Lange mussten wir warten, bevor der interstellare Fuchs wieder in seinen Arwing steigt. Doch die Wartezeit hat er nicht mit faulenzen verbracht, denn viele Neuerungen sollen neuen Wind in die alte Formel bringen. Ob dies dem Spielspaß förderlich ist, verrät unser Review!
Corneria in Not
Mal wieder ruft General Pepper das Star Fox-Team, um aufzuräumen. Corneria wird angegriffen, mysteriöse Portale tun sich auf, es scheint mehr dahinter zu stecken und so weiter. Wegen der Geschichte wird man „Star Fox Zero“ sicherlich nicht spielen. Vom ersten Level bis zum Abspann haben Fans von „Lylat Wars“ beziehungsweise „Star Fox 64 3D“ derart viele Déjà -vus, dass man sich schon fragt, ob die Story-Schreiber bei Nintendo im Urlaub waren und man einfach die Aktenordner der beiden genannten Vorgänger entstaubt hat. Und schon damals war es nicht unbedingt die originellste Story!
Dual Screen
Natürlich kommen Fox McCloud, Falco Lombardi, Peppy Hare und Slippy Toad dem Hilferuf nach und schwingen sich in ihre Arwings. Diese haben alle ihre bekannten Manöver drauf: Looping sowie in den Arena-Levels auch eine Kehrtwende, die berühmt-berüchtigte Fassrolle zum Abwehren von gegnerischen Geschossen, einen Turbo und die Bremse. Neu ist die Verwandlung in den wendigen Walker, der einem Roboter-Hühnchen nicht unähnlich sieht. Am Boden und in engen Gängen ist er die bessere Wahl, wobei es besonders in letztgenannten Bereichen aufgrund der Steuerung recht hektisch werden kann. Schuld daran ist der ständig nötige Wechsel der eigenen Blickrichtung vom Fernseher zum GamePad-Screen. Auf der großen Mattscheibe lässt es sich deutlich besser steuern, auf dem GamePad dagegen ist das Zielen merklich genauer. Dazu kommt, dass das Zielen nur per Bewegungssteuerung möglich ist – komplett deaktivieren lässt sie sich nicht. Hier ist einiges an Einarbeitungszeit nötig, bis man damit zurecht kommt. Auf der anderen Seite kann man so in unterschiedliche Richtungen fliegen bzw. laufen und schießen und dennoch den Überblick bewahren, was schon recht einzigartig im Genre ist.
Fuhrpark
Eines der weiteren Fahrzeuge kennt man bereits aus dem Vorgänger. Der Landmaster, quasi ein kleiner Panzer, ist als schwer bewaffnetes Fahrzeug auf dem Boden unterwegs. Doch die Verwandlung in den Gravmaster lässt auch ihn abheben, wenn auch natürlich nicht so wendig wie den Arwing. Das vorerst letzte Fahrzeug ist der Gyrowing. Dieser ist einem Hubschrauber nicht unähnlich und kann somit auf der Stelle schweben und damit deutlich gezielter durch die Lüfte gleiten als die anderen Fluggefährte. Er hat zwar keine Verwandlung im Gepäck, dafür den Direct-i, einen kleinen Roboter, der stets per Kabel verbunden ist. Ihn kann man jederzeit abseilen und dann auf dem GamePad-Bildschirm aus der Ego-Perspektive steuern. Dadurch kann man auch in engen Gängen Items sammeln sowie Computer hacken. Somit ist der Fuhrpark sehr abwechslungsreich und sorgt für unterschiedliche Arten von Levels. Dabei fühlt sich jedoch der Gyrowing sehr ungewohnt an. Bisher stand „Star Fox“ für schnelle Action, nun hat man sogar ein Level vor sich, bei dem man sich voran schleichen muss, und auch der Direct-i nimmt noch einmal Tempo aus dem Spiel. Und vielleicht bringt der Fortschritt im Spiel noch eine Überraschung an dieser Stelle mit sich.
Abwechslung
Wer einen der Vorgänger gespielt hat, wird viele der Planeten wieder erkennen. Natürlich spielen sie sich anders, und, wie bereits erwähnt, dank der unterschiedlichen Fahrzeuge auch sehr abwechslungsreich. Es gibt mit dem Arwing die klassischen Levels wo man dem Horizont entgegen fliegt, aber auch die Arena-Levels, in denen man sich in einem abgesteckten Areal frei bewegen kann, sind dabei. Ähnlich geht es mit dem Landmaster zu. Beim Gyrowing dagegen spielt es sich deutlich anders, auch wenn er wie erwähnt das Tempo des Spiels merklich ändert. Doch bei allen Levels wurden wir das Gefühl nicht los, dass uns etwas fehlt. Also haben wir zum direkten Vergleich noch einmal „Star Fox 64 3D“ eingeworfen, und müssen sagen, dass wir hier die Levels besser fanden. Es passierte in den meisten Levels einfach mehr, sowohl die Gegner-Konstellationen als auch die Hindernisse machten mehr her. Dieser Umstand dürfte der Steuerung mit den beiden Bildschirmen verdanken zu sein. Die Entwickler waren sich bewusst, dass der Spieler ständig hin und her schauen muss, und haben so ein wenig am Pacing geschraubt. Wer sich einmal damit abgefunden hat, dass die Action nicht mehr ganz so Kinoreif ist wie im direkten Vorgänger, wird dennoch seinen Spaß mit den abwechslungsreichen Levels haben!
Jede Menge Boni
Wie bereits bei den Vorgängern verpasst man jede Menge, wenn man das Spiel nur einmal beendet und es dann zur Seite legt. Insgesamt stehen schon einmal 19 verschiedene Routen zur Verfügung. Bis man alle optionalen Wege gefunden hat, wird also gut Zeit vergehen. Schon alleine deshalb, weil der erste Durchgang für viele Aufgrund des recht knackigen Schwierigkeitsgrades merklich länger dauern dürfte als bei den Vorgängern. Mit vier bis fünf Stunden sollte man auf jeden Fall rechnen. Was danach kommt, wollen wir natürlich nicht verraten, nur so viel: es motiviert zum mehrfachen durchspielen. Auch die fünf Medaillen, die man pro Level finden kann, resultieren in netten Kleinigkeiten. Doch bis man alle gefunden hat, sind mehrere Durchgänge pro Level nötig, wobei man zum Glück nicht die ganze Route neu beginnen muss, sondern die Levels einzeln neu starten kann. Sagen wir es mal so: bei unserem ersten Durchgang hatten wir in nur ein paar Levels je eine Medaille gefunden. Manche sind einfach nur gut versteckt, für andere muss man die richtigen Gegner besiegen oder andere Bedingungen erfüllen. Darüber hinaus gibt es noch einen Trainingsmodus, bei dem man mit den unterschiedlichen Fahrzeugen innerhalb eins Zeitlimits möglichst viele Münzen sammeln muss. Und ein netter kooperativer Modus, in dem ein zweiter Spieler die Bordkanone des ersten Spielers übernimmt, ist ebenfalls mit dabei. Kurz gesagt: wer gerne alles aus einem Spiel raus holt, wird mit „Star Fox Zero“ sehr lange Spaß haben!
Unverwundbar
Bereits im Vorfeld hat Nintendo bekannt gegeben, dass man auch einen unzerstörbaren Arwing haben kann. Die Bedingung dafür ist, in einem Level drei mal das letzte Leben auszuhauchen. Beim nächsten Start erscheint dann eine besondere Abwurfkiste, die den Arwing in goldenen Glanz hüllt und ihn damit vor jeglichem Schaden bewahrt, dafür aber auch die Abschüsse am Ende einer Mission nicht gelten lässt. Es kann also jeder selbst entscheiden, ob er dieses Item nach dem dritten Versagen einsammelt oder nicht. Wir empfinden es aber als grandiose Lösung für Spieler, die nicht so versiert in actionreichen Spielen sind. Eine mutige Entscheidung von Nintendo, so ein Feature trotz der vorhersehbaren Kritik der Spieler einzubauen, die ruhig in mehr Spielen genutzt werden darf!
Klassisch
Nicht nur bei der Story, sondern auch bei der Optik hat man sich sehr an die Vorgänger gehalten. Viele der Gegner wirken auch recht undetailliert, und auch die Umgebungstexturen könnten hier und da schärfer sein. Dafür kann die Inszenierung vieler Level überzeugen, so dass man über die kleinen technischen Makel drüber hinweg sehen kann. Und auch der Sound kommt größtenteils mit bekannten Melodien daher, wenn auch in besserer Qualität. Die deutschen Stimmen der Helden sind recht durchwachsen. Manche klingen passend, aber negative Beispiele wie General Pepper klingen so, als wäre ihm das Schicksal der Galaxie ziemlich egal. Darüber hinaus kommen die Stimmen nur aus dem Lautsprecher des GamePads. Hier wäre es nett gewesen, diese optional auch über den TV ausgeben zu können.
Bisher gibt es 20 Kommentare
Geht es nur mir so, dass durch die 2. Kamera ein Viel Intensiveres Spiel entsteht in dem man sich mehr hineinversetzt fühlt.
Ich finde die Steuerung anfangs nicht einfach aber denke dass man sich das erlernen kann und dann im Spiel noch viel besser wird. Sind wir wirklich so verwöhnt das wir uns nicht auf was einlassen was wir nicht sofort beherrschen? Oder ist die Steuerung wirklich so schlecht...
Ich bin bisher sehr offen dafür und danke an skyward sword, das mit etwas Übung perfekt zu meistern war.
An die deutschen Stimmen gewöhnt man sich schnell, sie wirken aber nie so natürlich wie die englischen.
Das Spiel habe ich bei Amazon gleich wieder abgestellt. Aber wie konnte man in der Saure-Gurken-Zeit zwischen März und September auch ein gutes Spiel erwarten...
Haben die nicht ein gewisses Reglement auf so grossen Review-Seiten, wenn es darum geht eine eigene Meinung abzugeben? Ich bin mir da nämlich nicht so sicher ob die da so frei sind.
Auf jeden Fall werde ich das Spiel nach der Arbeit auch mal ausprobieren sofern ich mein Wii U Gamepad wieder zum laufen bringe. Sonst muss ich mir ein neues besorgen
Also ja, scheint ganz in Ordnung zu sein, das Game. Mir macht Bewegungssteuerung zum Glück in der Regel keine Probleme.
Ich mach mir da am besten eine eigene Meinung.
Vor dem Mariokart U Release haben sie anhand der Hardware-Verkäufe hochgerechnet, dass MKU sich bei 1,2 Mio. Verkäufen weltweit einpendeln wird und damit der am schlechtesten verkaufte ableger weltweit werden wird.
Stand jetzt hat MKU 7,2 Mio. Verkäufe und hat Super Circuit und Double Dash bereits überholt. Soviel dazu.
(aktuell) 72 metascore . ist doch eigentlich genau das was man erwartet hat oder ? ein spaßiges Spielchen
anscheinend hat Platinum wohl auch gute Leistung gearbeitet und die Delays waren wohl auch eine gute Entscheidung (vllt kriegt unser nerd da irgendwann mal raus wie viel die da wirklich mitgewerkelt haben ^^) bin wirklich erleichtert das unser Fox die wirklichen Gruselpreviews von damals abwenden konnte
was mir noch aufgefallen ist : im 5 min gamespot video review habe ich bessere Grafik/Effekte gesehen als in den gefühlt 90% der von Nintendo produzierten Trailer ^^"