahrscheinlich auch eher bei GH. Die Engine spielt sich für mich irgendwie angenehmer.