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Mary King's Reitschule: 2nd Edition

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Mary King's Reitschule: 2nd Edition

Kleine Kinder träumen gern von ihrer Zukunft. Während die Jungen sich nach einer heldenhaften Karriere als lebensrettender Feuerwehrmann oder Verbrecher jagenden Polizisten sehnen, sehen sich Mädchen am liebsten als Tierärztin oder erfolgreiche Turnierreiterin. Bekannterweise nutzen die Spiele-Schmieden genau dies aus, um auch das weibliche Geschlecht vor die Konsole zu bannen. In „Mary King's Reitschule: 2nd Edition“ lässt sich einer dieser Träume ausleben und eine erfolgreiche Karriere auf dem Reitplatz führen.

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“



Ein Spruch den wohl alle fanatischen Reiter ohne weiteres bestätigen werden. Leute die jedoch mit Pferden nichts am Hut haben und zum Schweif des Pferdes Schwanz sagen, werden sicherlich ihre Einwände haben. Daher sollte man auch erwähnen, dass „Mary King's Reitschule: 2nd Edition“ sich lediglich an Fans des Reitsports richtet. Im Spiel wird das Spring-, Gelände- und Dressur-Reiten abgedeckt und alle drei Sportarten lassen sich in umfangreichen Karrieremodi ausüben und genießen.

Doch damit man sich nicht voller Übereifer falsch herum auf den Sattel schwingt, gibt es für jeden Modi eine gute, in einzelne Lektionen unterteilte, Einführung. Im Spring- und Gelände-Reiten wird die Wii-Fernbedienung quer gehalten, wie man es mittlerweile aus vielen Rennspielen kennt. Durch das Neigen der Fernbedienung läuft das Pferd wahlweise nach rechts oder links. Ein Pfeil in Form von Hufabdrücken vor dem Pferd zeigt dem Spieler die Richtung an, in welche sich das Pferd fortbewegt. Über das Steuerkreuz hat man die Möglichkeit das Pferd anzutreiben oder auch zu drosseln. Das Prinzip, welches hinter dem Dressur-Reiten steckt, distanziert sich jedoch komplett davon. Ähnlich wie bei den „Guitar Hero“-Spielen müssen im richtigen Moment, wenn die herunterfallenden Symbole den Balken am unteren Bildschirmrand erreichen, die korrekte Taste gedrückt und passende Geste ausgeführt werden.

Gute Vorbereitung


Doch auch nach dem Beenden der einzelnen Trainings-Lektionen kann man sich nicht sofort auf das Pferd schwingen und die Turnierplätze unsicher machen. Zunächst darf man sich ein Pferd aussuchen, mit welchem man für den weiteren Spielverlauf auf dem Reitplatz auflaufen wird. Bevor man an einem Wettbewerb teilnimmt, gilt es sich darauf richtig vorzubereiten. Attribute wie Bewegungsfähigkeit oder Gehorsam sollten verbessert werden, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Ein Trainingsplan muss erstellt oder einfach passend generiert werden. Die Trainingseinheiten lassen sich simulieren, bei Belieben aber auch selbst spielen. Zu beachten ist, dass man selbst ein besseres, jedoch unter Umständen auch schlechteres Ergebnis erzielen kann. Es lässt sich an jedem Tag nur eine Trainings-Übung ausführen, sodass man eine begrenzte Zeit zum trainieren hat bis der große Tag schließlich kommt.

Bis an die Weltranglisten-Spitze


Irgendwann ist es soweit und der große Tag des Turniers ist gekommen. Beim Springreiten kommt es besonders darauf an, gerade auf die Hindernisse zu zulaufen, sodass das Pferd den Sprung nicht verweigert und darauf, dass der Reiter genügend Balance auf dem Rücken des Pferdes hat, welche über das Steuerkreuz reguliert wird. Aber auch die Geschwindigkeit spielt eine immens große Rolle. Ist das Pferd zu langsam verweigert oder reißt es das Hindernis. Ist es zu schnell wird das Pferd den Sprung ebenfalls abbrechen. Allerdings muss der Parcours auf Zeit abgeliefert werden, also sind eine passende Strategie und die nötige Übung gefragt. Ein Wettbewerb besteht aus zwei Durchgängen, bei denen jeder Fehler mit Strafpunkten vergolten wird. Am Ende des Wettbewerbs erhält der Spieler Punkte, welche gesammelt werden und für die Meisterschaft notwendig sind.

Die Karriere als Dressur-Reiter erfolgt genauso wie beim Springreiten. Man trainiert sein Pferd und tritt bei Wettbewerben an, um Punkte für die Meisterschaft zu erlangen. Während der Dressur-Prüfung gibt es einzelne Figuren oder Lektionen, die der Reiter mit seinem Pferd absolvieren muss. Am Ende der Prüfung werden alle Punkte zusammengezählt und so das Endergebnis errechnet. Auch die dritte vorhandene Karriere-Variante, das Vielseitigkeitsreiten, gleicht den anderen. Man entscheidet einen Wettbewerb für sich, indem man nach dem absolvieren aller Disziplinen eine möglichst niedrige Fehler-Punktzahl vorweisen kann. In jeder Karriere gibt es dreißig verschiedene Wettbewerbe, welche man nach einmaligem absolvieren im Hauptmenü unter dem Punkt „Freier Wettkampf“ beliebig oft wiederholen kann.

Grafik & Sound


Was die Grafik von „Mary King's Reitschule: 2nd Edition“ betrifft, flimmert das Spiel in mittleren Wii-Verhältnissen über den Bildschirm. Die Texturen sind unklar und farblich schwach. Hinzu kommen Details wie die überaus starre Haltung des Reiters auf dem Pferd. Der Sound macht es nicht viel besser. Soundeffekte sowie Hintergrundmusik sind nur spärlich anzutreffen. Beispielsweise hört man während der Wettbewerbe höchstens das Rauschen der Lautsprecher, anstatt einer passend begleitenden Melodie.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Fans des Reitsports begehen mit „Mary King's Reitschule: 2nd Edition“ sicherlich keinen Fehlkauf. Durch den ausgewogenen Schwierigkeitsgrad erhält das Spiel einen guten Umfang, sodass man sich durchaus längere Zeit mit dem Spiel beschäftigen kann. Die Steuerung erfolgt ohne Probleme, benötigt durch die vielen Details jedoch eine gewisse Eingewöhnungszeit. Spielerisch bringt das Spiel langzeitig eine gewisse Routine mit sich, die langweilend wirkt. Es fehlt der gewisse Ansporn und Motivation, da sich der Spielablauf immer wieder wiederholt. Die Reit-Simulation könnte zudem durchaus besser ausfallen, wenn man sich mehr auf die Details in Grafik, Präsentation und Sound konzentriert hätte. Diese sind leider viel zu wenig anzutreffen. Trotzdem ist das Spiel durchaus annehmbar und befindet sich in der Mitte unserer Bewertungsskala.

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