Die Reiter der Apokalypse
Nachdem man im ersten Teil mit Krieg, dem Bruder vom Reiter Tod, die Apokalypse gestartet hat, wurde dieser vom Feurigen Rat, dem die vier Brüder aus dem Stamm der Nephilim zu dienen haben, verhaftet. Tod, der von der Unschuld seines Bruders überzeugt ist, sucht nach einem Weg die Menschheit zu retten, um so das Urteil des Rates zu verhindern. Auf seinem Weg sucht der Reiter beim Hüter der Geheimnisse nach Hinweisen, wird von ihm jedoch abgelehnt und erzwingt Tod, der auch als Henker bekannt ist, ihm die Wahrheiten auszuprügeln. Kurz vor dem Ableben des alten Hüters verbannt er den Reiter in die Heimat des Erschaffers. Hier wird er vom Erschaffer begrüßt und zum Tempel am Drei-Stein geführt, wo sich Tod erhofft, Hinweise nach dem Baum des Lebens zu finden. Nach zahlreichen Gesprächen mit der Handwerkerin Alya und ihrem besonders gesprächigen Bruder, der Magierin Muria sowie dem Kämpfer Thane steht Tods Ziel fest. Um zum Baum des Lebens zu gelangen, muss er das Feuer sowie die Tränen des Berges holen, doch sein Weg wird ihn früher oder später ins Verderben führen.
Die Kälte, das Feuer und die Tränen
Nach dem Schema von „Darksiders“ begibt sich der Protagonist auch im zweiten Teil von Tempel zu Tempel, von der Heimat des Erschaffers, zum Reich der Toten bis in den Himmel. Diese Dungeons bestehen aus Klettereinlagen, zahlreichen Gegnern sowie beeindruckenden Bosskämpfen. Jedenfalls scheint Tod etwas gelenkiger als sein Bruder Krieg zu sein und beweist sich in den Leveln als Spitzenathlet. Die Sprünge von Säule zu Säule und die Wandsprints klappen größtenteils wunderbar und machen auch Spaß. Die Kämpfe gegen einzelne Handlanger und kleinere Gegner sorgen stets für eine gewisse Spannung, fallen insgesamt aber nicht besonders auf und wiederholen sich ständig nach demselben Schema. Beeindrucken kann der Titel jedoch mit den toll inszenierten Bosskämpfen, die glücklicherweise nicht bloß auf die reine Gewalt setzen, wie es der Kampf gegen den Eisriesen zunächst andeuten lässt. Kann man die meisten Gegner mit den verschiedenen Waffen und Fähigkeiten mit Leichtigkeit besiegen und wird nur gelegentlich zum Ausweichen gezwungen, verlangen die Endgegner genaues Beobachten und strategisches Vorgehen.
Tods Abenteuer
Auch wenn die letzten beiden Gebiete vergleichsweise klein ausfallen, kann der Titel mit vier Welten glänzen. Die Gestaltung der Landschaften ist den Entwicklern sehr gut gelungen, da sowohl malerische als auch düstere Bilder wunderbar den Bildschirm zu zieren wissen. Besonders die ersten beiden Welten sind auch ziemlich groß, müssen jedoch allein deswegen auch einige Kritikpunkte einstecken. Bei derart umfangreichen Gegenden ist es kein Wunder, dass einige Flächen leer ausfallen. Da man bereits von Anfang an auf die Hilfe eines Rosses vertrauen kann und von einer Krähe namens Asche stets geführt wird, sind die Gebiete auch schnell zu durchreiten. Negativ ist bloß, dass das Erkunden kaum belohnt wird. Für einen Spieler, der jede Ecke genau erforschen möchte, ist das ziemlich frustrierend, da man besonders anfangs schlicht leer ausgeht. Ansonsten findet man trotzdem einige versteckte Passagen und Zwischenräume, die für einen Sammler allerlei Items beherbergen.
Neu am zweiten Teil ist besonders die Waffenvielfalt. Bereits in den ersten Kämpfen hinterlassen die Kreaturen der gegnerischen Armee Utensilien, die der Protagonist dankend annimmt. Beim Aufrüsten kann man an den Werten ebenfalls ausmachen, ob die Waffe sich als vorteilhaft erweist oder lieber nur verkauft gehört. Doch mit Hammern, Sensen und mehr findet man sicher zwei und mehr Items, die man in den Kämpfen gerne nutzt. Ausgebaut haben die Entwickler bei Vigil Games auch die Fähigkeiten von Tod, die man durch Talentpunkte erweitern kann. Diese Rollenspielelemente sorgen für frischen Wind in der Reihe, bleiben glücklicherweise auch relativ simpel und fließen somit keineswegs negativ in das Gameplay ein.
Viel Zusatz, alles auf einer Disc
In der Wii U-Version finden sich neben dem Hauptspiel das „Arguls Grab“ Expansion Pack, ein paar Neben-Quests sowie weitere Zusatzinhalte, wie Rüstungen und Waffen. Inhaltlich unterscheidet sie sich nicht von der First Edition auf den anderen Konsolen. Exklusiv sind dagegen selbstverständlich die Features, die die neue Konsole möglich macht. Auf dem GamePad findet man beim Spielen eine Karte, kann aber auch intuitiv Tod mit verschiedenen Waffen ausrüsten und ins Inventar schauen. Vorteilhaft ist dies nur geringfügig, da man immerhin nicht ins Menü wechseln und das Spiel pausieren muss. Man kann einzelne Moves auch durch den Touchscreen des GamePads aufrufen oder es gar Schütteln, um auszuweichen. Diese Optionen müssen aber den Spieler dann eben ansprechen, alle anderen setzen lieber weiterhin auf Knöpfe. Der GamePad liegt gewohnt gut in der Hand, wer jedoch trotzdem Probleme haben sollte, kann auch zum Pro Controller greifen.
Technik
„Darksiders II“ kommt mit einer fantasievollen Grafik daher, die an einigen Stellen durchaus beeindruckt, aber an einigen wenigen Stellen veraltet wirkt. Insgesamt bleiben eher die wundervollen Momente erhalten, die auf der Wii U ohne Abstriche laufen. Außerdem hängt das Spiel auch viel seltener als der erste Teil, der bei schnellen Reitpassagen mit vielen Speicherpunkten für einen stockenden Spielfluss sorgte. Begeistern kann der Titel doch besonders mit dem tollen Soundtrack, der von Anfang an wundervoll ausfällt. Einige Stücke werden dem ein oder anderen gewiss für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Hinzu kommt eine gelungene Synchronisation, die die Story besonders untermalt, aber einige Szenen klischeehaft wirken lässt.
Bisher gibt es 14 Kommentare
Freue mich schon auf den Titel.
Die Rüstungen die man als Bonus bekommt sehen ganz nett aus und haben auch echt viel Def.. o.ö
Was mir aufgefallen ist..: Tod ist irgendwie "witziger". Krieg war immer total ernst, Tod hingegen provoziert die Leute mit denen man reden kann sehr gerne.
Furo.. o.ö
Und was nun genau ist der Unterschied zur First Edition? Also Argual Grab Dingens gab es sowie Rüstungen und Waffen ebenso.
aber trotzdem schön geschrieben !