Spiele • Switch

DreamWorks Dragons – Aufbruch...

Mehr zum Spiel:

Dragons - Aufbruch neuer Reiter

Drachenzähmen leicht gemacht hat sich nach zwei erfolgreichen Filmen zu einem Kassenschlager entwickelt. Der dritte Kinofilm steht in den Startlöchern und zusätzlich gibt es eine Fernsehserie und Unmengen an Spielzeug. Die Entscheidung, auch auf den Videospielmarkt vorzudringen, ist da nicht unverständlich. Wie sich „Dragons - Aufbruch neuer Reiter” auf der Switch schlägt, klären wir im Review.

Drachen zähmen leicht gemacht

Die Insel Havelholme wird verwüstet und Serienheld Hiks und Drachenkatze Ohnezahn machen sich auf zur Insel, um die Ereignisse zu untersuchen. Erster Wermutstropfen ist nun, dass nicht das lieb gewonnene Heldengespann im Mittelpunkt des Spielerlebnisses steht. Diese Rolle übernimmt der gelehrte Wikinger Scribbler, der in bester „Gothic”-Manier zu Beginn sein Gedächtnis verloren hat. Ohne einen geflügelten Begleiter lässt sich kein Abenteuer bestehen und schnell findet der Protagonist ein Drachenei, aus dem sein Gefährte Patch schlüpft, der die Eigenschaften verschiedener Drachen annehmen kann. Zusammen begibt sich das Duo auf die Suche nach einem mysteriösen Schurken, der mit seiner Erfindung die Drachen kontrollieren kann, und deckt die Herkunft von Patch auf. Die Handlung ist dabei geradlinig erzählt, die Schurken der Handlung sind klar erkennbar, und die wenigen Wendungen sind vorhersehbar und die Dialoge sind mit kindlichem Humor unterlegt. Einige der bekannten Figuren haben direkte Auftritte in der Spielhandlung, während andere nur über Briefe Einfluss auf die Erzählung nehmen. Auch die emotionale Durchschlagskraft der Filme wird hier nicht erreicht und mit einer Spieldauer von sechs Stunden ist das Abenteuer schnell beendet. Die Zielgruppe wird mit dem gebotenen dennoch ihren Spaß haben.

The Legend of..

Die Entwickler haben sich bei der Gestaltung des Gameplays merklich an einer bekannten grünen Zipfelmütze orientiert. Die Reise von Scribbler und seinem schuppigen Freund Patch führt über mehrere Inseln, auf denen die Aufgabe jedesmal identisch ist. Das Duo schlägt sich durch mehrere mittelgroße Areale, löst verschiedene Rätsel und stellt sich am Ende der Insel einem Dungeon samt Bosskampf. Ähnlich wie im geistigen Vorbild  sammelt Scribbler neue Gegenstände ein, die den Fortschritt im Dungeon sichern, und auch Patch erhält neue Fähigkeiten, die zur Lösung der Rätsel benötigt werden. Dazu gehören zum Beispiel ein Streitkolben, der Steine verschieben kann, und Drache Patch verfügt über einen Eis- oder Blitzatem. Aufgelockert wird der Spielfluss durch Kämpfe gegen Fallensteller und kleinere Bosskämpfe gegen verschiedene Drachen. Zusätzlich lassen sich auf jeder Insel weitere kleine Rätsel lösen, an deren Ende eine Schatzkiste voller Materialen wartet, die gegen Verbesserungen für die Items oder Heiltränke eingetauscht werden können. Herzcontainer dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. Es kann zwar auch auf einem Drachen geritten werden, für das Gameplay ist dieser Aspekt jedoch vollkommen irrelevant, da der Flug auf dem Drachen nur als Übergang zwischen den Leveln gedacht ist. 

Besser gut kopiert als schlecht selbst ausgedacht

Die Rätsel sind zwar zu keinem Zeitpunkt sonderlich schwer, jedoch kann jede Insel nicht nur optisch, sondern vom Setting her mit einer eigenen Thematik punkten. Trotz des geringen Schwierigkeitsgrad lassen sich die Aufgaben in einem angenehmen Tempo lösen und bieten genug Abwechslung, um nicht augenblicklich langweilig zu werden. In den Kämpfen greift der Held auf ein marginales Repertoire an Fähigkeiten zurück, um die Gegner zu bezwingen. Die normalen Gegner, egal ob Mensch oder Drache, stellen dabei zwar keine Herausforderung dar, doch die Kämpfe steuern sich etwas schwammig und gelegentlich lässt sich Schaden dadurch nicht vermeiden. Trotz des geringen Schwierigkeitsgrad kann der Spieler im Tausch gegen ein paar Kräuter Heiltränke kaufen und da zu jedem Zeitpunkt mehrere Tonnen Kräuter im Rucksack mitgeführt werden, ist ein Mangel an solchen Tränken nie zu befürchten, wodurch der Schwierigkeitsgrad natürlich weiter gedrückt wird. Echte Unterschiede bei den Gegnertypen lassen sich nicht feststellen und bis auf ein paar Drachen und verschiedene Farbvariationen der Fallensteller sind eigentlich nur die wenigen Bosskämpfe ein Lichtblick. Spielerische Neuerungen darf man hierbei natürlich nicht erwarten, sind ebenfalls ziemlich einfach, aber fügen sich gut als Höhepunkt der kleinen Dungeons ein.

Ordentliches Fundament

Das Spiel selbst kann optisch natürlich nicht mit den hochwertigen Animationen der Filme mithalten, präsentiert sich jedoch in einem ansehnlichen Comiclook, und die Gestaltung der verschiedenen Gebiete punktet mit Höhenunterschieden, einer gewissen Weitsicht und abwechslungsreichen Umgebungen. Wieso es jedoch keine Sprachausgabe gibt ist nicht begreiflich und bis auf ein paar Lacher geben die Figuren keine Geräusche von sich. Die Hintergrundmusik ist dabei jedoch überraschend gut und fügt sich mit seichten Folk-Klängen in die Wikingerthematik ein. Auch die akustische Akzentuierung von Schlägen kann überzeugen und auch markanten Geräusche beim Lösen eines Rätsels dürfen nicht fehlen. Die Steuerung ist ordentlich, irritiert jedoch zunächst mit einer ungewöhnlichen Tastenbelegung, an die man sich jedoch nach wenigen Minuten gewöhnt hat. 





Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Die größte Schwäche von „Dragons - Aufbruch neuer Reiter” ist die fehlende Eigenständigkeit. Jedes Element wurde von Nintendos Meisterwerken abgeschaut. Weiterhin ist die gesamte Erfahrung ziemlich simpel und die Geschichte wird nicht im Gedächtnis bleiben und nur kurzfristig unterhalten. Allerdings ist dabei alles handwerklich ordentlich umgesetzt und gemessen an der Zielgruppe gibt es auch keine gravierenden Schwächen. Die jüngeren Fans werden ihren Spaß mit dem Switch-Titel haben und manchmal muss auch nicht mehr passieren.

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.