Es ist Zeit für körperliche Fitness
Seit “Wii Fit” schrecken wohl die wenigsten davor zurück sich im heimischen Wohnzimmer zum Kranich zu machen oder sich in ausgedehnten Übungsreihen die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben. Gleiches Prinzip gilt deshalb auch in Electronic Arts Fitmacher “EA Sporst Active 2”. Hat man nach dem Einlegen und Starten des Spiels seine Eckdaten eingegeben und sich für eine weibliche oder männliche Sportikone und zugleich persönlichen Drill Instructor entschieden, steht nichts mehr zwischen dem Spieler und dem Erreichen sportlicher Höchstleistungen.
Neben zahlreichen Einzelübungen mit Partner oder alleine bieten sich auch Online-Ertüchtigungs- sowie Wochenprogramme an. Über sämtliche sportliche Aktivitäten, ob sie nun in “EA Sporst Active 2” oder in der realen Freizeit ausgeübt wurden, wird ein akribisches Tagebuch geführt, in dem verbrannte Kalorien, Betätigungszeit und wertvolle Ernährungstipps aufgelistet werden. Insgesamt bekommt man vom Programm regelmäßig Hinweise für einen gesünderen und harmonischeren Lebensstil wie sie Cindy Crawford kaum besser hätte geben können.
Bin ich hier im Bootcamp?
Was so spaßig klingt und vielleicht an eine Senioren-Tanzgruppe aus Fichtenwalde erinnert, kann bitterböse ernst werden. Widmet man sich zum Beispiel dem Neun-Wochen-Trainingsprogramm, geht es zunächst relativ gemächlich los, steigert sich jedoch von Übungseinheit zu Übungseinheit mehr und mehr und endet nicht selten, geht man von einem “normalen” nicht Marathonlaufenden Menschen aus, in völliger Erschöpfung. Anders ausgedrückt: Man weiß am Ende eines jeden Trainings was man getan hat und man kann davon ausgehen, dass es schließlich auch was gebracht hat. Das Spiel, wenn man es denn noch so nennen kann, macht dabei vor keiner Körperregion halt. Ob Bauch, ob Beine oder Po, hier wird jeder Problemzone der Kampf angesagt. In über 70 verschiedenen Übungen heißt also klotzen und nicht kleckern. Dabei wird der Pulsschlag während des gesamten Trainings vom mitgelieferten Pulsmesser kontrolliert und in Dehn- und Aufwärmübungen beruhigt beziehungsweise auf Trapp gebracht. Alles in allem sind die Übungen gut aufeinander abgestimmt und machen einen professionellen und durchdachten Eindruck.
Das Schöne beim ganzen Sport ist, dass EA fast vollkommen auf die Verwendung der Wii-Fernbedienung und des Nunchuks verzichtet hat. Das im Lieferumfang enthaltene zweiteilige Body Tracking-System, das am linken Unterarm sowie am rechten Oberschenkel befestigt wird, ersetzt Nintendos Eingabegeräte nahezu zu 100 Prozent. Lediglich im Menü muss die Wiimote wieder ran. Im Vergleich zum Vorgänger und der Eingabevariante via ans Bein geschnalltem Nunchuk, also ein deutlicher Zugewinn im Bereich der Bedienerfreundlichkeit. Erwähnenswert ist auch das tatsächlich wohlriechende Thera-Band, das vorallem bei Dehnübungen zum Einsatz kommt.
Traummaße?
Technisch darf man in “EA Sports Active 2” keine Wunder erwarten und deshalb kann man durchaus mit der soliden, vielleicht etwas zu “sauberen” Grafik zufrieden sein. Obendrein wirken die Animationen der Trainer ordentlich umgesetzt und man hat nicht das Gefühl von einem Roboter unterrichtet zu werden. Musikalisch bietet sich hingegen ein Einheitsbrei aus Aerobic-Gedudel und Entspannungs-Melodien, der besser durch die eigene Musikanlage unterdrückt werden sollte, was durch die Option die Musik im Spiel abschalten zu können, durchaus gewährleistet ist.
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