Der Kampf geht weiter…
„Conduit 2“ setzt genau da ein, wo der Vorgänger aufgehört hat. Wieder einmal schlüpft ihr in die Rolle von Mr. Ford, einem FBI-Agenten der unfreiwillig in eine Verschwörung der US-Regierung, umgeben von schaurigen Aliens, hineingezogen wurde. Weiterhin verfolgt man gemeinsam mit dem Alien Promotheus John Adams, der plant die gesamte Welt einzunehmen.
Um dies zu verhindern, reist man dieses Mal durch die ganze Welt und nutzt dabei die Kraft der namens gebenden Conduits. Dies sind Portale mit denen man ganz einfach von Ort zu Ort auf der gesamten Welt reisen kann. So durchquert Mr. Ford auf seiner Jagd nach dem Oberbösewicht Adams China, Sibirien oder auch einen tropischen Dschungel. Für ordentliche Abwechslung im Level-Design ist somit gesorgt, bedenkt man, dass man im ersten Teil lediglich an das triste und graue Washington D.C. gebunden war.
Aliens gegen Menschen gegen Ford
In den Missionen wird man dem Genre entsprechend von einem Kontrollpunkt zum nächsten durch die Mission gejagt. Dabei gilt es immer wieder verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Oft handelt es sich dabei um das Aktivieren von mehreren Schaltern oder Scannen von Objekten. Dazu wird weiterhin das All-Seeing-Eye benutzt (kurz ASE), welches auch schon aus dem Vorgänger bekannt ist.
Deutlich auffallend ist jedoch, dass während den Missionen weitaus mehr Freiraum herrscht, der vom sonstigen linearen Ablauf ablenkt. So kann man verschiedenen Abkürzungen folgen oder muss bereits erkundete Bereiche erneut aufsuchen. Es liegt zwar kein Open World-Spiel vor, doch trotzdem fühlt man sich weitaus weniger eingeschränkt, wie es noch bei „The Conduit“ war.
Während der Missionen gilt es natürlich auch immer wieder Gegner auszuschalten. Dabei trifft man neben menschlichen Gegnern auch immer wieder auf die schaurigen Aliens, die ihre ganz eigenen Waffen besitzen. Besonders ist jedoch, dass sich die Gegner-Typen immer wieder untereinander bekämpfen und somit indirekt den Spieler unterstützen. An der Intelligenz der Gegner hat sich aber bedauerlicherweise nicht viel getan. Weiterhin stehen die Gegner oft lediglich herum oder verstecken sich hinter einem Hindernis. Das wirkt leider oft so, als würde man auf Zielscheiben schießen, anstatt auf eigentlich denkende Lebewesen.
Immerhin besitzen die Gegner neue Fähigkeiten und können somit innerhalb des Spielverlaufs sogar unsichtbar werden. Auch die Waffenvielfalt aus dem ersten Teil wurde ausgebaut, sodass man während des Spielverlaufs gegen einige mächtige neue Alien-Waffen antreten muss und diese anschließend auch aufsammeln kann. Diese sind auch bitter nötig, bedenkt man dass man sich zu Level-Ende nun Endgegnern stellen muss, die es wirklich in sich haben, wie zum Beispiel die Seeschlange Leviathan, die nur mit einem Geschützturm ausgeschaltet werden kann.
Technik
Schon „The Conduit“ entzückte Wii-Spieler aufgrund der hervorragenden Grafik, die vor allem der hauseigenen und speziell entwickelten Engine zu verdanken ist. Für „Conduit 2“ hat High Voltage Software noch einmal an ein paar Schrauben gedreht und Kanten geglättet, um einige Effekte auf die betagte Heimkonsole zu zaubern, die man zuvor noch nicht gesehen hat. So zaubert sich das Spiel in technischer Hinsicht tatsächlich in die ersten Reihen der Wii-Spiele, denn auch der Soundtrack weiß zu überzeugen.
Die immer tiefer gehende Geschichte um Mr. Ford wird zu jedem Zeitpunkt perfekt von der Soundkulisse begleitet. Verantwortlich dafür sind die orchestral eingespielten Stücke, die sowohl Anspannung, Tragik oder auch Action-Szenen perfekt zu untermalen wissen. Das von den Angriffen geprägte und nahezu eingerissene Washington D.C. erhält somit eine ganz besonders bedrückende Atmosphäre.
Auch in anderen Punkten trägt der Sound zum Spielerlebnis bei. Während des Spiels führen Ford und Promotheus immer wieder Dialoge, die dank guter Sprachausgabe lebhaft vermittelt werden. Zwar handelt es sich nur um eine englische Fassung, jedoch lässt sich auch ein Untertitel einschalten. Zwischen den Spielpassagen werden zudem hochwertige Zwischensequenzen eingespielt, die die leblosen Passagen aus dem Vorgänger komplett ersetzen.
Auch die frei konfigurierbare Steuerung wurde zusätzlich erweitert. Wer Wii MotionPlus besitzt darf sich über noch genauere Steuerung freuen, auch wenn man diese nur teilweise spürt. Schließlich setzte die genaue Steuerung von „The Conduit“ bereits neue Maßstäbe bei den Wii-Shootern. Alternativ kann man zudem zum Classic Controller greifen. Die Methode mit Fernbedienung und Nuchuck erweist sich jedoch als deutlich komfortabler und intuitiver.
Online setzt sich die Schlacht fort
Wenn neben der Steuerung von „The Conduit“ etwas Lob einheimsen konnte, dann der Online-Modus. So bot dieser vielerlei Modi und ein motivierendes Level-System. Leider konnte all dies nicht sonderlich lange für Spaß sorgen, da das Online-Erlebnis schnell von Hackern verdorben wurde. Beim Vorgänger noch machtlos, verspricht High Voltage Software und SEGA durch ein Patch-System nun jedoch regelmäßige Maßnahmen gegen derartige Spielverderber.
Insgesamt bietet „Conduit 2“ 14 verschiedene Online-Spielmodi. Zwar ähneln sich diese untereinander teilweise, doch Level-System und spannende Team-Kämpfe dürften weiterhin lange genug vor den Bildschirm fesseln. Wer sich zudem gerne mit seinen Team-Mitgliedern abspricht oder seine Kontrahenten verspottet, darf sich über einen Sprach-Chat freuen. Wii-Speak wird nicht unterstütz, sondern das bereits in „Call of Duty: Black Ops“ verwendete Headbanger Headset.
Wer sich mit seiner Wii nicht mit dem Internet verbinden kann, darf sich zudem über einen lokalen Splitscreen-Modus freuen. Der Bildschirm lässt sich hierbei in bis zu vier Abschnitte teilen.
Bisher gibt es drei Kommentare
Was ist taktisch netter, als Gegnern die Waffe aus der Hand schießen.