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Miitopia

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Miitopia

Mii zu sein ist so eine Sache. Die großen Games mit den Mii, zu denen beispielsweise „Wii Sports“ und „Wii Sport Resort“ zählen, liegen nun jetzt schon zwei Konsolengenerationen zurück. Zwar findet man Mii immer noch an der einen oder anderen Stelle, beispielsweise als Fahrer in „Mario Kart Deluxe“ oder in der „Miitomo“-App, allerdings kann man wohl sagen, dass ihr Stern seit dem Lebenszyklus der Wii U stetig am Sinken ist. Um den Fall zumindest auf dem Handheld zu stoppen, dürfen die Mii nun ein waschechtes Abenteuer erleben. Wir sind dem Ruf des Abenteuers gefolgt und haben uns nach „Miitopia“ begeben.

Geschichte

Einst war Miitopia ein friedliches Land, doch nun verbreitet ein finsterer Lord im ganzen Land Angst und Schrecken. Mit Hilfe dunkler Magie stiehlt er die Gesichter der Bewohner. Doch damit nicht genug: Die gestohlenen Gesichter setzt er Monstern auf, was bei diesen einen enormen Anstieg ihrer Aggressivität bewirkt. Nur eine Handvoll tapferer Mii stellt sich dem bösen Lord in den Weg, um seine finsteren Pläne zu durchkreuzen.

Der Krone zur Hilfe eilen XXL

Der eine oder andere wird sich vielleicht noch an das kostenlose Abenteuer der Mii „Rette die Krone“ erinnern, indem man Mii ausschickt, um bösartige Dämonen und Monster zu besiegen, die den König beziehungsweise die königliche Familie entführt haben. Nintendo hat das Spielkonzept genommen, um zusätzliche Spielelemente ergänzt, in eine andere Geschichte gepackt und damit „Miitopia“ erschaffen. Im Gegensatz zu „Rette die Krone“ schlüpft man diesmal allerdings nicht in die Rollen der Untertanen, sondern greift direkt zum Schwert des Helden, der den finsteren Lord stoppen möchte. Selbiger sammelt mit der Zeit zahlreiche Kameraden um sich, die ihn bei seinem Kampf unterstützen.

Wahl des Berufes und der Persönlichkeit

Doch zunächst zurück zum Anfang, bei dem man erst einmal einen von vierzehn Berufen des eigenen Helden bestimmt. Wer es klassisch möchte, beginnt mit dem Ritter. Später kommen weitere Mii hinzu, denen man andere Berufe, unter anderem Magier, Diebe und Popstars, zuordnen kann. Zusätzlich kann man seinen Helden auch noch eine Persönlichkeit geben, zu denen Charakterattribute wie beispielsweise Nett, Verträumt und Lässig zählen. Die Persönlichkeiten wirken sich auf das Verhalten der betroffenen Person gegenüber den anderen Helden, aber auch im Kampf aus. Wurden sämtliche Wahlen getroffen, zieht die Gruppe aus, um den Kampf aufzunehmen.

Das Wandern ist des Helden Lust

Auf der großen Weltkarte bewegt man sich nun von A nach B, um die gestohlenen Gesichter der Bewohner wieder zu holen. An Standort B wechselt man von der Weltkarte in die Spielwelten. Die Mii bewegen sich nun selbstständig durch die Spielwelt bis zum Gästehaus, welches das Ende einer Spielwelt repräsentiert. Einfluss auf die Bewegung der Mii hat man nur, wenn sich ein Weg einmal gabelt und man entscheiden muss, welche Richtung man einschlagen möchte. Dafür unterhalten sich die Mii bei ihren Wanderungen, doch leider ist der thematische Zusammenhang bei den Kommentaren zwischen zwei Gesprächspartnern nicht immer erkennbar. Spielerischen Einfluss haben die Gespräche übrigens nicht. Allerdings kommt es regelmäßig zu kleineren Unterbrechungen, wenn beispielsweise ein Mii einen Gegenstand findet, eine Schatztruhe öffnet, sie sich über ein Ereignis intensiv beraten oder es zu Kämpfen kommt.

1-2-Risiko

Und damit haben wir nun den Bogen zu „Rette die Krone“ geschlagen, denn nun stehen die eigenen Helden den Monstern gegenüber und müssen versuchen, sie zu besiegen. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, wobei man allerdings nur seinem eigenen Helden Befehle geben kann. Die restlichen Helden agieren selbstständig. In der Regel ist selbiges allerdings nicht weiter schlimm, da der CPU durchaus darauf achtet, Monster der Reihe nach auszuschalten und immer im passenden Moment die Gefährten zu heilen. Gänzlich gefeilt ist man zwar nicht von Aussetzern, wie beispielsweise das Mopsen der Diebin anstatt eines totbringenden Schlages, allerdings beschränkt sich das Ganze auf ein Minimum. Wer möchte, kann übrigens auch seinen eigenen Helden automatisch kämpfen lassen.

Stufe für Stufe

Wurden alle Monster besiegt, erhält man Erfahrungspunkte und steigt Stufe für Stufe auf. Dadurch verbessern sich nicht nur die Werte der Gefährten, sondern sie erlernen auch neue Techniken, wie Blitz- oder Sprungangriffe, welche einem im Kampf gute Dienste leisten können. Um zumindest noch etwas Einfluss auf die Kämpfe zu nehmen, bekommt man dank der Macht des großen Horst die Möglichkeit, besondere Streuer einzusetzen, mit denen man den Gefährten Prisen HP, MP oder (eine) Wiederbelebung geben kann. Deren Füllmenge ist allerdings begrenzt, kann aber dadurch vergrößert werden, dass man eine bestimmte Anzahl an Gesichtern wieder von Monstern befreit und ihren ursprünglichen Besitzern zurückgegeben hat. Die Streuer werden am Ende einer Spielwelt, ebenso wie die HP und MP aller Gefährten, im Gästehaus wieder aufgefüllt. Außerdem können Gefährten in die Ruhezone verfrachtet werden, um eine Statusänderung schneller zu heilen, allerdings hat ein heilender Zauber den gleichen Effekt.

Pflege der Beziehungen

Ganz wichtig für die Kämpfe sind übrigens die Beziehungen zwischen den Helden. Je besser sich zwei Helden verstehen, desto eher werden sie in den Kämpfen automatisch füreinander einspringen. Dabei werden Gefährten beispielsweise angefeuert, gewarnt oder im schlimmsten Fall auch geschützt. Die Pflege der Beziehungen zwischen den Helden geschieht im Gästehaus. In diesem teilen sich immer zwei Mii ein gemeinsames Zimmer, was deren Beziehung Spielwelt für Spielwelt verstärkt. Ab und an machen die beiden auch etwas Gemeinsames, beispielsweise erzählen sie sich Neuigkeiten oder putzen das Zimmer zusammen, was die Beziehung noch einmal zusätzlich verbessert.

Das Gästehaus

Abseits der Pflege der Beziehungen gibt es im Gästehaus allerdings noch eine Menge zu erleben und entdecken. Im Endeffekt ist das Gästehaus so etwas wie die Belohnung für die verrichtete Arbeit. In ihm werden beispielsweise die gefundenen Nahrungsmittel gegessen, was mit einer permanenten Steigerung der Werte verbunden ist. Wie und in welchem Maße hängt vom Nahrungsmittel ab und wie gut es dem jeweiligen Gourmet schmeckt. Außerdem kann man den Helden Geld geben, mit dem sie sich neue Waffen und Kleidungsstücke kaufen. Gerade in Bezug auf Kleidungsstücke hat man sich bei Nintendo einiges Kreatives einfallen lassen. In der Spielhalle kann man zudem gefundene oder verdiente Spielscheine einsetzen, um Geld beim Schnick-Schnack-Schnuck oder Kleidungsstücke oder andere Utensilien beim Roulette zu gewinnen. Noch immer nicht genug? – Nintendo hat dem Spiel insgesamt 259 Herausforderungen spendiert, wie das „Besiegen von x unterschiedlichen Monstern“ oder das „Sammeln von y verschiedenen Kluften“. Zusätzlich findet man jede Menge Journale, beispielsweise zu den 251 Monstern, mit denen man natürlich auch ein Foto machen kann.

Technik

„Miitopia“ ist die Welt der Mii und dementsprechend ist auch grafisch alles so aufgebaut, dass die Mii perfekt in die Welt passen. Mit unterschiedlichen Ebenen, wie beispielsweise Ödland-Grenze, Wunderwald und Schlossblick-Ebene bekommt man abwechslungsreiche Landschaften geboten und auch die Gegnervielfalt ist schon beeindruckend. Akustisch werden zwar schöne Klänge geboten, das ständige Gemurmel und Gebrabbel der Mii sorgt aber dafür, dass man schnell die Notbremse zieht und auf eine akustische Untermalung verzichtet.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Miitopia“ ist schon mii-tastisch. Ehrlich gesagt fesselt einen das Kampfsystem nicht sonderlich lange. Viel gespannter ist man darauf, welche Aktionen man Ende einer Spielwelt im Gästehaus machen kann. Welche Nahrungsmittel wurden gefunden? Wer könnte davon was mögen? Wie haben sich die Beziehungen entwickelt? Welchen Monstern war man noch nicht begegnet? Welche Herausforderungen hat man bestanden? Derartige Fragen machen „Miitopia“ zu einem erstklassigen Spiel.

Bisher gibt es sechs Kommentare

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  • Avatar von 1UP-Maschine
    1UP-Maschine 13.08.2017, 02:07
    Scheint mir ein tolles Light-RPG zu sein. Und die Miis aus dem Internet haben auch schon zu sehr interessanten Clips geführt! Mal schauen. ^^
  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 11.08.2017, 13:28
    Ich bin ehrlichgesagt nicht so 100% überzeugt von Miitopia.
    Hab zwar sicher schon über 50 Stunden hingelegt, aber vieles läuft halt einfach so automatisch ab, dass ich nur hin und wieder draufschauen und A drücken muss.
    Sobald man mal alles gesehen hat (und es wiederholt sich alles doch sehr schnell), kann man den 3DS gemütlich nebenbei laufen lassen. Habe es immer für meine Splatoon Ladezeiten laufen.
  • Avatar von Taurin
    Taurin 11.08.2017, 10:57
    Danke für den ausführlichen Bericht. Werd mir das Spiel wohl doch noch holen im Sommer bekomm ich immrr wieder bock auf gameboy - p.s. die PSP kram ich auch gern immer mal wieder raus.
  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 10.08.2017, 13:29
    Du kannst wahrscheinlich mehr Miis importieren als dir lieb ist xD es gibt Achievements für “Hab so und so viele Mitstreiter“, von daher solltest du eine Menge zusammenbekommen.
  • Avatar von Jens
    Jens 10.08.2017, 12:54
    Ehrlich gesagt, kann ich dir das nicht hundertprozentig beantworten. Ich habe nur einen importiert und alle anderen kurzer Hand selbst gestaltet. Neben den Helden, kann man ja noch die ganzen Nebencharaktere und die Bösewichte zumindest als Gesichter übernehmen.
  • Avatar von Monty
    Monty 10.08.2017, 11:49
    Danke für den Test.
    Wieviele Miis kann man in das Spiel importieren?