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Adventures of Pip (eShop)

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Adventures of Pip (eShop)

Bereits seit dem 4. Juni können sich amerikanische Wii-U-Besitzer über den kleinen Kickstarter-Erfolg „Adventures of Pip“ freuen. Das Jump 'n' Run in Pixeloptik konnte über 65.000 Dollar einnehmen und somit sein Ziel deutlich überschreiten. Leider gibt es noch immer keinen Termin für uns Europäer, weshalb wir uns die Steam-Version geschnappt haben. Sollte man sich auf das Spiel freuen, oder ist es nur ein weiterer Indie-Titel, der sich nicht genug von der Masse abhebt?

Gleichberechtigung für alle!

Die Geschichte ist durchaus ambitioniert. Das Königreich, in dem das Abenteuer beginnt, ist von einem klassischen Stufen-System geprägt. Während es den Adeligen nicht besser gehen könnte, leben die Armen stets am Limit und werden deshalb sogar noch ausgelacht. Wer unter welchen Bedingungen lebt, wird durch die Auflösung der Bürger bestimmt. Den Helden Pip hat es dabei ganz schlecht erwischt, denn er besteht nur aus einem einzigen Pixel. Eines Tages taucht eine böse Zauberin auf, die die Prinzessin entführt und die Auflösung aller Bürger so weit wie möglich runterschraubt, damit sie die schönste Frau überhaupt ist und über allen anderen Menschen steht. Der unscheinbare Held macht sich daraufhin auf eine Reise, das ganze Königreich zu retten.

Anfangs trumpft das Spiel durch sehr gelungene Wortwitze und eine ziemlich frische Idee, die durchaus vielversprechend ist. Leider sollte keiner eine allzu spannende Geschichte erwarten, denn aus der interessanten Grundlage wird sehr wenig gemacht. Im Endeffekt läuft es also auf die typische Rettungsaktion hinaus. Das muss allerdings nichts Schlechtes sein, wie „Adventures of Pip“ beweist.

Ein cleverer Platformer

Obwohl die Geschichte nicht viel Gebrauch von den Ambitionen macht, schlägt das Gameplay hier zu. Anfangs steuert der Spieler nämlich nur einen großen Pixel, der hoch springen und kleine Wege entlanglaufen kann. Schon schnell entdeckt der Held jedoch eine mysteriöse Macht, die ihn in eine 8-Bit- und später auch in eine 32-Bit-Version verwandeln kann. Mit jeder Transformation erhält er neue Fähigkeiten, verliert aber auch genauso viele. Er kann später deshalb nicht mehr so hoch springen und keine kleinen Wege durchschreiten, dafür aber auch kämpfen, an Wände springen oder sogar die Umgebung verändern. In die vorherige Form verwandelt er sich per Knopfdruck; um aufzusteigen, benötigt es allerdings spezielle Gegner, die er eliminieren muss.

Das Konzept ist durchaus gelungen. Während die ersten Level dem Spieler seine Macht vorführen, gibt es im späteren Verlauf schwierigere Passagen. Manchmal ist es sogar nötig, Pip in der Luft mehrfach zu verwandeln, um das Ziel zu erreichen. Gerade dann macht es unglaublich viel Spaß, die Fähigkeiten bis zum Äußersten auszureizen. Wer die Umgebungen dann noch ein wenig genauer untersucht, kann in jedem Level drei Bürger retten und Schätze sammeln, um im Dorf Items zu kaufen. Da beginnen allerdings bereits die Probleme.

Nicht viel zu tun

Diese Items beschränken sich größtenteils leider nur auf solche, die dem Spieler kurzzeitig helfen. Permanente Verbesserungen gibt es zwar auch, diese bewirken aber nicht allzu viel und sind zudem sehr teuer. Doch auch die Level fühlen sich schnell zu eintönig an. Jede Welt bietet zwar nette Passagen, durch die fehlende Abwechslung macht das Abenteuer allerdings schnell einen monotonen Eindruck. Da helfen die Geheimnisse auch nicht allzu sehr, denn der Spieler hat selten das Gefühl, dass es sich wirklich lohnt, jeden Winkel zu erkunden. Deshalb bleibt das Spiel zwar nett, ist allerdings weit entfernt davon, Titel wie „Shovel Knight“ einzuholen. Dafür bleibt die Spielzeit mit fünf bis sechs Stunden kompakt, sodass die Motivation nie komplett schwindet.

Technik

Technisch läuft das Spiel solide, mit einer konstanten Bildrate und einer schönen Grafik. Zwar dürfte die Pixel-Optik ruhig etwas detaillierter sein, allerdings fügt sie sich gut in das Spielgeschehen ein. Problematischer sind da schon die Hintergründe, die sich in den einzelnen Welten selten verändern und somit ebenfalls eintönig wirken. Da ist die Freude, einen neuen Abschnitt zu betreten, recht groß. Der Soundtrack ist derweil solide, punktet aber nicht gerade durch Ohrwürmer.

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Fazit & Wertung

„Adventures of Pip“ ist ein schönes Spiel, das mit einer interessanten Idee und guten Sprungrätseln überzeugen kann. Leider bleibt der Titel hinter seinen Erwartungen zurück, da gerade der spätere Verlauf ziemlich eintönig wird, obwohl ständig neue Elemente eingeführt werden. Wer jedoch nach einem netten Spiel für zwischendurch sucht, könnte größere Fehler machen, als bei „Adventures of Pip“ zuzugreifen.

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